Autor Thema: Eigenverantwortung von Spielern  (Gelesen 11839 mal)

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Offline Falcon

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Eigenverantwortung von Spielern
« am: 12.04.2007 | 22:19 »
Hilfe, Leute, es tun sich Abgründe auf.

ich dachte man ist irgendwann durch Spielansichten nicht mehr zu überraschen und ich weiss nicht wie ich mit dieser umgehen soll. Vielleicht ist es ja was ganz tolles und nur ich mache es anders:

Wie seht ihr es... nein, das müsst eigentlich klar sein, was SAGT ihr dazu, daß der Spieler selbst dafür verantwortlich sein soll daß sein Char Gelegenheit hat sich einzubauen und zu glänzen?
Der SL plant und zieht sein Ding durch und zwar unabhängig von dem Können der Spielerchars (als Beispiel: man greift sich ein DSA Fertigabenteuer). Ob der Spieler nun Spass hat, liegt ganz allein bei ihm. Hat er alle Punkte in Schneidern gesteckt und langweilt sich den ganzen Abend, hat er Pech. Die Aufgabe des SLs ist es jedenfalls nicht für ihn Brokrümchen auszulegen sondern ist nur für sein Abenteuer verantwortlich (Konsistenz,Plausibilität) und braucht nur abzuschätzen ob die Abenteuer auf irgendeine Art und Weise (nicht unbedingt auf Charakterfähigkeit bezogen) schaffbar sind.
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Offline Warlock

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #1 am: 12.04.2007 | 22:30 »
Hört sich nach ziemlicher Langeweile für alle Beteiligten an. Ich kann mir aber nicht vorstellen das selbst der hartgesottenste  DSA-SL sich so sehr an sein Kaufabenteuer klammert das er nicht im geringsten auf die SCs/Spieler eingeht.

Offline ragnar

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #2 am: 12.04.2007 | 22:38 »
Ich würde sagen: Überforderter oder genervter SL.

Könnte es sein das seine Spieler ihm in der Vergangenheit häufiger mit Charakteren "überrascht" haben, die extra darauf ausgelegt waren, das man sie nicht unter einen Hut bekommen hat (oder nicht zur Kampange passen)? Könnte es sein das der betreffende eigentlich was anderes spielen will als die Spieler, etwa das die eine Partei gerne "GZSZ in Thorwal", die andere Partei "CSI:Gareth" will?

Ganz unrecht hat er zudem nicht. Spieler sind dafür Verantwortlich das sie sich einbauen können: Mitverantwortlich. Damit sie Verantwortung mit übernehmen können muss natürlich ein gewisser Fokus des Spiels, oder eine grobe Kampangnenidee vorhanden sein, aber alle Verantwortung dem SL anzulasten ist auch nicht das wahre.

Offline Visionär

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #3 am: 12.04.2007 | 22:42 »
Äh, nee, genauso leite ich.

Wenn ich sage: Es geht um Action und der Spieler steigert Töpfern, dann ist er ein Idiot, wird diesen Abend keinen Spaß haben, vom zweiten Monster erschlagen und dann abserviert.

Genauso wenn die Gruppe keinen Kleriker hat! Muss ich als SL dann für zusätzliche Heilmöglichkeiten sorgen? No way! Das Abenteuer wird so gespielt, wie es geschrieben steht.
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Offline Edorian

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #4 am: 12.04.2007 | 23:25 »
Ich sage mal, dass der Spieler alt genug ist (egal wie alt er ist, er wird immer darauf bestehen, für voll genommen werden -> also bitte), den Hintern hoch zu kriegen und seinen Charakter ins Spiel einzubringen.
Wenn mich ein Spieler den ganzen Abend mit großen Augen ansieht und sonst den Fisch macht, hat er Pech gehabt und ich werd mit ihm ein paar Worte reden, um ihm klar zu machen, dass ich nicht zu einem Vortrag gekommen bin und auch kein Regisseur bin.

Zitat
Genauso wenn die Gruppe keinen Kleriker hat! Muss ich als SL dann für zusätzliche Heilmöglichkeiten sorgen? No way! Das Abenteuer wird so gespielt, wie es geschrieben steht.
Früher fiel das unter Herausfordernug an die Kreativität der Spieler  >;D
Nichts gegen ein, zwei Punkte in eher unwichtige Skills, mach ich auch ganz gern, wenn ich es passend finde. Aber einfach dämlich zu sein (oder zumindest so zu tun  ::)) ist Strafe genug.
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Eulenspiegel

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #5 am: 12.04.2007 | 23:57 »
Wenn ich sage: Es geht um Action und der Spieler steigert Töpfern, dann ist er ein Idiot, wird diesen Abend keinen Spaß haben, vom zweiten Monster erschlagen und dann abserviert.
*g* Ich kenn' das eher genau andersrum:
Ich sage: "Es geht um politische Intrigen." und die Spieler steigern Kampf-Talente. (Und wundern sich dann, wieso diese nicht zum Zuge kamen.)

Zitat
Genauso wenn die Gruppe keinen Kleriker hat! Muss ich als SL dann für zusätzliche Heilmöglichkeiten sorgen?
Hmm, Kleriker = Heiler. Lass mich raten, du spielst D&D. Sonst fällt mir kein System ein, wo der Geistliche für die Heilung zuständig ist.

Aber es ist imho unfair den Spielern gegenüber, wenn niemand nunmal einen Geistlichen spielen will. Ich finde das nicht verwunderlich: Ein Medicus ist häufig langweilig: Sitzt die ganze Zeit in der Eckle, kann nichts tun und kommt nur zum Zuge, wenn sich ein anderer bei einer Heldenhaften Aktion verletzt hat.

Und gottesfürchtige Charaktere sind auch nicht jedermans Sache: Entweder jemand ist überzeugter Atheist und hat mit Gott überhaupt nichts am Hut oder das Gegenteil ist der Fall: Er hat beruflich/privat schon die ganze Zeit mit Geistlichen zu tun, (ist vielleicht selber ehrenamlich in der Kirche tätig) und will beim RPG einfach mal abspalten und mit demganzen Gotteskram nichts zu tun haben.
Da halte ich es für kontraproduktiv, ihnen einen Geistlichen aufzuzwingen. (Nach dem Motto: Entweder du spielst einen Kleriker, oder eure Gruppe hat niemanden, der euch heilen kann.)

Ich meine, damit tut man doch niemanden einem Gefallen: Die Spieler ärgern sich entweder, weil sie keinen Heiler haben oder der eine Spieler ärgert sich, weil er einen Geistlichen spielen muss, und die anderen Spieler inclusive SL ärgern sich, weil der Kleriker SC überhaupt nicht klerikal wirkt. (Kein Wunder: SCs, die ich nicht leiden kann, würde ich auch sehr lieblos spielen.)

Da halte ich es für Spielspaßfördernder, einen NSC-Heiler mitzuführen oder andere Gelegenheiten, sich zu heilen.

Zitat
No way! Das Abenteuer wird so gespielt, wie es geschrieben steht.
Also ich finde, es ist ein gegenseitiges Entgegenkommen von beiden Seiten notwendig:
Die Spieler passen ihre SCs ein bißchen auf das Abenteuer an und der SL passt das Abenteuer ein bißchen auf die SCs und die Spielerbedürfnisse an.

Die Spieler, die ihr Ding durchziehen, sind mir genau so zuwieder, wie die SLs, die ihr DIng durchziehen.
Wenn ich einen Spieler in meiner Gruppe habe, der ohne Rücksicht sein Ding durchzieht, wird er einmal verwarnt, beim 2. Mal verlässt er die Gruppe.
Bei einem SL, der ohne Rücksicht sein Ding durchzieht, wird der SL ebenfalls ermahnt. Beim 2. Mal verlasse ich die Gruppe. (Und wenn das die anderen Spieler so ähnlich sehen, spielen wir ebend ohne den alten SL weiter. - Zur Not würde ich den neuen SL machen.)

Offline Adanos

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #6 am: 13.04.2007 | 02:22 »
Der SL zieht gar nichts durch. Die Spieler spielen und entscheiden was sie machen. Das erfordert dass es keinen Plot gibt. Und das erfordert, dass man DSA-Fertigabenteuer von der Eisenbahn zur Perlenkette umfunktioniert.
Was der SL machen kann ist das Abenteuer zu beenden. Wenn die Spieler alles auf Schneidern gelegt haben, wie Falcon schreibt, und daher überhaupt nicht auf die vom SL ausgestreuten Quests aufspringen wollen, dann wird gar nichts zurecht gebogen sondern man sagt einfach: "Okay, offensichtlich hat dein Schneider keine Lust Abenteuer zu erleben, wir beenden dieses Szenario hier, da keine besonders interessanten Dinge passieren."
Wer will kann da noch ein Alltagsleben spielen, aber der SL wird nicht mehr gebraucht.

Teclador

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #7 am: 13.04.2007 | 02:42 »
Hmm, Kleriker = Heiler. Lass mich raten, du spielst D&D. Sonst fällt mir kein System ein, wo der Geistliche für die Heilung zuständig ist.

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Offline Maarzan

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #8 am: 13.04.2007 | 06:36 »
Die Verpflichtung des Spielleiters ist es, von vorne herein klar zu sagen, was für eine Art Spiel er spielen will, sowohl vom Spielstil her, wie auch nach Möglichkeit von der Art des Settingausschnitts oder auch Abenteuers.
Was den Charakteren eh am Anfang (mehr oder weniger) vorgelesen wird, z.B. wo sie sich aufhalten, der Text des Anschlags am örtlichen Marktplatz, die Nachricht des Johnson, sollten die Leute am Anfang schon wissen.
Sind die Vorgaben dann aber klar, hängt es an den Spielern brauchbare Charaktere zu machen.
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Offline Friedensbringer

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #9 am: 13.04.2007 | 07:59 »
muss schon sagen, habe selten eine derart unproduktive diskussion gesehen wie diese... und manche ansichten hier jagen mir einen gewaltigen schauer über den rücken.

zur frage:
ich seh die sache so: als sl bin ich für alles mitverantwortlich, und mein hauptanliegen ist es, dass alle am spieltisch ihren spaß haben. ich spiele praktisch ausschließlich mit leuten, die berufstätig sind oder in den letzten zügen ihres diploms hängen. keiner von denen hat lust sein wertvolles wochenende mit langweilen zu verbringen.
wenn nun jemand einen schneider bauen würde, oder etwas vergleichbar unsinniges, und den "liebt zu spielen", dann würde ich mir schon entsprechende questen einfallen lassen, wo genau dieser charakter wichtig wird, weil es keiner der anderen schaffen kann.
das ist imho meine aufgabe als sl.
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

Friedensbringer schreibt Kurzgeschichten und Romane.

Offline Visionär

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #10 am: 13.04.2007 | 09:20 »
muss schon sagen, habe selten eine derart unproduktive diskussion gesehen wie diese... und manche ansichten hier jagen mir einen gewaltigen schauer über den rücken.
Und du stellst dich hier als Apostel der produktiven Diskussionskultur hin. Ich find die gar nicht so schlecht, aber heul uns ruhig zu. Vielleicht bilden wir alle einen Sitzkreis und stimmen dummokratisch ab.

Und wenn Ansichten zum Thema Rollenspiel schon in der Lage sind dir auch noch gewaltige Schauer über den Rücken zu jagen, dann muss ich das nicht weiter kommentieren.

Tut mir Leid lieber Friedensbringer, aber so Kommentare kann man sich echt schenken, die sind es nämlich, die keinen interessieren, das Thema nicht weiterbringen und den Ton im Thread verschärfen. Super, so pauschale Rundumschläge. Andererseits liest du ja auch Brecht.

@Eulenspiegel: JA, ich spiele D&D. Und ich bin vollkommen zufrieden damit vorgefertigte 1st Edition - Abenteuer als HErausforderung für die Spieler zu sehen.
Das Umgekehrte  - wie von dir bereits angeführt - gilt natürlich auch: Kämpfer in politischen Intrigenspielchen werden nur wenig Spaß haben.
« Letzte Änderung: 13.04.2007 | 09:23 von Visionär »
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Irrsinniger

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #11 am: 13.04.2007 | 09:25 »
Nichts gegen ein, zwei Punkte in eher unwichtige Skills, mach ich auch ganz gern, wenn ich es passend finde.

Ich bin ein großer Freund von unwichtigen Skills - meine Charaktere haben IMMER ein, zwei unwichtige Skills, um sie "runder" zu machen (außer bei Wushu, aber das ist ja klar).

Irrsinniger

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #12 am: 13.04.2007 | 09:28 »
Kleriker sind immer zum heilen da.
Wer sie als Geistliche spielt der ist Atmo-Faschist und gehört am nächsten Baum aufgeknüpft.

So ein Unsinn...."Geistliche"! Da kann man ja gleich DSA spielen! *schauder*
He, Moment: Kleriker sind doch keine wandelnden Erste-Hilfe-Koffer. Na klar sind das Geistliche! Und ich erwarte mir von jedem Kleriker (außer er hängt dem Blut-Gott Khorne an), dass er sich schützend zwischen die Krieger seiner Gruppe und eine Bande hilflose Frauen und Kinder stellt, wenn es zu der Situation kommt.
(Und wenn er Khorne anhängt, dann erwarte ich, dass er das Blut der Hingeschlachteten sammelt und seinem Gott opfert)

Wenn ein Kleriker sich nicht um seinen Glauben kümmert, entziehe ich ihm die Gnade seines Gottes.

Wenn er nur heilen will, soll er einen Arzt spielen.

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #13 am: 13.04.2007 | 09:29 »
Ich halte das wie friedensbringer. Wir haben so bei jeder Sitzung 3-4 Std. um Spaß zu haben, wenn man sich dann nur langweilt kann man besser Zuhause bleiben und Fernseh gucken.

Irrsinniger

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #14 am: 13.04.2007 | 09:31 »
Wie seht ihr es... nein, das müsst eigentlich klar sein, was SAGT ihr dazu, daß der Spieler selbst dafür verantwortlich sein soll daß sein Char Gelegenheit hat sich einzubauen und zu glänzen?
Der SL plant und zieht sein Ding durch und zwar unabhängig von dem Können der Spielerchars (als Beispiel: man greift sich ein DSA Fertigabenteuer). Ob der Spieler nun Spass hat, liegt ganz allein bei ihm.
Hat er alle Punkte in Schneidern gesteckt und langweilt sich den ganzen Abend, hat er Pech. Die Aufgabe des SLs ist es jedenfalls nicht für ihn Brokrümchen auszulegen

Ich seh's so: Der Spielleiter muss Brotkrumen für die Spieler auslegen, die er hat. Wenn im Abenteuer für einen Schneider keine Brotkrumen dabei sind, dann füge ich Leute mit zerrissenen Kleidern ein  ;D

Nur: Ob er die Brotkrumen aufliest, dafür ist er selber verantwortlich. Tappt er an den Leuten mit den zerrissenen Kleidern vorüber und jammert, dass sich für einen Schneider keine Handlungsstränge auftun, DANN ist er selber schuld, der Spieler.

Offline Grey Ice

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #15 am: 13.04.2007 | 10:46 »
Genauso wenn die Gruppe keinen Kleriker hat! Muss ich als SL dann für zusätzliche Heilmöglichkeiten sorgen? No way! Das Abenteuer wird so gespielt, wie es geschrieben steht.

Bei unseren alten SR-Runden galt zeitweise eine ähnliche Philosophie. Wenn ich mich dann nicht geopfert habe, um einen Einbrecher zu spielen, endete das Abenteuer für die Runnergruppe aus Magiern, Adepten und Sams an der ersten echten Tür mit Magschloss mit jede Menge langer Gesichter.

Sorry, aber wenn ich leite, zwinge ich keinen der Spieler dazu, eine bestimmte Rolle zu spielen, nur weil die gerade fehlt. Und nur deswegen einen D&D-Kleriker zu zocken, weil die Kollegen mit ihren Kriegern und Magiern jemanden brauchen, der sie nach der Action zusammenflickt, danke. Da bleib ich lieber daheim und schreibe an den Hausarbeiten fürs Studium weiter, dafür ist mir meine Zeit zu schade.

Imho ist es eine Absprachesache zwischen Spieler und SL. Entweder der SL kann Plots für den Schneider einbauen, oder der Spieler baut seinen Char so, das die SL ihn einbringen kann. Auf jeden Fall sind beide Seiten verantwortlich dafür, das jeder am Tisch seinen Spaß hat. Das Spieler und SL unabhängig voneinander ihr Ding durchziehen und was vernünftiges bei rauskommt, ist ziemlich optimistisch.

Offline Sparky

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #16 am: 13.04.2007 | 11:16 »
Klar haben Spieler eine Eigenverantwortung; der SL ist nicht ihr Alleinunterhalter!

Aber dieser sture "Ich mache das Abendteuer, das ich will, ziehe es durch und kümmere mich nicht drum, wie ihr damit klarkommt, wenn ihr sterbt, euer Problem"-Leitstil ist nicht jedermanns Sache.
(Ich will diesen Stil nicht schlechtmachen, mit einem guten SL und der richtigen Gruppe kann das wirklich Spaß machen)

Zum Thema fehlender D&D-Kleriker: Die Spieler sind damit nicht zwangsläufig verloren, aber wenn die Gruppe zu geiszig ist, sich mit Heiltränken und Schriftrollen einzudecken und lieber teure Waffen und magische Gegenstände kauft, ihr Pech.
Kein Spieler sollte dazu gezwungen werden, etwas zu spielen, was er nicht will, aber für ein Rollenspiel braucht man immer noch eine Gruppe, die zusammen spielt. Und wenn die Leute das nicht können/ wollen und jeder seinen persönlichen Superhelden spielen will, kommt auch bei einem "Flexibleren" SL kein allzugroßer Spielspaß auf.
Wenn dann 3 heldenhafte Krieger, die nur Töten und schön aussehen können und 3 Gandalf-Magier  vor einer verschlossenen Tür stehen und erwarten, das diese sich magisch aufschwingt, weil keiner das Schloß knacken kann, sinnlos rumsteh, kann ich nur sagen: Leute, wenn ihr euren Ego-Trip ausleben wollt, spielt ein PC-Rollenspiel!
Die Gruppe ist nicht euer Publikum, noch spielen wir zusammen und nicht jeder für sich alleine.
 
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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #17 am: 13.04.2007 | 11:17 »
Ich glaube da wird einiges durcheinandergewirbelt. Erstens brauch man be D&D nicht unbedingt den Kleriker zum Heilen. Es gibt noch einige andere Klassen (Druide, Favored Soul, Paladin, Barde, Archivist, Psion, Psion Warrior, usw.), die sich direkt ums Heilen kümmern können. Wenn nicht gerade auf Stufe 1 gespielt wird, dann kann man den Skill "Use magic Items" verwenden, um die Heilwands zu verwenden. Es ist also nicht notwendig einen Spieler zum Spielen eines Klerikers zu verdonnern. Dass ein Charakter mit Heilfähigkeiten gebraucht wird, ist eine Voraussetzung bei D&D. Man kann zwar zumindest übergangsweise mit einem Heiler-NSC arbeiten. Wenn sich die Spieler noch nichtmal darauf einigen können, dann sollte man wirklich über ne neue Gruppenzusammensetzung nachdenken. Im Prinzip wäre es vergleichbar mit der Situation, bei der der SL Vorgaben für seine Kampagne macht und sich die Spieler diese konsequent missachten (Z.B. eine junge, naive Magd mit perfekten Melkqualitäten und Angst vor Blut in einer Militärkampagne).

Davon mal ab: Meiner Meinung nach sollte der SL, wenn er eine Kampagne vor Augen hat, den Spielern entsprechende Vorgaben machen, die er dann auch bei der Charaktererschaffung und -entwicklung durchsetzen sollte. Wenn er dagegen Dienstleister ist, dann sollte er drauf achten, dass die Charakterkonzepte nicht zu sehr verquer laufen. Sonst leitet er mit 2 Fronten.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #18 am: 13.04.2007 | 11:24 »
Aber es ist imho unfair den Spielern gegenüber, wenn niemand nunmal einen Geistlichen spielen will. Ich finde das nicht verwunderlich: Ein Medicus ist häufig langweilig: Sitzt die ganze Zeit in der Eckle, kann nichts tun und kommt nur zum Zuge, wenn sich ein anderer bei einer Heldenhaften Aktion verletzt hat.
Nicht bei D&D, da ist der Kleriker ein recht guter Kämpfer. Der sich nicht in der Ecke verstecken muss.
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Teclador

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #19 am: 13.04.2007 | 11:47 »
He, Moment: Kleriker sind doch keine wandelnden Erste-Hilfe-Koffer. Na klar sind das Geistliche! Und ich erwarte mir von jedem Kleriker (außer er hängt dem Blut-Gott Khorne an), dass er sich schützend zwischen die Krieger seiner Gruppe und eine Bande hilflose Frauen und Kinder stellt, wenn es zu der Situation kommt.
(Und wenn er Khorne anhängt, dann erwarte ich, dass er das Blut der Hingeschlachteten sammelt und seinem Gott opfert)

Wenn ein Kleriker sich nicht um seinen Glauben kümmert, entziehe ich ihm die Gnade seines Gottes.

Wenn er nur heilen will, soll er einen Arzt spielen.

Ähm und wenn ich keine Lust habe meinen Charakter aufwendig auszuspielen, weil mich das nervt? Werd ich dann vom allmächtigen SL für meinen Frevel verprügelt, oder entzieht er mir seine "Gnade"?

Sorry, aber wenn ich leite, zwinge ich keinen der Spieler dazu, eine bestimmte Rolle zu spielen, nur weil die gerade fehlt. Und nur deswegen einen D&D-Kleriker zu zocken, weil die Kollegen mit ihren Kriegern und Magiern jemanden brauchen, der sie nach der Action zusammenflickt, danke. Da bleib ich lieber daheim und schreibe an den Hausarbeiten fürs Studium weiter, dafür ist mir meine Zeit zu schade.

Dieser Absatz zeigt, dass du keinerlei Ahnung hast wovon du redest. Die DND "Heilerklassen" (auf die CP hingewiesen hat) können noch mehr als nur heilen. Außerdem gehört es zum Konzept des Spiels einen (oder zwei) Charaktere als Supporter dabei zu haben. Wer das nicht versteht sitzt am falschen Spieltisch.

Offline Falcon

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #20 am: 13.04.2007 | 13:15 »
ein bisschen wundern mich die Antworten schon, daß der SL mitunter so verteidigt wird.

Diese ideallösung: der SL muss sagen, was in einem Abenteuer wichtig ist und wie er es aufbaut und die Spieler bauen danach ihre Charaktere, ist zwar eine schön konstruierte Wunschvorstellung aber in RL läufts doch meisstens ganz anders ab.
Dort macht man in Kampagnen z.b. nur einmal einen Charakter. Man kann es also für die ersten Abenteuer berücksichtigen aber SLs wechseln ja auch, genauso wie die Abenteuer (auch wenn es natürlich möglich ist wie bei D&D, einmal Monster kloppen-immer Monster kloppen, zu spielen, dann ists bei extrem fokusierten Spielwelten natürlich möglich)
Zudem kann aber eine Prämisse wie "wir spielen DSA Fertigabenteuer", die ja völlig ok ist und mit der jeder einverstanden ist, schon dazu führen daß die Erwartungen nicht gefüllt werden. Die Aufaben der DSA Abenteuer z.b. gehen teilweise 180° auseinander.
Dazu kommen improvisierte Abenteuer bei denen der SL oft selbst nicht weiss, was dort wichtig sein wird usw.

