Pen & Paper - Rollenspiel > Pen & Paper - Spielleiterthemen
SL Philosophie und Gruppenatmosphäre
Gast:
ich habe eigentlich nur probleme mit powergamern, gibt es denn überhaupt keinen weg, jemanden davon wegzubringen? irgendwelche ideen?
1of3:
@Asdrubal: Ich stelle mal die gewagte These auf, dass man gar keine Regeln brechen kann. Aber welche Erfahrungen und Brüche meinst du denn genau?
@harmonica: Ja. Gibt es - für jeden Spieler genau einen. Man könnte jetzt die philosophisch-pädagogische Frage dazwischenwerfen, ob man PG aberziehen sollte....Aber das lass ich jetzt.
Welches Spiel spielt ihr? Wo genau ist das Problem? Was hast du schon versucht?
Tybalt:
--- Zitat von: Harmonika am 16.12.2002 | 20:11 ---ich habe eigentlich nur probleme mit powergamern, gibt es denn überhaupt keinen weg, jemanden davon wegzubringen? irgendwelche ideen?
--- Ende Zitat ---
Rede mit den Spielern.
Meiner Meinung nach der einzig mögliche Lösungsweg. Es werden oft in-game-Lösungen vorgeschlagen (Charakter bestrafen, töten, was auch immer.) Das bringt außer frustierten Spielern überhaupt nichts. Eventuell bekommt der Powergamer garnicht mit, das er da gerade "erzogen" werden soll, für ihn ist Powergaming ein Teil des Spaßes am Rollenspiel.
Wenn man darüber redet, kann man vieleicht erreichen, daß jeder Beteiligt Kompromisse eingeht und man so ein für alle unterhaltsames Spiel hinbekommt. Funktioniert das nicht, braucht man eine andere Gruppe.
Tybalt
Boba Fett:
--- Zitat ---Rede mit den Spielern.
--- Ende Zitat ---
Das ist ohnehin der erste gangbare Weg beim Rollenspiel.
Man muss als Spielleiter klarmachen, was man im Rollenspiel erwartet und abtasten, was die anderen erwarten. Danach muss ein Weg gefunden werden, alle Erwartungen unter einen Hut zu bringen.
Das ist nicht immer möglich, denn manchmal sind die Erwartungen unvereinbar (widersprechen sich direkt, oder sind für einen Kompromiss zu weit auseinander) oder die Spieler sind nicht kompromissbereit genug. Dann muss man die Gruppe teilen.
Ansonsten kann man dann mit dem Kompromiss spielen, sollte als Spielleiter aber darauf achten, dass jeder mal seine Erwartungen erfüllt bekommt.
Rollenspiel wird ja oft mit Kino verglichen. In dem Beispiel muss der Spielleiter eben darauf achten einen Film zu entwerfen, der auch die Kinos fülllt. Wer nur die Filme macht, die er selbst sehen möchte, erlebt meistens nur Pleiten.
Charaktere ohne wirklichen Grund zu töten bringt nur Frust. Da schliesse ich mich meinem Vorredner an.
Lord Verminaard:
Ergänzend kann ich noch hinzufügen, dass es sinnvoller ist, dem Powergamer die Vorzüge eines an der Rolle bzw. der Geschichte orientierten Spiels schmackhaft zu machen, als ihn an den Pranger zu stellen und ihm das Gefühl zu geben, dass er ein Idiot ist und die Gruppe nur stört. Ich muss ehrlich sagen, ich kenne keinen einzigen reinrassigen Powergamer; jeder hat doch auch irgendwie Sinn für ein bisschen Atmosphäre. Vielleicht ist es ihm nur unangenehm, er traut sich nicht, oder ihm fehlt die Ausdrucksfähigkeit? Na okay, vielleicht hat er auch einfach nicht begriffen, worum es bei dem Spiel gehen sollte.
Sinn für stimmungsvolles Spiel kann sich entwickeln, wenn andere Spieler es ihm vormachen und er Geschmack daran findet. Der SL sollte ihn ermuntern, mal einen interessanteren und weniger effektiven Charakter zu spielen. Wobei Effektivität und gutes Rollenspiel natürlich keine Gegensätze sind. Es ist ja nicht verboten, eine Runde zu spielen, die auch "was wegräumt", wie wir sagen!
Man muss auch unterscheiden, ob ein Spieler wirklich nur auf die Werte schaut ("echtes" Powergaming) oder ob ihm einfach die Kämpfe und die taktischen Aspekte am meisten Spaß machen, er also Rollenspiel am liebsten wie ein Computerspiel betreibt und es "gewinnen" möchte. Auch in so einem Fall gibt es Entwicklungspotential, aber es gab in meiner Karriere auch schon Spieler, mit denen ich auseinander gehen musste, weil sich unsere Vorstellungen vom Spiel einfach nicht unter einen Hut bringen ließen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln