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[Tag 2] Raumstation Bazaar
			Managarmr:
			
			Nach mehreren Minuten der Stille beugte Erland sich vor und schaltete die Pyramide aus. Er lauschte einen kurzen Moment versonnen und blickte dann ratlos das Schreiben des Bischofs an. 
Langsam erhob er sich und schlich langsam zum Schreibtisch im Empfangsraum, und legte das Schreiben in den Posteingang. Er liess sich in den Stuhl fallen, den Kopf nach hinten kippen, und betrachtete das Sternenmodell.
Sie bewegen sich zielgerichtet, in mathematischer Schönheit, erschaffen und vorherbestimmt. Inwieweit sind wir vorherbestimmt? Schöpfer, wohin fuehrt das? Wie hoch wird der Preis sein?
		
			Enkidi Li Halan (N.A.):
			
			Erneut war es Itaru, der vortrat, sich tief und respektvoll vor dem Grafen verbeugte und seinen Herren ankündigte. Mit festerer Stimme, als bei der Wache, doch deutlich mit Anspannung belegt.
"Mylord Graf Andrei Mandin Decados. Mein Herr Baron Enkidi Donato Li Halan hat sich wie vereinbart eingefunden, um der Forderung, die von Eurem Lehensmann und Hauptmann Eurer Leibgarde, Sir Ras Chandra Decados, gegen ihn ausgesprochen wurde nachzukommen – damit die Ehre der beiden noblen Häuser Li Halan und Decados sowie die Ehre ihrer Vertreter wieder hergestellt und ihr Disput entschieden werde. 
Mein Herr akzeptiert die Bedingungen, die für diesen Waffengang festgelegt wurden. Es ist ihm und seinen Begleitern eine große Ehre Euch in Eurer Eigenschaft als Imperialer Gesandter als Patron des Disputes anerkennen zu dürfen.
Möge der allmächtige Schöpfer wohlwollend auf alle Beteiligten herab blicken."
Itaru verneigte sich erneut, verharrte einen Moment und richtete sich wieder auf. Es hatte lange gedauert, sich die Begrüßungsformel fehlerfrei einzuprägen, und er dankte den Heiligen, dass er nicht ins Straucheln gekommen war. 
Gemessenen Schrittes trat er zur Seite, die Hände fest um das Duellschwert gelegt, und beobachtete seinen Lord, während ihm das Herz noch immer bis zum Hals pochte. 
Nun würde es beginnen.
Der Baron, fahl wie ein Geist, trat vor und verbeugte sich ebenfalls, zuerst vor dem Grafen, dann vor – es musste Sir Keitaro sein, schoss es dem jungen Knappen durch den Kopf. Das streng zurück gebundene Haar seines Herrn ließ seine Züge noch schmaler und kantiger wirken, überhaupt wirkte an ihm alles streng, dem Anlass entsprechend. Er hatte einen schwarzen Kimono gewählt, kostbar in schimmerndem Violett und Purpur bestickt, das Amethystkreuz und die Drachen des Hauses als immer wieder kehrendes Motiv. Die Seide lag in vielen Schichten über dem Körper gefaltet, und Itaru fragte sich, warum sein Herr nicht eine leichtere Gewandung für den Kampf ausgewählt hatte. Vielleicht um die fehlende Rüstung zu kompensieren?
Itarus Blick folgte den Bewegungen seines Herren, wie er sich gefasst und ohne die Miene zu verziehen wieder aufrichtete und dann das Wort an den Grafen richtete.
"Mylord Graf Mandin. Es ist mir eine Ehre." Eine weitere, knappere Verbeugung in Richtung des Lextius-Ritters, aber die Andeutung eines Lächelns auf den blutleeren Lippen. "Sir." Itaru war erleichtert. Ein weiterer Li Halan! Das war die beste Nachricht des Tages. Spontan fühlte er sich mit dem Ritter verbunden und dankte dem Propheten dafür, dass sie ihn an ihre Seite geschickt hatten. Er wußte, dass ein Vertreter des Heiligen Ordens des Lextius auch seinem Herrn Kraft geben würde.
Die Gestalt des Barons straffte sich.
"Ich bin bereit. Lassen wir Sir Ras nicht länger warten."  
		
