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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Megan:
"Geht doch!" entfuhr es ihr, mehr aus Erleichterung. Sie hatte Enkidi gesehen, nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann war er verschwunden. Sie musste ihm dieses verdammte Amulett abnehmen. Es konnte unmöglich so weitergehen, es sei denn, sie würde nur noch in Begleitung des Lextius-Ritters zu Enkidi gehen.
Beinahe erschöpft lehnte sie sich an die Wand, während ihre Finger einen unsauberen Takt trommelten.
"Fünf Minuten. Und vergiß den Lohn für das Mädchen nicht!" zischte sie.
"Ich bezweifle dennoch, dass der Li Halan auf Deine miesen schauspielerischen Fähigkeiten hereinfällt. Wenn Du klug bist, lässt Du Enkidi das machen."
Mädchen, Du gewinnst Oberwasser. Pass auf, oder er reißt Dir den Kopf ab. Sie beeilte sich, den Raum zu verlassen. Sie hatte es zuweit getrieben, das wusste sie. Das einzige, was noch zwischen ihr und ihm stand war Enkidi und der war sehr schwach. Sie hatte Angst, wirklich Angst.
Enkidi Li Halan (N.A.):
Ein Knurren folgte Megan, als sich das Schott hinter ihr schloss.
Er streifte die Kleider über, eine einfache Robe, keine dieser vielschichtigen Li Halan-Gewänder, die anzulegen eine eigene Kunstform war. Schon diese hatte entschieden zu viele Schlaufen und Bänder und er zurrte sie mit wachsendem Unmut und leise vor sich hin fluchend an sich fest.
Ein Überwurf aus schwerem Stoff würde die Konturen seines Rückens auflösen. Eine Schande.
Widerwilig schleppte er sich ins Bad, wusch sich, und band das Haar zusammen. Der große Spiegel über dem Marmorbecken verhöhnte ihn.
Er hatte nachgegeben. Er hatte ihr nachgegeben, diesem gottverdammten Weib. Sie war gefährlich. Er hatte die Lage falsch eingeschätzt. Hätte sich zuerst um sie kümmern müssen und dann um alles andere. Was half ihm das Duell, wenn er wegen der Sternfahrerin den Körper verlor, lange bevor es an der Zeit war.
Er brütete über seinem Spiegelbild und sah wie der Zorn wieder in sein Gesicht stieg. Er brüllte auf, schlug zu, grub seine Faust in die Züge des Li Halan, den er mehr hasste als alles andere unter den Sternen. Das Glas des Spiegels zerbarst in einem Netz hunderter Facetten und das Antlitz wurde zu einer gespaltenen Fratze.
Ja, das war besser.
Er sammelte seine Gedanken, drehte sich dann mit einem Ruck um und verließ das Quartier, um mit seinem "Gast" zu sprechen.
Megan:
Die wenigen Meter über den Flur zwang sich die Sternfahrerin zu einem freundlichen Lächeln, weil sie igendwann einmal irgendwo gehört hatte, es solle positive Gefühle wecken, wenn man die Lachmuskeln anspannte.
Die Grimasse, die dabei herauskam hatte nicht annähernd etwas fröhliches, noch fühlte sie sich besser.
Der Ritter schien sich keinen Millimeter gerührt zu haben, seit sie gegangen war, doch sie sah ihn plötzlich in einem vollkommen neuen Licht. Seine Rüstung schien an Glanz noch gewonnen zu haben. Seine Ausstrahlung vermittelte Sicherheit, ja beinahe Geborgenheit. Hier stand jemand, der sie beschützen konnte, jemand, der Avalans Rolle übernehmen konnte, jemand, der dem Dämon die Stirn bieten konnte. Am liebsten hätte sie ihm alles erzählt und wider Erwarten gelang ihr ein warmes Lächeln. Ihre Stimme blieb belegt und klang unendlich erschöpft und resigniert. Es war, als würde erst jetzt die Welle, die ihren Zenit in dem Raum dort drinnen erreicht hatte über ihr mit voller Gewalt zusammenbrechen.
"Sir, entschuldigt das Warten. Der Baron... fühlt sich heute nicht so gut... aber er wird Euch in wenigen Minuten empfangen. Und... äh, vergebt ihm, wenn er... etwas nachlässig in seinem Verhalten sein sollte....er ähm, wie gesagt, es geht im nicht besonders."
