Autor Thema: [Nostalgie]Atmosphäre früher  (Gelesen 5941 mal)

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Plansch-Ente

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[Nostalgie]Atmosphäre früher
« am: 6.09.2006 | 09:27 »
Halli Hallo, liebe Rollenspielgemeinde!

Was fühlt ihr, wenn ihr an früher denkt? Was denkt ihr, wenn ihr euch an vergangene Zeiten erinnert? Ich denke dann vor allem an meine Rollenspielanfänge und wie die Atmosphäre früher war. Kurz: Sie war besser. Warum? Nun, ich denke das hat mehrere Gründe.
Zum einen, war man früher wohl viel gelöster. Man hatte noch nicht so unglaublich viele Probleme (mehr oder weniger groß). Man hatte viel Freizeit und die Kollegen sah man mindestens 5 Tage in der Woche.
Zum anderen hat man früher (zumindest ist es bei uns so) viel mehr auf kleine Details geachtet. Wo man früher noch vor jeder Spielsitzung erstmal sämtliche Fenster abdunkelte, Kerzen anzündete und sich Out Time ausquatschte, bevor es endlich in die geheimnisumwobenen Welten von Aventurien/Midgard/*Setze hier andere Welt ein* ging.
Auch ging ich früher viel mehr in den Abenteuern auf. Früher fieberte ich wirklich jeden Augenblick mit, was der SL als nächstes sagen würde. Ich wollte wissen was dort in der düsteren Kiste liegt, welche mit einem goldenen Schloss versehen war.

Und heute? Wie ist das heute? Hat man noch Spaß am Spiel? Ein klares: Ja. Ist es genauso wie früher? Ein klares: Nein. Ist es schlechter als früher? Nein. Es ist einfach anders. Lediglich die Atmosphäre hat mit den Jahren gelitten. Heute trifft man sich, setzt sich an den großen Tisch, legt seine Rollenspielutensilien auf den Tisch und fängt an zu spielen. Egal ob die Zimmerbeleuchtung voll aufgedreht ist oder 3 von 5 Spielern noch in Outtime Gespräche vertieft sind. Wird halt schonmal der Einkauf ausgespielt. Nochmal: Ich habe jedesmal Spaß an unseren Rollenspielrunden und ich freue mich auch jedesmal drauf. Aber so richtig "eintauchen" will sich nicht mehr einstellen. Woran also liegt das genau? Hat man schon zuviel "erlebt" in diesen Welten? Ist man im Grunde schon abgestumpft? Spielt man vielleicht sogar nur noch aus Gewohnheit Rollenspiele? Eher unwahrscheinlich, schliesslich hat man Spaß!

System- oder Weltwechsel? Oft genug passiert. Hat damit offensichtlich nix zu tun. Verschiedene Spielstile? Vielleicht. Wir haben eine relativ große Gruppe an Leuten die gerne Rollenspiele spielt. Nicht alle in einer Gruppe gleichzeitig, aber in verschiedenen Formationen spielen alle durchaus miteinander. Es ist klar das sich Spielstile da verschieden entwickeln. Aber kann das der einzige Grund sein? Ich glaube nicht, denn SO sehr können sich die Spielstile nicht voneinander unterscheiden, schliesslich hat man immer wieder miteinander gespielt.

Was also könnte der Grund sein? Habt ihr ähnlich Erfahrungen gemacht? Wenn ja, habt ihr was dagegen getan? Und was?

PS: Das sind meine persönlichen Beobachtungen der letzten Jahre und muss deshalb kein bischen auf andere RPG Runden zutreffen ;)

@Edit: Wieso zur Hölle hab ich das in "Spielleiterfragen" gepostet? Wollte eigentlich in die "Allgemein" Ecke. Tut mir sorry. Könnte jemand verschieben? Danke :)
« Letzte Änderung: 6.09.2006 | 09:42 von Noir »

Offline Smendrik

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #1 am: 6.09.2006 | 09:46 »
Im Großen und Ganzen stimm ich dir erstmal zu.

Nur mit dem "eintauchen" hab ich so gut wie nie Probleme. Wenn ich zocke dann bin ich mittendrin statt nur dabei. Das bezieht sich aber nicht nur auf RPGs sondern auch auf Videospiele und gerne auch Bücher ;)

Der Grund warum man "früher" so viel Wert darauf gelegt hat Raum abzudunkeln usw liegt imo daran dass es noch "neu und aufregend" war und heute unter "business as usual" fällt.
Rollenspiele sind für uns alle hier nichts neues mehr und eine Routine hat sich eingestellt. Warum soll ich auch gebannt zuhören wenn sich der Krieger eine neue Axt kauft? Und was betrifft es meinen Magier wenn der Dieb neue Pfeile braucht? In der Zeit kann ich dann den jeweils anderen Spielern ruhig den neuesten Streifen im Kino besprechen.
Das Einkaufen im RPG ist sowieso nur Formsache und wenn das "eigentliche" Spiel beginnt kommt man auch von den OT-Gesprächen weg.

*vergleich an den haaren herbeizerr*
Mit Beziehungen ist es ähnlich. Am Anfang ist alles neu und aufregend, aber irgendwann stellt sich eine Routine ein. Die Beziehung ist deswegen nicht schlechter, nur auf einem anderen Niveau.
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Offline Vanis

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #2 am: 6.09.2006 | 10:29 »
In Bezug auf Stress und Freizeit stimme ich dir da zu.

Aber: Ich spiel heute nicht mehr so regelmäßig, genau genommen sogar recht selten. Das heißt, dass wenn ich dann mal spiele, ich mich riesig darauf freue und die Motivation der Mitspieler auch entsprechend hoch ist. Von daher würde ich fast sagen, ist die Atmosphäre heute sogar besser als "in den guten alten Zeiten".

Früher hat man sich sehr regelmäßig getroffen und manchmal von nachmittags bis zum nächsten Morgen durchgezockt. Das waren zwar lange Treffen, aber nicht so atmosphärisch dichte. Irgendwann baut jeder ab.

