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[Tag 2] Raumstation Bazaar
			Azzu:
			
			Mit einer leichten Verneigung in Richtung des Grafen sorgte Keitaro dafür, dass keine Respektlosigkeit seinem Gastgeber gegenüber in seiner Haltung lag, als er sich den Neuankömmlingen zuwandte. Ein während der Körperdrehung ausgeführter Schritt rückwärts stellte sicher, dass er dem Decados nicht seinen Rücken zeigte, sondern während der Begrüßungsszene seitlich versetzt neben ihm stand. Froh, seine Anspannung hinter Formalitäten verbergen zu können, erwiderte er die Verbeugungen des Barons und seines Knappen und schenkte dem Jungen, dem es offenbar ähnlich erging, ein aufmunterndes Lächeln.
Der Anblick Enkidis machte ihm Sorgen. Egal, ob Angst oder Erschöpfung für die ungesund wirkende Blässe verantwortlich waren, der junge Baron schien nicht in bester Verfassung für einen Zweikampf. Immerhin, mochte es auch an der beeindruckenden Gegenwart des Grafen liegen, das Auftreten Enkidis hatte sich zum Besseren gewandelt, drückte nun keine kaum verhohlene Missachtung seiner Gesprächspartner mehr aus. Keitaro hätte ihm gerne Mut zugesprochen, aber zunächst war es an Mandin, seine Gäste zu begrüßen, bevor es dem Lextiusritter zustand, zu sprechen. Er beschränkte sich daher auf ein Lächeln und ein Kopfnicken im Anschluss an die formelle Verneigung und wartete ab, bis er an der Reihe war.
		
			The_Kossack:
			
			 Vor den Quartieren der Mantis 
Der Kossacke rührte sich wieder kaum, als er den Namen und Titel der Baronin weitergab an seinen Herrn. Dann traten er und sein klonhafter Kamerad wieder zackig zur Seite, als die Türen sich öffneten. 
In den Quartieren der Mantis 
Mandin hob den Bliick, um dem gestaltgewordenen Eissturm zu begegnen. Er war eine Kreatur der Tropen, der exotischen Pflanzen, Tiere und der Askorbiten. Nichts rührte sich in dem blassen Gesicht, als er den Blick auf die Baronin gerichtet hieklt - und erst im letzten Moment durch ein Kopfnicken Respekt bekundete.
 Baronin Elisabeth Aleide Johanna Mountbatten Hawkwood, Protektorin von Chantaclier, Trägerin des blauen Löwenordens und Trägerin des Gwynneth-Ehrenkreuzes fuer die aufopferungsvolle Verteidigung des Hawkwood-Luftraumes. 
Andrei ließ sich ihren Titel auf der Zunge zergehen wie Blut. Der Titel selbst war eine Beleidigung. Erstens war er kein Militär, der etwas auf Ehrenorden gab. Er war ein Adliger, ein Politiker, und als ranghöherer Adliger hatte sie das Protzduell gegen ihn verloren - und zwar im Moment ihrer Geburt. Löwenorden. Ehrenkreuze. Wie hatte es ein aerdischer General vor tausenden von Jahren gesagt: Was diese Burschen für etwas Band und Bronze zu tun bereit sind! Orden und Medaillen waren nichts als Motivationshilfen. Und sie gestand ein, daß sie solcher Klinkerkram motivierte - zum Kämpfen und zum Töten. Und das wiederrum ließ schließen auf eine so narzisstische und von sich selbst eingenommene Person, daß Andrei ganz leise lächelte. 
Und dann -  aufopferungsvoll . Oh ja, was mußte sie geopfert haben. Hunderte, tausende Leben ihrer Männer. Sie selbest erfreute sich ja bester Gesundtheit, arm waer sie nicht daran geworden, und Narben hatte sie auch keine davongetragen. Was also hatte sie geopfertt? Das zweite Croissant zum Frühstück? Das Mittagsnickerchen? 
 Ein vorzügliches Bespiel dafür, wie ein einziges Adjektiv alles ins Lächerliche ziehen kann,  dachte Andrei mit dem respektvollen Kopfnicken. Sie brauchte bessere Berater, oder jemand mußte sie einmal über das Knie legen. Aber einen Ehemann hatte sie nicht, wenn er recht informiert war.
"Baronin Elisabeth Aleide Johanna Mountbatten Hawkwood." Wieder das leise Lächeln, als er ihren Namen wiederholte, jede Silbe bedacht mit leicht severischem Akzent aussprach. "Ihr bringt wahrhaft frischen Wind in meine Quartiere." Blizzard, traf es besser. "Sir Keitaro, Ihr als Militär dürftet von der Protektorin von Chantaclier, der Trägerin des blauen Löwenordens und Trägerin des Gwynneth-Ehrenkreuzes fuer die aufopferungsvolle Verteidigung des Hawkwood-Luftraumes gehört haben."
		
