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Warum seid Ihr Spielleiter?

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flaschengeist:
Mit Ausnahme meiner Anfangsjahre in den 90ern leite ich seitdem vor allem dann, wenn sonst gar kein RPG stattfinden würde. Spielleiten hat viele tolle Seiten aber für meinen Geschmack ist spielen einfach immer besser, wenn der eigene Stil halbwegs zur Gruppe passt und der SL keine Vollkatastrophe ist. Wenn ich so tolerant mir selbst gegenüber als SL wäre, wie gegenüber meinen Mitspielern und anderen SLs, würde ich vielleicht öfter leiten ;D. Oder anders gesagt: Als Spieler bin ich wahrscheinlich relativ anspruchslos, als SL habe ich zu hohe Ansprüche an mich selbst.


--- Zitat von: Darilon am 14.10.2024 | 18:19 ---Was mir als SL fehlt ist meine Identifikationsfigur im Spiel. Das ist der Hauptgrund warum ich nach fünf, sechs Spieleabenden die Lust am SL-Dasein verliere und mal wieder spielen will. Sehr häufig bin ich als Spieler aber schon nach einem Abenteuer wieder so frustriert, dass ich Ideen nicht umsetzen darf, dass ich gerne wieder auf dem SL-Sitz platz nehme.

--- Ende Zitat ---

Viele würden hier wohl wie Zed antworten und es braucht keine lange Googlesuche, um durch viele "Profis" erklärt zu bekommen, dass der "Pet NPC" eine klassische "Red Flag" sei. Ich persönlich spiele jedoch in zwei Runden, in denen der SL einen eigenen Charakter mitlaufen lässt, und erlebe es in keiner Gruppe als Problem. Voraussetzung ist aus meiner Sicht allerdings, dass der SL-Char sich eher im Hintergrund hält und in Gefahrensituationen auch drauf gehen kann (also immer schön offen würfeln).

Kurna:

--- Zitat von: Darilon am 14.10.2024 | 18:19 ---[...]

Wenn jemand eine Idee hat wie man als SL seine Identifikationsfigur mit ins Spiel nehmen kann, würde ich mich sehr freuen.

--- Ende Zitat ---

Eine Variante wäre es, wie z.B. Schalter ein Soloplay aufzuziehen. Dann hat man keine Mitspieler, kann sich dafür aber mit beliebig viele Spielfiguren identifizieren. :)

Hier ein Beispiel für seine schön zu lesenden Spielberichte:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122886.0.html

Darilon:

--- Zitat von: Zed am 14.10.2024 | 18:53 ---Ich bin s e h r lange Spielleiter und ich kann mir nicht vorstellen, der Versuchung nachzugeben, einen SC von mir als NSC mitzuschicken: Er wird von der Spielgruppe her immer unter Verdacht stehen, alles sandboxige im SL-Sinne zu railroaden. Oder der (N)SC spricht gar nicht mit bei Gruppendiskussionen, aber dann fühlt er sich auch nicht mehr wie ein runder Charakter an.

Nein, stattdessen fokussiere ich mich ganz auf die Welt um die Gruppe herum, auf eindrückliche NSCs, auf ihre fiesen, aber nicht undurchschaubaren Pläne, auf wunderbare und schreckliche Momente, die für alle entstehen. Die Welt soll mein SC sein.  :)

--- Ende Zitat ---

Ich stimme dir da 100% zu. Wenn das Mitlaufen lassen meines SL-SC an der Seite der Spieler, die Lösung wäre, dann hätte ich das Problem schon lange gelöst. Und vor 10 Jahren hätte ich wahrscheinlich auch gesagt, die Welt ist mein "SC". Aber wenn ich reflektiere, passierte dann meistens das:
Alle NSCs (außer die, die als Schwertfutter vorgesehen waren) waren dann ein Teil von meinem Pet. Ich verliere dann die Spielerperspektive und werde sehr hart zu den Spielern (und so ein richtiger Ersatz, der den Spaß eines eigenen Charakters bietet, ist es trotzdem nicht).

