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[Tag 2] Raumstation Bazaar

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Denize Noy:
Monn knurrte leise und rutschte näher an die Wand, wo er sich zurücklehnte und die Kapuze seiner verblichenen Jacke tief in das weiße Gesicht zog.

Denize zuckte kurz auf, schenkte dem Sternfahrer einen vernichtenden einäugigen Blick, machte sich aber lediglich eine geistige Notiz. Mehr Messerwerfen üben. An solche Typen hatte sie früher ihren Atem verschwendet. Trotzdem gab es ihr immer noch einen tiefen Stich, wenn jemand in ihrer Nähe ein Alien beleidigte. Monn hatte ihre tiefste Bewunderung, dass er in diesen Situationen so die Ruhe weg hatte. Gerade er, der sich nicht in allen Belangen durch die größte Geduld auszeichnete. Sie hielt es ganz bestimmt nicht für leicht, die Ukari zu mögen. Allerdings fiel ihr auf Anhieb auch kein Mensch ein, den sie schneller ins Herz geschlossen hätte.
Naja, Jack vielleicht. Nein, den kannte sie eigentlich schon ihr ganzes Leben. Der galt nicht. Aber, oh Mann, dieser Dackelblick vorhin... Bevor er sich so lächerlich aufgeführt hat, herrje Jack! Was ist da bloß in dich gefahren?  Ein Unmutslaut schlich sich über ihre Lippen. Scheißgedanken. Denize Noy, du gehörst dringend ins Bett. Allein. 

Seufzend rutschte sie hinter Jacks Rücken in die Waagrechte, streckte sie sich auf dem muffigen Plastgewebe aus, die Hand immer noch auf ihrem tränenden Auge.

Bestimmt werd ich ewig lang mit einer Augenklappe rumlaufen. Wahrscheinlich mein ganzes Leben. Und alles wegen des verdammten Alkohols. Unser Geld können wir jetzt auch vergessen. Scheißgeld, Scheißtag, Scheißkerle. Alles Scheiße.

The_Kossack:
Andreis Blick ruhte für einen Moment auf der Pilotin aus dem Gefolge des Geforderten. Er rührte keine Miene, jenseits der Tatsache, daß sein Lächeln aufhörte. Nur das. Und faßte sie für gut fünf Sekunden auf eine Art ins Auge, die seinen Dienern Alpträume bereiten konnte.

Alexius übertreibt es damit, den republikanischen Umtrieben Nahrung zu geben, dachte er. Jetzt mischen sich sogar Gildenangehörige in die Politik ein. Aber er beschloß, großzügig zu sein, das Lächeln kehrte zur Hälfte zurück, sobald er den Blick von ihr nahm.

Keitarus plötzliches Vorstürmen verlangte jetzt seine Aufmerksamkeit. Der Blick richtete sich auf ihn. Er nickte leicht, als der Li Halan bewies, daß er tatsächlich politischesTraining genossen hatte. Aber Andrei würde ihn nicht für seine Manieren beglückwünschen - in der explosiven Stimmung hier wäre das nur ein weiterer Affront.

Er schien die Gedanken zu wiegen, die Einwände, sogar den Kodex, dann nickte er, starr und unmenschlich, als habe er sich diese Geste antrainiert. "Leutnant."

Der Leutnant sprach in den Helmsquawker, und die Kossacken setzten sich in Bewegung - exakt synchron lösten sich sechszehn der zwanzig aus ihrer starren Haltung und verließen den Saal zwischen zweien der Banner. Blieb ein Kossacke pro Feuerschale.

"Es liegt mir fern, den Ausgang des Duells in irgendeiner Weise zu beinflussen; ich ließ den angemessenen Rahmen schaffen, weil meine Stellung dies befielt", sagte Andrei leise, sorgsam moduliert. "Wenn es weitere Einwände von rechtlicher Seite gibt, so bringt sie bitte vor, Sir Keitaro. Und ... eine Übernahme der Verantwortung ist nicht nötig. Ich bin davon überzeugt, daß das Gefolge des Barons nur aus den edelsten Motiven handelte." Oh, der Dolch würde sitzen. Er lächelte jetzt wieder. "Ich danke Euch, Sir Keitaro."

The_Kossack:
Ras betrachtete den Adligen vor sich, sah ihm frontal ins Gesicht, ohne Höflichkeit, ohne etwas zu verbergen, abwartend, wie ein Kriegsgolem. Seine Hände schlossen sich leicht, Armmuskeln spielten, Brustmuskeln zuckten, die Maschine war einsatzbereit.

