Pen & Paper - Spielsysteme > Cthulhu RPGs
"The German Way Of Cthulhu"
Enkidi Li Halan (N.A.):
--- Zitat von: Cowboy from Hell am 19.02.2006 | 14:04 ---Was auch schon zu einem wichtigen Problem führt: Spieler wollen Erfolg, ein temporäres Überleben sehen viele nicht als Erfolg, wirkliche Erfolge passen nicht zum Cthulhu-Konzept.
--- Ende Zitat ---
Diese Problematik sehe ich bei Cthulhu auch; ich finden den Ansatz, das SCs gerade nicht Helden und Übermenschen sind, sondern Normalos wie du und ich sehr reizvoll an Cthulhu, ebenso den Aspekt des ungreifbaren Grauens (den richtig rüberzubringen aber sehr, sehr viel geschick vom SL erfordert; und von dein Spielern, die sich darauf einlassen müssen 'begruselt' zu werden). Dass dieses Grauen letztendlich über die Charaktere triumphieren wird, macht die Umsetzung im Rollenspiel aber schwierig. Damit Spieler langfristig Spaß an einer Runde haben, brauchen sie Erfolgserlebnisse; diese kann man aber in direkter Konfrontation mit Mythoswesen aber nur sehr schwer erzielen. Daher ja auch die mannigfaltigen Kulte, die sich Charakteren als Antagonisten gegenüberstellen; bei ihnen handelt es sich meist um normale Mensche, denen die Charaktere noch gewachsen sind. Die SCs können sich nicht nur an ihrem Überleben erfreuen, sondern haben auch noch - um es jetzt mal platt zu formulieren - über das Gute triumphiert.
Gerade letzteres beißt sich aber mit der Idee, die den Geschichten von Lovecraft zu Grunde liegt: dass der Mensch eben angesichts eines kosmischen Grauens nur verlieren kann und völlig machtlos ist. Das zu spielen hat vielleicht kurzfristig seinen Reiz (ein Grund dafür, dass viele Spieler die ich kennen Cthulhu nur als One-Shot System leiten und selten für Kampagnen heranziehen), auch die Darstellung eines schleichenden Wahnsinns. Für langfristiges Spiel muss man den Spielern aber mehr bieten, es sei denn, sie fordern ausdrücklich eine fatalistische Spielweise.
Mc666Beth:
--- Zitat von: Settembrini am 19.02.2006 | 14:13 ---Wirklich ausgefeilte Subsysteme für die Fertigkeiten, die im Spionage genre nötig sind. Ausrüstung, die regeltechnische Auswirkungen hat. Insgesamt mehr genreangepaßter Crunch. Bei BRP läuft alles auf Plausibilitätenabwägung hinaus. Reicht vielen, mir nicht. Und ich denke es würde dem System nicht schaden, es könnte weltweit Anerkennung finden und wirklich etwas bewegen, so wie es Layout und monsterbilder schon getan haben.
--- Ende Zitat ---
Aha mehr Crunch also? Mehr Ausrüstung mit Regelauswirkung?
Sprich meine Lupe bringt mir +10% auf verborgenes Erkennen?
Womit wir bei DSA wären, viel Schrott den kaum einer braucht. Wieso darf ich als SL nicht selbst entscheiden und sagen: "Hey du bist Dieb und Tresorknacker du bekommst einen Bonus von +5% auf den Wurf Verborgenes Erkennen, um den Tresor zu finden, von dem die Charaktere wissen, das er im Haus ist."
Wieso brauch ich dafür Crunch?
Ich denke du gehst auch etwas von einer falschen Annahme aus was Cthulhu sein will. Es ist ein Horrorrollenspiel und kein Detektivrollenspiel. Die Regeln hätten dann einen völlig falschen Fokus für das Setting.
Enkidi Li Halan (N.A.):
--- Zitat von: Settembrini am 19.02.2006 | 14:13 ---Wirklich ausgefeilte Subsysteme für die Fertigkeiten, die im Spionage genre nötig sind. Ausrüstung, die regeltechnische Auswirkungen hat. Insgesamt mehr genreangepaßter Crunch.
--- Ende Zitat ---
Halte ich persönlich für unnötig; ich brauche keinen weitverzweigten Fertigkeitenbaum oder seitenlange Ausrüstungslisten; das alles kann ein guter SL oder Spieler mit dem nötigen Menschenverstand auch spontan in einer Runde improvisieren. Gerade bei Cthulhu, das ja sehr nah an unserer Realität liegt. Da funktioniert halt ein Funkgerät wei ein Funkgerät und ein Abhörsender wie ein Abhörsender. Da muss man sich nicht groß Gedanken drüber machen, meine ich. Mit ausserirdischer tech oder Artefakten sieht es da schon anders aus, die brauchen selbstverständlich Regelmechanismen; aber deren Funktionsweise ist ja auch nichts vertrautes.
--- Zitat von: Settembrini am 19.02.2006 | 14:13 ---Und ich denke es würde dem System nicht schaden, es könnte weltweit Anerkennung finden und wirklich etwas bewegen, so wie es Layout und monsterbilder schon getan haben.
--- Ende Zitat ---
Na ja, ich brauche nicht für alles eine Regel... man kann ein System auch überfrachten. Und gerade bei Cthulhu kommt es mir auf andere Dinge an, und dafür brauche ich weder einen Würfel noch einen Charakterbogen oder ein fettes Regelwerk. Das lässt sich alles ganz wunderbar rollenspielen.
Mc666Beth:
Im großen und Ganzen sind wir auch nicht mehr beim deutschen Cthulhu sondern bei der Kritik an Cthulhu das RPG überhaupt.
Settembrini:
--- Zitat ---Ich denke du gehst auch etwas von einer falschen Annahme aus was Cthulhu sein will. Es ist ein Horrorrollenspiel und kein Detektivrollenspiel. Die Regeln hätten dann einen völlig falschen Fokus für das Setting.
--- Ende Zitat ---
Das ist die Frage die allem zugrundeliegt. Was will Cthulhu?
Ich sage: Seine Regeln wollen was anderes als die meisten Spieler.
Im Übrigen: Ist Deine Meinung von Detektiv auf Horror umgeschwenkt?
Zum Thema Crunch: Es gibt CofC Crunch für Magie, Waffen (rauhe Mengen), Monster und Autoverfolgungsjagden. Warum nicht für Forensik, Archivbesuch usw.?
Wer Crunch nicht mag kann ihn weglassen. Regeln selber erfinden ist harte Arbeit. Arbeit, für die ich gerne andere Bezahle.
Der DSA Crunch ist übrigens nicht mit D20 Crunch zu vergleichen.
D20 gibt Macht an Spieler, über wohldefinierte und ausgewogene Regeln. Bei DSA 3 war der Crunch mEn das Vehikel um den"fantastischen Realismus" zu erzwingen/unterstützen.
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