Meine Nostalgie bezieht sich also nicht so sehr auf die Atmosphäre, sondern eher darauf, dass schon gerne zumindest ein bis zweimal im Monat zocken würde. Aber selbst das krieg ich nicht hin.
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Cycronos

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #3 am: 6.09.2006 | 10:55 »
Also ich kann eigentlich gar nicht zustimmen.

Die Atmosphäre ist bei mir mit den Jahren viel besser geworden, ich binviel mehr im "flow" des Abenteuers und auch meine RSP-Frequenz hat sich eigentlich nur erhöht.
Die Glaubwürdigkeit der Plots und ihre Qualität haben massiv zugenommen und das OT-Gelaber abgenommen.

Ist quasi alles besser als "früher".  :D

Rraurgrimm

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #4 am: 6.09.2006 | 11:09 »
*grübelt* Also ich habe dann irgendwie andere Entwicklungsstufen der "Immersion" in das Spielgeschehen gehabt. Von den wilden Anfängen, in denen man jung war und das Geld brauchte - und so ziemlich alles Alberne mitgemacht hat und irgendwo zwischen Munchkin und PowerGamer hing.
Über die langsam komplexer werdenden Kampagnen, die nicht mehr eine blosse Aneinanderreihung von Zufallsbegegnungen und Endgegnern waren sondern (Schreck!) ihre Story bekamen. Hier schlich sich dann nach und nach auch die von Dir ein wenig herbeigesehnte Atmosphäre ein. Und in der Tat: das war gegen Ende der Schulzeit, man war schliesslich reifer geworden und älter und sowieso langsam über diese kindische Zeit hinaus.
Irgendwie fing dann jemand zaghaft an, Soundtracks im Hintergrund auf dem Kassettenplayer vor sich hindudeln zu lassen - gelegentlich sogar zur Spielsituation passend.
Irgendwann hatte es dann auch den einen oder anderen Höhepunkt, mit nach wie vor stolzgeschwellter Brust erinnere ich mich an ein Midgard-Detektivabenteuer bei dem ich dieses Mal sorgfältig die Musikauswahl getroffen hatte und Kerzenlicht wie abgedunkeltes Zimmer wie auch ein Platz an der Tür um diese zu öffnen wenn es so weit war und mit Hilfe des Durchzuges vom Fenster die wohlpositionierten Kerzen rechtzeitig zum Flackern zu bringen... - ja, da sagte man mir damals, dass man stellenweise wirklich ein wohliges Schaudern empfunden habe. *schwelgt kurz in Erinnerungen*

Inzwischen ist Atmosphäre beim Spiel eine Option. Wir haben bei einer Vampire: Dark Ages-Runde eine recht abgedunkelte Nische gehabt in der wir spielten - es gab vorbereitete Props wie Pergamentfetzen die wir real zusammenpuzzeln durften (in Variationen auch schon gehabt aber selten so angenehm ausgeführt wie dort), die Musik kommt inzwischen aus vorbereiteten, situationsspezifischen MP3-Playlists und passt dementsprechend häufiger zur Spielsituation. Und ja, das sorgt auch jetzt noch für ein wohliges Schaudern - vor allem dann, wenn man einen Hauch des Glitzerns der Begeisterung für das momentane Spiel in den Augen der Mitspielern und des Spielleiters sieht.
Man wurde irgendwie professioneller - und man hat inzwischen durch eigene Lebenserfahrung es mitunter einfacher, sich diese oder jene Situation oder gar Rolle vorzustellen und in diese hineinzuversetzen. Da die Zeit für Spielabende familien- oder berufsbedingt weniger geworden ist im Vergleich zu den hehren Schulzeiten - ist ein Rollenspieltreffen auch das Treffen von Freunden, die sich einige Wochen nicht gesehen haben und manchmal nur gelegentlichen Kontakt über ICQ oder Mail oder Telefon hatten. Natürlich wird da über Gott und die Welt geschnackt bevor das Spiel losgeht. Und inzwischen ist es immer seltener die Tiefkühlkost aus dem Backofen - sondern irgendeiner traut sich zu, mit neuen kulinarischen Genüssen den Gaumen zu erfreuen (oder dies zumindest versucht zu haben, der reale Kochen-Skill steigt anscheinend nicht immer linear). Doch irgendwann kommt es dann zum Spiel - und weil man sich nur noch selten trifft wird dieses auch mit einer fast verbissenen Ernsthaftigkeit angenommen. Immerhin war es doch ein Grund für das Treffen, oder? Doch während der Spielrunde - begleitet von nun passender Hintergrundmusik und wohlgenährt und auch auf freundschaftlicher Ebene zufriedengestellt - kommt nach wie vor das Spiel der Phantasie zu seiner Geltung. Und ich denke, wir haben mit der Zeit viel hinzugewonnen bei uns - auch wenn wir nicht ein, zwei Mal im Monat spielen wie ich es mir manchmal (vor allem nach den letzten Treffen) aber immer wieder wünsche.

Nur eines haben wir mit der Zeit verloren: es kann nur noch wenig ganz neu erfahren werden. Es kann kaum noch etwas an Aufwand wirklich überraschen - und scheint danach zu verlangen, nur mehr Zeit, Geld oder Arbeit in die Vorbereitung zu investieren um zu überraschen. Sich positiv abzuheben. Vorher war es zumindest bei mir das lockende Unbekannte, welches ergründet werden wollte. Inzwischen ist ein Teil dieser kindlichen Unschuld verlorengegangen. Man sah sich einst selbst in dieser oder jener ungewissen Situation - inzwischen ist man als alter Hase mit vielen Wassern (und unsäglichen anderen Substanzen) gewaschen und hat dieses oder jenes doch schon irgendwie mal erlebt, oder?

Manchmal nicht. Manchmal kommt noch die alte Begeisterung und die Neugierde, Licht in das Dunkel zu bringen, durch. Und das sind dann die Spielabende, die einem in Erinnerung bleiben.

