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Charaktererschaffung ohne Balancing

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Gast:

--- Zitat von: Lord Verminaard am 15.09.2004 | 13:27 ---Ich glaube allerdings nicht, dass ein Ballancing auf der Ebene der Charakter-Werte (im Sinne von Fähigkeiten) geeignet ist, diese Unterschiede zu relativieren. Meiner Erfahrung nach hängt das Spotlight nicht so sehr davon ab, wer die besten Werte hat. Natürlich, in einer Kampfsituation glänzt vor allem der, der nun mal der beste Kämpfer ist. Da ist es mir als SL aber meistens noch geglückt, jedem eine seinen Fähigkeiten entsprechende, bedeutsame Aufgabe zukommen zu lassen.
--- Ende Zitat ---

Nein, das glaube ich auch nicht, aber ich habe halt die Sorge, dass man so einen Effekt der "Wenig-Wichtigkeit" schnell verstärken kann.


--- Zitat ---Beispiel: Der Jedi auf dem Gang schnetzelt 20 Sturmtruppen, ohne mit der Wimper zu zucken. Währenddessen ringt der junge Senator im Kontrollraum verzweifelt mit dem imperialen Offizier, der den Notruf auslösen will, und schafft es, ihn hinzuhalten, bis der Jedi eintrifft. Wer hat nun das bessere Spotlight gehabt?
--- Ende Zitat ---

Und jetzt stell dir vor, neben dem Jedi steht ein kleiner knuddeliger Ewok mit einem Bogen. Er kann die Stormtrooper nicht verwunden und muß dauernd gerettet werden. Der Charaker wird zum Omega der Spielrunde, einfach weil er im Normalfall nicht viel zum Sielgeschehen beitragen kann. So was ist Murks, weil es den Ewokspieler recht deutlich vor Augen führt "Hättest du auch einen dicken Wookie/tapferen Piloten/Jedi gespielt, wärst du wichtig gewesen- so bist du nur ein Klotz am Bein." Klar, er hat seine Spotlightzeiten (gerettet werden, rausgehauen werden, vielleicht auf einer Dschungelwelt zeigen, was für ein guter Waldläufer er ist), aber er ist "Maskottchen" nicht gleichberechtigter Partner.


Ein:
Da bin ich für Spieleremanzipation. Jeder Spieler sollte sich über die Vor- und Nachteile seiner Rolle im Klaren sein.

Gast:
Wenn ich aber von den gleichen Grundvoraussetzungen ausgehe, brauche ich mich nicht so sehr da drauf verlassen.

Monkey McPants:

--- Zitat von: Satyr am 15.09.2004 | 13:54 ---"Hättest du auch einen dicken Wookie/tapferen Piloten/Jedi gespielt, wärst du wichtig gewesen- so bist du nur ein Klotz am Bein." Klar, er hat seine Spotlightzeiten (gerettet werden, rausgehauen werden, vielleicht auf einer Dschungelwelt zeigen, was für ein guter Waldläufer er ist), aber er ist "Maskottchen" nicht gleichberechtigter Partner.
--- Ende Zitat ---

Wer nimmt einen solchen Character wenn er mit sowas ein Problem hat? Ich einem System wie das, über das wir hier reden, kann jeder den Charakter spielen, den er spielen möchte. (Solange alle anderen kein problem damit haben.)

Dieser Spieler ist sich also bewußt, das er nur einen kleinen Ewock spielt und da imKampf gegen Stormtrooper nichts reißen wird. Das heißt nicht, das er kein interessanter Charakter sein kann. Es kann durchaus sen, das, wenn die Gruppe NUR Kampf spielt, sich der Spieler langweilt, aber wenn das passiert, dann ist das ein Problem der Gruppe und ihres Social Contract, denn die Gruppe sollte im Vorhinein festlegen was für eine Kampagne gespielt wird. (Worüber ein Konsens herschen muß.) Wenn sich ein Spieler langweilt, dann gibt es keinen Konsens und das Problem muß OOG gelöst werden.

Außerdem ist das angesprochene Beispiel genauso in einem "ausgeglichenen" System passieren, den was hindert den Sieler einen Charakter zu bauen, der nicht genauso unfähig ist, auch in einem "ausbalancierten" System. Denn diese angeliche Balance kann nicht getrennt von der eigentlichen Kampagne betrachtet und hergestellt werden, und die unterscheidet sich von Runde zu Runde. In einer Gruppe, in der Kampf im Mittelpunkt steht mag sich ein Spieler eines nichtkämpfenden Chars ähnlich "nutzlos" vorkommen, wenn der SL/die Gruppe es nicht schafft ihm das nötige Spotlight zu verschaffen. Und hier liegt die wahre Balance, die einzige Balance die man tatsächlich herstellen kann: spotlight-balancing

Alles andere ist nur eine Illusion, um unsichere Spieleleiter zu beruhigen. ;)

M

Lord Verminaard:
Btw: Das Star Wars RPG von WEG war ein klassisches Kaufsystem, und trotzdem trat der beschriebene Ewok-Effekt auf... ;)

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