Ich hatte bisher folgende Ideen:
1. Den perfekten SL finden, der auf meine Spieler-Initiativen Ideen eingeht. Es soll solche SLs geben. Sind aber mEn leider rar gesät.
2. Rotierender Spielleiter (mit Option dass der SL seinen Char im Hintergrund mitlaufen lässt) um ein bisschen Abwechslung zu haben.
3. Zwei Runden, eine als Spieler eine als SL. Zur Zeit sind zwei regelmäßige Runden allerdings zeitlich nicht drin.
4. Was vielleicht noch am nächsten dran gekommen ist, war einen, zwei oder drei NSC-Position die im Abenteuer viel auftauchen und eher auf Seiten der Helden stehen, so ein bisschen mehr zu pflegen. E.g. NSCs, die als
* Connection oder Auftraggeber in einem Plot der sich um ihre Intrige oder ihr Geheimnis dreht,
* Kapitän des Schiffes (*hust* Phileasson *hust*) oder Mentor oder
* Beschützte in Babysitter-Plots,
nicht direkt die Lösung liefern müssen, aber in ihrer Funktion schon irgendwie beteiligt sind. Ohne das Label "SL-SC", erwecken sie hoffentlich auch nicht das Gefühl, alles zu Railroaden (oder jedenfalls nicht mehr als es z.B. bei einer Schifffahrt eh der Fall ist). Dadurch, dass der NSC dann relativ häufig Gesprächspartner der SCs ist, hat man tatsächlich ein bisschen Spiel. Aber so richtig wohl fühle ich mich dabei auch nicht, weil ich auch weiß, dass so ein Pet-NSC für viele ein Red Flag ist. Jetzt kann man natürlich sagen, ja genau dass ist es doch wenn man die Spielwelt als sein SC betrachtet: Man hat halt ein paar Haupt-NSCs, die man "richtig" spielt und dann deren Handlanger, die weniger ausgearbeitet sind. Aber ich bin mir nicht sicher, ob mir das immer so gelingt, es so aussehen zu lassen, dass es sich einfach um abenteuerrelevante NSCs handelt oder ob dann doch der SL-SC unangenehm durchscheint.


--- Zitat von: flaschengeist am 14.10.2024 | 19:55 ---Viele würden hier wohl wie Zed antworten und es braucht keine lange Googlesuche, um durch viele "Profis" erklärt zu bekommen, dass der "Pet NPC" eine klassische "Red Flag" sei. Ich persönlich spiele jedoch in zwei Runden, in denen der SL einen eigenen Charakter mitlaufen lässt, und erlebe es in keiner Gruppe als Problem. Voraussetzung ist aus meiner Sicht allerdings, dass der SL-Char sich eher im Hintergrund hält und in Gefahrensituationen auch drauf gehen kann (also immer schön offen würfeln).

--- Ende Zitat ---
Ich habe auch Runden (vor allem solche mit SL-Rotation) erlebt wo das üblich war. Da facto, war der SC aber nur zum Würfeln im Kampf anwesend. Und ja, das ist besser als nichts: Man hat einen Charakter an dem man rumbasteln kann. Aber wie Zed schon sagte, es fühlt sich irgendwie nicht wirklich wie ein gespielter Charakter an.

Namo:
Aber dafür sind doch letzten Endes die "coolen" NSC da. Über eine längere Kampagnen gibt es doch üblicherweise den ein oder anderen NSC der immer mal wieder vorkommt und ein Eigenleben entwickelt. Auf den auch die Spieler reagieren und der auch irgendwie mit der Welt verwoben ist.

Ich freue mich immer wieder wenn diese NSC vorkommen. Das sind dann meine persönlichen Rollenspielhighlights. Ich brauche keinen Charakter der jeden Abend vorkommt, aber so ein paar wiederkehrende Charaktere erfüllen das Schema doch recht gut.

Aktuell bin ich zB recht traurig, dass wir unser Stadtabenteuer abgeschlossen haben, in der eben auch einer meiner aktuellen LieblingsNSC sitzt. Das waren zwei richtig stimmungsvolle und intensive Abende gewesen. Ich freue mich schon unheimlich darauf, wenn der NSC wieder auftauchen wird. Und das wird er.

Früher habe ich aus verschiedenen Gründen aber auch oft einen SL NSC mitlaufen lassen. Das hat mit dem Ur D&D angefangen da sich niemand einen Kleriker erstellt hatte und so jemand dringend benötigt wurde. Und irgendwie hatte ich das lange bei behalten. Zwar haben die häufig gewechselt, aber es war mir immer auch wichtig zu zeigen, dass es eben nicht nur die Spieler gegen eine Ansammlung immer neuer BadAss Gegner waren, sondern dass sie auch ein paar gute Freunde auf ihrer Seite hatten. Echte Waffenbrüder. Oftmals wurden die auch Vehikel verschiedenster Abenteuerfäden, was auch nicht verkehrt war. Umgekehrt war mir das aber schon unangenehm, wenn die ausnahmsweise mal den Tag gerettet haben. Die sollten eigentlich immer im Hintergrund sein, bei Rolemaster wendet sich das Blatt des Kampfes aber doch schnell und so kam es doch auch einmal vor, dass am Ende nur der NSC noch gestanden hat. Wobei in dem Moment sie Spieler auch extrem mitgezittert haben und beim erfolgreichen Wurf gejubelt haben wie die Hölle. Aber ich sehe Zed schon den nächsten Thread aufmachen  ;D

1of3:
SC spielen ist oftmals einfach so laaaaangweilig

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