Autor Thema: Wie „optimal“ agieren eure Charaktere im Kampf?  (Gelesen 869 mal)

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Online Skaeg

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Re: Wie „optimal“ agieren eure Charaktere im Kampf?
« Antwort #25 am: 27.10.2025 | 08:27 »
Ein Taschenlampenfallenlasser ist jemand, der aktiv und absichtlich das Spiel sabotiert, um allen anderen das Spiel zu ruinieren und dazu die Ausrede des Charakterspiels benutzt.
Wie in allen solchen Fällen: Deine lauteren Absichten haben vielleicht 10% Gewicht und das Ergebnis 90%.

Wenn du etwas tust, um ein "bißchen Drama und Komplikationen" in Spiel zu bringen, wenn es "für die Figur Sinn ergibt", dann ist das präzise das, was ein stark problemlösungsorientierter Spieler mit TLF meint. Dass deine innere Motivation dabei ist, das Spiel gemäß deiner - von seiner abweichender - Auffassung zu bereichern, interessiert dabei niemanden mehr.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Wie „optimal“ agieren eure Charaktere im Kampf?
« Antwort #26 am: 27.10.2025 | 08:29 »
Ehrlich gesagt nicht so wirklich optimal, bei uns ist es eigentlich Standard das sich jeder seine eigene Gegner vornimmt und dann quasi allein gegen die Kämpft, obwohl es natürlich meist effektiver wäre Gegner nach dem anderen Gemeinsam auszuschalten.

Ihre Fähigkeiten nutzen sie dann in der Regel halt schon effektiv, wobei man halt nicht unbedingt immer die besten Entscheidungen trifft.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Online nobody@home

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Re: Wie „optimal“ agieren eure Charaktere im Kampf?
« Antwort #27 am: 27.10.2025 | 08:54 »
Ehrlich gesagt nicht so wirklich optimal, bei uns ist es eigentlich Standard das sich jeder seine eigene Gegner vornimmt und dann quasi allein gegen die Kämpft, obwohl es natürlich meist effektiver wäre Gegner nach dem anderen Gemeinsam auszuschalten.

Ihre Fähigkeiten nutzen sie dann in der Regel halt schon effektiv, wobei man halt nicht unbedingt immer die besten Entscheidungen trifft.

Wobei mir gerade ein wenig durch den Kopf geht, daß da durchaus auch die Regeln selbst mit hineinspielen dürften. Denn auch die können Teamwork ja mal mehr und mal weniger explizit unterstützen...oder eben auch nicht, und gerade im letzteren Fall ist es nicht besonders verwunderlich, wenn da dann allein von den Spielern nicht viel kommt. Denn erstens sind die wenigsten von uns wirklich so gewiefte Taktiker und Strategen, wie wir in Diskussionen wie diesen gerne mal tun, und zweitens kommt einem da ohne gelegentliche leichte, aber ruhig nachdrückliche Stupser in Richtung "Warum probiert ihr das hier nicht mal aus, ist doch ganz offiziell erlaubt?" schnell mal der Misch-du-dich-nicht-in-mein-Spiel-ein-Reflex in die Quere.

Offline unicum

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Re: Wie „optimal“ agieren eure Charaktere im Kampf?
« Antwort #28 am: 27.10.2025 | 09:45 »
Ich glaube meine Figuren agieren taktisch recht überlegt schon alleine in der Hinsicht das ich oft den Haudraufs der Gruppe den Vorzug gebe.

Das heist jezt aber nicht das ich mir nichts traue: "Ich geh da jezt mal alleine hin!" - "Bist du irre, das sind gemeingefährliche Piraten" - "Ja ich weis, ich geh trozdem hin. Ihr habt es ja in 2 Stunden Spielzeit nicht geschafft den Piratenkapitän lebendig gefangenzunehmen, ich red jezt einfach mal mit dem." (btw: Problem diplomatisch in 10 minuten gelöst).

Andere Stielblüten an Optimalen Vorgehen von Gruppenmitgliedern:

Da war da noch die Hexe welche unsere Gedankenkontrollierter Auftraggeberin einen Save or Die Zauber entgegenwarf nur um danach überrascht an ihrer Leiche festzustellen "Oh die hat ja ein Gedankenkontrollarmband"

Oder der Zwergen-Priester der sich im Kampf nicht entscheiden konnte "Kämpfen, Zaubern oder die Pistole nachladen?" (wohlgemerkt war der Spieler ein Leutnant der BW (okay Sanitäter aber trozdem,...))

Aber ein anderer Zwerg in einem anderen Spiel: "Ich nehm das Pulverfass, zünde die Lunte an und spring damit in den Schlund der Bestie." "Aber das bringt dich um!" "Ja, aber sterben tut ihr anderen auch noch, und so bringe ich das Fass an die richtige Stelle" (Und so war es auch) - (Und es war Taktisch tatsächlich das Optimale Vorgehen, für den Platz an dem sie waren, denn Lebend kommen sie da nicht raus).

