Pen & Paper - Spielsysteme > GURPS
Umgang mit Vor- und Nachteilen [G4]
Agaton:
ok. ich habe immernoch schwierigkeiten das problem zu verstehen.
@ Eulenspiegel
- Mit deinem Lösungsansatz gehe ich konform.
auch wenn ich anders argumentieren würde.
- lasst mich mal mein kernproblem formulieren.
Wenn jemand eine elster als gefärtin wählt, was erwartet er von ihr?
was heist gefärtin? welche unterstützung gewährt sie?
binn gespannt, Agaton
Chiungalla:
--- Zitat ---Die Elster kriegt ihr Diebesnest aber kostenlos. - Das sollte der Falke ausgleichen können, indem er ebend negative CP für Armut bekommt.
--- Ende Zitat ---
Kriegt die Elster nicht. Wie kommst Du drauf?
Sie muss sich dann halt vom Nachteil Armut, wenigstens Teilweise, freikaufen.
Genau wie der einzelne Affe, der lesen kann.
Der Nârr:
Wenn es denn vorher im Template integriert war.
Wie man NPCs und NPC-Tiere designed, geht mir ehrlich gesagt am Arsch vorbei. Mir selber fiele im Traume nicht ein, die genauen CP-Werte von NPCs zu berechnen. Nur selten mache ich mir überhaupt die Mühe, einen NPC wertetechnisch auszuarbeiten.
Grundsätzlich kann man die Charaktere aber nicht mit zweierlei Maß berechnen. Wenn ich alles "Typische" mit 0 CP bewerte, wo soll das denn aufhören? Das wird natürlich besonders dann kritisch, wenn diese Charaktere Allys werden. Ein Tiervertrauter, bei dem man selbst mit seinen magischen Fähigkeiten nur auf ein paar CP kommt, mag da ja noch harmlos erscheinen. Aber wenn ich jetzt die Templates und Meta-Traits auf 0 CP setze, könnten Spieler auf die Idee kommen, sich ganz andere Allys zu holen. Wie wäre es mit einem Gott als Ally? Oder in einem antiken Setting Herkules als Kumpel zu haben, das wird nicht teuer wenn man bedenkt, dass der Meta-Trait "Halb-Gott" ja kostenlos sein müsste. Ein mächtiger Elementargeist als Ally wäre sicher auch lustig. Die 160 CP oder was seine Standard-Eigenschaften so kosten gibt es ja eh umsonst.
Desweiteren darf man nicht vergessen: Wenn so ein Tier, eine Kreatur, ein Wesen ein ALLY ist, dann ist es nun mal für den SPIELERCHARAKTER der diesen Ally besitzt ein Unterschied, ob der Ally reich oder arm ist. Ob er lesen oder schreiben kann. Ob er Feuerbälle werfen kann oder nicht. Letzten Endes stecken da ja auch seine CP drin. Daher wiederhole ich mich: Da kann man nicht einfach mit zweierlei Maß messen. Der Ally, ob nun Tiervertrauter, Mensch, Gott, ist ein Vorteil eines Spielercharakters, der entsprechend bezahlt wird. Die Kosten sollten also auch regelrecht und fair berechnet werden. Man kann nicht einfach den Spielern versteckte Vorteile zuschustern, die sich lieber Allys wählen, die auf mächtigen (teuren) Templates oder Meta-Traits basieren.
Giantism, Dwarfism, oder auch "individuelle" Vorteile gegen "Template-Vorteile" stellen auch keinen Widerspruch des Systems dar. Das System ist doch ganz eindeutig: Ohne Vor- und Nachteile hat man eine Art "Archetypus Mensch". Warum haben die Designer das wohl gemacht? Natürlich weil es einfacher ist. Selbstverständlich hätte man auch ein Baukasten-System machen können, bei dem man sich erstmal den Menschen zusammenschustern muss... Aber mal ehrlich, wie bescheuert wäre das denn, wenn man bei 99% der Charakter erst mal die Grundausrüstung Mensch kaufen müsste? Das ist nicht gerade praxisnah. Wenn ihr Gurps deswegen inkonsequent nennt, könnt ihr das gerne tun, aber Konsequenz ist kein heiliges Gebot, das um jeden Preis eingehalten werden muss. Letzten Endes zählt die Praxistauglichkeit eines Systems, und wenn Inkonsequenz dazu gehört, dann soll es eben so sein.
