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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Megan:
Tolle Show! Sie hätte sich einen Klappstuhl mitbringen sollen, ihn am Rande des Geschehens plazieren und dann zurücklehnen und genießen. Aber ihr stand nicht der Sinn nach genießen - eher nach einem Klo.
Enkidi sah nicht aus, wie der strahlende Held, der den bösen Mantisdiener in seine Schranken verweisen würde. Im Gegensatz zum ganzen Rest der Kostümparty, die sich ganz köstlich zu amüsieren schien. Was hatten sie denn da alles, mal sehen: böse Cyborg-Genmonster, ein überdimensionales Insekt, das versuchte, einen Menschen darzustellen, eine Eis-und eine Feuerprinzessin - wie apart, ein Stierkämpfer, ein Tierbändiger, der ein Vieh mitbrachte, das nicht in solche Räumlichkeiten, sondern hinter Gitter gehörte. Unvermittelt kochte Wut in ihr hoch. Der Kerl musste entweder unglaublich naiv sein, oder etwas im Schilde führen - seinem selbstgefälligem Grinsen nach zu urteilen wohl eher ersteres. Sie waren einmal einem Guernicabeast begegnet und dabei beinahe drauf gegangen. Nicht zu fassen, dass es frei herumrennen durfte. Sie würde das auf der Stationswache beklagen. Ein prüfender Blick zu den Kossacken.. sie würde im Hintergrund bleiben, wenn das Vieh ausflippen sollte.
Echt schräg, die Versammlung. Megan war unwohl. Sie beherrschte leidlich die geforderten Respektbekundungen, war sich jedoch in jeder Sekunde sicher, gerade irgendetwas falsch gemacht zu haben. Immer wieder schielte sie zu Personen ähnlichen Ranges wie ihrem, und imitierte aufs Geratewohl, wenn sie ins Straucheln kam.
Natürlich, es musste ja auch ausgerechnet ein Decados sein, mit dem sich Enkidi anlegte - aus bis dato ungeklärten Gründen noch dazu, nachdem sich der Einzige, der anwesend gewesen war - der werte Baron nämlich - offensichtlich nicht an seinen Affront erinnern konnte. Megan knurrte leise, bei dem Gedanken an ihr Gespräch und die Erkenntnis, dass sie ihn hatte aufklären müssen. Vielleicht sollte man ihm eine kleine Blackbox um den Hals hängen, damit man nach eingetretenen Katastrophen im Bilde war. Idiotisch!
Dann noch der Lextius-Ritter in Märchenrüstung mit einem Hang zum Cholerischen.. Megan deutete eine höfliche Verbeugung an, schien aber mit ihm in ihrem Schweigen übereinzustimmen - was auch immer seine Gründe dafür sein mochten. Bedauerlicherweise konnte sie keine Tische erspähen, die als Puffer dienen mochten, wenn seine Launen mal wieder überkochten.
Enkidi verblüffte sie mit seiner überzogenen Freundlichkeit ihm gegenüber - fast kriecherisch! Konnte er so dumm sein zu glauben, das würde sein Verhalten von vorhin aufwiegen? Aber natürlich versteckten sich beide hinter geziemlich Förmlichkeiten - es lebe die Maskerade! Und dann diese lächerlich hinterhergesetzten Interessebekundungen, als hätte er sich nicht vorhin schon nach seiner Heimatwelt erkundigen können. Sie beobachtete ihn skeptisch aus den Augenwinkeln. Und im Grunde hätte ihm als erste Erfahrung mit einem Kossacken doch eher das Training vom Vormittag einfallen müssen - wenn er sich duelliert hatte, denn selbst das wusste er nicht mehr sicher. Konnte es sein, dass er sich auch an Keitaro gar nicht erinnerte? Das würde sein vollkommen überzogenes Verhalten erklären. Sie stutzte.
