Thema: Kapitel 2 das Zusammentreffen

[Doc Letterwood]

Diego taucht aus seiner Nachdenklichkeit erstaunt auf, hebt den Kopf und blickt sich misstrauisch um.

Vor der Tür des Pitt steht ein inischer Kleiderständer von einem Mann - lang, hager und zäh aussehend. Sein Kopf hängt über der Rinne, die das Wasser in die Kanalisation befördert. Mit der Hand stützt er sich an der Hausmauer ab. Würgende Geräusche brechen aus seinem Hals hervor, und mit einem gepressten "Wuaaach!" lässt er sich die Biere und Schnäpse der letzten, na, zehn Stunden wieder durch den Kopf gehen.

Ächzend richtet er sich auf, wischt sich mit dem speckigen Ärmel über den Mund und dreht sich um. Seine Augen finden sofort die von Diego.

Diegos Augen blicken nach links, nach rechts. Dann grinst er den Inen an. Ja, er blickt offenbar wirklich nur Diego an.
"Na, zuviel Soldano-Pisse getrunken?"

Der Ine nickt, schwankt und hält sich eilig an der Türklinke fest. "Viel los heute?"
Der Ine schüttelt den Kopf.
"Sag James, ich brächte Leila heute nicht mit. Die liebe hat sich beim Tanz an ihrem zarten Körper verletzt und muss jetzt leider für eine Weile das Bett hüten."
Dann klopft er dem Inen jovial auf die Schulter, dass dieser fast zusammenbricht. Seine glasigen Augen verraten, dass er Diego zwar verstanden hat, sich aber nicht mehr richtig artikulieren kann.
"Vielleicht schau ich später nochmal rein."
Er grüßt, in dem er mit dem Zeigefinger an die Stirn tippt, und wendet sich dann wieder zum Gehen in Richtung des Gebrochenen Horns - aber mit ein paar Umwegen, um zu sehen, ob er verfolgt wird.

[Joerg.D]

Die beiden Herren geben sich augenscheinlich nicht einmal Mühe Ihre Verfolgung verheimlichen. Sie gehen Djego in einem vorsichtigen Abstand nach, rücken jedoch nie näher an Ihn herran.

[Doc Letterwood]

Grinsend geht Diego weiter. Sein Weg führt ihn vom Pitt zum Hafen, was nicht sonderlich weit ist. Dort biegt er plötzlich um eine Ecke, hinter der er einen großen Sackkarren stehen sieht. Dort drückt er sich neben dem Karren an die Wand, damit sie ihn nicht sofort sehen, und wartet, bis die beiden ihrerseits um die gleiche Ecke biegen - seine beiden Klingen hat er vorsichtshalber schon einmal gezückt.

[Joerg.D]

Die beiden Verfolger bleiben vor der Gasse stehen.

A:"Du willst da nicht wirklich rein Flinn?"

B:"Äh, ich weiß nicht, wir sollten Ihn nicht verlieren."

A:"Flinn, in dieser Gase wohnt der betrunkene James, den sollten wir lieber nicht über den Weg laufen."

B:"Aber.... Du hast recht, das ist es nicht wert."

[Doc Letterwood]

Kameraschwenk auf Diego. Handtellergroße, weit aufgerissene Augen starren den Zuschauer an.

Der betrunkene James?? Dieser Irre, der noch niemals seit Theus Gedenken stocknüchtern gesehen wurde, in dessen Haus alles festgeschraubt ist und der mit bloßen Händen einem castilischen Händler mal den Kopf vom Hals geschraubt haben soll??

"Hey Jungs, wartet! Ihr könnt mich doch nicht in der Gasse mit dem betrunkenen James alleine lassen!"
Er springt aus der Gasse heraus, mitten unter die beiden Verfolger.
"Entschuldigt Jungs. Ich wusste nicht, dass der...naja, ihr wisst schon. Sonst wäre ich dort gar nicht reingegangen, müsst ihr wissen."

Betrunken? James? Meinen die etwa 'den' James? Ihren Chef? Nein...kann eigentlich nicht sein, oder doch?

