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Lederrüstungen und andere (a)historische Schutzkleidung im Rollenspiel
Der Hasgar:
--- Zitat von: Ma tetz am 24.10.2025 | 12:43 ---Also ich trage im Larp eine Vollrüstung (einigermaßen historisch korrekt). Da braucht mein Ausdauer aber ansonsten nix weiter.
Was man trainieren muss, ist, wie einige schon schrieben, das kämpfen an sich.
Aus simulationistischer Sicht sind die meisten Rüstungsregeln also oft nicht sinnig.
Aber aus gamistischer Sicht schon, weil sie für Nischenschutz sorgen.
Von daher man als Designer einfach schauen, wo der eigene Fokus liegt.
Was eben oft hinten runterfällt, ist das Rüstung schlicht unbequem ist, auch maßangefertigte. Das klassische, natürlich habe ich in Plattenrüstung geschlafen ist halt unfug. Das macht man vielleicht im absoluten Notfall aber nicht jede Nacht. Ich kenne keinen, der nicht auch irgendwie froh ist, wenn er seine Rüstung wieder ausziehen kann.
--- Ende Zitat ---
Ok, aber wenn man Ausdauer braucht, könnte sich eine Rüstungsgewöhnung dahingehend niederschlagen, dass man durch langes Tragen der Rüstung irgendwann seine Ausdauer entsprechend gestählt hat...
Feuersänger:
Es ist halt auch typisch für Rollenspiele, dass man auf Level 1 mit irgendeiner billo Müllausrüstung vom Schrottplatz/Komposthaufen mit marginalen Werten anfängt, und sich dann so allmählich hocharbeitet. Das ist vermutlich in den meisten Kontexten auch nicht so wirklich historisch.
Ich meine gelesen zu haben, dann man bspw als Söldner-Rekrut, wenn man sich schon keine gescheite Ausrüstung direkt kaufen konnte, diese wenigstens vorstrecken lassen konnte, wurde einem dann halt hinterher vom Sold abgezogen. Umgekehrt wurde in den Söldnerverträgen ja auch sehr genau geregelt, wie verlorene oder beschädigte Ausrüstung zu ersetzen sei.
Auch sonst gibt es schon seit uralten Zeiten Listen, wie ein so-und-so Krieger ausgerüstet zu sein hat.
Was mich wieder zum eigentlichen Threadthema zurückbringt: wären Lederrüstungen irgendwie ein Ding gewesen, würde ich erwarten dass sie auch in solchen Listen vorkämen. Das tun sie aber meines Wissens schlicht nicht. Meist wird je nach Zeit ein Harnisch oder Panzerhemd verlangt, oder ein Gambeson, oder gar nichts in Punkto Rüstung - eben je nach Einkommensklasse.
Ma tetz:
--- Zitat von: Der Hasgar am 24.10.2025 | 12:50 ---Ok, aber wenn man Ausdauer braucht, könnte sich eine Rüstungsgewöhnung dahingehend niederschlagen, dass man durch langes Tragen der Rüstung irgendwann seine Ausdauer entsprechend gestählt hat...
--- Ende Zitat ---
Ich mache gar keinen Sport und kann die Rüstung den ganzen Tag tragen. Larp allein ist bei mir zu selten um einen Trainingseffekt zu haben.
Letztlich ist eine Plattenrüstung vergleichbar mit der modernen Ausrüstung eines Soldaten mit Marschgepäck. Das Gewicht ist nur anders verteilt.
Zed:
--- Zitat von: Ma tetz am 24.10.2025 | 12:43 ---Also ich trage im Larp eine Vollrüstung (einigermaßen historisch korrekt). Da braucht mein Ausdauer aber ansonsten nix weiter.
Was man trainieren muss, ist, wie einige schon schrieben, das kämpfen an sich.
--- Ende Zitat ---
Die historischen Helme mit dem Mini-Sehschlitz - die stelle ich mir als große Behinderung vor. Ist das so?
nobody@home:
--- Zitat von: Raven Nash am 24.10.2025 | 12:18 ---Es entsteht ja hier ein wenig der Eindruck, als würde man jedes Ding einzeln lernen, wenn man Kämpfen lernt.
--- Ende Zitat ---
Was nebenbei auch so einschlägigen Rollenspielregeln geschuldet sein mag, in denen jede einzelne Waffe separat eingeübt werden will und im Extremfall Können mit dem "Dolch" nicht mal heißt, daß man auch schon mit einem "Messer" umgehen kann. ;D
Wobei ich persönlich dazu neige, gerade solche Kleinigkeiten auch für Regeldesignzwecke eher als Anfängerprobleme einzustufen -- wer schon in den Grundlagen noch nicht firm ist, der stolpert natürlich schnell über jede kleine Unvertrautheit, aber das Können von Profis geht fast schon zwangsläufig auch in die Breite und ist nicht bloß ein Immer-weiter-Verfeinern ein und derselben Tricks aus dem ersten Monat Grundausbildung. Entsprechend ergibt ein System, das so etwas wie ein "Ich hab' 90% in Säbel, aber nur 20% in Axt, weil die ist ja sooo anders..."-Resultat erlaubt, zumindest für meine Wenigkeit auch gar keinen rechten Sinn -- es sei denn vielleicht, der Charakter hätte gar nicht erst Kämpfen gelernt, sondern nur, wie man schön dramatisch auf wehrlose Übungsziele einsticht.
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