Autor Thema: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen  (Gelesen 17470 mal)

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Plansch-Ente

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #75 am: 22.02.2007 | 11:41 »
Ich oute mich mal: Ich bin wohl einer der Spieler der gerne mal solche "Exoten" spielt. Ein Kobold, der auf einem Wagen sitzt, der von zwei Ziegen gezogen wird, mit Sensenklingen an den Rädern und einem jungen Tiger auf der Tragfläche...besessene Krieger, die insgeheim GEGEN die Gruppe arbeiten und und und...aktiv verboten wurde mir das nur SEHR selten. Allerdings, was mir eigentlich fast immer aufgefallen ist: Spielleiter versuchten dann häufig, einem den Charakter WÄHREND des spielens madig zu machen. So das sie einen vor unlösbare Aufgaben stellten, ganze Spielabende damit verbrachten den Charakter von allen möglichen Leuten jagen zu lassen...ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern, was solchen Charakteren bei uns manchmal zwischen die Beine geworfen wurde...ob das wissentlich gemacht wurde oder ob das im Unterbewusstsein passiert, kann ich nicht sagen...sprich: ich möchte niemandem meiner damaligen Gruppe irgendetwas unterstellen...wenn solche Charaktere UNGERN gesehen werden, wäre mir als Spieler schon lieber gewesen, man hätte von anfang an gesagt: "Ne, das möchte ich eigentlich nicht, weil..."
Dieses weil ist mir dabei sehr wichtig. Einfach nur zu sagen: "Mir gefällt die Rasse/Klasse nicht..." oder "Diese Rasse/Klasse ist so selten in dieser Welt, das wäre unglaubwürdig..." halte ich für absolut unzureichend. Auch "Diese Rasse/Klasse würde nur Probleme mit sich bringen, weil sie in der Welt nicht so gern gesehen ist..." halte ich nur für bedingt gute Argumente. Wenn einer nen guten Drow, Marke Drizzt, spielen möchte (ich selbst kenne nur die Hörspiele) - Bitte sehr...habe ich kein Problem mit - wenn er man ne gute Erklärung hat. Und wenn es zu 90% die selbe wie im Hörspiel ist - ebenfalls: Bitte sehr...solange es stimmig ist habe ich auch damit kein Problem. Der Spieler muss sich halt immer nur im Klaren darüber sein, das ein solcher Charakter DURCHAUS negative Seiten hat. ABER (und damit komme ich auf den Punkt zurück den ich vorhin schon angesprochen habe) diese Negativen Seiten so oft auszuspielen, das es dem Spieler absolut madig gemacht wird einen solchen Charakter zu spielen - dafür habe ich kein Verständnis...es ist durchaus möglich da einen Kompromiss einzugehen.

MarkusG

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #76 am: 22.02.2007 | 11:49 »
Allerdings, was mir eigentlich fast immer aufgefallen ist: Spielleiter versuchten dann häufig, einem den Charakter WÄHREND des spielens madig zu machen.

Da ist leider was dran... ich habe z.B. schon in zwei Runden versucht, einen drogenabhängigen Charakter zu spielen. Beide SL meinten, sie müßten mir gleich in der ersten Spielsitzung "einen Ausweg bieten" und mich vor die Wahl stellen: Entweder der Char wird clean, oder seine Sucht bringt ihn noch diese Spielsitzung um. :P

Offline Jens

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #77 am: 22.02.2007 | 14:09 »
@kleine Streit: lässt sich da nicht eigentlich ein friedlicher Konsens in dem Satz "Wir wollen keine Spotlightdiebe" finden? Spieler die keine sind und einen Exoten spielen, passen ja nun wunderbar.

Offline Spicy McHaggis

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #78 am: 22.02.2007 | 14:22 »
Da ist leider was dran... ich habe z.B. schon in zwei Runden versucht, einen drogenabhängigen Charakter zu spielen. Beide SL meinten, sie müßten mir gleich in der ersten Spielsitzung "einen Ausweg bieten" und mich vor die Wahl stellen: Entweder der Char wird clean, oder seine Sucht bringt ihn noch diese Spielsitzung um. :P

Die haben garnicht das ware Storypotential eines solchen Chars erkannt...
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Offline Edorian

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #79 am: 22.02.2007 | 16:29 »
Zitat
Und man dankt für den hübsch um diesen Satz gruppierten Beweis dieser Aussage.
Ich nehme mich da garnicht raus, selbst wenn ich subjektiv davon überzeugt bin, Einsicht nicht mit Schwäche zu verwechseln und auch mal meine Ansichten ändere. Wenn du und alle hier etwas davon für sich mitnehmen können, super. Ich glaub's zwar nicht, aber Hoffnung ist immer gut.
Was Drizzt angeht: mir wurde bereits sehr ausführlich von diesem Charakter erzählt und das langt mir auch schon. Anstatt dich also zu echauffieren, nimm einfach an, dass mit dem Klischee der geheimnisvolle, unabhängige und gefährliche, aber auch irgendwie deepe und sensible Hammercharakter gemeint ist. Deswegen Klischee.
Läster einfach noch ein wenig herum, stell mich als dämlich und ignorant hin oder mach sonst was. Anders liest sich deine Schreibe für mich nicht im Moment.

