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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Alejandro Dulcinea:
Was, bei der Gluthitze der Quechua war das? Mit dem Zucken eines bestimmten Muskels brachte er seinen Schild auf volle Bereitschaft. Was war da gerade in dem Bruder des heiligen Gemetzels vor sich gegangen?
Aber es schien sofort wieder alles ruhig zu sein. Er schritt langsam durch den Gang, die Dekoration abschätzend.
Irgendwie viel zu harmlos, so mantismässig, wie sich der hochverehrte Graf gerade gab.
Und interessant, dass verschiedene Leute ihre Waffen behalten durfte. Wertet er es als Affront? Oder als gute Gelegenheit?
Aha, geradezu schummriges Licht, natuerlich. Noch dazu flackernd, jede Menge Verstecke fuer alles mögliche in diesen Samtvorhängen. Aber natuerlich auch taktisch nutzbar.
Ein schneller abschätzender Blick. EinundZwanzig, halt zwei-undzwanzig direkte Decadosgegner. Angriffswinkel, Bewaffnungen, mögliche Derwischeinfluesse, Bodenbeschaffenheit und Fluchtdistanzen wurden mechanisch miteinander verrechnet, während Alejandro ungeruehrt den Anfang des Schauspiels verfolgte.
Einundzwanzig Kossacken, genug um die Station auseinanderzunehmen. Der Graf beliebte offenbar zu uebertreiben. Wo sind die schöpferverfluchten Jaks?
Die Trommel begann, eintoenig und dennoch hämmernd, ein uraltes Instrument, die Krieger schon seit Äonen, als man noch mit aus den Gebeinen von Auerochsen geformten Hämmern, Dolchen und Speeren aufeinander losging, aufpeitschend. Auch heute noch voll und ganz seinen Zweck erfuellend. Das Blut in ihm begann wolluestig zu kreisen, das war nach seinem Geschmack. Die Anspannung vor dem Waffengang, alle Waffen gewartet, geölt, bereit Blut zu lecken und zu vergiessen. Das hier war nicht anonymes Knöpfchendruecken, hilfloses Warten, ob Abwurfkapseln, Truppentransporter, Gefechtsstände den Berechnungen der Taktiker folgten, oder sich einfach in heisses Plasma verfluessigten...
Die Trommeln wurden schneller und schneller näherten sich unbarmherzig dem Finale. Er zwang sein Blut, wieder etwas ruhiger zu werden, liess seine Muskeln jedoch unter seiner farbenfroh Seide unauffälligst spielen, sich dehnen, warm werden. Wer weiss, was der verehrte Sonderbotschafter vorhat, auch wenn dann unser aller Ueberlebenswahrscheinlichkeit rapide fällt. Nun, dafuer haben wir vorgesorgt, er war ja nur zu gut die Anwesenheit dieser Insektenfanatiker gewohnt. Warum war er eigentlich hier, nachdem er nach dem Ende der Kriege nichts mehr mit Ihnen zu tun haben musste? Hatten sie ihn bereits so weit verdorben? Zuzutrauen wäre es ihnen, aber es wuerde ihn selbst jedenfalls nicht reizen, den Enddarm eines Insektes zu erkunden.
Interessiert musterte er Chandra.
Der Schlag der Kossacken beendete die Overtuere.
Die Kossacken waren nun endgueltig hirnlose Toetungsmaschinen, bereit, beim kleinsten Zucken Mandins loszustuermen. Ihre Disziplin war vollendet, ihr Geist natuerlich Matsch. Bis auf diesen Hauptmann offensichtlich. Er hatte den Namen vor der Station noch nicht vernommen, mal sehen, wie er sich schlägt. Ich wusste nicht, dass solche Hybride existieren, wahrscheinlich ein neues Spielzeug. Zum Glueck konnte das nicht dauerhaft funktionieren, intelligente Kossacken wären ein gewaltiges Problem. Am Ende wahrscheinlich auch fuer ihre Decados Herren, vielleicht endeten sie ja wie die Chaukis, zu Vakuumspaziergängen aufgefordert durch Jakovianer und intelligente Kossacken. Nein, die hatten sicherlich irgendwo einen Aus-Schalter eingebaut, andererseits, nicht wenige Experimente aus den Imperatorkriegen waren ganz unerwartet geendet...
Er steuerte auf den Stuhl neben der Baronin Hawkwood zu.
Er neigte noch einmal kurz den Kopf, und sprach leise: "Werrte Baronin, ich hoffe, Ihrr errrlaubt, dass ich mich zu Eurerrr Linken niederrlasse?"
Ein sehr interessantes Stuhlleder.
Azzu:
Einen kostbaren Augenblick lang schien die Situation wieder unter Kontrolle.
"In der Tat, mein Lord." Der Baron, trotz offensichtlicher Verwirrung, hatte den Hinweis seiner Pilotin aufgegriffen, sogar die Umsicht besessen, das Gespräch sofort zu beenden. Keitaro benötigte Zeit, die Situation neu zu überdenken. Enkidi neu einzuschätzen, ohne Berücksichtigung des ersten Zusammentreffens. Und die Informationen, die er bereits erhalten hatte, mit seinem Wissen über Hexerei und dämonische Besessenheit abzugleichen. Ärgerlich schob er diese Gedanken von sich. Morgen! Jetzt musste er zusehen, dass das Duell reibungslos ablief.
