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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Megan:
Megan unterdrückte ein Wimmern, doch ein schmerzverzerrtes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
"Diesmal bin ich es, die die Regeln aufstellt. Ich, verstehst Du?
Und Du hast Recht: Er trägt tatsächlich eine ziemlich strahlende Rüstung - so, wie man sich einen Li Halan Ritter eben vorstellt. Das Pferd hat er draußen gelassen, aber da wollen wir mal ein Auge zudrücken, was?"
Sie atmete tief ein und schenkte ihm den verächtlichsten Blick, den sie aufbringen konnte.
"Und weißt Du nochwas: Fick Dich! Ich geh ihn jetzt holen. Und wenn Du mich daran hindern willst, dann wird er es hören, ich schwör es Dir, bei Gott!"
Entschlossen stapfte sie Richtung Tür. Ihr Zorn war erneut aufgewallt. Sie hatte keine Lust mehr auf seine verdammten Spielchen.
Enkidi Li Halan (N.A.):
Sein Kopf zuckte herum. Da war etwas in ihrer Stimme... sie bluffte nicht.
"Augenblick."
Er trat ihr eilig in den Weg, brachte sich zwischen sie und den Schalter, der das Schott öffnete. Er starrte sie aus schmalen Augen an und seine Schläfen pochten von dem Blut, das wütend dahinter rauschte. Gut. Dann eben Verhandeln. Wie er das hasste.
"Ein Ritter." Er presste die Lippen zu dünnen Linien zusammen. "Wenn das wahr ist, würde ich an deiner Stelle besser nicht da hinaus gehen."
Ein bezauberndes Lächeln erschien aus dem Nichts auf seinem Gesicht. "Du liebst mich doch, nicht wahr?" Er drängte sie zurück.
"Und du willst doch sicher nicht, dass die Kirche hiervon"– Eine vage Handbewegung, die ihn und den Raum einschloss –"erfährt, oder?"
The_Kossack:
Ras Chandras Kabine
Der Anblick war nicht so schlimm, wie er erwartet hatte. Der Kossacke kauerte auf Händen und Knien, als sei er gefallen, oder sturzbetrunken. Er roch nach Alkohol, aber nicht so schlimm, daß er wirklich handlungsunfähig war. Die Rüstung lag im Raum verstreut, Ras trug nur die gepolsterte Schutzkleidung, die zur Not auch als Uniform durchgehen konnte. Durchgegangen war.
Der Adjutant hatte nicht gewagt, hinter Ras aufzuräumen. Niemand hatte sich dem bebenden Tier genähert. Ras kauerte dort wie ein verwundeter Stier mitten in einer Hazat-Corrida. Dieses Schlachten von Stieren ließen sie sich einfach nicht abgewöhnen. Kulturelles Erbe.
Sein Atem ging keuchend, stoßweise, sein Brustkorb krampfte sichtlich, und Schweißperlen standen in dem feuchten Haar. Er hatte fürwahr formidable getobt, der Kossacke. Sein Lehnsmann. Andrei schüttelte ruckartig den Kopf.
Es tropfte von Ras Augen, sein Nacken war gebeugt, das Gesicht gerötet, er starrte auf den Boden, wo die Tränen ein böllig zufälliges Muster bildeten. Tränen und Speichel. Trauer war nie edel, war nie schön, nie erhaben. Askorbiten können nicht weinen, sagt man. Zumindest stöhnen sie nicht wie Tiere.
Andrei trat näher, spürte das unwillige Zucken in Ras mehr, als er es sah. der Kossacke war erschöpft, wartete nur darauf, daß ihn etwas berührte, etwas zurückrief. Er umkreiste ihn langsam, hielt den Blick die ganze Zeit auf ihn gerichtet, setzte Stiefelspitze vor Stiefelspitze, beschrieb eine Spirale, die ihn zuletzt mit den Knien an Ras Schulter führte, nah genug, um nur einem Artem entfernt zu sein.
Und Ras, der ihn bekämpft hätte, wenn er sich ihm sofort genähert hätte, tastete blind nach Andreis Beinen, legte den Arm um sein Knie und berührte den Oberschenkel mit dem heißen, feuchten Gesicht. In seinem Schmerz, vollkommene Unterwerfung.
Andrei legte ihm eine Hand auf das Haar. "Ich verstehe, Ras. Es ist gut."
Und gab ihm Zeit. Es war nicht der Moment, um eine mögliche zweite Hochzeit zu besprechen.
Megan:
Ein Zögern. Doch die Wut tobte zu stark in ihr. Sie war wieder das in die Enge getriebene Mädchen, doch sie war auch die Frau, die gelernt hatte, sich zu verteidigen.
"Spar Dir das Theater, Kolja! Du bist nur eine sehr schlechte Imitation des Mannes, den ich liebe."
Sie schnaubte unwillig und trat noch einen Schritt zurück.
"Sprechen wir jetzt dieselbe Sprache? Der Ritter will Baron Enkidi Li Halan sprechen. Besser, Du überlegst Dir etwas. Und entscheide schnell. Auch meine Geduld hat Grenzen."
Enkidi Li Halan (N.A.):
Kolja. Er fletschte die Zähne, als sie diesen Namen aus ihrem Mund hörte. Sie hatte nicht das Recht, ihn so zu nennen, diese kleine, wertlose Hure. Seine Muskeln spannten sich, die Sehnen an Hals und Armen traten deutlich hervor.
Er stürzte auf sie zu, die Hand nach vorne gestreckt, sie wollte sich um ihren schutzlosen Hals legen, zudrücken, aus, Ende, keine weiteren Scherereien. Doch der ausgestreckte Arm gefror in der Luft, als wäre er gegen ein unsichtbares Hindernis gestoßen. Er brüllte zornig auf und spürte wie etwas in ihm tobte, schrie, ihn anfiel – zurückriss. Seine Warhnehmung flackerte, er schwankte. Die krallenhafte Hand faltete sich zusammen und wurde zurückgezogen. Sie folgte einem anderen Willen.
Ein Zittern lief durch den Körper. Schweiß perlte von seinen Zügen, die sich zu einer Grimasse der Anstrengung und des Zorns verzerrt hatten. Der andere drängte mit aller Macht zurück an die Oberfläche und er musste
in den abgrund greifen ihn niederringen legte seinen arm um seinen hals zog ihn zurück in die schwärze den sich windenden zappelnden feind den nur die verzweiflung stark machte der allein war ausgeliefert wehrlos drückte ihn tief in die öligen fluten in die kälte bis er schrie und sein schrei erstickte und die kraft wich der wille brach zurück zurück zurück in den abgrund
Er gab ein undefiniertes Gurgeln von sich und wich einige Schritte zurück. Prallte gegen das Bett und blieb heftig atmend an einem der Pfosten stehen. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und er starrte Megan aus blutunterlaufenen Augen an.
Kontrolle. Sein Atem ging langsamer. Die Muskeln gehorchten ihm. Sein Körper.
"Ja." Seine Stimme war ein Krächzen, dann riß er sich zusammen, denn sie würde von dem kurzen Moment der Schwäche profitieren.
"Wir sprechen die gleiche Sprache", fauchte er trotzig. Mit einer wütenden Handbewegung griff er nach seinen Kleidern.
"Gib mir fünf Minuten."
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