Offline Vanis

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #5 am: 6.09.2006 | 12:08 »
*grübelt* Also ich habe dann irgendwie andere Entwicklungsstufen der "Immersion" in das Spielgeschehen gehabt. Von den wilden Anfängen, in denen man jung war und das Geld brauchte - und so ziemlich alles Alberne mitgemacht hat und irgendwo zwischen Munchkin und PowerGamer hing.

Genau so wars bei mir auch. Powergaming wurde recht lang betrieben, hat mir als SL aber bald keinen Spaß mehr gemacht. Man macht auch als SL im Lauf der Zeit seine Erfahrungen und von daher würd ich sagen, wurde Rollenspiel und speziell die Atmosphäre eher besser. Es war früher auch nicht "schlecht", aber es hätte in Sachen Plot und Charakteren einfach vielschichtiger sein können.

Wobei ich da eine Ausnahme machen möchte: Cthulhu, eine meiner ersten Rollenspielrunden. Wir hatten keine Ahnung vom Mythos, der SL war einfach genial. Da hat man sich früh was abgucken können, leider ohne alles gleich auch so gut umsetzen zu können.
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Offline Smendrik

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #6 am: 6.09.2006 | 12:43 »
@rraugrimm: Das hast du schön gesagt... *seufz* *träne wegdrück*
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Rraurgrimm

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #7 am: 6.09.2006 | 13:09 »
(Danke, "schwallern" liegt mir gelegentlich...  ~;D - aber ist durchaus so gefühlt)

Offline Falcon

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #8 am: 6.09.2006 | 13:16 »
oh, mein aktuelles Lieblingsthema.  :)
Obwohl ich einiges hier anders erlebt habe.

In muss zähneknirschend zugeben, früher war es wirklich besser. Ausnahmsweise. Der Spielspass hat abgenommen. Definitiv. Klar, früher war alles neu, wie funktioniert RPG? wozu sind die komischen Würfel? usw. aber das entscheidende war die Spielwelt. Da lag eine komplette Welt vor einem, die in allen Köpfen gleich war und schrie danach erforscht zu werden. Auch, wenn ich so gut wie nur Fertigabenteuer gespielt habe (DSA), hatte ich am Erkunden immer am meissten Spass. Und das ist bis heute so geblieben.
Aber darin sehe ich auch die Chance, denn in erkenne die Gründe für meinen Spielspassabsturz (obwohl ich immer noch gerne spiele) an den wenigen Settingwechseln. Ich könnte mich wie ein kleines Kind in ein Neues umfassendes Setting stürzen und es erforschen, wenn meine Mitspieler bloß mitziehen würden, die eher festgesessen sind, und Spielspass aus dem ziehen was sie aufgebaut haben. Und dann wäre es auch ansatzweise so wie früher.

Besonders viel Immersion, Charakterdarstellung, Spontanität und Improvisation  hatten wir nie. Genaugenommen kommt es mir so vor als hätte sich seit damals nicht viel geändert. Man ist nur ein wenig unverkrampfter geworden aber schlecht ist es immer noch. Die Powergamerphase war eine ganz kurze Epoche bei SR, da waren wir aber alle schon lange dabei. Ansonsten galt von der ersten Minute an: Hartwurst! Da ist kein Platz für Helden.
Wir haben auch in der Schulzeit nicht die meissten Abende gespielt. Das Hoch an Freizeitaufwand hatten wir die ersten Semester nach Schulende, da kamen dann auch die Kerzen und Musikexperimente. Mittlerweile ist das aber alles wieder weg, weil es in keinem Verhältnis zum Nutzen steht. Heute setzt man sich einfach hin und spielt ne Runde aber das ist in Ordnung. RPG kann ja auch von der Einfachheit leben.
Dabei würde ich uns als ernsthafte Hobbyisten bezeichnen. Es ist also eine Hauptfreizeitbeschäftigung. Wir legen auch heute noch wert darauf mindestens 2mal pro Monat zu spielen, wenn man Prioritäten setzt und es WILL, ist das in keinem Hobby ein Problem, warum sollte es beim Rollenspiel so sein?
« Letzte Änderung: 6.09.2006 | 13:20 von Falcon »
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Joe Dizzy

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #9 am: 6.09.2006 | 13:16 »
Früher wusste ich nicht er was ich da eigentlich mache und hatte eher Spaß daran Zeit mit meinen Kumpels zu verbringen. Rollenspiel war eher eine Ausrede um sich regelmässig zu treffen, aber nicht der Grund weshalb wir Spaß hatten.

Heute spiele ich Rollenspiele der Spiele wegen. Natürlich erfreue ich mich an der Gegenwart meiner Kumpels, aber das Spiel selbst macht Spaß und ich weiß sogar warum. Falls ich einfach nur Lust darauf habe mit meinen Kumpels Zeit zu verbringen, habe ich eine Menge anderer Möglichkeiten.

Also, keine Nostalgie für die alten Rollenspielrunden bei mir.

Plansch-Ente

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #10 am: 6.09.2006 | 15:06 »
Wir legen auch heute noch wert darauf mindestens 2mal pro Monat zu spielen, wenn man Prioritäten setzt und es WILL, ist das in keinem Hobby ein Problem, warum sollte es beim Rollenspiel so sein?

DAS hab ich auch mal geglaubt. Ist in der Praxis aber einfach nicht machbar. Natürlich kann man sagen "Wir setzen die Prioritäten so, das Rollenspiel sehr weit oben steht." Wirst du aber in der Praxis nicht hinbekommen. Da hat Person A mal Geburtstag und am nächsten Termin Person B (natürlich beides sehr gute Freunde der Spieler, die man nicht versetzen darf - sollte man vermutlich auch nicht...). Dann muss Spieler A an dem Termin arbeiten (ja auch Samstags Nachts o.ä. - alles schon vorgekommen), oder Spieler B hat seine Freundin schon länger nicht mehr besucht. Am kommenden Vorschlag muss dann der Spielleiter auf den Vierzigsten seines Schwiegervaters. Am darauffolgenden Termin sind sich eigentlich alle einig zu spielen, kurzfristig kommt aber heraus das da eigentlich Schützenfest in Dorf A ist und man da seinen Kollegen aus der Schulzeit versprochen hat mal vorbeizuschauen...und so weiter und so fort...

^^ alles Dinge, die einfach passieren...und komm bei solchen Terminen mal mit dem Argument "Öh...wir hatten aber RPG ausgemacht...vergiss den Geburtstag..." - Guck dir dann die Gesichter der Spieler mal an :D

Wolf Sturmklinge

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #11 am: 6.09.2006 | 15:40 »
Früher war ich wertefixiert, heute lege ich sehr viel Wert auf Story und das ROLLENspiel. Früher war es neuer, aber nicht besser.

Offline Purzel

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #12 am: 6.09.2006 | 16:36 »
Früher war die Hölle. Ich hatte lange, lange, lange Zeit in Runden verbracht, die ich schon weit früher hätte hinwerfen sollen. Nostalgie? Keine Spur.

Mir geht es wie Georgios: früher, da wandelte ich blind durch die Rollenspielwelt und suchte nach Erklärungen für diese grottenschlechten Runden, in die ich geraten war. Heute bin ich mir bewusst, wieso diese so schlecht waren, und werde den Fehler nie wieder begehen und solchen Runden beitreten.

Hätte ich früher gewusst, was mir heute bekannt ist, ich hätte eine Menge Frust vermeiden können und gemerkt, dass manche Runden einfach nur schlecht und immun gegen Verbesserungen sind. Ich werde nie mehr aus "guter Freundschaft" einfach dabei bleiben, auch wenn sie mich anbetteln.

Früher wurde mir immer wieder gesagt: "Komm, hab' dich nicht so!" oder "Rollenspiel ist eben so". Plötzlich war ich der Buh-Mann und der Spielverderber, weil ich sagte, dass mir was nicht passte, und dass man etwas anders besser machen kann. Ich war schuld, nicht derjenige, der meine Nerven zu kleinen Fetzen riss. Ne, bloss keine Änderung, sondern so spielen wie eh und je. Dass Neues zu erlernen Spass machen kann, ist doch nur ein Gerücht, in die Welt gesetzt von spielfrustrierten langhaarigen Bombenlegern wie mir. Ne klar, aber jede Woche eine neue Hausregeln machen  ::)

Ich finde mich mit nicht mehr ab mit sowas. Nie wieder solche Runden!!! Good bye, ihr Method-Acting-Drama-Heulsusen, ihr Munchkins, ihr Hartwurstler, ihr Betonköpfe von Nur-ein-Rollenspiel-Spielern, ihr unaufmerksamen Aushilfsclowns und ihr Ich-habe-keine-Zeit-was-Neues-zu-lernen-Nörgler. Ihr findet mich da, wo der Spass ist, der aus euren Gruppen entschwunden ist.

Heute ist alles besser.  ;D

Offline Vanis

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #13 am: 6.09.2006 | 16:42 »

Früher wurde mir immer wieder gesagt: "Komm, hab' dich nicht so!" oder "Rollenspiel ist eben so". Plötzlich war ich der Buh-Mann und der Spielverderber, weil ich sagte, dass mir was nicht passte, und dass man etwas anders besser machen kann. Ich war schuld, nicht derjenige, der meine Nerven zu kleinen Fetzen riss. Ne, bloss keine Änderung, sondern so spielen wie eh und je. Dass Neues zu erlernen Spass machen kann, ist doch nur ein Gerücht, in die Welt gesetzt von spielfrustrierten langhaarigen Bombenlegern wie mir. Ne klar, aber jede Woche eine neue Hausregeln machen  ::)

Da könnte man glatt einen neuen Thread draus machen. Thema. Der Aufklärungsgedanke bei Kant und Rollenspiel.  ;D
Echt fies, wenn die Mehrheit behauptet, dass alles so seine Richtigkeit hat, weil es so schon immer war.
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Offline Purzel

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #14 am: 6.09.2006 | 16:55 »
Echt fies, wenn die Mehrheit behauptet, dass alles so seine Richtigkeit hat, weil es so schon immer war.

Das Gruselige war, wenn man nicht mal ernst genommen wurde. "Ach, hab dich doch nicht so", verbunden mit einem breiten, entwaffnendem Grinsen, das einem sagst, 'Du überreagierst ja nur'. Ein Arm um die Schulter gelegt und kumpelhafter Stupps in die Seite und die Welt ist in Ordnung? :P

Offline Falcon

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #15 am: 6.09.2006 | 19:24 »
@Noir: also SO viele Zufallstermine sind es auch wieder nicht und dagegen kann man natürlich nichts machen. Wenn man eine 8-10 Mann Rollenspielrunde hat, klar, kann das schonmal zu Problemen führen aber eine 4Mann Gruppe kann sich auch mal 2wöchentlich treffen, so wie der Werksarbeiter jeden Freitag in der Kneipe mit Kumpels saufen gehen kann und der VollzeitManager jeden Sonntag mit seinem Chef zum Golfen ohne das sie sich grossartig einengen müssen.

bei den meissten Spielern, die ich persönlich kenne, die alle paar Monate mal Rollenspiel spielen, stellt sich heraus, daß ihnen das Spiel doch nicht soo wichtig ist. Und mit Hauptfreizeitbeschäftigung, meine ich auch Hauptfreizeitbeschäftigung ;)

@Purzel: sowas hab ich auch schon erlebt, Amen Bruder  :3~
« Letzte Änderung: 6.09.2006 | 19:27 von Falcon »
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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #16 am: 6.09.2006 | 21:06 »
Hm, das ist eigenartig. Ich könnte nicht sagen, ob es besser oder schlechter als früher ist. Auf jeden Fall anders:

- Ich kenne mittlerweile mehr Rollenspieler, daher wechseln die Chars sogar innerhalb einer Kampagne. Früher hieß es 4-5 Freunde sollt ihr sein und von Level 1 bis zum Tod beisammenbleiben >;D

- Mehr Systeme, daher dauert es länger einen bestimmten Charakter hochzuspielen. Früher hat die Gruppe mal eben 6 Monate oder ein ganzes Jahr gespielt und am Ende die Überlebenden "pensioniert", um was Neues anzufangen.

