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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Enkidi Li Halan (N.A.):
Schweigend nahm der Baron das Schwert aus der Hand seines Knappen entgegen. Verbeugte sich. Zog die schimmernde Klinge langsam aus der roten Scheide, um die sich ein stilisierter Drache wand. Drehte sich um, den Blick dunkel und voller Anspannung auf den Gegner gerichtet.
Er nahm vor dem Hauptmann Aufstellung, hob die Waffe zum Fechtergruß und nickte. Führte das Schwert in einem eleganten Bogen vom Körper, verlagerte sein Gewicht
und griff an.
Jack Hawkins:
"Halten Sie's Maul...Lieutenant." knurrte Jack und funkelte ihren Zellennachbarn böse an. "Scheißkerl", fügte er noch hinzu und wandte sich Denize zu.
"Sieht nicht gut aus, dein Auge." Sagte der Mann, dessen rechte Gesichtshälfte unförmig angeschwollen war und vom Unterkiefer bis zum Jochbein eine dunkelrote Färbung angenommen hatte. Jemand von der Krankenstation hatte sie alle kurz durchgecheckt, bevor man sie in der Zelle allein gelassen hatte.
Jetzt presste Jack einen Eisbeutel abwechselnd auf die Backe und eine Beule am Hinterkopf.
Das, und ein paar Schmerztabletten machten das Rumsitzen erträglich.
Denize hob leicht den Kopf und machte "Hä?". Erst da begriff Jack, dass die geschwollenen Lippen und der taube Kiefer nicht gerade zu einer sauberern Artikulation beitrugen.
"Sieht nicht gut aus. Das Auge." wiederholte er, deutlicher, aber auch mit deutlich mehr Ziehen und Zerren, das ihn mürrisch aufstöhnen ließ.
"Diese verdammten Idioten...." murmelte er. "Bin mal gespannt, wie lange uns Mendez hier schmoren lässt." Ein aufmunterndes Grinsen – oder das schiefe etwas, das unter den geschwollenen Zügen davon übriggblieb. "Wenigstens müsst ihr euch jetzt keine Sorgen um Quartiere machen." Jacks Hand tastete über das dicke Pflaster an seiner linken Flanke. Prellung. Autsch, ja, tat immer noch weh. Er fluchte.
Sir Lars Trusnikon:
Als der Kampf begann öffnete Freya kurz eines ihrer beiden unergruendlichen Augen, warf Sir Lars, der unbeweglich auf seinem Stuhl neben ihr sass, einen Blick zu. Als sie sah, dass ihr Herr weiterhin ruhig sitzen blieb, schloss sich das Auge wieder und dem grossen Raubtier war keine weitere Regung anzumerken.
Alejandro Dulcinea:
Halb und halb hatte er erwartet, dass die Mantis zupacken wuerde, die Beute zwischen ihrem erstem Beinpaar mit Dornen festbohren, um dann mechanisch mit ihren Mandibeln das Opfer bei Bewusstsein aufzufressen. Wuerde Mandin mit den Beinen anfangen, oder gnädig zuerst den Kopf verspeisen - interessante und abschreckende Vorstellung...
Sir Keitaro war besonnen genug, dieser Sternenfahrerin das Leben zu retten - Ob sie ihr dafuer wohl an einem LiHalan-Hof die Zunge herausgeschnitten hätten? - auch wenn Keitaro selbst nicht sehr besonnen wirkte. Beim Schöpfer, war der aufbrausend, hätte er nicht so asiatische Zuege, könnte man fast vermuten, seine Mutter hätte eine Techtelmechtel mit einem von uns gehabt.
Ein spöttisches Lächeln schlich sich auf seine Zuege, er unterdrueckte dieses jedoch schnell.
Ein Kirchenritter bewandert in nichtkirchlicher Geschichte, schau an.
Er spannte sich und beobachtete dann ungeruehrt, wie der Decadosgraf den Grossteil der Kossacken abzog. Er liess einen Teil seiner Spannung wieder frei.
Aha, zwei Kossacken fuer das Gräflein, einer fuer die Baronesse Justinian, einer fuer Itaru...
Das Lächeln könntest Du Dir sparen, Mandin. Es ist leicht, den Sieg in einem Spiel fuer sich zu beanspruchen, wenn man sich von Anfang an nicht an die Regeln hält. Aber gerade das will die Mantis wahrscheinlich zeigen, Ehre als Schwäche und Fassade.
Nun gut, ich betrachte das nicht als Affront, eher als Ansporn. Unsere Baronin Hawkwood hat ihren blonden Huenen, Sir Lars seine Schosskatze und ich mich selbst, wir brauchen keine Decados Kampfmaschinen. Davon abgesehen, habe ich sie eigentlich lieber da, wo ich sie sehen kann - wo zur Hölle hat er die Jakovianer?
Das machte ihn doch nervös.
Der Kossacke begann und reizte den Li-Halan Baron. Das Blut in Alejandro begann wieder wild zu pulsieren, er beugte sich minimal vor, damit ihm auch ja kein Detail entging.
Interessantes Manöver, lasset die Juenglinge zu mir kommen, wuerde Mandin es vielleicht nennen? Fall bloss nicht darauf herein.
Denize Noy:
„Hrrrmmmm,“ stimmte Denize zu. Sie hatte jetzt nicht nur Schmerzen, sondern auch das Gefühl, dass all ihre Energie mit den Resten von Adrenalin wie Wasser aus ihr herausfloß. Beinah konnte sie das Tropfen hören. Müdigkeit drückte sie wie eine bleierne Hand in die Pritsche. Ihre innere Uhr beharrte immer noch standhaft darauf, dass es mindestens 3 Uhr morgens war. Kein Wunder also, dass sie sich fühlte wie jemand, den man aus einer Kanone geschossen hatte. Auf den Planeten unten waren ihre Arbeitstage wie die der Bauern. Solange es hell war. Und Flutlicht war teuer.
Jacks Gemurmel hatte zusätzlich eine gewisse beruhigende Wirkung. Kraft- und ziellos trieben ihre Gedanken umher. Die graubraune Eintönigkeit des Zellenblocks tat ein übriges, um sie einzuschläfern. Über dem Wachmann bildeten einige Verstrebungen und Rohre eine Art verzerrtes Sprungtor. Wäre nett gewesen, das mal zu zeichnen, zeichnen, zeichnen,...
„Oh Heiliger...“
Der Gedanke, der ihr da kam hob ihre Stimmung nicht eben. Wären die Sicherheitsbeamten neugieriges Pack, würden sie sich alle Zeichnungen ansehen, die in ihrem Rucksack bisher fein säuberlich zusammengerollt waren und dabei bestimmt sämtliche Blätter völlig durcheinander bringen. Es machte ihr weniger Angst, dass sie sich bei den Darstellungen der Funde weiß-der-Pancreator-was zusammenreimen könnten. Aber was würde passieren, wenn sie das Zeug zurückbekam und Monn sah, das sie aus dem Gedächtnis viele Skizzen der Dinge gemacht hatte, über die sie nicht sprachen?
Seine Reaktion war tatsächlich völlig unabsehbar.
Würdest du nur mit den Schultern zucken oder auch mir einen Krax zwischen die Rippen schieben, mein Freund?
Die Liege zitterte durch Hawkins’ Zappelei. Denize beschloss gereizt, ihm einen guten Rat zu geben: „Wenn du nicht hindrückst, tut es auch nicht so weh.“
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