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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Jack Hawkins:
"Okay." Er zuckte lässig mit den Schultern. "Sagen Sie mir Bescheid. Ich geb Ihnen gerne meine Nummer..." Er grinste lausbübisch.
"Ziemlich viele Li Halan unterwegs hier, zur Zeit. Wahrscheinlich wegen dem Feiertag, was?" Er sah sie fragend an und fuhr dann fort.
"Überhaupt 'ne Menge Adlige." Er legte kurz sinnierend den Kopf zur Seite. "War früher nicht so, Bazaar war immer 'ne Gildenstation. Obwohl, na ja, den Priestersektor gibt's auch schon eine Weile. Mutter Kirche war ja schon immer besonders besorgt um ihre sternfahrenden Schäfchen." Seine Finger tippelten geistesabwesend über das dunkle Holz des Bartresens, an dem sie sich niedergelassen hatten.
"Ein Avesti?" Er lachte. "Gott bewahre, nein." Er angelte nach der Tasche und legte sie auf den Tresen. Prostete dem Commander nochmal zu und schlug das verschmorte Bündel auf. "Is 'ne komische Sache..." Er bugsierte die Worte nuschelnd an der Kippe im Mundwinkel vorbei.
"Ich hab das Ding von Criticorum, beim Pokern gewonnen, von so nem schmierigen Scraver-Typ."
Jack grinste diebisch, als würde er sich noch immer über den Sieg bei der Partie freuen und packte derweil einen Gegenstand aus. Ein zylinderförmiges Metallstück, vielleicht zwei Spann lang, mit einer glatten, bläulich schimmernden Oberfläche. Es waren ein paar Rillen und Vertiefungen zu sehen, aber sonst verriet das 'Ding' nichts von seinem Sinn und Zweck.
"Na ja jedenfalls..." Er sah sich kurz verstohlen um und senkte seine Stimme leicht, was in anbetracht des halbleeren Schankraumes wahrscheinlich nicht nötig gewesen wäre, der Sache aber mehr Dramatik gab. "...hat es sich vorhin aktiviert. Oder was auch immer. Es ist so heiß geworden, dass es mir fast die Tasche abgefackelt hat."
Und Jack noch dazu, dachte er grimmig.
"Und diese Rillen sind auch neu. keine Ahnung, was das für'n Teil ist, wahrscheinlich irgendso ein abgefahrenes Spielzeug der Engineers. Ich werd sehen, dass ich es so schnell wie möglich hier verticken kann. Nicht das es 'ne Bombe ist oder sowas..." Der letzte Satz war ihm als Scherz über die Lippen gegangen, hörte sich aber bei genauerer Überlegung gar nicht mehr so witzig an. Der Zylinder gab immer noch dieses leichte Summen von sich. Wer konnte schon wissen, was das zu bedeuten hatte....
Elisabeth Hawkwood:
"Bruder Erland, ich danke Euch fuer die einfuehlsamen Worte! Sie haben sicherlich die Mehrheit meiner Mannschaft, mich selber eingeschlossen erreicht und uns alle den Abschied mit anderen Augen sehen lassen. Auch wenn sie nach wie vor allen fehlen werden, waren Eure Worte doch ein Trost!"
Sie zögerte einen winzigen Moment um dem Themenwechsel mehr Gewicht zu verleihen, ehe sie fortfuhr: "Wenn es Euch in den nächsten Tagen passen sollte, so wuerde ich mich gerne in den nächsten Tagen noch einmal mit Euch unterhalten. Ich habe einige spirituelle Fragen zu einigen Passagen in der Predigt. Und, ich hoffe der Allschöpfer verzeiht mir diese Worte, wenn es Eure Zeit erlauben sollte, so wuerde ich lieber bei Euch die Beichte ablegen, als bei Eurem orthodoxen Kollegen. Er ist mir zu sehr mit seinen neuen Vorhängen beschäftigt... ."
Azzu:
"Es liegt mir natürlich fern, seine Lordschaft in seiner Meditation zu stören." Wenn die blaublütigen Damen und Herren des Hauses Li Halan nur halb so oft meditierten, wie ihre Dienerschaft zu behaupten pflegte, wäre die gesamte Blutlinie längst wegen politischer und sexueller Untätigkeit in Vergessenheit geraten. Er selbst hatte diese Ausrede schon öfter verwendet, als er zählen konnte - vorrangig allerdings gegenüber Personen, die mit den Gebräuchen der Li Halan weniger gut vertraut waren.
Der Diener des Barons hatte ihn in einen vollständig eingerichteten Nebenraum geführt, von dem aus er nicht sehen konnte, wer das Quartier verließ oder betrat. Das musste nicht unbedingt heißen, dass es etwas zu verbergen gab, denn ein umsichtiger Diener plante voraus und rechnete stets mit dem Schlimmsten. Arion hätte an der Stelle des anderen genauso gehandelt.