- Seit ich selbst leite, weiß ich endlich was für ein SChmerz im A**** solche Spieler wie ich sind ~;D

- Powergamen ist nie aus der Mode gekommen, allerdings benutzen wir unsere gemaxten Werte um verrückte Stunts abzuziehen. Früher wurde geminmaxt um zu Überleben, oder aus Stylegründen gestorben :ctlu:

- Was die Termine angeht: Je nach Laune kann ich jede Woche Tabletop oder Rollenspiel haben, wenn ich keine Wochenend-Schichten habe. War schon immer so und ich wüsste nicht, wieso sich das ändern soll(großer Freundeskreis ist was Tolles :d ).

- Last, but not least: Die Stimmung ändert sich mit System und Gruppe, Shadowrunner und D&D-Helden waren schon immer mehr Spaß & Blödsinn, als eine "ernsthafte" DSA- oder Horror-Truppe. Bei beiden Arten stellt sich je nach Arbeit des Meisters auch ohne Kerzen und Musik die richtige Stimmung ein, scheint das "Hilfsmittel" mit mehr Rollenspielerfahrung überflüssig werden.
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

Das ist nicht die Signatur, aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen^^

Plansch-Ente

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #17 am: 6.09.2006 | 22:35 »
@Noir: also SO viele Zufallstermine sind es auch wieder nicht und dagegen kann man natürlich nichts machen. Wenn man eine 8-10 Mann Rollenspielrunde hat, klar, kann das schonmal zu Problemen führen aber eine 4Mann Gruppe kann sich auch mal 2wöchentlich treffen, so wie der Werksarbeiter jeden Freitag in der Kneipe mit Kumpels saufen gehen kann und der VollzeitManager jeden Sonntag mit seinem Chef zum Golfen ohne das sie sich grossartig einengen müssen.

Du wirst dich wundern. Wir sind eine 5 Mann Gruppe, die Warhammer spielt. Und die Zufallstermine die ich als Beispiel gegeben habe sind innerhalb von ein einhalb Monaten gekommen...so...und jetzt kommst du :D

Offline Falcon

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #18 am: 6.09.2006 | 23:28 »
was soll ich dazu sagen, du bist ein echter Pechvogel ;)
habt ihr feste Tage oder könnt ihr das Variieren?
Wenn bei uns ein Fr ausfällt, verschiebt sich das halt 2Tage später auf den Sonntag oder so oder eben um eine Woche.
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Online Trurl

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #19 am: 6.09.2006 | 23:47 »
Geburtstage und Familienfeiern sind ja außerdem schon lange vorher bekannt, da kann man einen Ausweichtermin vereinbaren. Der Rest wie Schützenverein etc. ist doch ein klarer Fall von "Kein Bock, was anderes ist mir wichtiger". Ist auch legitim, entscheidet jeder selbst wie er seine Freizeit verbringen möchte. Das kann man dann aber auch sagen anstatt sowas wie "Keine Zeit" vorzubringen.

Offline Dash Bannon

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #20 am: 7.09.2006 | 00:02 »
wenn ich früher gewusst hätte was ich jetzt weiss, hätte ich früher so gespielt wie ich jetzt spiele ;)

es war nicht besser früher

wenn ich mir überlege wieviel Zeit früher für sinnlosen Mist draufgegangen ist ::)
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Eulenspiegel

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #21 am: 7.09.2006 | 01:03 »
Der Rest wie Schützenverein etc. ist doch ein klarer Fall von "Kein Bock, was anderes ist mir wichtiger".
Also ich würde das nicht als "Kein Bock" betiteln.

Was ist, wenn man nunmal gerne RPG spielt und gerne in den Schützenverein geht? Wenn beides am Freitag stattfindet, hat man nunmal für eine Sache keine Zeit. (Aber man hat trotzdem Bock auf beides.)

wenn ich mir überlege wieviel Zeit früher für sinnlosen Mist draufgegangen ist ::)
Hat dir das RPG früher Spaß gemacht?
Wenn nein: Wieso hast du dann trotzdem weiter RPG betrieben?
Wenn ja: Warum war es dann sinnlos?

Teclador

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #22 am: 7.09.2006 | 03:50 »
Hat dir das RPG früher Spaß gemacht?
Wenn nein: Wieso hast du dann trotzdem weiter RPG betrieben?
Wenn ja: Warum war es dann sinnlos?

@Eulenspiegel:

Ich bin mal so dreist für Dorin zu antworten und vermute einfach mal so in den Raum hinein:

Es wird ihm sehr wahrscheinlich so gegangen sein wie vielen hier im Forum:

Früher war die durchschnittliche Rollenspielsitzungen immer mit 2-3 schönen Momenten gespickt die in einem zähen Brei aus Langeweile oder zähem Hickhack zwischen Spielenden fast erstickt sind. Wie die sprichwörtliche Blume auf dem Misthaufen.

Nachdem er sich vom sinnlosen Mist getrennt hat kan er nun Sitzungen genießen in denen ein  schöner Moment auf den Nächsten folgt und es nur ab und zu zu störenden oder langweiligen Passagen kommt.

Von daher ist hier nur eins sinnlos:

Deine Frage, die versucht den "Spass am Rollenspiel" auf eine Dimension und zwei Kategorien einzuschränken! ::)

Plansch-Ente

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #23 am: 7.09.2006 | 07:39 »
Sicher sind solche Termine schon lange vorher bekannt. Es ist nur so das viele Geburtstage bei uns direkt hintereinander kommen. Sprich Person A hat in Woche 1 Geburtstag, dann Person B in Woche 2, Person C hatte zwar vor 3 Monaten Geburtstag, feiert aber in Woche 3, in Woche 4 ist Schützenfest...dann die Woche wird gearbeitet...wir können variieren, allerdings nur zwischen Freitag und Samstag, da einige in der Woche weiter weg arbeiten und Sonntags dann da hin zurückfahren müssen.