Er lächelt unsicher. "Okay, ihr wolltet mich verfolgen?" Dann geht er schnellen Schrittes vor ihnen davon, dreht sich noch einmal um und blickt missmutig in die erstaunten Blicke und offenen Münder seiner Verfolger.
"Na was ist? Verfolgt ihr mich nun, oder wollt ihr mit euren Mäulern Tauben fangen?" Eilig kehrt er wieder zu den beiden zurück und umfasst denen einen links, den anderen rechts um die Schulter. "Also, das mit dem Verfolgen müssen wir ja noch ein bisschen üben, ja? Verfolgen heißt, jemandem unauffällig hinterhergehen, um herauszufinden, wo er hin will oder mit wem er redet. Manchmal kann es auch ganz sinnvoll sein, herauszufinden, wen er anfasst. Also bitte, nicht, was ihr denkt, ts. Ich meine, wem er etwas übergibt, beispielsweise. Wenn das etwas Größeres ist, gut. Wenn es etwas Kleineres ist, müsst ihr genau achtgeben. Da genügt oftmals schon ein leichtes Zupfen oder auch nur eine Berührung. Hey, woher hast du denn die schöne Uhr, Flinn? Schau nicht so, ich geb sie dir wieder. Aber ihr wisst, was ich meine, ja?"

Locker mit seinen beiden stummen Verfolgern plaudernd und sie links und rechts im Arm vor sich her schiebend kommt er am "Gebrochenen Horn" an.

"...und was ganz wichtig ist, ist die Verkleidung. Euch habe ich schon auf zehn, ach, was sage ich, fünfzig Meilen gegen den *schnüff* mh, starken Körpergeruch deines Freundes hier angemerkt, dass ihr mich verfolgen wollt. Unauffälligkeit ist das Gebot der Stunde."

Er betritt mit den beiden im Schlepptau den Schankraum.

"Ach sieh an, die Gesellschaft." Diego nickt grüßend in die Runde. "Wo war ich? Ach ja, die Verkleidung. Sprich, wenn ich inische Verfolger erwarte - und seit heute morgen tue ich das - solltet ihr euch castilische Schnurrbärte und eisenländische Helme anziehen. Oder so. Jedenfalls wenn ich es mit inischen Banditen wie euch zu tun habe - nichts für ungut, Jason - dann solltet ihr euch als etwas tarnen, was ich nicht erwarte. Seemöwen, zum Beispiel. Oder als mein Vater. Aber wenn ihr so herumlauft...oh, meine Herren." Er wendet sich an seine Kollegen. "Besuch von den Legions-Anhängern. Wenn sie so weitermachen, haben wir sie in drei Stunden alle zum Tee beisammen!"

[Andreas]

" Hmm, ich weiss nicht, ob Piotrjes Vorräte da ausreichen." Brummt Jason.
" Aber mit den Banditen hast du recht. Wo wir bei recht sind. Hast du eine Ziege auftreiben können?"

Dann wendet er sich den beiden Inen zu.
" HAb ich das richtig verstanden? Ihr solltet meinen freund hier unauffällig verfolgen? Ich sehe, das ist euch gelungen. Mir jedenfalls ist nicht aufgefallen, dass ihr ihn verfolgt habt. Man hätte meinen können, dass ihr Freunde seid.
Aber sagt, was wolltet ihr denn herausfinden?"

[Doc Letterwood]

Ärgerlich sieht er zu Flinn und stippt ihm in die Rippen. "Mensch, ich habe dir doch gesagt, du sollst mich an die Ziege erinnern...dein Gedächtnis reicht aber wirklich nur von Loch Madwyan bis Loch Carlagh, oder?"
Dann blickt er Jason an, als könne er kein Wässerchen trüben.

[Joerg.D]

Die beiden Inen sind die ganze Zeit ohne die geringste ersichtliche Gegenwehr mitgekommen.
Aus der Tasche von Djego ragt der hässlichste und übelrichenste Schaal, den Djego je gesehen hat.

>> Du Du Du hast James den Schal geklaut, stammelt der eine Ine.  
b b b b bist Du des Wahnsinns?

Weit von draußen ertönt ein Gebrüll und das bellen eines kleinen Hundes

Wo ist der gottverdammte Schaal?!<<

[Sir Mythos]

Als Diego mit den beiden Inen eintrat musste Malik nur laut lachen.

"Wenn das so weiter geht wissen wir nicht mehr, wohin mit denen."

[Doc Letterwood]

Großaufnahme auf Diego. Auf seinem Gesicht spiegelt sich milde Überraschung.

Ach - du - Schande...

Ohne hinzusehen, greift er mit spitzen Fingern zu dem...Ding, das sich scheinbar an seinem Gürtel festgehakt hat.
"Äh, ich bin gleich wieder da."

Mit weit vom Körper weggehaltenem Schal stolziert er hinaus.