Zitat
Die haben garnicht das ware Storypotential eines solchen Chars erkannt...
Jepp, warum sollte da sofort das Ende in der Gosse blühen? Gegen die sich zusaufenden Helden in der Taverne geht auch niemand mit Entzug vor.
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Offline Coyote

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #80 am: 22.02.2007 | 20:12 »
Läster einfach noch ein wenig herum, stell mich als dämlich und ignorant hin oder mach sonst was. Anders liest sich deine Schreibe für mich nicht im Moment.
Nur im Hinblick auf deine eigene Aussage hinsichtlich Einsichtigkeit:
Falls dich wirklich interessiert wo und weswegen du falsch liegt kannst du mir ja eine PM schreiben...
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Offline Edorian

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #81 am: 23.02.2007 | 01:50 »
Entgegen (?) meiner eigenen Aussage: Nein, eigentlich nicht. Aber danke für das Angebot. Friede von meiner Seite, weil ich morgen noch zu einer Beerdigung muss. Und auch sonst  :)
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Offline Coyote

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #82 am: 23.02.2007 | 02:20 »
Im Hinblick Edorian...
Was sagt man, wenn jemand zu einer Beerdigung geht und man nicht weiß wie nahe er dem zu Beerdigenden stand?
Was immer es ist, setze es <hier> ein. (Kapitul... ähh Friedensangebot akzeotiert ;) )
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Offline Edorian

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #83 am: 24.02.2007 | 17:01 »
Zitat
Kapitul... ähh Friedensangebot akzeotiert
Der musste noch sein, hm? Selbst mit Smiley schlechter Stil...

Die Beerdigung hatte nur den Nachteil von knapp drei Stunden Schlaf. Kommt in einer Studentenverbindung mit vielen älteren Mitgliedern häufiger vor, also deswegen keine Panik.

Dann kann's jetzt ja wieder mit dem eigentlichen Thema weitergehen:

Ein Mitspieler hat sich für unsere DnD-Runde einen Ritter der klassischen Art gebaut: er soll heroisch, edel und für die Armen und Schwachen da sein. Quasi eine Mischung aus Lancelot und Robin Hood in gut gepanzert und besser als ersterer aussehend. Als Bonus hat er einen gewissen Einschlag von einem Silberdrachen, der sich bisher in einem Cha-Bonus von +1 niederschlägt. Soweit finde ich sowohl die grundlegende Idee als auch den Char ganz gut. Warum schreibe ich also trotzdem hier?
Weil er es spielerisch leider Gottes einfach nicht hinbekommt. Es kommen immer wieder Ungereimtheiten auf, z.B. ob er nun auf seinen Stand achten will oder ob er sich volksnah geben will. Vorlagen seitens des SL werden nicht verwandelt und generell könnte er genauso gut den 0815 Kämpfer/ Söldner spielen. Es ist quasi das Gegenteil zum Spotjunky, er kommt aus welchen Gründen nicht aus der Reserve und das ist traurig  :(
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Offline Nelly

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #84 am: 27.02.2007 | 13:26 »
coyote, du hast definitv zuviel zeit und nimmst dich zu wichtig....
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Offline Fossy

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #85 am: 27.02.2007 | 13:38 »
Wenn einer nen guten Drow, Marke Drizzt, spielen möchte (ich selbst kenne nur die Hörspiele) - Bitte sehr...habe ich kein Problem mit - wenn er man ne gute Erklärung hat. Und wenn es zu 90% die selbe wie im Hörspiel ist - ebenfalls: Bitte sehr...solange es stimmig ist habe ich auch damit kein Problem. Der Spieler muss sich halt immer nur im Klaren darüber sein, das ein solcher Charakter DURCHAUS negative Seiten hat. ABER (und damit komme ich auf den Punkt zurück den ich vorhin schon angesprochen habe) diese Negativen Seiten so oft auszuspielen, das es dem Spieler absolut madig gemacht wird einen solchen Charakter zu spielen - dafür habe ich kein Verständnis...es ist durchaus möglich da einen Kompromiss einzugehen.

Meine Erfahrungen, gerade zu Exoten aber auch im Allgemeinen, sind die, dass manche Spieler zwar gerne etwas exquisites spielen wollen, die Darstellung der Rollen dann aber oftmals vollkommen daneben liegen.

Quasi will man einen wie-auch-immer gearteten 'Anderen' spielen, sich damit von der ordinären restlichen Spielermasse abheben, lässt aber keinen einzigen typischen Aspekt der Exotenrolle durchblicken und verteidigt das dann mit 'Ich kann meinen Charakter spielen, wie ich das will!'  ::)

Ich frage mich dann immer, wieso man denn dann überhaupt diese besondere Rolle wählt, wenn die Figur dann doch wie ein x-beliebiger Hafenschläger oder ähnliches gespielt wird und man von dem, was den 'Anderen' ausmacht und definiert, so rein gar nichts rüberbringt.

Was könnte ich Geschichten über den "Waldelfen" unserer Warhammerrunde erzählen...  ::)

Offline Edorian

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #86 am: 27.02.2007 | 18:11 »
@ Fossy: Ja, das können hier viele ;)

Das, was du beschreibst, finde ich noch schlechter, als das, was mir so auf der Seele lag/liegt. Mysterium als Charakteridee ok, kleine (und auch große, wenn es passt) Geheimnisse ok. Nur wenn ich schon ein exotisches Konzept nutze, dann sollte ich mir und vor allem auch den Mitspielern den großen Gefallen tun und die Rolle mit Leben füllen können. Denn ein irgendwie "geheimnisvoller, düsterer" Lone Wolf wird genau so enden: keiner sieht einen triftigen Grund als den, dass "SC" dran steht  ::) um ihn mitmachen zu lassen. Und als Außenseiter sollte man nicht alle Meter Stunk schieben. Ewig lässt das nämlich niemand durchgehen (einige Übermeister mal aussen vor gelassen).

Zitat
'Ich kann meinen Charakter spielen, wie ich das will!'
Grundsätzlich ist daran nichts auszusetzen, aber! es ist meist eher ein Zeichen, dass der Spieler selbst nicht wirklich Ahnung hat, was da so alles hinten dran hängt: Herkunft, Sitten und Gebräuche, Geschichte usw. usf. Das ist für die anderen Charaktere interessant zu erfahren (sollte es zumindest) und bietet Möglichkeiten, Rollenspiel zu betreiben. Wird nur leider zuu selten nach meiner Erfahrung wahr genommen.
Es kommt oft zu dem, was du schreibst: Hau Drauf, der komisch aussieht.
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Offline thestor

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #87 am: 27.02.2007 | 22:31 »
Das Problem scheinen Spieler zus ein die
a) Charaktere spielen die überall ihre Kampfkraft unter Beweiß stellen müssen indem sie überall Streit anfangen (und wolh auch deshalb verhasste rassen sogar wählen) oder (leider allzu oft aber auch und)
b) um deren Charaktere sich der rest der Gruppe gefälligst bemühen soll, mutmaßlich am besten gelich anbeten oder verehren, die anderen sollen gefälligst darlegen womit sie die Gegenwart des Exoten verdeenen.

Wo hingegen sich der Spieler bemüht den Exoten zu integrieren scheint es kaum Probleme zu geben, der sich als Gnom verkleidende Kobold schient ja anständig funktiniert zu haben.
Ich muss gestehen, ich hab auch so ne Charakteridee, ein von Menschen groß-gezogener Ork, der andere Orks abgrundtief hasst, sich unter dicken Rüstungen und Mänteln verbirgt und wo immer es geht die Menschen vor seinen brandschatzenden Brüdern beschützt.
Was die beliebten Dunkelelfen verbirgt, da sollte man doch vom Spieler fordern dürfen, dass sein Charakter sich tarnt. Je nach Setting beispielsweise make-up her und Haare färben und als Elf sich durchmogeln.

Offline Coyote

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #88 am: 28.02.2007 | 12:14 »
Der 'Mythos' des Dunkelelfen wird für viele Betrachter sicherlich durch Quellen wie die Baldurs Gate Reihe verstärkt, wo man im gesamten Spielverlauf ja eine Drow mitschleifen kann, wenn man sie in der Gruppe haben will.
Das bringt zwar Schwierigkeiten und eine bessere Klerikerin als andere True-Classes ist sie auch nicht, aber dennoch mache ich es immer wieder gerne, weil es für mich das Flair verstärkt.
Dabei spielen die Schwierigkeiten, die im Spiel ansatzweise programmiert wurden um die Ablehnung von Drow auf der Oberflächenwelt hervorzustellen, eine gewisse Rolle. Das erweitert das Spektrum und macht durchaus Spaß.

Hinzu kommt, daß im zweiten Teil, wo die Interaktion zwischen den NSC's stärker entwickelt ist, auch durchaus gerne mal Streits entstehen, wenn man Viconia in einer 'guten' Party hat.
Hier ziehe ich jetzt den Vergleich zum echten RPG, wo man ja durchaus zu Recht erwarten dürfte, daß auch die anderen Spieler ebenso auf die Drow reagieren wie die Normalbevölkerung. Von daher also ein brauchbares Vergleichsbild.
Aber ebenso wie in Baldurs Gate ist in einer Spielergruppe eben außergewöhnliches Heldenmaterial vertreten. Immerhin ist der HC ja auch ein Kind Bhaals...
Also ist eine Drow da auch nicht fehl am Platz und die vorprogrammierten Konflikte können eine Menge interessanter Ereignisse liefern.

Sicherlich macht es wenig Spaß, wenn der Spieler den Drow nur wegen seiner Vorteile gewählt hat, aber ebenso wenig Spaß macht es doch, wenn die Mitspieler nicht weniger Optimierungssüchtig denken und in einem Drow nur einen Stolperstein auf dem Weg zu strahlendem Gruppenglanz sehen, weil man eben auf eine Gruppe mit einem Drow schlechter reagiert als auf eine ohne einen.

Der SL kann hier als Erzähler und Gestalter der Story einen massiven Einfluß ausüben und die Sache für alle Spieler interessant machen.
Oder er kann sich zurücklehnen und sich sagen, daß die Grupep den unangenehmen Drow schon entfernen wird und er sich die Mühe vielleicht nicht machen muß...

@ Nelly
wtf?
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Plansch-Ente

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #89 am: 28.02.2007 | 12:24 »
Ich frage mich dann immer, wieso man denn dann überhaupt diese besondere Rolle wählt, wenn die Figur dann doch wie ein x-beliebiger Hafenschläger oder ähnliches gespielt wird und man von dem, was den 'Anderen' ausmacht und definiert, so rein gar nichts rüberbringt.

Ich möchte hier mal die Gegenfrage stellen: Warum nicht? Dann ist es eben ein X-beliebiger Hafenschläger - nur mit blauer Haut und Hörnern...ist doch egal...wenn man die "Konsequenzen" nicht ständig und immer wieder ausspielt, geht weder der Spielspaß der Gruppe flöten, noch der Spieler findet sich schlecht behandelt...ich hätte damit nicht sonderlich viele Probleme...

Offline Fossy

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #90 am: 28.02.2007 | 13:37 »
Warum nicht?

Gegenfrage von mir: Wozu dann überhaupt charakteristische und/oder typische Eigenarten/Wesenszüge für Rollen/Rassen definieren, wenn das alles egal ist?

Dann kann man auch sagen, der Zwerg von Spieler A ist 1.80m groß, der Elf von Spieler B hat Elefantenohren und der Fahrende Magier von Spieler C hat neben seiner Karriere im Lichtorden auch die Dunkle Lehre gemeistert und kann ohne Konsequenzen Chaosmagie wirken. Who cares?

Ich finde, Vorgaben durch die Spielwelt/das System helfen mit, die Welt in sich stimmig und plausibel zu halten und sollten daher in gewissen Grundzügen definitiv vorhanden sein.

Wenn einer eine besondere Rolle/Rasse wählt, sie aber nicht ausspielt, wozu dann überhaupt den Exoten nehmen?

Nur um eine besonders coole Figur zu haben, die sonst aber vollkommen 'normal' ist und dann auch noch 'normal' behandelt werden soll?

Dann kann man jegliches Setting gleich kicken und das innere Gefüge einer jeden Spielwelt wegwerfen.

Wer einen Exoten spielen will, der soll dies tun, solange er aber auch den Exoten spielt.

Offline Edorian

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #91 am: 1.03.2007 | 02:13 »
Zitat
Also ist eine Drow da auch nicht fehl am Platz und die vorprogrammierten Konflikte können eine Menge interessanter Ereignisse liefern.
Was ja schon seit etlichen Posts so bestätigt wurde. Und, wie auch bereits gesagt, fehlt es bei vielen Charakteren eben an genau dieser Bereitschaft des jeweiligen Spielers, negative Reaktionen hinzunehmen. Da wird dann, wie auch von dir geäußert, Beschwerde geführt, dass man doch auch dem Charakter eine Chance geben solle und nicht nur auf Vorurteilen herumreiten solle usw.  ::)
Es wäre viel einfacher, wenn die als außergewöhnlich/ exotisch gedachten Charaktere auch so gespielt würden, dass es zu interessanten Situationen kommen kann und es den Mitspielern nicht zu schwer gemacht wird, auch auf den Exoten einzugehen.
@ Fossy: Volle Zustimmung!
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Offline Coyote

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #92 am: 2.03.2007 | 15:31 »
Nun hat man aber auch beim Rollenspiel mehr und weniger komplexe, phantasievolle und tiefgängige Menschen um sich. Und auch diejenigen, die in die Kategorie 'viel weniger bei allem' fallen wollen auch einmal etwas herausragenderes spielen. Eigentlich könnte man sogar nachvollziehen, daß eben diese Menschen verstärkt so etwas wollen. Um so mehr wenn sie mit anderen Menschen ihre Zeit verbringen und das gefühl haben diese seien komplexer, phantasievoller und tiefgängiger...

Und im Umkehrschluß könnte man jetzt die Vermutung anstellen, daß diejenigen, die sich über die Unfähigkeit einen Exoten vernünftig zu präsentieren aufregen, möglicherweise einfach überdurchschnittlich anspruchsvoll sind.
Für ein 'dümmeres' Publikum würde die Vorstellung vielleicht ausreichen, aber ihr seid zu intelligent... ;)

Problem dabei: Wenn jemand bereits auf einem höheren Niveau operiert, als er eigentlich kann, ist es ihm unmöglich noch höher zu steigen. Umgekehrt ist das aber möglich.

Was ich damit sagen will?
Kann sich jeder selbst raussuchen. Aber ich denke es ist zumindest eine nähere Betrachtung wert.
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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #93 am: 2.03.2007 | 16:01 »
Coyote, da muss ich dir teils Recht geben. Edorian hat ganz anderes Hintergrundwissen als besagter Spieler.

Beispiel:

Spieler 1: Einfacher Lagerarbeiter der den ganzen Tag damit verbringt WOW zu spielen und am Wochenende mit seinen Kumpels D&D zockt.

Spieler 2: Geschichtsstudent der den Großteil seiner Freizeit damit verbringt zu lesen und über irgendwelchen Büchern zu brüten, ab und zu mal die Playstation rausholt, sich mit Kumpels trifft um einen trinken und dann am Wochenende mit dem Lagerarbeiter ab und an mal Rollenspiel macht.

Wer hat nun das größere Hintergrundwissen und kann sich eher in eine Fantasywelt auf mittelalterlicher Basis eindenken?

Spieler 2 fördert seine Fantasie indem er Romane und diverse andere Bücher liest, Spieler 1 jedoch verbringt den Großteil der Freizeit in diversen Chats und bei WOW...

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #94 am: 2.03.2007 | 16:07 »
Jupp. Das ist quasi ein Paradebeispiel.
Ich will damit nicht sagen, daß der Lagerarbeiter unwert ist. Und sicherlich gibts zahlreiche Ausnahmen unter den Lagerarbeitern, die viel Phantasie haben und so weiter...
Aber es gibt eben auch die 'einfach strukturierten' Menschen und ich habe die Beobachtung gemacht das gerade viele Rollenspieler durchaus überdurchschnittlich intelligent sind. Welche Kausalität da zugrunde liegt ist egal (also ob man durch viel Phantasiegebrauch intelligenter wird oder durch hihe Intelligenz mehr Phantasie entwickelt), aber das verstärkt das Gefälle hierbei natürlich.

Daher plädiere ich für:
Mehr Verständnis für die 'Phantasiezombies' unter den Rollenspielern und schlage einen demnstprechenden Demonstrationssmilie (mit Schild) vor... ;D
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Offline Bad Horse

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Re: Nieder mit den rollenspielerischen Herausforderungen
« Antwort #95 am: 3.03.2007 | 16:05 »
@Computer-Ente: Du hast vor einigen Posts geschrieben, daß die Exoten vom SL aus Probleme bekommen. "Unterschwellig" hätte der SL etwas gegen den Exoten und würde versuchen, ihn fertig zu machen.
Ich kenne nun deine spezifische Situation nicht, und möglicherweise hat da der SL nur seinen Frust über den Exoten abreagiert. Aber kann es auch sein, daß der Exot durch seine Andersartigkeit eben negative Konsequenzen im Spiel hatte und du keine Lust hattest, die zu akzeptieren?  ;)

Und ich finde, wenn der SL sagt: "Ich mag die Rasse nicht", sollte man sich als Spieler halt auch überlegen, ob man ihm den Spaß an der Gruppe dadurch verderben will, indem man so einen Char spielt.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

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