			Jack Hawkins:
			
			Im Frozen Sunset
Jack spürte, dass der Kossack Slayer und der Frozen Sunset entgültig in seinem Magen angekommen waren und dort gerade eine unheilige Allianz eingingen. Das Blut schoß ihm heiß ins Gesicht und ihm wurde schummrig. Sehr schummrig. Die linke Hand legte sich vorsichtshalber um die Stuhllehne, aber irgendwie schien sich der Stuhl gerade selbsttändig zu machen. Oder schwankte die Station? Denizes Gesicht vor ihm hatte plötzlich einen gelblichen Stich und er fragte sich, ob das normal war. 
"Betten?" Oh ja, das war wichtig. Betten. Guter Plan. "Ähm....." machte er, und der Laut sog sich lange hin. 
"Ja, ich glaube ich hätte da was", schleppten sich Worte aus seinem Mund. 
Hinter Jack erhob sich einer der beiden Spieler ruckartig, ein hünenhafter Kerl mir kurzrasiertem Haar, pockennarbigem Geicht und enormem Stiernacken. Er packte den Tisch, auf dem eine Handvoll Karten, etliche leere Gläser und ein Haufen mehrfarbiger Gildenchips herumrutschten, und fegte ihn mit einem wütenden Brüllen von den Beinen. Sein Partner, eben noch auf einem der ausgeblichenen Plaststühle gesessen, hechtete zur Seite, rappelte sich auf und Sekundenbruchteile später lag ein matt schimmernder Revolver in seiner Hand. Ein erschrockenes Murmeln ging durch den Raum, gefolgt von ersten Schreien.
Jack drehte sich in Zeitlupentempo um.
"Hää?"
		
			Elantil Enbaran:
			
			Unerwartet, nicht unangenehm. Gleich zwei Herren holten sie zur Zerstreunung ab. Ihr Feuerrotes Kleid noch einmal in Position rückend, begrüsste sie die beiden, und platzierte sich dann mittig. So, in vornehmes Schweigen gehüllt, liess sich sich in den Decados Flügel begleiten. Die Spiele waren eröffnet.
		
			Denize Noy:
			
			Mit trägem Interesse verfolgte Denize den schnell verlaufenden Farbwechsel von rosa zu rot – fast erwartete sie, er würde gleich Dampfwolken aus Nase und Ohren ausstoßen -  und wieder schneeweiß  in Jacks Gesicht und stellte mit Genugtuung fest, dass er offensichtlich noch weniger vertrug, als sie.  Nun gut, vielleicht sollte ich mich auch nicht an einem Ukar orientieren, was körperliche Zähigkeit angeht. 
Erst als sie sich vorbeugen musste, um seine genuschelte Antwort zu verstehen, kam ihr die Frage in den Sinn, ob sie ihm vielleicht mit dem Cocktail zuviel zugemutet hatte.  Reue wollte sich gerade in ihr breitmachen, da brach der  Krawall der zwei Saufbrüder los und zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. 
„Oh, Shit.“ 
Sie erstarrte. Nichts, was sie nicht schon erlebt hätte. Nur war sie  lange Zeit nicht mehr so nah dran gewesen, dass sie die Kontrahenden riechen konnte. Sie saß direkt in der Schußlinie. Wie immer wenn sie von einer Situation völlig überrascht war, wurde sie zum Kaninchen. Die Zungespitzen der Schlange direkt vor der Nase riss sie weit die Augen auf und hoffte, dass sie für ihre Umwelt unsichtbar wurde, wenn sie nur fest genug daran glaubte.  Blut rauschte in ihren Ohren, und Sekunden dehnten sich zu Stunden.
		
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