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Kapitel 4 Die Zitadelle

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Doc Letterwood:
Diego, immer noch halb benommen von dem immensen Blutverlust, zieht einen Degen und hält sich mit dem Rücken an der Wand. Das Blut pocht in seinen Adern, die Wunden schmerzen höllisch.

Als Jason vorwärts in den Kampf springt, kullert etwas aus seinem Kilt vor Diegos Füße. Mit wackelndem Kopf nimmt der Castilier das Behältnis in Augenschein...

"Meiner Treu...", murmelt er weltvergessen, während eine Klinge über seinen Kopf hinwegsaust und knirschend die Wand entlangfährt. Er hebt das blitzende Malt-Fläschchen auf, entkorkt es und leert es in einem Zug. Seamus war doch kein so schlechter Lehrer. Warum fällt ihm jetzt dieser kauzige Ine ein? Ach ja. Er sagte einmal, Betrunkene hätten einen Schutzengel.
Derjenige, der die Klinge führte, vollführt eine unfreiwillige Pirouette, während Diego den samtenen Malt durch seine Kehle rinnen lässt. Explosionsartig gräbt sich der Alkohol in seine Gedärme, wärmt und beschützt sie...wie auch immer er das anstellt, aber Diego schwirrt der Kopf.
Er hebt geziert den Degen wie ein sich duellierender Adliger und blickt sich mit blutunterlaufenen Augen um.
"En Garde!"
Die Augen seines Gegenübers verfolgen die leicht schwummerigen Bewegungen Diegos mit Verachtung. Der Angel stößt vor, eine Serie von wilden Hieben regnet wie ein Gewitter auf Diego ein. Der weicht zurück.
"Uh, nicht so hastig...ich verliere noch meine Klinge bei dieser Hektik.", knurrt er leise, und es ist nicht zu erkennen, ob es Sarkasmus oder Ernst ist.
Lediglich Aldana beliebt nicht zu scherzen - als der Angel schwer atmend innehält, um eine neue Serie anzubringen, beugt sich Diego unter seiner Klinge hinweg nach unten, spießt den Fuß des Angels in einer Bodenfuge fest, reißt mit der linken den zweiten Degen hervor und in einer einzigen eleganten Bewegung quer durch das Gesicht des Banditen.
"Verzeihung...ist mir...ausgerutscht.", murmelt er, stößt kurz auf und eine Whiskey-Fahne entweicht seinem Mund. "Hupps...."
Die weit aufgerissenen Augen des Angel spiegeln die Klinge wieder, die auf ihn zurast - und seinem Leben ein schnelles Ende setzt.

Sir Mythos:
Als der erste Angel auf Malik zukommt wirft dieser seine Suppe senkrecht nach oben, zieht einen Säbel und  schlitzt dem Angreifer, der der Supper hinterher blickt kurzerhand den Bauch auf. Anschließend fängt er mit der freien Hand seine Suppe auf. Der Löffel fällt klirrend neben ihm zu Boden. Man kann ja nicht alles haben.

Als der zweite Angel auf Malik zukommt geht dieser in Verteidigungsstellung und schlürft an seiner Suppe.

"Na dann wollen wir mal."

Preacher:
Jasons Schuss ist noch nicht verhallt, als Juan auch schon losstürmt, mit einer Geschwindgkeit die auch die erfahrensten Kämpfer der Angels Staunen lässt:

Ein scharfer Knall aus einer Pistole, ein Angel sinkt in die Knie und seine Schulter dient als Sprungbrett zur einem leeren Bücherregal an der Wand, welches wiederum nur Zwischenstation auf einem weiteren Satz zum Halteseil eines Kronleuchters ist. Mit einer Hand greift Juan das Seil während, noch im Sprung, die andere die zweite Pistole zieht und damit punktgenau den Haltebolzen des Seiles trifft.

Dieses löst sich, der Kronleuchter saust nach unten, und da die horizontale Halterung nun auch entfernt ist, macht Juan einen Seitwärtsschwung, welcher durch das sich verkürzende Seil auch eine nicht zu verachtende vertikale Komponente besitzt. Auf dem Scheitelpunkt seiner Bahn läßt der Castilianer das Seil fahren -  donnernd kracht der Leuchter mitten unter die davonstiebenden Angels - und läßt sich vom Schwung des Fluges weitertragen. Fast scheint es, als verfehlte er sein Ziel, aber dann bekommt eine Hand doch das Geländer der Empore zu fassen. Einmal vor und einmal zurückschwingen, und Juan wuchtet sich in der Art eines einhändigen Felgaufschwungs über das Geländer. Die wenigen Angels dort oben waren gebannt von dem verbalen Schlagabtausch, der sich unten zwischen ihrem Führer und den Fremden abspielt, so daß sie von Juans plötzlicher Anwesenheit fast völlig überrascht sind. So ist es ihr Glück, daß der Castillianer nicht ihretwegen diesen Weg nimmt - das Schicksal der Unglücklichen, die auf seinem Weg zu Esmeraldas Zimmer stehen läßt erahnen, wie furchtbar seine Klingen unter den Schurken wüten würden.

Stich links, Ducken, Rückhandschnitt rechts, Drehung, Tritt in die Leistengegend, Ausweichen, Doppelattacke zur Kehle, Griffhieb rechts zum Nasenbein, Linkhandstich durch eine Augenhöhle...Juan geht durch die Reihen der Angels wie ein heißes Messer durch Butter. Nein, "gehen" ist falsch; vielmehr hat es den Anschein eines Tanzes. Eines tödlichen Tanzes. Jede Bewegung hat die Präzision eines Chirurgen, die Eleganz eines Tänzers, die Endgültigkeit des Grimmen Schnitters und so fallen die Angels wie die Fliegen im tödlichen Stahlnetz des Castilianers.

Schließlich hält er inne. Nur noch ein Gegner ist in Sichtweite - in Deckung hinter Esmeralda, das Messer an ihrer Kehle. "Lass sie los, oder Du wirst dich nach den Feuern Legions sehnen, bevor ich mit dir fertig bin" knurrt Juan heiser. Der Blick des Angels fällt in die vor heißer Wut brennenden Augen Juans und er fällt seine Entscheidung: Mit einem tierhaften Aufschrei stößt er die junge Frau von sich, über das Geländer der Galerie, in die Tiefe und wendet sich zur Flucht.
Juan regiert blitzschnell: Er lässt seine Waffen fallen und gedankenschnell hechtet er seiner Geliebten hinterher; mit einer Hand ergreift er ihren flehend nach oben ausgestreckten Arm, mit der anderen hält er sich am Geländer fest - Esmeralda scheint gerettet.  Aber dies ist ein denkbar denkbar schlechter Ort zum Herumhängen: Beinahe 10 Meter unter der jungen Frau befindet sich ein Waffenständer, bestückt mit Lanzen und Hellebarden, die Spitzen drohend, tödlich nach oben gereckt - und Juans Kraft reicht nicht mehr aus, sie beide nach oben, in Sicherheit, zu ziehen.

>>> Schnitt <<<

In Nahaufnahme ist ein Teilstück des Geländers zu sehen, in dem noch immer die Axt eines Angels steckt, welche Juan verfehlt hat. Es knirscht zunächst, und dann löst sich mit einem vernehmlichen Knacken ein Teil aus seiner Verankerung, wodurch sich das Geländer ruckhaft ein Stück neigt.

Der angstvolle Aufschrei der jungen Frau übertönt klar und hell den Kampfeslärm im großen Saal.

Andreas:
Vor Jasons Augen steigt langsam wieder dieser rote Schleier auf, der den Blutrausch anzeigt.
Bellevenue!
Das Schwert seines Vaters, welches er aus Montaigne mitbrachte....

Lachen, das Geräusch von Klingen die aneinanderschlagen.
"Das ist Bellevenue, Jason. Kein Tyrconnel, der Bellevenue führt, kann besiegt werden."
Wieder Lachen.
" Das ist nicht gerecht, Vater. Ich bin viel schneller als du."
Das liebende Lächeln seines Vaters.
"Nein Sohn, das ist nicht gerecht. Aber du wirst noch viele Dinge kennenlernen, die nicht gerecht sind. Und eines Tages wird dir Bellevenue gehören.
Man erkennt sofort, wenn ein Tyrconnel das Schwert führt. Siehst du dieses matte grüne Leuchten? Das Grün der Insel Tyrconnel.... Wenn ein anderer das Schwert führt, glüht es Orange."