An einem Tag wie diesem zu kämpfen. Ich wollte absagen. Ich wollte meine Frau ehren. Aber ich muß kämpfen. Als das, was sie gefürchtet und gehaßt hat. Du hast mich wirklich verloren. Dein Andenken ändert nichts. Ich habe getrauert, jetzt tue ich meine Pflicht. Und die besteht darin, dieses Duell zu fechten. Das ist das einzige, was ich habe. Meine Pflicht. Ruhe in Frieden, wenn du kannst, Patricia.

Seine Lippen zuckten etwas, als wolle er etwas sagen, aber keines der möglichen Worte machte Sinn oder hatte eine Bedeutung. Dann nannte der Li Halan seinen Rang. Genau das war er. Hauptmann der Kossacken. Seine Pflicht. Seine Ehre. Dienen, Kommandieren, Kämpfen und Töten. "Baron", murmelte er. Tonlos. Ohne Emotion.

Enkidi Li Halan (N.A.):
Itarus Gestalt schmolz regelrecht zusammen. Das erste Mal, als er ansetzte, dem Grafen zu antworten, fiel ihm Commander Lindsey ins Wort.
Nicht, dass er ihr nicht dankbar gewesen wäre. Nicht dass er den Mut für so klare Worte gefunden hätte.
Aber dennoch, das hier war seine Aufgabe.

Und dann auch noch Sir Keitaro, als er sich gerade ein paar Worte zurecht gelegt hatte, um Commander Lindseys... Beleidigung, man konte es fast nicht anders nennen... zu relativieren. Itaru hörte seine Argumente, geschickt gewählt und wohl überlegt. Senkte den Kopf und gestand sich ein, dass er hier völlig fehl am Platze war. Er wartete, ertrug den Gesichtsverlust, ertrug das man ihn ignorierte.

Nun. Der Graf ignorierte ihn natürlich nicht. Seine Kiefermuskeln spannten sich, als Mandins nonchalanter Seitenhieb in seine Richtung wehte. Auch Sir Keitaro straffte sich, wolte sicherlich schon wieder etwas entgegnen. Itaru schluckte das flaue Gefühl im Magen hinunter und entschloss, dass es Zeit war, sich wieder einzumischen – bevor man ihn am Ende ganz überging. Er tat vor, verbeugte sich knapp.
"Es gibt keine weiteren Einwände, mylord. Wir können fortfahren."

Er drehte sich zu dem gesichtslosen Kossacken um, den nur das Schwert in den Händen – Pranken, eher – als Sekundanten des Hauptmannes auszeichnete. 

Unter Ehrenmännern war es natürlich unüblich, die Waffen des Gegners vor dem Kampf zu prüfen. Aber Ehre und Decados in einem Satz zu nennen, war so abwegig wie 'Schneeflocke' und 'Plasmaschmelze'. Aber Itaru hatte wenig Lust, erneut diesen seelenlosen Blick des Grafen auf sich zu spüren. Diesen Blick, als würde er ihm gleich persönlich die Haut abziehen. Nein. Keine weiteren Verzögerungen.
Appellieren wir an die Ehre der Mantis.
Und an den Byzantinischen Duellkodex von 4543. Itaru würde ihn auswendig lernen, bevor er sich das nächste Mal auf so etwas einließ. Ganz sicher.

Er nickte nur knapp, als der Sekundant des Hauptmanns ihm das Schwert präsentierte. Tat es ihm mit mechanischen Bewegungen nach und wartete auf sein Einverständnis.

Sie tauschten noch einmal laut und für alle deutlich zu hören die Bedingungen aus, unter denen das Duell stattfinden würde. Verneigten sich vor dem Grafen. Und schritten dann auf die Duellanten zu, die in der Mitte des Raumes auf ihre Waffen warteten.

Azzu:
Vier! Weniger, als adlige Gäste anwesend waren. Und das vor Fremden, auf seine Veranlassung! Das wirst du mir büßen, Decados! Irgendwann.

Es gab nichts, was den Gesichtsverlust noch hätte verhindern können. Schachmatt in einem Zug.

"Ich danke Euch im Namen aller Beteiligten für Euren Großmut..." Er musste die Worte mit Gewalt zwischen den Zähnen hervorpressen, aber die Gesetze des Decorum geboten eine Antwort. Weiteres blieb ihm erspart - Itaru unterbrach ihn und übernahm ab diesem Punkt, erfüllte seine Pflichten als Sekundant. Keitaro würde ihn später um Verzeihung bitten müssen, sein spontanes Eingreifen hatte den Jungen in seiner Würde verletzt.

Ein mahnender Blick an Commander Lindsey, nicht noch einmal zu protestieren, dann wandte er sich erstmals dem Herausforderer zu. Ras Chandra. Eine Gestalt wie in den Abbildungen des Heiligen Mantius. Nur größer. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als die Bedingungen des Zweikampfes verlesen wurden. Heiliger Lextius, schütze den Baron!

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