"Die Botschaft ist nicht besonders eilig - mein Herr ist früh zu Bett gegangen, und ich..." ... bin absolut sicher... "... denke, dass er noch eine ganze Weile schlafen wird. Erm... die Reise hierher war... sehr strapaziös." Er musterte Darius eingehend, warf ihm dann einen verschwörerischen Blick zu. "Denkt Ihr, dass der werte Baron der Bitte stattgeben wird? Ich fürchte, das erste Zusammentreffen zwischen Lord Enkidi und Sir Keitaro verlief nicht sehr harmonisch - es scheint da so einige Unstimmigkeiten zu geben, die schleunigst aus der Welt geräumt werden sollten, bevor mein Herr zu... unüberlegten Maßnahmen greift. Er handelt gelegentlich etwas... kurzentschlossen." Das sollte reichen! Arion wusste nicht, inwieweit Enkidis Diener in die Angelegenheit eingeweiht waren, aber sicherlich hatten sie genug mitbekommen, um zu erkennen, dass der Zorn eines Kirchenritters gefährliche Konsequenzen für den Baron haben konnte. Den Rest kann ich seiner Fantasie überlassen. Wenn er die Botschaft schon nicht persönlich überbringen durfte, konnte er immerhin dafür Sorge tragen, dass sie dem Baron in einer positiven Art und Weise und zu einer passenden Gelegenheit übermittelt werden würde...
Enkidi Li Halan (N.A.):
Darius Züge hellten sich etwas auf. Nicht besonders eilig. Sehr gut. Das verschaffte ihm Zeit, seine nächsten Schritte zu planen.
Etwas an Arions Art machte ihn sympathisch; wahrscheinlich musste er sich ebenso oft wie er mit den Scherben auseinandersetzen, die sein Herr hinterließ. Etwas anderes aber – etwas, das in seinem Blick lag, stets wachsam und auf der Hut – ließ ihn vorsichtig bleiben.
"Ich denke, dass seine Lordschaft morgen früh Zeit finden wird, sich mit Eurem Herrn zu treffen, ja. Er achtet und respektiert die Vertreter der Kirche... insbesondere die noblen Ritter, die dem Ruf des Heiligen Lextius folgen." Es wäre niemals seine Art, sich mit einem Angehörigen dieses Ordens schlecht zu stellen, schoß es Darius durch den Kopf. Immer mehr kam er zu dem Schluss, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Hoffentlich war der Dienstbote bald zurück.
"Seid gewiss, dass der Baron, sollte es tatsächlich zu Unstimmigkeiten gekommen sein, diese aus der Welt räumen wird." Zumindest hoffe Darius das inständig. Die Drohung, die in Arions Worten mitschwand, war deutlich gewesen, wenn auch vielleicht geblufft. Status und Verbindungen seines Herrn schlossen aus, dass ein einfacher Ritter ihm große Hindernisse in den Weg stellen konnte. Doch Darius kannte das alte Sprichwort vom Schmetterling und dem Orkan. So nickte er Arion nur mit unbewegter Miene zu.
"Ich werde Euch umgehend Bescheid geben, wenn ich mit seiner Lordschaft gesprochen habe."
Er verbeugte sich und brachte den Gast zur Tür.
Azzu:
Arion erwiderte die Verbeugung mit einem amüsierten Schmunzeln, das die zahlreichen Lachfältchen um seine grauen Augen sichtbar werden ließ. Und wo ist der versprochene Tee, Freundchen? Offenbar wollte man ihn loswerden, und zwar so schnell wie möglich - es gab vielleicht doch etwas zu verbergen! Leider fand er spontan keinen glaubwürdigen Grund, noch länger zu bleiben, aber es konnte sicherlich nicht schaden, den Eingang zu den Gemächern des Barons unauffällig beobachten zu lassen.
"Habt Dank! Ich werde dann gehen und den großen Krieger bemuttern, bis die Botschaft seiner Lordschaft eintrifft. Sollte die Sache sich wider Erwarten verzögern, werde ich versuchen, Sir Keitaro von größeren Dummheiten abzuhalten, aber Ihr wisst ja sicher selbst, wie sie sind, die hohen Herren. Auf bald, wie ich hoffe!"
Mit diesen Worten verließ der alte Diener Enkidis Quartier. Er beeilte sich, die Räumlichkeiten seines Meisters zu erreichen und den anderen die nötigen Instruktionen zu geben. Eine Türwache würde zunächst für Keitaro reichen müssen, auch die Tür des Barons wollte schließlich observiert sein! Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sein Herr noch schlief - dieser entwickelte langsam eine Resistenz gegen Arions Schlafmittel - trat er wieder auf den Korridor hinaus. Er war überzeugt, dass er das Richtige getan hatte, als er Keitaro das Beruhigungsmittel verabreicht hatte; der junge Ritter hatte die Grenzen seiner körperlichen und emotionalen Ausdauer bereits überschritten gehabt. Aber er hatte ihn dadurch davon abgehalten, in der Stationskapelle zu beten. Das mindeste, was Arion zur Wiedergutmachung tun konnte, war, nun selbst Gebete für seinen Herrn und dessen Bruder zu sprechen - und auch für die Seele des Barons, für den Fall, dass Keitaros Befürchtungen zutrafen.
Ein Blick auf einen Übersichtsplan verriet ihm, welcher Farbe die leuchtenden Pfeile waren, die ihn zum klerikalen Sektor von Bazaar führen würden.
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