Wir verfolgen eine Kutsche auf der ein Entfühurngsopfer ist das dringend Lebensrettung braucht. Ich überhole die Kutsche in der Nacht und warte an einer günstigen Stelle. SL Frägt: "Und was machst du nun?" "Ich setze eine Steinmauer auf die ganze breite der Strasse." "Aber die Kutsche fährt mit voller geschwindigkeit" "Ja, das wird ein übler unfall werden" "Aber die Frau könnte sterben!" "Ja das habe ich in betracht gezogen aber unser Heiler kann wiederbelebung." "...." "Ich setze die Mauer so das der Kutscher noch etwas abbremsen kann, aber die Kutsche danach trozdem im Eimer ist, auf die Pferde lege ich keinen großen Wert." (die Frau überlebte (gerade so))

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Re: Wie „optimal“ agieren eure Charaktere im Kampf?
« Antwort #29 am: 27.10.2025 | 09:58 »
Wir verfolgen eine Kutsche auf der ein Entfühurngsopfer ist das dringend Lebensrettung braucht. Ich überhole die Kutsche in der Nacht und warte an einer günstigen Stelle. SL Frägt: "Und was machst du nun?" "Ich setze eine Steinmauer auf die ganze breite der Strasse." "Aber die Kutsche fährt mit voller geschwindigkeit" "Ja, das wird ein übler unfall werden" "Aber die Frau könnte sterben!" "Ja das habe ich in betracht gezogen aber unser Heiler kann wiederbelebung." "...." "Ich setze die Mauer so das der Kutscher noch etwas abbremsen kann, aber die Kutsche danach trozdem im Eimer ist, auf die Pferde lege ich keinen großen Wert." (die Frau überlebte (gerade so))

...ich weiß nicht, was du hast, den Umständen entsprechend klingt das doch nach einem perfekten Plan. ~;D

(Ist halt so das kleine Problem mit nicht nur Wiederbelebung alleine, sondern schnellen und alltäglichen Husch-husch-es-geht-dir-wieder-gut-Möglichkeiten allgemein -- sie machen "lebensgefährliche" Risiken weitgehend trivial und entsprechend weniger dramatisch. Aber natürlich kann man auch das wieder taktisch ausnutzen, sobald man es erst mal akzeptiert hat.)

Offline Luxferre

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Re: Wie „optimal“ agieren eure Charaktere im Kampf?
« Antwort #30 am: 27.10.2025 | 11:26 »
Sehr.
Liegt bedingt auch an den Systemfamilien, die wir spielen.
Es geht ums Überleben und da kann man sich den Luxus eines Taschenlampenfallenlassens aus spielästhetischen Gründen gar nicht leisten.
Wenn die Charaktere einen gewissen Grad an Fertigkeit mit ihren Waffen erlernt haben, dann sollte das bestmögliche Ausspielen dieser auch der Standard sein. Dabei darf es gern etwas wilder, chaotischer, cineastischer und so zugehen. Gelände, Gegenstände und andere Personen (Unbeteiligte?) werden bestmöglich (und versuchsweise coolstmöglich) genutzt. Tische umgeworfen, Türen ausgehangen und als Vollschild missbraucht um den Armbrustschützen zu entgehen, kochendes Wasser/Suppe/Eintopf vom Herd in Gesichter geschubst und auch gern mal Schwerverletzte oder Besiegte als "weiche Deckung" verwertet.

Geht nicht in jedem Kampf, aber wir erinnern uns immer wieder gern an die epische Ausräucherung eines Sklavenhändler-Postens, wo alle o.g. Aktionen zum Sieg Zweier gegen 7 oder 8 geführt hatte. Und ja, es war HârnMaster. Sehr denkwürdig!
« Letzte Änderung: 27.10.2025 | 11:38 von Luxferre »
ina killatēšu bašma kabis šumšu Tišpak
-

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Offline Feuersänger

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Re: Wie „optimal“ agieren eure Charaktere im Kampf?
« Antwort #31 am: 27.10.2025 | 15:08 »
Zum Teil sind es halt nur Nuancen.

Wenn ein Spieler zB eine Aktion ansagt, die aus Perspektive und Wissensstand des Charakters komplett sinnvoll und klug ist, selbst wenn der Spieler zu dem Zeitpunkt schon weiß, dass es nichts bringen wird -- da lässt sich schwer gegen argumentieren. (In einem solchen Fall habe ich noch extra zurückgefragt, "Dir ist klar dass diese Ready Action in dieser Runde nicht mehr triggern kann?" - "Ja, aber das weiss mein SC ja nicht.") Sowas kann ich respektieren.

Wenn hingegen ein Spieler seine Aktion sehenden Auges einfach willentlich verpuffen lässt, also dem Gegner eine Runde Vorsprung gibt, "um es spannender zu machen", dann ärgert mich das sehr. Insbesondere wenn, wie in einem solchen erlebten Fall, genau das dann zum TPK führt, weil der SL den Encounter zufälligerweise exakt auf Kante designt hat.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat