Autor Thema: Fragen in Bezug auf euer Feedback zur Mechanik Vorteil/Nachteil  (Gelesen 678 mal)

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Online Der Hasgar

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Hallöchen,

ich habe ein bisschen über die durch die 5e von D&D so berühmte Mechanik Vorteil/Nachteil nachgedacht und bin auch über den Mechnaiken-Thread darauf gekommen.

Die Mechanik vereinigt ja zwei große Vereinfachungen:

1. Man muss gar nicht rechnen, sondern nur den passenden Würfel ablesen

2. Es gibt kein Klein-Klein mehr bei den Boni/Mali

Dafür nimmt man in Kauf (und für viele ist das kein Problem), dass es halt keine Abstufungen mehr diesbezüglich gibt.

Jetzt ist meine Frage:

Welcher dieser Vorteile wiegt für euch schwerer?

Wenn es nämlich Punkt 2 wäre, könnte man ja theoretisch auch kleines Stufensystem machen und damit den Nachteil der Mechanik elegant ausgleichen:

Beispiel: 3 Stufen in beide Richtungen:

großer Nachteil: -6
Nachteil: -4
kleiner Nachteil: -2
neutral: 0
kleiner Vorteil: +2
Vorteil: +4
großer Vorteil: +6

Wahlweise ließe sich das ja auch mit Würfeln machen oder einer Kombination aus mehreren Würfeln und einem leichten Modifikator.

Vorteile: bessere und mehrere Abstufungen, trotzdem übersichtlich, weil man nur kurz sagt: kleiner Vorteil vs. Nachteil = kleiner Nachteil, fertig.

Nachteile: natürlich minimal friemeliger.

Aber wäre das ein Kompromiss?

Wahlweise könnte man ja auch folgendes machen:

Stufe 1: kleiner fixer Malus
Stufe 2: Nachteil (2D20 - schlechterer) und den kleinen Malus
Stufe 3: großer Nachteil (3D20 - schlechtester) und den kleinen Malus
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Offline flaschengeist

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Hallöchen,

ich habe ein bisschen über die durch die 5e von D&D so berühmte Mechanik Vorteil/Nachteil nachgedacht und bin auch über den Mechnaiken-Thread darauf gekommen.

Die Mechanik vereinigt ja zwei große Vereinfachungen:

1. Man muss gar nicht rechnen, sondern nur den passenden Würfel ablesen

2. Es gibt kein Klein-Klein mehr bei den Boni/Mali

Dafür nimmt man in Kauf (und für viele ist das kein Problem), dass es halt keine Abstufungen mehr diesbezüglich gibt.

Jetzt ist meine Frage:

Welcher dieser Vorteile wiegt für euch schwerer?

[...]

Mehrere Stufen vor- und Nachteil sind aus meiner Sicht "the way to go", denn diese Variante negiert im Grunde den genannten Nachteil. Das machen mittlerweile so einige Systeme, noch vor DuoDecem z.B. Shadows of the Demonlord.

Also mehrere Stufen Vor- bzw. Nachteil, die gegeneinander aufgerechnet werden können, aber immer mit Würfeln, so dass man das Ergebnis weiterhin direkt ablesen kann.
« Letzte Änderung: 21.10.2025 | 20:33 von flaschengeist »
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittel-crunchiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/download

Online Der Hasgar

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Mehrere Stufen vor- und Nachteil sind aus meiner Sicht "the way to go", denn diese Variante negiert im Grunde den genannten Nachteil. Das machen mittlerweile so einige Systeme, noch vor DuoDecem z.B. Shadows of the Demonlord.

Also mehrere Stufen Vor- bzw. Nachteil, die gegeneinander aufgerechnet werden können, aber immer mit Würfeln, so dass man das Ergebnis weiterhin direkt ablesen kann.

Die Frage dabei wäre: Soll man das trotzdem nur über Würfel abbilden (also Würfelzahl erhöhen und den/die besten/schlechtesten auswerten) oder gingen dann nicht auch einfach fixe Modis? Und was wäre den Spielenden lieber?
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Offline flaschengeist

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Die Frage dabei wäre: Soll man das trotzdem nur über Würfel abbilden (also Würfelzahl erhöhen und den/die besten/schlechtesten auswerten) oder gingen dann nicht auch einfach fixe Modis? Und was wäre den Spielenden lieber?

Für mich persönlich ist das große Plus der Vorteils-/Nachteilsmechanik, dass man eben keine Boni und Mali verrechnen muss. Daher definitiv nur über Würfel.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Arldwulf

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Der große Nachteil von nicht verrechenbaren Boni sind die damit eingekauften Nebeneffekte. So kann man in 5e den Gegner beispielsweise Gegner in großer Entfernung besser treffen wenn man in absoluter Dunkelheit steht. Das ist nicht intuitiv und würde in einem System mit aufrechenbaren Boni nicht passieren.

Ein anderes Problem ist, dass durch die mangelhafte Aufrechenbarkeit "immer nur ein Boni gilt" der Wert dieses einzelnen Boni immens steigt. Weshalb Advantage in 5e eigentlich in etwa einem +5 Bonus entspricht. Die Folge ist übertriebenes Abgreifen dieser Boni, beispielsweise indem man den eigenen Familiar beständig die Help Action durchführen lässt.

Man muss halt überlegen ob die Ersparnis "ich muss nicht 2+2 rechnen" derartige Glitches wert ist.

Offline flaschengeist

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Der große Nachteil von nicht verrechenbaren Boni sind die damit eingekauften Nebeneffekte. So kann man in 5e den Gegner beispielsweise Gegner in großer Entfernung besser treffen wenn man in absoluter Dunkelheit steht. Das ist nicht intuitiv und würde in einem System mit aufrechenbaren Boni nicht passieren.

Ein anderes Problem ist, dass durch die mangelhafte Aufrechenbarkeit "immer nur ein Boni gilt" der Wert dieses einzelnen Boni immens steigt. Weshalb Advantage in 5e eigentlich in etwa einem +5 Bonus entspricht. Die Folge ist übertriebenes Abgreifen dieser Boni, beispielsweise indem man den eigenen Familiar beständig die Help Action durchführen lässt.

Man muss halt überlegen ob die Ersparnis "ich muss nicht 2+2 rechnen" derartige Glitches wert ist.

Genau solche Logik- und Abstufungsprobleme behebt ja mehrstufiger Vor-/Nachteil.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Online Zed

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Es ist Abwägungssache.

• "Vor- / Nachteil" ist einfach, aber ungenau.
• "Boni und Mali" sind genau, aber mit Sammel- und Rechenaufwand verbunden.

Deine Idee könnte der Sweet-Spot zwischen "genauer" und "nicht zu aufwändig" sein.  :d

Ich fände eine exponentielle Steigung auch interessant, 2-4-8 oder 3-6-12 oder noch heftiger 2-6-18, einfach um Extremsituationen (Schwimmen im Vollpanzer) besser abbilden zu können.

Online Der Hasgar

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Der große Nachteil von nicht verrechenbaren Boni sind die damit eingekauften Nebeneffekte. So kann man in 5e den Gegner beispielsweise Gegner in großer Entfernung besser treffen wenn man in absoluter Dunkelheit steht. Das ist nicht intuitiv und würde in einem System mit aufrechenbaren Boni nicht passieren.

Ein anderes Problem ist, dass durch die mangelhafte Aufrechenbarkeit "immer nur ein Boni gilt" der Wert dieses einzelnen Boni immens steigt. Weshalb Advantage in 5e eigentlich in etwa einem +5 Bonus entspricht. Die Folge ist übertriebenes Abgreifen dieser Boni, beispielsweise indem man den eigenen Familiar beständig die Help Action durchführen lässt.

Man muss halt überlegen ob die Ersparnis "ich muss nicht 2+2 rechnen" derartige Glitches wert ist.

Ich ging bei Zahlenboni aber auch davon aus, dass es nur 3 Stufen in jede Richtung gibt. Ob nun +-2 oder +-3 pro Srufe, ist eine Frage der Ausgestaltung.

Aber es gäbe halt nur 3 Vorteil/Nachteilstufen.

Beispiel:

Leichte Verletzung: 1 Nachteilsstufe
Überzahl gegen Gegner: 1 Vorteilstufe

Ergebnis: kein Bonus oder Malus.
« Letzte Änderung: 21.10.2025 | 21:56 von Der Hasgar »
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Es ist Abwägungssache.

• "Vor- / Nachteil" ist einfach, aber ungenau.
• "Boni und Mali" sind genau, aber mit Sammel- und Rechenaufwand verbunden.