Managarmr:
Das Eingreifen des gelockten Hazat rettete dem Händler mindestens eine Gliedmasse, eventuell sogar das Leben. Plötzlich stuermte die Baronesse Josephine trotz ihrer standesgemässen Garderobe erstaunlich schnell an ihm vorbei und die Treppe zu den Ständen hinunter. Fasziniert und zugleich angewidert betrachtete Erland den Tanz des Todes, der sich unter ihm abspielte, besonders als diese silberne Abomination ihre unnatuerliche Schnelligkeit grausam an den Amen´ta ausliess.
Die Herrscher der bekannten Welten haben alles unter Kontrolle, und jetzt kommen sie zum amuesanten Teil des Abends....
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie sich einer der Schatten der Baronesse näherte.
Nun gut, als harmloser Priester habe ich ihn nicht bemerkt, auch wenn seine Präsenz zu auffällig ist.
Bruder Erland gab Erstaunen vor, als der geradezu auffällig unauffällige Diener ihn ansprach.
"Bruder Erland, Baronesse Josephine sieht sich zu ihrem grössten Bedauern genötigt, Ihnen mitteilen zu muessen, dass die Fortsetzung des Spaziergang in die nahe, jedoch zunächst unbetsimmte Zukunft verlegt werden muss. Sie wird Ihnen mitteilen, wann sie dies Gespräch fortzusetzen gedenkt."
"Vielen Dank," entgegnete Bruder Erland freundlich, "richten Sie der Baronesse doch aus, dass ich mich auf eine Fortsetzung des Gesprächs freue, und neben dem Rahmen meiner kirchlichen Tätigkeiten gerne Zeit fuer sie einräume."
Damit drehte er sich um, und liess den Boten stehen. Während er auf die Hauptachse mit den Liften zusteuerte, beobachtete er die Konfrontation des dritten Adligen, des Eigentuemers der Abomination, mit der Stationssicherheit.
edit:Rangkorrektur
Azzu:
Keitaro wartete. Rezitierte in Gedanken Textstellen des Buches Lextius, um die wachsende Unruhe zu bekämpfen. Es konnte nicht mehr lange dauern. Durch die Türen des Vorraums konnte er gedämpfte Stimmen hören, die sich erregt zu unterhalten schienen. Die Stimme in seinem Kopf aber schwieg. Seit jenem Tag, als er nach der Schlacht um St. Kaori-Hirte-des-Westens die Augen aufgeschlagen hatte, hatte er Gebete zum Pancreator gesprochen, gefleht, die Stimme möge für immer verstummen. Jetzt aber fühlte Keitaro sich allein, hätte Naraka Kaoris zynische Ratschläge beinahe willkommen geheißen. Wo steckst du, alter Mann?
Er atmete innerlich auf, als er das Geräusch der sich öffnenden Tür hörte. Es ist soweit! Commander Lindsey trat aus dem Durchgang, auf ihn zu, lächelte ihn an. Keitaro, froh über die Gesellschaft, erwiederte mit einem breiten Grinsen, das zwei Schnittnarben an seinem Kinn unvorteilhaft zur Geltung brachte, aber vielleicht gerade deshalb weniger einstudiert schien, als sein übliches, höfliches Lächeln.
Der Klang der Stimme der Sternfahrerin alarmierte ihn. Etwas stimmt nicht. Das Gefühl der Unruhe kehrte zurück, stärker als zuvor. Jetzt nur nichts anmerken lassen.
"Commander! Es ist doch seit meiner Ankunft kaum Zeit vergangen... ich hatte, ehrlich gesagt, gar nicht zu hoffen gewagt, sofort eine Audienz zu erhalten, schließlich komme ich gänzlich unangemeldet. Meinen aufrichtigen Dank, dass Sie dieses Treffen ermöglicht haben!"
Er stockte für einen Moment. Eine Bedienstete des Barons sprach gegenüber ihm, einem völlig Fremden, abfällig über das Verhalten ihres Herren? Unvorstellbar! Es sei denn... es sei denn, die Warnung wäre dringend angebracht.
Pancreator hilf, warum ausgerechnet ich? Fast wünschte er sich, man hätte ihm am Eingang die Waffen abgenommen. Kein Blutvergießen, diesesmal, waren Onkel Quintus mahnende Worte gewesen. Sir "Taurus" würde sein Temperament eben zügeln müssen.
Den Kommentar der Sternfahrerin über das Verhalten des Barons beantwortete er leidglich mit einer leicht erhobenen Augenbraue.
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