Draußen sieht er, wie dieser irre, völlig verdreckte, riesenhafte Schrank von einem betrunkenen James angaloppiert kommt.

"Oh oh...", murmelt Diego, dreht sich um - und gibt Fersengeld.
Er ist ein wenig schneller als der ungeübte James, aber nichtsdestotrotz ist der alte Trunkenbold zäh. Zumal es um seinen Schal geht.

"Mein Schaaaal!", gellt es hinter Diego her. Von irgendwoher hat sich James eine mit zwei Nägel gespickte Dachlatte abgerissen und schwenkt sie bedrohlich hinter ihm her.

"Entschuldigeee - war...keine...Absicht!" ruft Diego hinter sich, während er wie ein Hase Haken schlägt. Immer um den Block herum. Irgendwo hier war doch...ach ja! Er nimmt Anlauf, springt auf ein Fass, hangelt sich mit bemerkenswerter Geschwindigkeit ein kupfernes Abflussrohr hoch - und hängt da nun wie am Mast der "Fürchtenichts".
Unter ihm bleibt japsend sein Verfolger stehen. James blutunterlaufene, irre kullernden Augen blicken wüst nach oben.
"Wenn...isch...d'sch...'w'sch..." nuschelt er. "Keine Ursache.", lächelt Diego, und lässt den Schal hinabfallen. "Ich glaube, er hat sich in meinem Gürtel verhakt - mal im ernst, was sollte ich denn mit deinem Schal, hm?"

James starrt wie gebannt auf das seidene, speckige und verdreckte Tüchlein, das zu Boden schwebt.
"Und nun sei ein braver Trunkenbold und geh heim, ja?"

James blickt nach oben und verzieht das Gesicht. "Wenn 'sch d'sch nochmaaaal 'rw'sch...."
Diego nickt ergeben. Mit dem Schal um den Hals trottet James, immer wieder den Kurs korrigierend, davon.

[Joerg.D]

James torkelt von dannen, aber sein kleiner Terrier steht unter dem Mast und bellt wie verrückt.

Plötzlich fängt Er an am Mast zu nagen.

Eine Menge Matrosen an Bord stehen lachend da und genießen das Schauspiel.

[Doc Letterwood]

Diego seufzt ergeben, klettert auf das Dach und verneigt sich spöttisch vor seinem Publikum. Dann balanciert er geschickt über den Dachfirst, breitet dabei die Arme aus und singt leise "Eins, zwei, James kommt vorbei, drei, vier, er will noch ein Bier, fünf, sechs, und wenn er mich dann hetzt, sieben, acht, dann wäre das gelacht,..."

Mit einem leichtfüßigen Satz springt er auf der anderen Straßenseite über ein aufgespanntes Baldachin herunter in die Straße.

"Neun, zehn, ihm aus dem Weg zu geh'n..."

Mit diesem Kinderreim auf den Lippen hakt er seine Hände in den Gürtel und schaut sich nach dem Terrier um. Dessen Kläffen hört er immer noch auf der anderen Seite des Hauses.
Achselzuckend wendet er sich zum Gebrochenen Horn und geht wieder hinein.

Die beiden Inen starren ihn immer noch entgeistert an.
"Mir geht es gut, nichts passiert. ", verkündet er. "Ich habe mit ihm ein Bierchen getrunken und gewettet, dass ich viel schneller klettern kann als er. Und habe gewonnen."

Sein Grinsen erstirbt, als er Anselm sieht. "Grundgütiger...", murmelt er.

[Andreas]

Jason hat die Szene verfolgt. Nun steht er mit verschränkten Armen in der Tür und schaut Diego ernst an:
" Wir arbeiten und du... ach egal, hör auf mit dem Hund zu spielen und komm rein. Wir überlegen gerade, wer Leila foltern könnte."

[Doc Letterwood]

"Vielleicht sollten wir sie einem echt kernigen Burschen zum Verhören geben, der ihren weiblichen Reizen knallhart widersteht und ihr allein mit seinen Blicken die Fingernägel aus dem Nagelbett reißt...", antwortet Diego sinnierend und blickt dann kurz zu Juan. "Ein Job, wie geschaffen für Euch, meint Ihr nicht?"
Er zwinkert ihm zu.

Dann blickt er wieder zu Jason. "Was ist denn mit ihm -", er deutet mit dem Kopf auf Anselm, "- passiert?"

[Preacher]

Juan ist immer noch ein wenig bleich und abwesend und deswegen von dieser Episode ein wenig überfahren.