Deine Idee könnte der Sweet-Spot zwischen "genauer" und "nicht zu aufwändig" sein.  :d

Ich fände eine exponentielle Steigung auch interessant, 2-4-8 oder 3-6-12 oder noch heftiger 2-6-18, einfach um Extremsituationen (Schwimmen im Vollpanzer) besser abbilden zu können.

Habe ich auch schon drüber nachgedacht. Aber zu starke Steigerung macht den letzten Bonus/Malus so wertvoll, dass man immer versucht, den irgendwie zu erreichen. Also Vorteil für sich selbst oder Nachteil für den Gegner. Und die sollen ja stacken können.

Beispiel:

Gegner ist in Unterzahl : 1 Nachteilstufe (-3)

Gegner wurde eingeschüchtert: 2. Nachteilsstufe (-6)

SC 3: "Ich lenk ihn ab und bewerf ihn mit nem Stein"): 3. Nachteilsstufe (-12 oder gar -18).
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Online Der Hasgar

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Jetzt verstehe ich.

Da scheint mir der mögliche Sweet-Spot zu schwinden. Warum dann nicht doch „richtige“ Boni und Mali?

Weil das bisher zu fitzeliger Rechnerei geführt hat, auf die niemand Bock hatte am Tisch.

Schwimmen in Vollplatte würde ich bei mir wohl über Ausdauer regeln...
« Letzte Änderung: 22.10.2025 | 14:37 von Der Hasgar »
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Das musst du mir bitte einmal herleiten.
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Offline Ainor

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So kann man in 5e den Gegner beispielsweise Gegner in großer Entfernung besser treffen wenn man in absoluter Dunkelheit steht. Das ist nicht intuitiv und würde in einem System mit aufrechenbaren Boni nicht passieren.

Dafür müsste man erstmal wissen wo der Gegner ist. Das ist keine Frage des Vorteil/Nachteilsystems.
Und das ein Pfeil gefährlicher ist wenn man ihn nicht lange vorher kommen sieht ist ja recht logisch.

Die Folge ist übertriebenes Abgreifen dieser Boni, beispielsweise indem man den eigenen Familiar beständig die Help Action durchführen lässt.

Das ist eine sehr spezielle Folge der Einwegfamiliars in 5E. In 3E wo man EP verliert wenn der Familiar draufgeht ist das weniger problematisch. Aber klar. Vorteil ist ein ziemlich kräftiger Bonus.

Allgemein muss man beim aufrechnen von Vorteilen aufpassen dass man nicht den gegenteiligen Fehler macht und zu viel aufrechnen lässt. Wenn der Gegner gelähmt ist ist es auch egal ob er blind ist. Einfach nur die 5E Zustände nehmen und aufrechnen erlauben reicht nicht.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Online Tudor the Traveller

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Es ist aber eben nicht so unplausibel, weil das Ziel gar nicht sieht, dass man schießt.
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Offline gunware

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Bei PF2 hast du unter anderen drei Modifikatoren eines Wurfs: Gegenstand, Situation und Zustand. Jeweils als Bonus und Malus. Das Höchste von Bonus und das Höchste von Malus gilt. Das ist immer noch manchmal eine Rechnerei (es sind immerhin bis zu 6 Modifikatoren) und  man hat auch  manchmal das Gefühl, dass manche Boni verschwendet sind, aber es ist schon viel angenehmer als zu versuchen alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

Du könntest es auf deine Tabelle anwenden, hat man mindestens einen von diesem Modifikatoren als Bonus, steigt man hoch, hat man als Malus, sinkt man in deiner Tabelle. Egal, wie viele Boni oder Mali man hat.
Wenn zwei Gegenstände Vorteil geben, zählt es halt nur einmal, hat man in einer Begegnung Situationsvorteil und Situationsnachteil gleicht sich das aus.

So nach dem Motto:
Magische Waffe (Gegenstandsbonus)
Verzauberte Handschuhe (Gegenstandsbonus)
aus der Dunkelheit angreifen (Situationsbonus)
vorsichtig angreifen, um den Gegner nicht zu töten (Situationsmalus)
=> Gegenstand +, Situation +, Situation - => ++-

Beispiel: 3 Stufen in beide Richtungen:

großer Nachteil: -6
Nachteil: -4
kleiner Nachteil: -2
neutral: 0
kleiner Vorteil: +2
Vorteil: +4
großer Vorteil: +6

Entspräche dann einem kleinem Vorteil bei deiner Liste.
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Online Der Hasgar

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Dafür müsste man erstmal wissen wo der Gegner ist. Das ist keine Frage des Vorteil/Nachteilsystems.
Und das ein Pfeil gefährlicher ist wenn man ihn nicht lange vorher kommen sieht ist ja recht logisch.

Das ist eine sehr spezielle Folge der Einwegfamiliars in 5E. In 3E wo man EP verliert wenn der Familiar draufgeht ist das weniger problematisch. Aber klar. Vorteil ist ein ziemlich kräftiger Bonus.

Allgemein muss man beim aufrechnen von Vorteilen aufpassen dass man nicht den gegenteiligen Fehler macht und zu viel aufrechnen lässt. Wenn der Gegner gelähmt ist ist es auch egal ob er blind ist. Einfach nur die 5E Zustände nehmen und aufrechnen erlauben reicht nicht.

Klar. So ist das auch nicht gedacht... Aber es sollte meiner Meinung nach eine Abstufung nach unten und nach oben geben.

Mein System soll ja 2w12 benutzen.

Da war mein Gedanke bis jetzt:

Stufe 1: -2

Stufe 2: Nachteil und -2 (3w12 - die zwei schlechtesten und dann minus 2)

Stufen 3: Doppelnachteil und -4 (4w12 -die beiden schlechtesten und dann minus 4)

Das ergibt eine etwas überlinear ansteigende Kurve...


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Offline Arldwulf

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Es ist aber eben nicht so unplausibel, weil das Ziel gar nicht sieht, dass man schießt.

Ich denke das Problem ist, das die Plausibilität dort keinen Einfluss hat, und das generell die Frage was Plausibel ist traditionell recht umstritten ist. Sprich: Wenn ich den Zeitgewinn nicht +2 auf etwas zu rechnen mit dem Zeitverlust vergleiche den die größere Ungenauigkeit in Form von Diskussionen erzeugt ist das halt eigentlich kein guter Deal.

Regeln sollen Dinge möglichst schnell und eindeutig auflösen.

Online Tudor the Traveller

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Die Diskussion entsteht aber doch nur, wenn die Regeln nicht akzeptiert werden. Die V/N Regel bei 5e ist weitgehend eindeutig. Z.B. dass 1 Vorteil beliebig viele Nachteile aufhebt. Uneindeutig ist es eigentlich nur in den Fällen, wo die SL das frei Schnauze entscheidet.

+/-2 führt genauso zu Diskussionen in der Praxis.

Das Grundproblem von RPG ist imo, dass immer gesagt wird, die Regeln seien nicht fix und sollten an das Spiel angepasst werden, wenn sie "stören". Diese Grundhaltung macht jedes Regelgerüst zum Kartenhaus.
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Offline Raven Nash

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Ich kann dir aus Dragonbane-Erfahrung sagen (wo man eine undefinierte Anzahl an Boons/Banes haben kann), dass die Methode deutlich einfacher und vor allem logischer ist, als Boni oder auch der 1 V/N der 5e.
Als SL vergebe ich bspw. auf eine Probe 2 Banes auf ein Schloss, weil komplex. Der Spieler hat ein Lockpick (+1 Boon) und ein weiterer leuchtet ihm (Help-Action, +1 Boon) - und so kommt ein Flat Roll raus.
Der Vorteil daran ist, dass man eben Gegenstände, Hilfe, usw. sehr einfach in dem System abbilden kann. Für die Spieler entstehen so auch eine Menge an möglichen Synergien, um hier einzugreifen (bei Boni/Mali-Systemen hab ich das in dieser Art nie erlebt).
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Offline General Kong

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Ich kann mit beiden - je nach System - gut leben, wobei es beim Vorteil-/Nachteil-System schon mal zu (wie dargestellt) seltsamen Schnurren kommt.

Bei einem Bonus-/Malus-System ist für mich wichtig, dass es nicht zu klein-klein wird und in unnötiges Rechnen ausartet, das im Ergebnis nichts bringt als Pseudorealismus und Zeitvergeudung.
Positives Beispiel: SaWo. Da zählt jeder Punkt und IST ein Vor- oder Nachteil: +1, -2, +4 - das beeinflusst das Spiel.
Negatives Beispiel: spontan fällt mir jetzt nur das alte Avalon Hill RuneQuest 3 ein mit z.T friemeligen -3% hier, plus 8% da. Auch bei MQ1 gab es da Prozentpunkt-Rechnungen im einstelligen Bereich.

Wenn modifiziert, dann gescheit und rund: nichts unter +1/5%, besser erst ab +2/10% (bzw. entsprechend).
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Offline Skaeg

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Beispiel: 3 Stufen in beide Richtungen:

großer Nachteil: -6
Nachteil: -4
kleiner Nachteil: -2
neutral: 0
kleiner Vorteil: +2
Vorteil: +4
großer Vorteil: +6

Wahlweise ließe sich das ja auch mit Würfeln machen oder einer Kombination aus mehreren Würfeln und einem leichten Modifikator.
Das läuft aber im Grunde genommen einfach darauf hinaus, nach den Umständen die DC zu modifizieren - also die konventionelle Vorgehensweise. Es ist halt auch ein weiterer Rechenschritt, und Leute, die dem Rechnen auf Kriegsfuß stehen, vermutlich nicht sehr angenehm. Außerdem...

Zitat
Stufe 1: kleiner fixer Malus
Stufe 2: Nachteil (2D20 - schlechterer) und den kleinen Malus
Stufe 3: großer Nachteil (3D20 - schlechtester) und den kleinen Malus
... ist es IMHO nicht elegant oder einprägsam, verschiedene Systeme (z.B. best/worst of X und fixer Zahlenbonus/malus)  zu kombinieren.

Wenn Stufe 1 gewünscht ist, aber der Sprung von 1W20 zu bester/schlechtester aus 2W20 dir zu heftig ist, gäbe es dank moderner Würfeltechnologie noch eine ausgefallene Methode:
Nachteil Stufe 1: Schlechtester aus 1W20 + 1W24
Nachteil Stufe 2: Schlechtester aus 2W20
Nachteil Stufe 3+: Schlechtester aus 3W20+

Vorteil Stufe 1: Bester aus 1W20 + 1W16
Vorteil Stufe 2: Bester aus 2W20
Vorteil Stufe 3+: Bester aus 3W20+

Wenn etwas geläufigere Würfeltypen erwünscht sind, kann man auch W30 und W12 statt W24 und W16 nehmen.

Ich bin btw auch kein Freund des platten "Nur ein Vor-/Nachteil" und "Ein Vorteil wiegt alle Nachteile auf". Sollte man eher verrechnen - wenn ein (extrem einfacher) Rechenschritt eingefügt werden muss, dann da.
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Offline Ainor

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Ich denke das Problem ist, das die Plausibilität dort keinen Einfluss hat, und das generell die Frage was Plausibel ist traditionell recht umstritten ist.

Was genau machbar ist, oder wer welche Erfolgschancen haben sollte ist oft umstritten. Aber ob ein Umstand etwas prinzipiell einfacher oder schwerer machen sollte ist doch meistens klar. Das Problem in deinem Beispiel ist:
Reichweite bewirkt ja zwei Sachen: zum einen ist es schwerer ein (stationäres) Ziel zu treffen, zum anderen hat das Ziel mehr Zeit auszuweichen. Letzteres wird von der Dunkelheit beeinflusst, ersteres nicht. Die 5E Regeln betonen letzteres. Um plausibler zu sein müsste Reichweite zwei unterschiedliche Modifikatoren mitbringen, und das ist ziemlich kleinlich.

Ich kann dir aus Dragonbane-Erfahrung sagen (wo man eine undefinierte Anzahl an Boons/Banes haben kann), dass die Methode deutlich einfacher und vor allem logischer ist, als Boni oder auch der 1 V/N der 5e.
Als SL vergebe ich bspw. auf eine Probe 2 Banes auf ein Schloss, weil komplex. Der Spieler hat ein Lockpick (+1 Boon) und ein weiterer leuchtet ihm (Help-Action, +1 Boon) - und so kommt ein Flat Roll raus.

Naja,  Schlosskomplexität in der 5E geht ja über die DC. Und die stackt auch mit Vorteil.
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Offline Raven Nash

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Naja,  Schlosskomplexität in der 5E geht ja über die DC. Und die stackt auch mit Vorteil.
Klar, nur brauch ich eben bei einem Roll-Under keine zusätzliche Schwierigkeit.  ;)

Ist aber ein Punkt: Würfle ich gegen eine Schwierigkeit oder gegen meine Fähigkeit? Da verhalten sich V/N eben deutlich anders.
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Offline Luxferre

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Die Frage dabei wäre: Soll man das trotzdem nur über Würfel abbilden (also Würfelzahl erhöhen und den/die besten/schlechtesten auswerten) oder gingen dann nicht auch einfach fixe Modis? Und was wäre den Spielenden lieber?