Naja wir haben da wohl tatsächlich pech, denn Freitage fallen bei mir im Grunde fast immer raus, denn ich habe da Bandprobe. Natürlich kann man die Bandprobe auch mal ausfallen lassen, nur eben nicht so häufig. Verschieben ist da auch schwierig - wohin?

Aber bei uns ist das "Terminproblem" eh ziemlich extrem. Naja kann man nicht ändern - wie auch? So muss man halt mit dem Auskommen, was man hat ;)

Offline Dash Bannon

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #24 am: 7.09.2006 | 08:26 »
danke Tecci ;)

richtig, früher gabs schöne Momente, aber eben nicht viele...
wegen dieser schönen Momente habe ich weitergespielt..
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Offline Vanis

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #25 am: 7.09.2006 | 11:08 »
Hinterher ist man immer schlauer  ;). Aus jetziger Sicht würde ich die damalige Zeit nicht verdammen. Man hatte seinen Spaß, sonst hätte man kaum weiter gemacht. Heute spielt man anders, legt mehr Wert auf andere Dinge und hat auch seinen Spaß. Würde ich heute nochmal so spielen wollen? Nö. Würde ich heute nochmal im Sandkasten spielen wollen? Nö...wobei  ;)
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Offline Falcon

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #26 am: 7.09.2006 | 11:58 »
Eulenspiegel schrieb:
Zitat
Was ist, wenn man nunmal gerne RPG spielt und gerne in den Schützenverein geht? Wenn beides am Freitag stattfindet, hat man nunmal für eine Sache keine Zeit. (Aber man hat trotzdem Bock auf beides.)
Ich kann mich nur wiederholen, alles eine Frage der Prioritäten. Entweder hat man zu einem mehr Bock oder nicht. Wenn man zu Dingen gleich viel Lust hat, kann man sich auch nicht beschweren, daß man sich für eines nicht mehr Zeit nimmt.
Wenn man in der Freizeit alles gleich oft machen möchte, ist es klar, daß es zu Problemen kommt.

dazu zählen auch Bandproben, wobei ich jetzt annehme, daß es Freizeitgestaltung ist und nicht Nebenverdienst/Hauptjob :)

warum das zum Thema passt? Ich hab zwar ziemlich spät angefangen (so mit 17) aber die Priorität hat sich seitdem nicht geändert, bei unwichtigen Dingen (sprich, keine Pflichten) steht RPG seit Jahr und Tag ganz oben. Wir spielen da wie früher.
Bei uns kommts dagegen schon mal vor, daß wir einen Termin nach hinten verschieben, weil man doch gern mal eine Pause zwischen den Terminen haben möchte um einen Overkill zu vermeiden oder mal was anderes zwischen zu schieben ;)
Wir haben hauptsächlich arbeitende Spieler und die haben nicht mehr Freizeit als alle anderen Menschen.
« Letzte Änderung: 7.09.2006 | 12:01 von Falcon »
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Plansch-Ente

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #27 am: 7.09.2006 | 12:04 »
Ja, mag sein das die Bandprobe da auch drunter fällt. Hier ists auch eine Sache der Prioritätensetzung. Ich lasse sie hin und wieder ja auch ausfallen, damit wir spielen können, aber all zu oft MÖCHTE und KANN ich es auch nicht. Wir sind mitten in der Arbeit am neuen Album. Da die Proben auslassen wäre fatal.

Ich sehe das ich mit meiner Meinung zwar nicht der einzige, aber durchaus in der Unterzahl bin. Ich glaube auch nicht das es so extrem war wie Dorin schrieb. Sonst hätte er nicht weitergemacht mit dem Rollenspiel, wenn es damals zäh und langweilig war und nur hin und wieder was interessantes kam. Ich glaube es kommt dir (Dorin) nur so vor, weil es dich HEUTE davor graut so zu spielen wie damals. Verständlicherweise - wenn man damals Powergaming ohne Ende betrieben hat und die Werte vor der Story lagen - dann kann es ja kein interessantes Spiel sein - Aus HEUTIGER Sicht (Wichtiger Zusatz). Damals hatte man Spaß - zumindest weiß ich das noch von mir.

Offline Boba Fett

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #28 am: 7.09.2006 | 12:07 »
Wenn ich zurückblicke, dann muss ich sagen, dass ich das nicht vergleichen kann...

Früher waren wir jünger und hatten mehr Zeit.
Jünger bedeutet für mich - unerfahrener und deswegen haben wir viele Fehler gemacht, die ich heute nicht mehr machen würde.
Andererseits waren wir auch entusiastischer, haben uns engagiert, und viel Arbeit und Motivation reingesteckt.
Wir waren leichter zu begeistern und für neues zu gewinnen.

Heute suche ich gezielt aus, was ich spiele und mit wem.
Vieles vermag mich heute nicht mehr zu begeistern, was ich früher sofort angefangen hätte.
Dafür mache ich das, was ich mache gründlich und dadurch, dass ich mehr Erfahrungen habe,
kann ich viele Fehler von damals vermeiden.

Früher hatte ich mehr Zeit - ich konnte öfter spielen, und mich auch in der Freizeit mehr damit beschäftigen.
Jetzt kann ich das nicht mehr, dafür beschäftige ich mich konzentrierter auf das, was mich wirklich interessiert.