"Nun, Baron, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.. Sir Keitaro wollte morgen ja ohnehin noch einmal mit Euch sprechen, nachdem Ihr aufgrund Eures Unwohlseins von heute Nachmittag nur ein sehr kurzes Gespräch mit ihm habt führen können."
Wahrscheinlich sprang sie gerade schon wieder mit Anlauf in ein Fettnäpfchen, aber das war es wert. Sie konnte nicht riskieren, dass Enkidi sich um Kopf und Kragen redete. Eindringlich forderte sie nach Enkidis Blickerwiderung. Langsam hatte sie das Gefühl, mit einer extragroßen Packung Pflaster herumzurennen, um zu kitten, was zu kitten war.
Aber die Freakshow hatte ja gerade erst begonnen. Alles Wahnsinnige!
Elantil Enbaran:
Eine Zurschaustellung der Macht. Wen wollte der Graf Mandin beeindrucken? Man sollte die Mantis nicht unterschätzen, aber auch nicht überbewerten. Sie würde dieses Duell als amüsante Ablenkung betrachten. Wenn Decados uns LiHalan sich abschlachten wollten, bitte, ihren Segen hatten sie. Sie würde mit einem Lächeln dabeistehen, die Szenerie geniessen.
Sie liess das Begrüssungszeremoniell über sich ergehen, hüllte sich in ihre Maske der naiven Schönheit. Baron Enkidi in Aktion. Ein wenig gespannt war sie ja doch.
Sie liess ihren Blick über die Anwesenden streifen. Eine illustre Gesellschaft, in der Tat. Der Caballero schien ein paar Blicke mehr auf die Baronin zu werfen. Nun gut. Ihr war es egal. Der Trusnikon konnte sicher für den einen oder anderen Spaß herhalten. Sie brauchte dringend Ablenkung. Nach dem heutigen Abend sicher. Zu viele unangenehme Nachrichten hatte sie erhalten. Doch das wollte sie zumindest jetzt verdrängen.
Die Baronin sah blendend aus. Das musste sie ihr zugestehen. Und dieses Anhängsel des LiHalan. Ihren Namen hatte sie wohl vergessen. Sie sah besorgt aus. Vielleicht sogar angewidert. Sie konnte einem fast Leid tun. Fast.
Sie schloss sich der Allgemeinheit an. Der Abend, oder besser die Nacht konnte noch viel versprechend werden.
Isawa Jomai:
"Auch eine tausend Meilen Reise beginnt mit dem ersten Schritt..." jap. Sprichwort
Einem Fisch im wasser gleich ließ A'Shaar Siddir sich durch die wogende Menge der Menschen gleiten, begleitet von misstrauischen Blicken und dem ewigen Hass in Augen der Menschen.
"2500 Jahre...", dachte der junge Ukari", und weder die Menschen noch wir haben vergessen oder vergeben was geschehen ist, der Hass lodert immer noch wie am ersten Tag..."
Aber dies war nicht von Bedeutung, ohne Hass konnte keine Liebe ohne Schmerz konnte keine Freude im ewigen Gleichgewicht und Tanz des 6.Universums geboren werden.
"Die Herausforderung lässt uns wachsen, gibt uns Kraft und setzt den Willen zu Überleben und zu streben frei, um über sich selbst und alle Dinge hinaus zu wachsen, wie die Götter es wollten!", rief sich A'Shaat ins Gedächtnis um seinen Fokus wiederzufinden und zielstrebig auf den Beamten der Zollabfertigung zuzugehen.
Azzu:
Gegen herablassenden Spott wäre er gewappnet gewesen, damit hatte er gerechnet. Aber nun hatte ihn der Baron zwischen seiner für Außenstehende überfreundlich wirkenden Art und den Gesetzen der Etikette in die Ecke gedrängt, festgenagelt. Ihm blieb keine Alternative, als die Demütigung tatenlos zu ertragen, mitzuspielen.
