Was unterscheidet einen "amerikanischen" Superhelden von einem "europaeischen"?
Das versuche ich hier, unter anderem herauszufinden.
Ich hätte nicht erwartet, das ich alles vorkauen muss, damit ihr auf Ideen kommt.
Und ich glaube das immer noch nicht - so billig kommt ihr also nicht davon
. Es gibt noch keinen konkreten Hintergrund - das entsteht gerade alles.
Nur soviel: Das Universum ist ziemlich wacky - es gibt Außerirdische, Zauberei ist real, Typen wie Brainiac oder Darkseid sind bereits das ein oder andere Mal über die Erde hergefallen und die grundlegende Tonalität ist eher heroischer Glamour als dark 'n' gritty. Natürlich ist nicht alles Schwarz und Weiß - aber immer leicht genug zu polarisieren.
Der technologische Level ist eine cartoonhafte Steigerung unserer Technik um einige Jahrzehnte. Es gibt z.B. halbwegs intelligente KIs und Raumfahrt ist um einiges fortschrittlicher als unsere.
Auch die Weltkarte hat mehr cartoon- als Realitätsbezogenen Charakter. Ihr braucht ein neues Land für einen Hintergrund? Baut es ein. Dasselbe gilt für Städte, Organisationen und historische Figuren. Sofern es einigermaßen plausibel ist, natürlich.
Och naja so eng sehe ich das jetzt nicht.
Aber Ragnar hat schon recht:
Entweder man macht das ganze wirklich "europäisch" und baut einfach Leute mit übernatürlichen Kräften die aus Europa stammen, oder man versucht europäische Abziehbilder von amerikanischen Superhelden zu generieren.
Das sehe ich nicht so. Heldentum ist kein Privileg der Amerikaner (auch wenn sie den höchsten Bedarf haben). Wenn Helden und Glamour überhaupt keinen Boden bei uns hätten, hätten wir auch keine Popstars.
Der Trick ist, IMHO, herauszufinden, was für Superhelden ein Land wie z.B. Deutschland, Frankreich oder Spanien hervorbringen würde.
Wenn ich dafür ein fertiges Patentrezept hätte, würde ich auch keinen externen Input einholen.
Aber hier mal ein Vorschlag, inspiriert vom Roman "The Eye of the Needle" von Ken Folett:
Christian Köhler aka "Die Nadel"
Das ist doch schon mal was.
Das mit der mangelnden Aktionsbereitschaft ist übrigens eher ein deutsches als ein europäisches Problem. Ich glaube, ein deutscher Superheld würde zum zaudern neigen. Und ja - die ganzen Regulationen und Vorschriften wären Teil der Geschichte aber dürfen die Helden nicht zu sehr ausbremsen - nicht mehr, als es erzählerisch interessant ist, jedenfalls.
Letztendlich soll dabei immer noch eine Superheldenstory bei rauskommen, da interessiert es mich nicht viel, ob es "realistisch" ist. Ich stelle mir das sehr erfrischend vor, mal ein paar einheimische Helden zu haben, die erst handeln, dann denken - um das mal etwas überzogen darzustellen.
Es geht ja nicht darum, zu zeigen, wie die Europäer sind, sondern wie ihre (fiktiven, wenn ich daran erinnern darf) Superhelden aussehen würden. Die Abenteuer von "The Beaurocrat", der seine Fälle in monatelanger akribischer Recherche in der "Hall of Files" und durch Telefonate mit Anwälten löst, wäre nicht sehr spannend.
Ein maskierter Rächer, der mit Maske und Degen durch die nächtlichen Straßen von Florenz huscht hingegen schon.
(das ist nur ein Beispiel - bevor mir das jemand wieder mit nüchternem Realismus zersägt)
BTW, Kostüme sind immer optional. Ich kann mir einen deutschen Superhelden auch nur schwer im Kostüm vorstelllen - aber einen südländischen nur schwer ohne.