Ich denke, ich war früher vielleicht auch "mehr drin", also dass mir "Immersion" leichter fiel.
Aber das kann natürlich auch daran liegen, dass ich heute älter bin, mir andere Sachen (Beruf) im Kopf swirren,
oder das sowas generell in der Jugend leichter fällt.
« Letzte Änderung: 7.09.2006 | 12:11 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Jens

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #29 am: 7.09.2006 | 12:16 »
"Früher" ist für mich die Zeit mit den Spielrunden wo wir höchstens 3 Spieler und 1 SL waren. Ich mag gemütliche Runden aber irgendwie füllen sich meine Runden viel zu schnell.
2 SL plus 4 Spieler kann eine Abwechslung sein (da dann jeder effektiv 2 Spieler hat) aber irgendwie will ich wieder zu den "kleinen Gruppen" zurück...

Offline Dash Bannon

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #30 am: 7.09.2006 | 14:05 »
früher wusste ich nicht wieviel (mehr) Spaß ich mit Rollenspiel hätte haben können (und jetzt habe).
Das heisst nicht dass es damals aussergewöhnlich toll war


aber ja, damals hat es auch irgendwie Spaß gemacht, aber nicht  unbedingt weil es gut war sondern weil ichs nicht besser wusste

aber das spielt jetzt ohnehin keine Rolle mehr, weils eben vorbei ist und darüber bin ich froh
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Offline Ingo

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #31 am: 7.09.2006 | 15:16 »
Tja, wenn ich ehrlich bin war es Rollenspieltechnisch gesehen früher besser. Heute, wo sich die meisten einmal im Monat sehen, wollen sie viel quatschen. Früher, als man sich dauernd sah, haben wir uns auf das Rollenspiel konzentriert und es war viel leichter eine tolle Atmosphäre zu erzeugen.
Naja, ich sehe es als Herausforderung.

Viele Grüße,
Ingo
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Offline Bad Horse

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #32 am: 9.09.2006 | 16:29 »
'Früher' kann ich heute durch die rosarote Brille sehen und verklären - klar, früher hatte ich Spaß. Viel, viel Spaß. Aber wenn ich heute dasselbe Zeugs spielen müßte, würde ich wahrscheinlich heulen (oder ranten!  ;)). Ich bin mit der Zeit einfach anspruchsvoller geworden - mir reichen 40% Spaß nun mal nicht mehr. Schließlich hab ich Runden mit 80-100% Spaß.

Das hab ich auf dem letzten Con gemerkt: Ein Abenteuer, das mich früher total begeistert hätte, war gerade mal so-so. Ganz okay, cooles Ende, aber zuviel Hartwurst und Gruppenteilung zwischendrin.

Fazit: Früher war ich Hartwurst-toleranter. Mittlerweile nicht mehr. So einfach ist das.

Ach ja, was die Kerzen angeht: Die haben wir früher immer in einer Runde benutzt. Und ich hab jedesmal Kopfschmerzen gekriegt, und mir war übel. Es hat ziemlich lange gebraucht, bis mir klar wurde, daß das daran lag, daß die Kerzen den ganzen schönen Sauerstoff verbrauchen. Seitdem gibt´s bei mir keine Kerzen mehr - Atmosphäre geht auch ohne!  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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Offline Jens

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #33 am: 9.09.2006 | 23:04 »
Hah Fenster war und ist bei uns so gut wie immer offen, selbst im Winter. Rollenspieler produzieren eine schöne Wärme allerdings geht das auch meist mit einem entsprechendem Geruch einher...

Plansch-Ente

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #34 am: 11.09.2006 | 14:03 »
@Leonie: Fenster jede Stunde mal für 10 Minuten öffnen soll helfen bei Sauerstoffmangel ;)

Offline Dorwagor

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #35 am: 13.09.2006 | 00:17 »
Und dann flackern die Kerzen auch so schön...
"...und der Tod
warf die Sense weg
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Offline 1of3

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #36 am: 13.09.2006 | 00:39 »
Was also könnte der Grund sein? Habt ihr ähnlich Erfahrungen gemacht? Wenn ja, habt ihr was dagegen getan? Und was?

Ich hab eigentlich nur gegenteilige Erfahrungen gemacht. Ich bin viel entspannter. Mein Spiel hat sich nur verbessert.

Ich steh auch nicht mehr so unter Druck. Ich hab schon so viel RPG gesehen, ich muss nicht mehr alles mitmachen. Ich muss nicht zocken, wenn ich mir ausrechnen kann, dass ich zu dem Termin nicht innerlich gelöst sein werde.

Was kann man tun, um das Spielgefühl zu heben? Ich erinnere mich an ein Statement von Jestocost, das sinngemäß sagte: "Lasagne und Rotwein statt Cola und Tiefkühlpizza".

Ein

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #37 am: 13.09.2006 | 11:25 »
Also ich habe heute viel mehr Spaß am Rollenspiel.

Früher haben wir uns an Regeln gehalten, weil es sie gab nicht weil wir sie mochten. Heute nutze ich ganz bewusst unnütze Regeln um unsere Rollenspielerfahrung oldschool-mäßig aufzuwerten, wenn sie uns aber gerade nicht passen, lassen wir es.

Früher haben wir viel Zeit mit Fairness und Angst vor Powergaming verbracht. Heute weiß ich, dass Balance overratet wird und Powergamer die Art Spieler sind, die am Leichtesten zu befriedigen sind.

Früher waren wir auf Realismus getrimmt, stundenlang haben wir über irgendwelchen Phantastischen Realismus gestritten, heute spielen wir einfach. Da kommt am Ende zwar irgendwas pulp-mäßiges raus, aber gerade darum macht es um so mehr Bock.

Früher habe ich an meiner Runde festgehalten, komme was wolle, Hauptsache ich konnte spielen. Heute verlasse ich Runden, in denen es nicht läuft, weil Rollenspiel nun mal mein Hobby ist und Spaß machen sollte.

Früher gabs nur Chips und Cola. Die gibts heute zwar auch noch, aber auch guten Tee, Frühlingsrollen, Sushi, Kuchen, Plätzchen und wenn Sumpfhexe gut drauf ist, kocht sie was nettes on-the-game.

Früher habe ich mir jeden Scheiß geholt, einfach weil ich dachte, dass ich ihn bräuchte, heute kaufe ich nur das, was ich wirklich brauche.

