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Die Illusionismus-Falle
Maarzan:
--- Zitat von: Sashael am 10.10.2025 | 10:58 ---Bubble-Überlegungen.
Wenn ich an meine SpielerInnen der letzten 35 nachdenke, würde das keine/r von denen bemerken.
Wenn ich aus meiner (mir bewussten) Bubble heraus argumentieren müsste, würde ich Spieler, die so aktiv sind, dass sie solche Sachen bemerken und bemängeln, als mythische Wesen der Fantasie abtun.
Ich bin Spieler gewohnt, die prinzipiell Probleme damit haben, überhaupt einem übergreifenden Plot über mehr als vier Sessions zu folgen und die zum Spiel auftauchen, um JETZT Spaß zu haben. Ob da die nächste Bedrohung "zu schnell" auftaucht, realisieren die gar nicht.
Illusionismus als Werkzeug per se zu verteufeln geht imo an der realen Spielerschaft vorbei.
Nur wer alle Infos hat, sieht die Probleme und das sind nur die SLs.
--- Ende Zitat ---
Und weil es noch nie jemand bemerkt hat, gibt es ja auch die ganze Diskussion erst gar nicht, ne?
tartex:
--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 10.10.2025 | 10:44 ---Hatten die Spieler Spaß?
Mehr ist eigentlich nicht wichtig.
--- Ende Zitat ---
Das ist natürlich immer das Argument für Illusionismus.
Ich persönlich empfinde, dass Illusionismus den langfristigen Spielspass für den kurzfristen Spielspass riskiert. Es ist ungefähr so wie die Performance eines Unternehmens für die Quartalszahlen zu optimieren, weil mehrjährige Strategie sowieso nicht im Blickfeld ist.
Wenn ich als Spieler einmal durchschaue, dass es eh fast egal ist, was ich mache, bin ich deutlich weniger im Spiel involviert. Bei Railroading kriegt man das in einer halben Session raus, bei Illusionismus dauert das sicher länger.
Andererseits kenne ich genügend Spieler, die sich manchmal kaum an die vorletzte Session der Kampagne erinnern. Bei denen ist es wahrscheinlich egal.
Zed:
@tartex
Du als Spielleitung darfst auch dramaturgisch handeln und Dir Freiheit zum Improvisieren gestatten.
Das ist auch Teil des guten Spielleitens, lass Dir von Purist:innen der einen Schule (mit der man sicher auch Spaß haben kann) nichts anderes einreden.
KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
--- Zitat von: tartex am 10.10.2025 | 11:06 ---Ich persönlich empfinde, dass Illusionismus den langfristigen Spielspass für den kurzfristen Spielspass riskiert. Es ist ungefähr so wie die Performance eines Unternehmens für die Quartalszahlen zu optimieren, weil mehrjährige Strategie sowieso nicht im Blickfeld ist.
--- Ende Zitat ---
Das ist durchaus ein Argument. Da hängt es davon ab, ob die Spieler das genauso sehen. Bei manchen Videospielen merke ich auch, daß bestimmter Kram nun mal gescriptet ist, und ich da nichts dran ändern kann, aber wenn der Rest des Spiels mich dennoch herausfordert, nehme ich das als atmosphärische Beilage durchaus gerne hin. Ist aber wohl bei jedem anders.
nobody@home:
--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 10.10.2025 | 11:12 ---Das ist durchaus ein Argument. Da hängt es davon ab, ob die Spieler das genauso sehen. Bei manchen Videospielen merke ich auch, daß bestimmter Kram nun mal gescriptet ist, und ich da nichts dran ändern kann, aber wenn der Rest des Spiels mich dennoch herausfordert, nehme ich das als atmosphärische Beilage durchaus gerne hin. Ist aber wohl bei jedem anders.
--- Ende Zitat ---
Wobei ein Unterschied zwischen Rollen- und Videospiel normalerweise natürlich darin besteht, daß man nur in einem der beiden Fälle dasselbe Szenario mehrfach als Spieler durchnudeln kann...was dann wiederum das Bemerken eines Unterschieds zwischen "fest vorgegebenem Skript" und "spontaner Handlung" aus leicht nachvollziehbaren Gründen enorm erleichtert. :)
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