Nun ist dieses Schwert gar in den Körper eines Tyrconnel gestossen worden. Aber das Schwert scheint ihn zu erkennen.
Da, wo die Klinge aus Jasons Körper kommt, verfärbt sie sich grün.
Doch noch immer wird das Schwert von Bellermue gehalten.
Der Eisenländer stützt Jasin unfreiwillig, vor ihm Bellermue mit wildem Blick. Da fallen ihm die Pistolen ein.
Er hatte sie gezogen!
Er hat sie in den Händen!
Jason reisst beide Arme hoch, die Entfernung ist so gering, das Jason aufsetzen kann.
Verfehlen unmöglich!

Mit einem wilden Schrei setzt Jason die Pistolen auf die Augen des alten Mannes und drückt ab: Nun zahlt sich aus, das Jason die Waffen prüfte!
Der alte Mann und die Reste seines Kopfes werden durch die Wucht der Schüsse von Jason weggeschleudert, er spürt eine starken Ruck, als die verkrampfte Hand des alten das Schwert mitziehen will.
Doch Jason greift zu, hält das Schwert und sackt dabei in die Knie.
Noch im zusammensacken stöhnt er:
" Anselm. Ihr müsst das Schwert rausziehen.... das Schwert meines Vaters."

Langsam wird aus dem roten Schleier ein schwarzer Vorhang.
Da hört er wieder die Stimme seines Vaters:
Jason! Du bist noch nicht so weit. Nimm Bellevenue! Das Schwert wird dich stützen. Jason!

Sir Mythos:
Kurz vor der Ohnmacht bemerkt Jason, wie eine Gestalt das Schwert aus der Wunde zieht und in seine Hand legt, dann hört er Maliks Stimme.

"Keine Sorge, Senor Tyconnel, das wird schon wieder."

--- CUT ---

Ein paar Sekunden zuvor. Die Kamera zeigt Malik, wie er mit der Suppe in der Hand und seinem Rapier in der anderen 3 Angels in Schach hält.
Weder die eine Seite, noch die andere kann einen nennenswerten Vorteil ergattern. Erst als Jasons Schüsse ertönen lässt sich Malik eine Sekunde
Ablenken und wird zurück an einen Pfosten gedrängt.

Tja, Schade um die gute Suppe. Muss ich gleich neue mitnehmen.

Plötzlich schnellt die Hand mit der Suppe, die bisher immer noch nicht übergeschwappt ist, vor und die Suppe verteilt sich in dem Gesicht eines Angels
Sekunden bevor die Suppenschüssel dessen Nasenbein bricht. Malik zieht in der Zwischenzeit mit der nun freien Hand seine zweite Waffe.

Was ein Glück, dass diese für die anderen Hand gewichtet ist.

Mit beiden Waffen ist Malik, den 2 übrigen Gegner überlegen. Die Linke nutzt er zu einer Parade nach der nächsten, während er mit der Rechten ein paar
hässliche Kratzer auf der Stirn eines Gegners hinterlässt, so dass Blut in dessen Augen tropft. Derart Geblendet zieht sich dieser auch aus dem Kampf zurück,
um neue Kärfte zu sammeln. Der übrig gebliebene hat nicht soviel Glück. Ein plötzlicher Vorstoß mit beiden Waffen durchstoßen dessen Oberarme, so dass dieser,
Kampfunfähig aufgibt und ohnmächtig zu Boden sinkt.

Als Malik sich nach Jason umblickt bemerkt er Juan und Esmeralda an der Balustrade. Er wirbelt mit viel Schwung herum und wirft seine eigene Waffe, welche durch einen Vorhang hindruch fliegt, diesen mitreisst und unterhalb von den beiden eine Rutschbahn bildet, so dass sie nicht im Waffenständer ankommen. Der feste Wurf des Dolches wird begleitet, durch einen hellen Ton, als ob eine Senora singen würde. Einige Tonkrüge, die in der Gegend rumstehen zerplatzen. Der Ton hat Juan auf Malik und dessen Wurf aufmerksam gemacht.

"Sieh zu dass du da fertig wirst. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."

Dann wendet sich Malik Jason zu, der extrem mitgenommen aussieht. Immer auf der Hut kann er jedoch von dessen Gegner keine Bewegung erkennen.

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