Doch sein Maschinen-Ich hatte die ganze Zeit gelauert, hatte längst gelernt, dass es verletzten Stolz nutzen konnte, um Kontrolle zu erlangen. Nun ritt die Maschine die Woge seiner Wut. Keitaros glasige Augen blitzen auf, der Schriftzug um die Linsen nun auf kurze Entfernung deutlich erkennbar. Nicht genug Zeit für eine Meditationsübung...
Für einen Sekundenbruchteil verschwamm seine Wahrnehmung. Die Personen um ihn herum wurden zu verbündeten Einheiten, Zielen und Hindernissen. Kampfbereitschaft hergestellt.
NEIN! Nicht jetzt!
Im letzen Moment errang sein menschliches Selbst den Sieg. Vor allem nicht hier. Er zwang seinen Körper zum Stillstand, hoffte, dass niemand das angespannte Zittern seiner Gliedmaßen bemerken würde. Was nun? Noch eine weitere 'Höflichkeit' von Enkidi, und die Kontrolle würde gänzlich verloren gehen.
Durchatmen. Wut abbauen. Stolz wiederherstellen!
Unerträglich langsam bewegte seine gepanzerte Hand sich auf den Schwertgriff zu. Die einleitende Geste, um eine Duellforderung auszusprechen.
Malignatius?
Das Wort lies ihn innehalten. Keitaro erinnerte sich nur zu deutlich, wie der Baron Malignatius wie selbstverständlich als Lehen der Decados bezeichnet hatte.
Du hast dort im Leben nicht gekämpft, Enkidi!
Seine Gedanken rasten. Die Antwort passte nicht ins Bild. Enthielt weder einen erneuten, versteckten Angriff, noch konnte sie Teil eines unbeholfenen Versuchs sein, das vorherige Gespräch wieder gut zu machen. Als wüsste er gar nicht mehr, was vorhin war! Enkidi schien wie ausgewechselt.
Wenn wir jetzt nicht bald etwas entgegnen, wird er es sein, der uns fordert!
Commander Lindey trat hinzu, rettete ihn damit vor seinem eigenen, ratlosen Schweigen. Keitaro schenkte ihr ein dankbares Lächeln, bis er realisierte, was sie gerade gesagt hatte. Mein Gott! Sie erinnert ihn daran, dass er mich kennen müsste!
Ihn schwindelte. Nur nichts anmerken lassen - die Mantis hörte mit! Für Fragen war später noch Zeit. Zum Nachdenken war später noch Zeit! Jetzt einfach mitspielen...
"Es war in der Tat sehr großzügig von Euch, mir so kurzfristig eine zweite Audienz zu gewähren, Lord Enkidi." Genau genommen, war noch gar nichts gewährt worden. Aber wusste Enkidi das? "Commander! Eine Freude, Sie so bald wieder zu treffen."
Elisabeth Hawkwood:
Nachdem sie die gesamte illustre Gesellschaft unter ihren langen Wimpern hervor gemustert hatte, richtete sie es geschickt so ein, dass sie ganz natuerlich an die Seite der Baroness Justinian geriet, damit unser Milchbubi mit seinem ueberdimensionalen Spielzeug noch ein bisschen mehr zum Anstarren hat, ein wenig Spass möchte ich ja auch noch haben.
Sie schenkte der Baroness ein belustigtes Lächeln: "Ein wundervolles Kleid, Baroness! Es freut mich Euch so bald schon wieder zu treffen." Beim Schöpfer ist das albern, was fuer ein wundervolles Kleid... . Ich hasse solche Anlässe, an Bord der Felizitas muss man wenigstens nicht solch einen ausgekochten ueberfreundlichen Schwachsinn von sich geben, nur weil einem kein besserer Gesprächsanfang einfällt. Vielleicht hätte ich doch mal austesten sollen wie sie auf "Hallo liebe Feuerschwester" reagiert? Aber es hören zuviele mit!
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