Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen

Die Illusionismus-Falle

<< < (11/20) > >>

Issi:

--- Zitat von: HEXer am 10.10.2025 | 21:22 ---Zum Einen sind das starke kulturelle und sprachliche Unterschiede. Und darüber hinaus sind es zwei völlig unterschiedliche Dinge wenn sich Sly Flourish selbst als lazy bezeichnet oder du andere als faul

--- Ende Zitat ---
Damit meinte ich SL, die nach dem „lazy DM“ Prinzip leiten.

So und nicht anders.

Wenn solche harmlosen Übersetzungen nicht mehr gehen, kann man hier künftig nur noch mit Anwalt oder gar nicht mehr schreiben.

Fände ich schade


PS.
Ja, es war salopp formuliert. Und sicher nicht für jeden auf Anhieb zu erkennen.
Da habe ich für die Uhrzeit vielleicht Zuviel erwartet.


Da es direkt an tartex adressiert war: Da bin und bleibe ich hoffnungsvoll.

tartex:

--- Zitat von: Issi am 10.10.2025 | 20:23 ---Die Täuschung, die Du betreibst, ist die, deine Spieler glauben zu lassen dass dein Abenteuer bereits fertig ausgearbeitet ist.

Wobei ich mir nicht mal sicher wäre, dass sie Dir das auch abkaufen.

--- Ende Zitat ---

Also ich glaube nicht jemals gesagt zu haben, dass das Abenteuer komplett vorbereitet wäre. Ich sage aber auch nicht, dass ich das Abenteuer erst in die Richtung ausbaue, die sich abzeichnet. Und dass das auch ein wenig von der Stimmung bin, in der ich gerade bin. Bzw. wenn wir schon 2 Sessions Intrigenspiel hatten, denke ich es wäre an der Zeit die Zaunpfähle Richtung Action zu schwenken.

Da ist für mich halt der Hund begraben: wenn ich moderierend Eingreife, damit jeder ungefähr gleich viel Spotlight kriegt, ist das im Grunde schon Illusionismus für mich. Pragmatisch nachvollziehbar, aber nicht formvollendet Elegant.

Ist wahrscheinlich wirklich ein Kompromiss, weil ich alle 2 Wochen eine Session liefern will, und man sie Vorbereitungazeit meist begrenzt ist.

Zed:

--- Zitat von: tartex am 10.10.2025 | 22:26 ---Da ist für mich halt der Hund begraben: wenn ich moderierend Eingreife, damit jeder ungefähr gleich viel Spotlight kriegt, ist das im Grunde schon Illusionismus für mich. Pragmatisch nachvollziehbar, aber nicht formvollendet Elegant.

--- Ende Zitat ---

tartex, ich weiß nicht, wieso warum Du Deine Improvisationsfähigkeit und Deinen gut funktionierenden Pragmatismus als "Illusionismus-Falle", als "Problemstelle" und als "nicht formvollendet elegant" bezeichnest.

Du erfüllst alle Aufgaben, die eine Spielleitung erfüllen sollte: Du sorgst für Abwechslung, auch beim Spotlight, und hast im Blick, was Deiner Gruppe Freude macht, und sei es, dass sie Dich "ins Schwitzen bringen".

Eine Bedrohung des langfristigen Spielspaßes durch von Dir gut begründbare, moderate Eingriffe Deinerseits ist ein Schreckgespenst und kein Automatismus!

Wenn Deine Gruppe nicht OSR gebucht hat sondern einfach schönes Rollenspiel, dann gibt es keine Grunderwartungen in Bezug auf Abwesenheit von Illusionismus. Du kannst die Gruppe mal sanft in eine Richtung führen und ihnen trotzdem auch mal harte Kämpfe ohne Netz und doppelten Boden anbieten - das ergänzt sich, das nimmt sich nichts.

Ganz sicher haben sie bei Dir nicht gebucht, zu konsequenten OSR-Spielenden erzogen zu werden, und auch Dein flexibler SL-Stil kann langfristig Spannung bieten und wahrscheinlich sogar mehr Tiefe durch Player-Empowerment als Stile, die SL-Flexibilität ablehnen.


--- Zitat ---Ich denke es ist auch immer noch eine Sandbox, wenn während des Spiel zusätzliche Elemente hinzufügt.
--- Ende Zitat ---

Ab.So.Lut!

Eine Sandbox muss nicht starr sein. Vielleicht darf sie sogar nicht starr sein: Der für mich schönste Moment ist, wenn ich das schwebende Gefühl bekomme, dass die Welt zu leben beginnt, dass NSCs auf Ideen kommen, auf die  i c h  niemals kommen würde - und ich als SL sie "nur" beschreibe. Dieser Flow funktioniert nur, wenn die Welt Elementen Raum zum Entstehen, Wachsen und Verschwinden bietet, und ich auf SCs und NSCs flexibel eingehen kann.

Und wenn Deine Gruppe OSR gebucht hat, dann gestehe ihnen, dass Du hier und da etwas flexibler als SL bist. Sie werden das zu Kenntnis nehmen, Dir sagen, dass Du das toll machst, und Dein Gewissen kann rein sein: Deine gelingende Art der flexiblen Spielleitung ist Deiner Gruppe bekannt und von ihr akzeptiert und sicher auch geschätzt.

Jenseher:

--- Zitat von: Issi am 10.10.2025 | 20:23 ---
Die Täuschung, die Du betreibst, ist die, deine Spieler glauben zu lassen dass dein Abenteuer bereits fertig ausgearbeitet ist.

Wobei ich mir nicht mal sicher wäre, dass sie Dir das auch abkaufen.


--- Ende Zitat ---

Als Spieler gab es bei mir einige Situationen, in denen der Meister nach einer Sitzung (oder nach der Kampagne) aufgelöst hat, dass gesamte Sitzungen improvisiert waren. Bei unserem Immersions-basierten Rollenspiel waren das ab und an die besten Sitzungen. Nicht immer, aber ab und zu.

Auf jeden Fall war alle improvisierten Sitzungen immer einige Größenordnungen besser alle Kaufabenteuer, die wir jemals gespielt haben.

Wir haben niemals darüber nachgedacht, etwas in Frage zu stellen.

Murphy:
Es IST doch Illusionismus und grossartiges Rollenspiel zugleich. Und es geht solange gut, wie die Illusion aufrecht erhalten wird. Der Zaubertrick ist solange spannend, bis man den simplen Trick dahinter kennt. Danach ist es Geschmacksache. So wie Detektivfälle mit PbtA bei Brindlewood Bay zu lösen. Eine interessante Beschäftigung, aber eben nicht das Lösen eines echten Detektivfalles. Ein wenig wie Solitaire spielen. Zeitvertreib, der Spass machen kann.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln