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Lederrüstungen und andere (a)historische Schutzkleidung im Rollenspiel

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Raven Nash:
Vergessen wir mal wieder die Spanier und Portugiesen?  ~;D
Die hatten im 16. und 17. Jhdt nicht nur Harnisch und Morion am Schiff, sondern schwangen sogar das Montante (Zweihandsschwert), um das feindliche Deck zu säubern. Das, was später die Swivel Gun tat.
Zumindest die Soldaten zur See, nicht die Matrosen (die sollten sich aus den Gefechten wohl eher raushalten).

Galatea:
Von diversen Age of Sail Persönlichkeiten ist überliefert, dass sie zumindest Brustpanzer trugen (in erster Linie die Spanier, aber selbst einige Freibeuter mit Adelshintergrund).
Das sind aber normalerweise auch nicht die Leute, die in den Segeln herumklettern oder Kanonen laden müssen.


--- Zitat von: Quaint am 27.10.2025 | 11:27 ---Und es kommt auch drauf an, was das für Leute auf dem Schiff sind. So der typische Age of Sail Matrose war eher Unterschicht. Dem hätte man wenn eine Rüstung stellen müssen. Aber gegen so manche Age of Sail Waffe gabs auch einfach keine arg tolle Rüstung. War also soviel ich weiß eher ungewöhnlich.
--- Ende Zitat ---
Der typische englische Sailor musste sich für die Mehrheit des Age of Sail sogar seine Uniform selbst organisieren (wenn er nicht gerade zwangsrekrutiert wurde).

nobody@home:

--- Zitat von: Quaint am 27.10.2025 | 11:27 ---Und es kommt auch drauf an, was das für Leute auf dem Schiff sind. So der typische Age of Sail Matrose war eher Unterschicht. Dem hätte man wenn eine Rüstung stellen müssen. Aber gegen so manche Age of Sail Waffe gabs auch einfach keine arg tolle Rüstung. War also soviel ich weiß eher ungewöhnlich.
Bei den Römern gabs aber so Aktionen, dass man mehr oder minder normale Legionäre zur See eingesetzt hat, halt mit so Enterbrücken und Kampfdeck. Ich bin mir nicht 100% sicher, aber ich meine, die hätten dann auch Rüstung getragen, eben das normale Zeug was man so hatte, meistens vermutlich ein "Chain Shirt". Die hatten aber dann nicht viel mit dem regulären Betrieb des Schiffes wie Rudern und Segeln zu tun.

--- Ende Zitat ---

Was mich ein bißchen an etwas erinnert, das mir vor ein, zwei Tagen kurz durch den Kopf gegangen ist: je nach Setting muß ja auch die Trennung zwischen "Militär" und "Zivilbevölkerung" gar nicht so ausgeprägt sein, wie wir das heutzutage mit Konzepten wie einer zentralen Regierung, eigener und gelegentlich auch mal schnell reagierender Polizei, und dem Gewaltmonopol des Staates kennen. Im typischen Fäntelalter ist die schnellste Art, die Obrigkeit zu verständigen, oft genug noch der schlichte Bote (beritten wenn möglich, notfalls zu Fuß, wo nicht), und weite Teile des historischen Mittelalters kennen nicht mal wirklich die Vorstellung einer Berufsarmee, sondern da nimmt der örtliche Fürscht, wenn er in den Krieg zieht, halt kurzerhand von den Leuten aus seinem Reich mit, wen er kriegen und überreden (lassen) kann.

Waffen und Rüstungen an sich dürften vor so einem Hintergrund also einigermaßen normal und auch bei Leuten zu finden sein, denen unsereins das gar nicht zutraut, "weil sind ja nur Zivis" -- zum einen sind sie mehr auf die Möglichkeit zum aktiven Selbstschutz angewiesen, weil sie nicht einfach nur "Hundertzehn!" rufen und spontan ein paar hilfreiche Schergen aus dem Boden wachsen lassen können, und zum anderen wissen sie ja nicht, wann der nächste Aufruf zum Heerzug kommt, weil der Häuptling aus dem Nachbartal die Lieblingsschneiderin ihres eigenen Chefs tödlich beleidigt hat. Wie gut diese Ausstattung dann jeweils ist, hängt davon ab, was der Eigentümer sich leisten konnte (und wird eher selten weniger sein als das aus seiner Sicht Beste, was eben drin war), und zu welchen Anlässen wieviel davon getragen wird, entscheidet er im normalen Alltag schlicht selbst.

KWÜTEG GRÄÜWÖLF:

--- Zitat von: Raven Nash am 27.10.2025 | 11:50 ---Vergessen wir mal wieder die Spanier und Portugiesen?  ~;D
Die hatten im 16. und 17. Jhdt nicht nur Harnisch und Morion am Schiff, sondern schwangen sogar das Montante (Zweihandsschwert), um das feindliche Deck zu säubern. Das, was später die Swivel Gun tat.
Zumindest die Soldaten zur See, nicht die Matrosen (die sollten sich aus den Gefechten wohl eher raushalten).

--- Ende Zitat ---

Deswegen sagt ich ja Matrosen! Seesoldaten sind nicht gemeint, das gilt auch für römische Marines. Leute, die den Schiffsbetrieb aufrecht erhalten und an der Rah rumhangeln. Das macht man nun mal ungern im Maximiliansharnisch, außer man heißt Marschall Boucicault.

Der Hasgar:

--- Zitat von: YY am 24.10.2025 | 23:20 ---Rüstungen hindern wenig bei den typischen Tätigkeiten, für die sie gedacht sind. Und wenig heißt da: oftmals gar nicht, in einigen recht speziellen Situationen aber deutlich bis massiv.
Ob und wie man das abbilden will, hängt vom System ab. Für einige lohnt es sich nicht, aber andere modellieren auch ziemlichen Kleinkram und müssten sich zumindest für einen konsistenten Detailgrad auch diesen Schuh anziehen.

Was der Blick in die Geschichte aber auch zeigt: bei Sachen, für die die Rüstungen nicht gedacht sind, werden sie eben auch gar nicht oder nur in abgespeckter Form getragen, eben weil sie sehr deutlich stören.
Da gehört dann der Rüstungsabzug hin - tendentiell gar nicht in den Kampf, aber bei sonstigen körperlichen Aktivitäten.

--- Ende Zitat ---

Die Konsequenz daraus wäre halt, dass ohne irgendwelche "harten" Beschaffungshindernisse JEDER im Kampf die möglichst dickste Rüstung anziehen würde. Man würde quasi nur noch Plattenpanzer auf den Pen-and-Paper-Schlachtfeldern sehen.

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