Warum ich es lieber über Würfel abbilde: weil wir am Tisch alle total geil auf Würfeln sind und lieber Würfel werfen, als Zahlen rechnen.
In D20 Systemen ist ein Vorteils-Nachteils-Würfel mit ca +/-2 zu werten. Ist also recht einfach umzusetzen. Kannst ja ne Matrix aufbauen und es den Spielenden überlassen, ob sie lieber Würfel oder Modis nehmen. Und statt Oder.

Die Frage, die ich mir stelle geht eher in die Richtung, ab wann man dann in so einen Pool-System Gedanken rutscht. Sobald ich an meiner Mechanik für Vor-/Nachteile gedanklich feile, fange ich mir an Gedanken zu speziellen Würfeln für zB Ausrüstung und Co zu machen. Andersfarbig, damit auch nachvollziehbar bleibt, wo die Erfolge denn nun herrühren. Und dann bin ich für meinen Teil schnell bei der Engine von Forbidden Lands ...  >;D
ina killatēšu bašma kabis šumšu Tišpak
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"Consider the seed of your generation. You were not born to live like animals, but to pursue virtue and possess knowledge"

Offline Arldwulf

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Was genau machbar ist, oder wer welche Erfolgschancen haben sollte ist oft umstritten. Aber ob ein Umstand etwas prinzipiell einfacher oder schwerer machen sollte ist doch meistens klar. Das Problem in deinem Beispiel ist:
Reichweite bewirkt ja zwei Sachen: zum einen ist es schwerer ein (stationäres) Ziel zu treffen, zum anderen hat das Ziel mehr Zeit auszuweichen. Letzteres wird von der Dunkelheit beeinflusst, ersteres nicht. Die 5E Regeln betonen letzteres. Um plausibler zu sein müsste Reichweite zwei unterschiedliche Modifikatoren mitbringen, und das ist ziemlich kleinlich.

Nein, die 5e Regeln betonen dort nicht letzteres. Sie sagen einfach nur, dass ein einzelner Vorteil beliebig viele Nachteile aufhebt.

Und das kann halt zu skurrilen Situationen führen.

In diesem Fall ist es so, dass hohe Reichweite Nachteil auf den Schuss gibt.
Blind zu sein (wegen völliger Dunkelheit in der man steht) würde ebenfalls Nachteil geben.
Wenns grad stürmisches Wetter ist wäre das ebenfalls der Fall
Hab ich eine Krankheit die mich schwächt könnte das auch passieren
Oder wenn der Gegner einen Zauber auf sich hat der Fernkampfangriffe erschwert.

Es könnte alles gleichzeitig der Fall sein, doch in dem Moment in dem ich ins Dunkel trete sieht mich der Gegner nicht mehr und ich hab einen einzelnen Vorteil der alle Nachteile aufhebt.

In einem System mit verschiedenen Stufen von Nachteilen wie dem vom Threaderöffner ist das kein Problem. Da würde kein Spieler sagen "ich lauf in die Dunkelheit wo ich nichts sehe, da treff ich besser weil mich da ja auch keiner sieht". Im 5e System gibt es diese Fälle.

Es ist ja auch nicht so als ob ich mir nicht merken müsste welche Vorteile und Nachteile es gibt wenn sie sich aufheben, denn falls eines davon mal wegfällt muss ich ja dennoch weiterhin wissen ob es noch andere Nachteile gibt.

Um bei dem Beispiel oben zu bleiben: wenn dort der Spieler einfach näher ran geht kann ich sagen: Das wird dir dabei helfen besser zu treffen.

Im Vorteils-/Nachteils System wäre dies nicht der Fall, dort treffe ich durch diese Maßnahme nur eventuell besser.

Insofern würde ich schon sagen, dass Hasgars Vorschlag die Regelung besser macht und Probleme löst. Nur nicht ganz so gut wie gleich auf unterschiedliche Boni-Mali zu setzen.
« Letzte Änderung: 22.10.2025 | 10:54 von Arldwulf »