Ok, nun könnte man sagen: Wenn ich eh schon inkonsequent sein darf, warum für anderes als Menschen nicht ein anderes Maß anlegen? Weil a) Fairness, b) einmal inkonsequent sein ist keine Rechtfertigung für zweimal inkonsequent sein, c) würde man damit die Grundpfeiler des Systems aushöhlen.
Der Witz ist doch im Grunde gerade, dass Gurps nicht zwischen Rassen- und Charakter-Vorteilen unterscheidet. Jeder ist gleich, bis auf der Mensch dessen Kombination an Vor- und Nachteilen aus Gründen der Spielpraxis auf 0 CP gesetzt wurden - und alle anderen Vor- und Nachteile sind danach ausgerichtet worden, sind quasi geeicht worden. Das Eichen ist übrigens ein schönes Mittel. Völlig egal, was ich wiege, ich nehme jedes Mal denselben Maßstab. Ich sage nicht: Ein Elefant, da gehört es dazu, dass der schwer ist, daher wiegt dieser nur 20 Kilogramm, weil ein paar Kilo mehr als der Standard-Elefant hat der schon. Das wäre doch absolut blödsinnig. Nein, der Elefant wird genauso gewogen wie jeder und alles andere auch. Auch wenn es mehr Aufwand bedeutet, weil ich mit einer gewöhnlichen Waage nicht weit kommen werde ;).
Jetzt werden die Spezialisten mit anderen Einheiten kommen. Bruttoregistertonnen und was weiß ich ;). Die lassen sich aber auch alle umrechnen. Wenn ich willkürlich CP-Werte auf 0 setze, lässt sich da aber nichts mehr umrechnen. Ich bekomme irgendwas am Ende raus, aber keinen Zahlenwert, der in einer gesetzmäßigen Beziehung zu den normalen CP-Werten steht.
Eulenspiegel:
--- Zitat von: Chiungalla am 2.12.2005 | 08:42 ---Kriegt die Elster nicht. Wie kommst Du drauf?
Sie muss sich dann halt vom Nachteil Armut, wenigstens Teilweise, freikaufen.
Genau wie der einzelne Affe, der lesen kann.
--- Ende Zitat ---
Das heißt, bei dir bekommen alle Tiere automatisch den Nachteil Analphabet und Armut? - Denn wenn ein Tier den Nachteil nicht hat, dann kann man ihn sich ja schlecht wegkaufen.
Wenn man jetzt aber sagt: Alle Tiere haben als Nachteil Analphabet und Armut, dann werden Tier-Gefährten super billig.
Chiungalla:
--- Zitat ---Das heißt, bei dir bekommen alle Tiere automatisch den Nachteil Analphabet und Armut? - Denn wenn ein Tier den Nachteil nicht hat, dann kann man ihn sich ja schlecht wegkaufen.
--- Ende Zitat ---
Ja, sie kriegen alle den Nachteil.
Über den Metatrait Wild Animal.
--- Zitat ---Wenn man jetzt aber sagt: Alle Tiere haben als Nachteil Analphabet und Armut, dann werden Tier-Gefährten super billig.
--- Ende Zitat ---
Sie kriegen ihren gerechten Preis.
Man nehme nur den Vergleich zwischen einem Menschen und einem beliebigen vorstellbares Tier.
Beide haben gleiche Attribute, und bis auf zwei Vorteile bzw. Nachteile die gleichen Eigenschaften.
Der Mensch hat normal viel Geld und kann lesen und schreiben.
Das Tier kann es nicht und hat auch kein Geld.
Warum sollte das Tier, das so offensichtlich weniger Vorteile bringt, die gleiche Punktzahl kosten?
Klar macht das Tiervertraute super günstig.
Sie können nicht lesen, nicht sprechen, haben kein Geld u.s.w.
Das macht Tiergefährten allerdings nicht nur billiger, sondern auch weniger effektiv als einen vergleichbaren menschlichen Gefährten.
Dann bezahlt man halt nur ein Minimum für ein mäßig lenkbaren Tiergefährten, mit dem man kaum konstruktiv kommunizieren kann, und der auch keine Mittel hat sich selber über Wasser zu halten (wenn man keine Zeit fürs Jagen hat).
Ich denke Vor- und Nachteile eines Tiergefährten zu einem gewöhnlichen Vertrauten sind eben nur dann ausgeglichen, wenn man ihnen die Punkte für all ihre Nachteile gewährt. Sonst sind sie ja gleich teuer, bei einer Vielzahl von Nachteilen.
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