Dann trat er durch ein Tor zur Hölle.
Der Raum wirkte wie ein Negativ einer orthodoxen Kathedrale. Schwarze Banner statt leuchtenden Buntglasenstern. Blutroter Feuerschein statt sanftem Zwielicht. Kossacken statt Engeln und Heiligen. Die fehlenden Zwanzig. Richtig gerechnet. Kompaniestärke.
Sein Kopf schien zu explodieren. Kaori schrie und tobte in seinen Gedanken, forderte sofortige Flucht. Die Maschine dagegen, noch immer um Kontrolle ringend, hatte nun endgültig Feindkontakt gewittert, kannte keine Angst, wollte den Kampf. Unter Anspannung aller Muskeln blieb er stehen, verhinderte so das Schlimmste. Schloss die Augen.
Die ewige Flamme des Allschöpfers ist meiner Augen Licht und meiner Seele Heil, vor wem sollte ich mich fürchten! Der Herr ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen! Denn wenn ich auch wandere im tiefsten Dunkel zwischen den Sternen, empfinde ich doch keine Angst vor dem Bösen, denn Sein Licht erleuchtet meinen Pfad, Sein Schwert und Sein Schild schützen mich vor den Gesandten der Finstenis! Amen.
Das wogende Chaos in seinem Geist verebbte, hinterlies nichts als einen dumpfen Schmerz, der im Rhythmus der Trommelschläge pulsierte. Langsam öffnete er die Augen, formte mit seinen Händen das Zeichen des Sprungtorkreuzes über der gepanzerten Brust. Automatisch ausgelöst durch den geringen Lichteinfall, ging ein sanftes Schimmern ging von der antiken Rüstung aus. Er bemerkte, dass mehrere Blicke auf ihm ruhten. Hatte er etwa laut gebetet?
Und wenn - gut so! Es war ohnehin an der Zeit, dem Grafen seine Missbilligung mitzuteilen.
Er fixierte Itaru, der, mangels anderer Begleiter von Stand, Enkidis Sekundant sein musste. Wartete, eine Augenbraue fragend gehoben, dass der Junge Protest gegen die Inszenierung erhob. An einen fairen Kampf war in einer solchen Umgebung nicht zu denken, nicht gegen einen Ritter der Mantis. Nun rede schon, Kleiner, oder muss ich das für dich machen?
EDIT: Logikfehler entfernt (Keitaro wurde nicht mitgeteilt, wer die Sekundanten sind).
The_Kossack:
Trainingsraum; Decados-Sektor
Auf ein leichtes Heben von Graf Mandins Fingern hin bewegte sich Jevgenij - mit Helm und vollständiger Rüstung - und trat vor. Er hielt das gewöhnliche Schwert in den behandschuhten Händen, mit dem Ras Chandra kämpfen würde. Und trat damit vor Itaru, wortlos, die Geste allein zeigte seine Funktion. Für diesen Dienst würde er später heute Nacht die Dienste der rothaarigen Hure genießen. Es war auch besser,wenn sie nicht ganz ausnüchterte. Jevgenij war nicht ganz so zartbesaitet wie Ras.
Andrei hob aufmerksam den Kopf, wartete darauf, daß derSekundant des Herausgeforderten seine Rolle im Ritual speilte.
Derweil hob Ras Chandra den Blick und betrachtete Enkidi. Der Blick war klar und neutral, aber er flackerte mit etwas anderem, vielleicht Wut oder Haß oder Schmerz, vielleicht seine gekränkte Ehre. Dann verneigte er sich, wie das Ritual es gebot. Wartete auf die Sekundanten.
Elantil Enbaran:
Die Baronin erschien an Ihrer Seite. Irgendwie war sie dankbar dafür. Zwei Rosen in der Dunkelheit fallen weniger auf als eine. So hoffte sie inständig.
Die Antwort musste sie der Baronin schuldig bleiben. Sie blieb ihr regelrecht im Halse stecken. Was für ein makaberes Spiel trieb der Graf? Ob dieser Raum seine innere Stimmung wieder spiegelte? Der Schöpfer sei uns allen gnädig. Es wird doch keiner einen Fehler machen, der uns allen das Leben kostet? Geschockt folgte sie mechanisch der Gesellschaft und harrte der Dinge die kommen mochten.
Enkidi Li Halan (N.A.):
Nur eine Sache hielt Enkidi kurz auf. Als er an Sir Keitaro vorbei schritt, beugte er sich zu ihm, neigte den Kopf vor, als würde er sich vor ihm verbeugen, raunte ihm aber etwas zu.
Seine Stimme war ernst. Sehr ernst.
"Sir Keitaro, ich bitte Euch.... was auch immer hier geschehen wird... habt ein Auge auf die meinen." Er blickte zu Megan, Darius und Itaru. "Ich vertraue auf Euer Herz... und Euer Schwert."
Er nickte, und löste sich endgültig von der Gruppe am Rand des Schauplatzes.
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