			Alejandro Dulcinea:
			
			Die Baronesse hatte sich wirklich in Schale geworfen! Auf dem Weg nannte er Balthasar kurz und knapp die Duellumstände und Namen.
Sir Lars hat einen gefährlichen Humor! Er sollte mich nicht zu sehr reizen. Andererseits, so ist es nicht so uebersteif und ernst. Das werden wir eventuell gleich noch zur Genuege haben, allerdings mit weit gefährlicheren Fallgruben.
Sie gelangten an den Gang des langen Ganges zum Quartier des Grafen Mandin.
 Sieh an, beim Grafen wimmelt es von Kossacken, wie unerwartet!  Totes, hirnloses Fleisch,
 das Eigeninitiative vermissen lässt. Geradliniges Werkzeug, zu geradliniges Werkzeug.
Erinnerungen wuehlten sich wider gewaltsam aus den Tiefen seines Hinterkopfes.
Boleslaus, der auf seinen Einwand, das sie insgesamt und besonders die Kossacken zu schnell vorrueckten und ihre komplette linke Flanke gefährlich öffneten, 
nur meinte "Ist der Hazat nun etwa unter die Feiglinge gegangen?" geniessend, auskostend und wohl wissend, dass Alejandro ihn nicht fordern durfte. 
Und sein Verdacht hatte sich leider bestätigt. Der abschreckende Effekt der Kossacken war dann schliesslich auf die alMalik Kampfläufer, 5th Dark Legion Stosstrupps, Hawkwood Grimsons und schweren Hawkwood Antigravpanzer gleich Null, als diese urplötzlich auftauchten. Im Gegenteil, die Kampfläufer hatten verheerende Auswirkungen auf die Moral der Decadossoldaten, wenn auch nicht auf die Kossacken. Die rannten einfach hirnlos, ihre Formation beibehaltend in den Tod, wobei mit nur einer leichten Formationsänderung und mit einem Schwenk zumindest ein Teil der Lage zu retten gewesen wäre. 
Boleslaus Aufklärung hatte auch völlig versagt, den Hazat Scouts war ja seltsamerweise das Vorruecken untersagt worden. Die Taktik des Hawkwood Generals war wohldurchdacht und brillant gewesen, wahrscheinlich von Alexius selbst. Alejandro hatte sie selbst später in einem Scharmuetzel auf Hira siegreich ausgetestet.
Boleslaus, der einen Teil der Befehle verdrängt hatte, als er schockiert beobachtete, wie seine Formation geradezu zerrieben wurde, und seinem jakovinaschen Adjutanten den Befehl zum Hissen der weissen Fahne gab. Die Priester faselten ja immer etwas von Hubris, dieses Beispiel hätte sie sicherlich erfreut, mal abgesehen von dem Gemetzel und der Verschwendung an guten Hazat-Soldaten und weniger guten Decados-Soldaten. 
Der Befehl der oberen Heerfuehrer an alle Offiziere, einschliesslich eben auch Boleslaus, war eindeutig gewesen. "Ihr nehmt den Pass ein und haltet das Gebiet, solange es die Verlustrate erlaubt! Aufgabe und Gefangennahme ist nicht gestattet!" 
Bis heute verstand Alejandro nicht, wie Boleslaus glauben konnte, dass nach seiner allgemeinen Behandlung von Kriegsgefangenen man gerade Ihn gegen Lösegeld ein feudale Kriegsgefangenschaft bieten wuerde. Die Hawkwood hätten sich vielleicht trotz der Geruechte und geschickten Köpfe an den Codex gehalten, er war schliesslich ein Baron gewesen, aber die alMalik hätten ihn mindestens verunfallen lassen, gerade nach Ibtihaj Makarim! Mit Vergneugen erinnerte er sich an das noch entsetztere und gerade zu erstaunte Gesicht des Grafen, als Alejandro ihm 30cm Blaustahl durch die Kehle trieb. Schreien konnte er ja nicht mehr.
Eigentlich hatte er erwartet, dass der anwesende Jakovianer-Abschaum versuchen wuerde, ihn zu erschiessen, dieser lächelte jedoch nur freundlich und stuerzte sich dann zusammen mit ihm ebenfalls in das extrem blutige und geradezu ueberknappe Rueckzugsgefecht. Seinen Bauchschuss und die anschliessende Rekonstruktion dieser und diverser anderer Teile hatte er in unguter Erinnerung. Trotz der Niederlage wurde sein Verhalten von seinem eigenem Haus gutgeheissen, und von den Decados kam so etwas wie die leichteste Andeutung von positiver Reaktion. Allerdings wusste man bei denen ja nie, woran man wirklich war. In den darauffolgenden Jahren jedoch befand er sich im Feld weiterhin von ihnen umgeben, und es passierte nie etwas.
Ja, die Kossacken war eben auch nur Fleisch. Auf Jericho waren sie genauso jämmerlich röchelnd erstickt, wie alle anderen in der einstuerzenden Kuppel auch.
Nun war es Zeit, die Gedanken zu hueten und zu verbergen. Er hoffte nur, dass Balthasar immer noch so tuechtig war, wie am Tag seiner Entlassung aus den Dervishen.
Nach einigen weiteren Metern kamen sie vor den chemisch aufgepumpten Fleischbergen in ihren uebertriebenen Ruestungen zum Stehen. Balthasar erhob das Wort:
"Baronesse Josephine Lucretia Justinian," er machte eine gebuehrende Pause, "Sir Lars Trusnikron, und Caballero Alejandro Eustaquio Ysidro Asuncíon de la Huerta y Solidad Dulcinea wuerden gerne die weitgeruehmte Gastfreundschaft von Seiner Exzellenz, Graf Andrei Mandin, Sonderbotschafter der Herren von Cadavus am Hof Seiner Imperialen Majestät, in Anspruch nehmen, und dem Duell der Mantis in Gestalt von Hauptmann Ras Chandra gegen Baron Enkidi Donato Li Halan beiwohnen."
edit Rechtschreibkorrektur
		
