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Kapitel 4 Die Zitadelle
Preacher:
Juans Blick verhärtet sich.
"Wenn Ihr ihr etwas antut, dann werdet ihr noch betteln, daß jemand Euch tötet, um Euch von Eurem Leid zu erlösen, Bellermue. Die Schmerzen, die Euch in Legions Reich erwarten werden Euch im Vergleich zu der Agonie, die ich Euch angedeihen lassen werde wie eine Streicheleinheit vorkommen. Zuerst fordert Ihr einen gesundheitlich angegriffenen Mann zum Kampf, dann wollt Ihr diese Forderung verschieben indem Ihr alte Feindschaften begleicht und zu guter Letzt bedroht Ihr noch das Leben einer unschuldigen jungen Frau, um Euch vor einem Kampf zu drücken?"
Juan spuckt aus.
"Ihr seid wahrhaft verachtenswert."
Dann erhebt er die Stimme
"Keine Angst, Geliebte. Ich werde nicht zulassen, daß dir etwas geschieht."
Juans Gedanken rasen. Noch nie hat er solche Liebe empfunden, wie für diese Frau, die er erst seit einigen Stunden kennt. Und doch kann er seine Gefährten im bevorstehenden Kampf nicht im Stich lassen - das verbietet allein schon sein Ehrgefühl, und Anselms Vorwürfe der Pflichtvergessenheit haben auch Wirkung gezeigt. Er erinnert sich an die Worte seines Vaters: "Du wirst nie ein Mann werden, Juan, wenn Du nicht weißt, was deine Pflicht ist."
Damals hat er darüber gelacht. Pflicht - das war etwas für andere Leute, nicht für ihn. Doch nun wird ihm die Wahrheit dieser Worte schmerzlich bewußt, er erkennt, daß sein Vater recht hatte.
Aber was ist seine Pflicht? Besteht sie darin, für das Wohlergehen seiner Geliebten Sorge zu tragen? Oder darin, seinen Gefährten beizustehen?
In verzweifelter Wut krampfen sich seine Hände um die Griffe seiner Rapiere, daß die Knöchel weiß hervortreten.
Joerg.D:
"Seht sie Euch an, die kleinen Kinder, jetzt weinen Sie gleich. Och nee, der möchtegern Adlige redet von einer angegriffenen Gesundheit, obwohl Er gesund ist wie ein Miura Kampfstier. Das nenne ich echte Feigheit."
Dash Bannon:
'Jason, nehmen wir diesen Bastard auseinander.', Anselms hat seine Klinge gezogen und blickt abwartend zwischen Jason und dessen Gegner hin und her.
'Lasst das Mädchen in Ruhe und macht ihr Leben nicht von diesem weibischen Castillianer abhängig.', ruft er schliesslich ihrem Gegenüber zu.
Preacher:
Juan geht gar nicht auf die Beleidigung ein - seine Gedanken sind mit wichtigerem beschäftigt.
Hätte ich sie doch nur selbst in Sicherheit gebracht. Aber nein, ich musste mich ja von diesem Eisenländer provozieren lassen. Noch ein Grund, dich zu töten, von Thurau. Aber vielleicht kann ich sie ja retten und den Gefährten beistehen.
Er raunt den Gefährten so leise zu, daß es über die Geräusche der Menge im Saal für die Feinde unmöglich zu hören sein wird:
"Glaubt Ihr, Ihr könnt sie einerseits ablenken und auch für eine Minute ohne mich auskommen? Mein Wort darauf, ich werde zurückkommen. Aber ich muss Esmeralda wenigstens notdürftig in Sicherheit bringen."
Joerg.D:
"Ha, das höre ich doch ein Brüllen aus dem Chor der Kätzchen. Sollte das der legendäre Anselm von Thurau sein, ein Vatermörder und Mann nach meinem Geschmack,(Er dreht sich zu Seinen Kumpanen um) solange Er nicht mein Sohn ist?"
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