Dann strafft er sich ein wenig, nimmt noch einen Schluck von Pjotrs Spezialgetränk und erhebt sich.

"Nun, Caballeros. Ich fühle mich schon viel besser. Was ist geschehen?"

Er erblickt die beiden Inen und sieht die gefesselte Assassinin.

"Nun haben wir schon fünf Gäste? Meine Güte, vielleicht sollten wir den Wirt bitten, noch einige Sitzgelegenheiten herbeizutragen."

Auf Jasons Frage hin sieht er diesen böse an.

"Ihr wollt allen Ernstes eine so bezaubernde Senora foltern? Senor, wo sind Eure Manieren? Wenn Ihr so darauf erpicht seid, zu erfahren, was sie weiß, dann hättet Ihr sie im ehrenhaften Kampf gleich töten sollen. Sie sagte doch, daß Ihr dann die gewünschten Informationen erhalten würdet. Aber ein Frau foltern ist ehrlos. Das werde ich nicht zulassen."

[Joerg.D]

Die beiden Inen seghen sich gegenseitig an.

>>Ihr seit doch total ducrhgeknallt.
Aber wir sind Euch nicht ohne Grund gefolgt.

Angus O`Mallahan schickt uns, Ihr möchtet Euch vor Pjotje in Acht nehmen. Der wird bald auftauchen, wenn Leila schon versagt hat.

Und Leila würde ich nicht foltern, sie Zieht aus Schemerz Kraft.<<

[Preacher]

"Wer ist Angus? Wer ist Pjotje?" fragt Juan beißend. Die ganze Angelegenheit beginnt auf seine Nerven zu gehen - schon 2 Sätze guter Kleidung sind ruiniert und er hat sich verletzt.

"Langsam habe ich die Nase voll von diesen Spielchen. Ständig kommen irgendwelche Cretins an und machen kryptische Andeutungen. Sprecht Klartext, Nachbar."

[Joerg.D]

>>Angus O`Mallahan, der örtliche Vorsteher der Ritter von Rose und Kreuz natürlich.
Den kennt Ihr nicht?<<

Der junge Ine blickt ungläubig

[Preacher]

"Nun ja, nicht persönlich."

Gehöert hatte Juan von diesem Mann selbstverständlich schon gehört. Ein Mann von hoher Ehre, sich stets mit hohem persönlichem Einsatz für das Gute und die Belange der bedürftigen einsetzend. Was er allerdings mit dieser Gecshichte zu tun hatte, war ihm vollkommen schleierhaft.

[Joerg.D]

>>Sir O`Mallahan warnt Euch vor Pjotre, dem Chefattentäter der Angels.

Er neigt zu Giftanschlägen und heimtückischen Attentaten mit bestialischer Kraft.

Habt Ihr Euch denn gar nicht umgehört, mit wem Ihr das zu tun habt?<<

[Doc Letterwood]

"Was denn, was denn, was denn...moment mal." Diego blickt sich verwirrt um. "Der Koch??"
Sein Kopf ruckt herum zu den Bechern, die die anderen gerade geleert haben - Malik, Juan und Jason.

Besorgt blickt er von einem zum andern. Sie sehen eigentlich noch gesund aus...

[Preacher]

Auch Juan blickt verwirrt.

"Pjotre? Der Koch? Aber...der arbeitet doch schon lange hier."

Sein Gesicht wird zu einer Maske des Zorns.

"Du lügst, Schurke. Gib es zu."

[Joerg.D]

Just im dem Moment kommt Pjotre mit einem gewaltigen Hackebeil über der Schulter wieder ins Innere. Ein fröhliches Ussurisches Lied pfeifend.

[Preacher]

"Ah, da können wir Eure frechen Vorwürfe stante pede auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen. Pjotre, sei so freundlich und komm einmal her."

Juan winkt Pjotre zu sich. Seine Stimem klingt jovial wie immer, aber innerlich ist er auf alles gefasst - die Worte der Inen haben doch ein wenig Verunsicherung gesät.

Pjotre nähert sich und schaut den Castillianer fragend an.

Juan stellt sich so zu den Inen und Pjotre, daß sich jeder der drei im Bannkreis seines Rapiers befindet.

"Sag mal, wie lange arbeitest Du denn schon hier? Doch sicher 2 oder 3 Jahre, nicht wahr?"

[Doc Letterwood]

Diego legt vorsichtshalber schon mal beide Hände auf die Körbe der Degen und mustert sowohl Pjotre als auch die beiden Inen misstrauisch.