			Azzu:
			
			Nein, Decados, ich war zu sehr damit beschäftigt, den Boden von Kish von deinesgleichen zu säubern, um auf den Luftraum der Hawkwoods zu achten! "Ich fürchte, ich bin mit der Vuldrok-Front und ihren Helden nicht ausreichend vertraut, Euer Lordschaft." Hatte der Spott des Grafen ihm, oder der Baroness gegolten? "Eine unverzeihliche Versäumnis, wie ich nun sehe." Keitaro grüßte die Lady mit einer galanten Verneigung und seinem üblichen, höflichen Lächeln. 
Nach Mandins rätselhaften Andeutungen bezüglich des Duells war ihm eine unbeteiligte Beobachterin des Geschehens sehr willkommen. Noch dazu eine, deren Anblick zumindest einen Teil der Aufmerksamkeit des Grafen auf sich ziehen würde!
Was soll das denn, Junge? Wir werden sie nicht diesem Decados überlassen! Was für eine Frau! Allein diese Augen...
Die spiegelnden Augen des Ritters verharrten einen Moment länger auf der Gestalt der Hawkwood, als gemäß den Geboten der Höflichkeit angemessen gewesen wäre. Ja. Und ungefähr in deinem Alter, Kaori!
Den Protest der Stimme in seinem Kopf ignorierend, nahm Keitaro wieder Haltung an, schwieg. Die Frage des Patrons war beantwortet. Weitere Worte standen ihm erst zu, sobald das Begrüßungszeremoniell abgeschlossen war. 
		
			The_Kossack:
			
			 Quartiere der Mantis 
Graf Mandin hob den Kopf, als der Sekundant des Li Halan die Formel aufsagte, ein hübscher Knabe, und so ernst und würdig. Etwas in Mandin dachte leise, welches Vergnügen es war, diese Art Knabe langsam zu verwandeln, ihnen den eigenen Abgrund zu zeigen und dann in ihre gänzlich befreiten Augen zu blicken. Dann aber - er hatte dieses Spiel schon oft gespielt, und er war nicht sicher, ob ihn eine weitere Wiederhokung noch ausreichend amüsieren würde.
Er nickte dem Jungen Dank, wandte den Kopf dann dem Li Halan zu, sah, daß der Mann nach allem Anschein nicht in bester Verfassung war. Interessant. Auch Ras hätte einsatzbereiter sein können. Etwas mehr war vorgefallen, mehr als die rothaarige Hure, die die Jakovianer für Enkidi ausgewählt hatten.
"Baron Enkidi Donato Li Halan, ich begrüße Euch in meinen Quartieren." Ein Lächeln. "Wir haben uns die Freiheit genommen, unseresgleichen als Zeugen zu laden, im Bewußtsein, wie wenig standesgemäße Anlässe eine Raumstation zu bieten hat. Wir bitten um Vergebung, wenn der Rahmen bescheiden ist." 
Erneut wurde ihm eine Abordnung des Adels gemeldet. Aber natürlich. Auch der Trusnikron, Steigbügelhalter der Hawkwood, und, wie schön, der Hazat, um über Fechtstile zu philosophieren. Und eine Baronesse der Justinian.  Es fehlte nun lediglich ein al-Malik, um die Versammlung vollständig zu machen. Dann wiederum - waren die al-Malik ihres Adelstitels so unwürdig wie die Trusnikron, also würde dieser Raubtierbändiger als al-Malik ehrenhalber gezählt. Der Gedanke amüsierte Andrei für einen Moment.
Nachdem er auch diese Adligen standesgemäß begrüßt hatte (*), wandte er sich zur Seite, hob die Kapuze des schwarzen, wabernden Mantels über den Kopf und und kam langsam die Stufen herab. Gemessenen Schrittes führte er sie in den Raum nebenan.
* OOC: Ich wollte nicht noch 10 Seiten lang Begrüßungen schreiben, ich hoffe, das ist okay. :)
Edit: Oops, ich hatte die Baronesse vergessen. :)
		
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