Offline Skyrock

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #38 am: 13.09.2006 | 14:45 »
Nichts war so geil wie die Anfangszeit. Man hatte keine Erwartungen, keine Ansprüche und konnte von allem begeistert werden, alleine schon weil es neu war.

Eine Taverne in der nur noch ein Tisch für die zufällig reinstolpernden Helden frei ist? Ein alter Mann, der Dukaten springen läßt damit seinen armen Drachen aus den Klauen der bösen Prinzessin befreit? Cooler Plot! Ich kann dem Bettler ein Bein stellen, und es passiert tatsächlich? Cool, bei diesem Freiheitsgrad kann das SNES nicht mithalten.
Sogar das AT-PA-Gewürge von DSA3 mit den trillionen überflüssigen Fertigkeiten und dem ätzenden 3w20-Wurf war spannend und cool, alleine schon weil es neu war.

Keine lange RumEZerei: Man ging einfach auf Effizienz, hat versucht die anderen Mitspieler mit coolen Ideen und wahnwitzigen Aktionen zu beeindrucken, und es gab keinen vorgefertigten Plot, ganz zu schweigen von einem kampagnenübergreifenden Spannungsbogen. Die Spielleitung hat von Sitzung zu Sitzung rotiert, die Abenteuer bestanden einfach aus ein paar Orten, NSCs und Herausforderungen. Dabei kamen die wildesten Dinge heraus, wegen denen Kiesow im Grabe rotieren würde - als arme Schüler konnte man sich eben nicht die ganzen Regionalboxen leisten und war auf die paar Skizzen in der Basisbox und den Crunchbüchern angewiesen, um auf dieser Basis draufloszuwerkeln. Im Nachhinein betrachtet war das sogar gut für meine rollenspielerische Entwicklung - so konnte ich mich nie zum Setting- oder Metaplotsklaven entwickeln und habe bis heute kein Verständnis dafür.

Das dunkle Zeitalter des Rollenspiels kam erst später. Die Helden waren auf hohen Stufen angelangt, und da zeigte sich die ganze Häßlichkeit des DSA-Systems - Kaugummikämpfe wegen der hohen PA und LE, Magier die dank der über viele Stufenaufstiege kumulierten ASP alles weggefetzt haben ohne sich Sorgen um Ressourcenmanagement zu machen, witzlose Talentproben wegen der hohen Attribute... Leider habe ich damals nicht gewußt dass das System und nicht der Spielstil Mist war, und so kam eine finstere Ära des Stimmungsspiels und der Tiefstapelei bei der Effizienz.

Über viele Systeme, Theorien, Gruppen und andere Umwege bin ich schließlich wieder beim ARS angekommen, bei dem ich am Anfang war - nur weiser und um viele Einsichten reicher. Einerseits finde ich es schön dass ich endlich ein für meine Zwecke taugliches System von einem für meine Zwecke miesen System unterscheiden kann, mich von den No-Brainern wie der Goldenen Regel verabschiedet habe und ganz genau weiß was ich will.
Andererseits ist es schade dass ich nie mehr den Reiz des Neuen in dem Maß haben werde, wie ich ihn damals hatte. Aber insgesamt betrachtet ist es ein guter Tausch.
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Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

Hurle Vents

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Re: [Nostalgie]Atmosphäre früher
« Antwort #39 am: 15.09.2006 | 19:56 »
Früher habe ich nur gespielt, nicht mehr. Ich habe eigentlich weder Fantasyliteratur noch Rollenspielbücher gelesen, geschweige denn geleitet, kannte mich nicht aus und war so völlig unbelastet. Als die ersten Orcs und Goblins auftauchten, war das aufregend, ich kannte keine Orcs und Goblins und wusste sie nicht einzuschätzen. Heute habe ich meterweise Rollenspielbücher, bin etwas belesener und verbringe viel zu viel Zeit in Internetdiskussionsforen, in denen man über die Zeit hinweg viele Impulse bekommt.

Das Ergebnis der Erfahrung und Auseinandersetzung mit dem Hobby ist, dass ich heutzutage einen enormen Anspruch an das Rollenspiel stelle, den zu erreichen schwierig genug (bis unmöglich) ist. Ich weiß sehr genau, was ich möchte und was nicht, und obwohl ich durch Auswahl der Spiele und Mitspieler, teilweise eigenes Spielleiten und den Fokus auf einen mehr oder weniger bestimmten Spielstil aktiv dazu beitrage, meinen Vorstellungen des Rollenspiels zu möglichst nahe zu kommen, war – zumindest subjektiv und in Nostalgie schwelgend – das Rollenspiel als Erlebnis damals dennoch aufregender.

Ich denke, der wesentliche Unterschied zu früher ist die Herangehensweise an die gespielten Charaktere. Heutzutage haben sie mehr oder weniger ausgefeilte Backgrounds, Stärken und Schwächen, Charakterzüge und Beziehungen. Ziel beim Spiel ist es, diese auszuspielen. Heute macht es mir besonders viel Spaß, völlig andere und verschiedene Rollen einzunehmen.

Das war damals anders. Wir waren keine klassischen Powergamer, wenngleich Kampf und klassische Abenteuerelemente einen wesentlich größeren, soziale Interaktion und das "Ausspielen" dagegen einen wesentlich kleineren Stellenwert einnahmen. Der größte Unterschied aber war: ich habe mich gespielt, und nicht eine Rolle eingenommen. Das soll nicht heißen, dass ich zwischen Realität und Spiel nicht unterscheiden konnte. Aber die Entscheidungen, die meine Charaktere getroffen, die Aufregung, die sie verspürt und die Eigenarten, die sie ausgezeichnet haben, das waren meine. Ich war in die Welt eingetaucht, hatte einen anderen Namen, Spitze Ohren und konnte plötzlich Bogen schießen.

Doch das ist vorbei, vieles ist heute anders. Das Rollenspiel ist heute besser, keine Frage, das Rollenspielerlebnis war es früher.