Darum ging es aber gar nicht direkt.
Es ging im Ganzen darum, ob der SL das Recht hat die SC Fähigkeiten einfach gar nicht mit einzubeziehen weil es Pflicht der Spieler ist, sich selber an die Abenteuer anpassen zumüssen, tun sie das nicht, langweiligen sie sich, aber der SL wäscht seine Hände in Unschuld. Er ist erstmal nicht verantwortlich für den Spass seiner Mitspieler. Sie müssen also eigenständig am Ball bleiben. Es gibt bei diesem ....ahem.. "Spielprinzip" also gar keine Absprache im Detail (wer behauptet, daß es zum Grundprinzip des RPG gehört?). Es reicht völlig, das Regelsystem und das Setting zu kennen. Die Rechtfertigung ist, daß der SL einen ach so schweren Job hat und die Spieler ihm das Leben gefälligst nicht so schwer machen sollen (dahinter steckt auch der Gedanke: die Spielwelt ist nicht das Wunschkonzert der SCs). Immerhin ist es eine Belastung einen SC konstruktiv in ein Abenteuer einzubauen. Es ist doch viel einfacher sich ungehemmt irgendwas auszudenken und zu gucken was die Spieler drin machen.
Ich persönlich finde das ja zum Kotzen.
Ob das zu einem funktionierenden Spielabend führen kann steht völlig ausse Frage. Das ist über Dekaden möglich.

friedensbringer:
Zitat
muss schon sagen, habe selten eine derart unproduktive diskussion gesehen wie diese... und manche ansichten hier jagen mir einen gewaltigen schauer über den rücken.
In der Tat. wir sprechen aber hier von der nackten Realität dort draussen ausserhalb geschönter Spielstile hochspezialisierter,erfahrener RPG Forenusern.
Imho kann dabei auch nichts produktives rauskommen aber ich dachte mir, die Präsentation des kalten Grauens kann nie schaden vor Augen zu führen was in Foren allg. so besprochen wird und was in den Runden (vielfach durch die immense Dunkelziffer der nicht Foren Community Spieler aka Klassische Rollenspieler) tatsächlich so passiert.
Da frag ich mich was so falsch läuft, aber vielleicht läufts auch gar nicht falsch, deswegen stelle ichs ja zur Diskussion. Gut möglich das ich übersehe, daß es die ultimativ tolle Spielweise ist, solche Ansichten zu vertreten.

Wenn ich das so extrapoliere wird mir klar, wieso der Großteil von Rollenspielern sicher gar nichts mit all den tollen Entwicklungen über Zusammenspiel und plotgetriebenes, dramatisches Spiel anfangen können. Nur so kann es z.b. möglich sein einen halben Spielabend damit zu verbringen zu versuchen zu erklären wieso man Harm anrichten kann obwohl man grade einen Schwerthieb abgefangen hat (und ich bin nicht so schlecht im Erklären).
« Letzte Änderung: 13.04.2007 | 13:38 von Falcon »
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Offline Grey Ice

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #21 am: 13.04.2007 | 13:30 »
Dieser Absatz zeigt, dass du keinerlei Ahnung hast wovon du redest. Die DND "Heilerklassen" (auf die CP hingewiesen hat) können noch mehr als nur heilen. Außerdem gehört es zum Konzept des Spiels einen (oder zwei) Charaktere als Supporter dabei zu haben. Wer das nicht versteht sitzt am falschen Spieltisch.

Mein Wissen über D&D ist tatsächlich nicht unbedingt überwältigend, hast du schon richtig erkannt.
Worauf ich mich bezogen habe war ein Posting von Visionär
Zitat von: Visionär
Genauso wenn die Gruppe keinen Kleriker hat! Muss ich als SL dann für zusätzliche Heilmöglichkeiten sorgen? No way! Das Abenteuer wird so gespielt, wie es geschrieben steht.
Mir ist schon klar, das ein Paladin mehr kann wie heilen. Nur, wenn die Heilerklassen so interessant sind, wieso kommt es dann dazu, das sie in diesem Beispiel niemand zocken will?

Zum Thema Konzept: Andere Systeme funktionieren idR auch nur mit gemischten Gruppen. Nur wenn mir da der SL sagt: "Pass mal auf, Freund. Tu mal deinen Krieger (oder sonstwas) beiseite, die Gruppe braucht noch einen Supporter (meinethalber Kleriker/Dieb o.ä.)", und ich auf diese Klassen/Chars wenig Bock habe, stellt sich mir die Frage, weshalb dann 2 andere in der Runde ihre Krieger behalten dürfen, und nicht wechseln, wenn Supporter doch zum Konzept gehören?

Wenn ein SL mich in einer Runde in eine Char-Rolle zwängt, auf die ich wenig Bock habe, wird das Spiel mir auch vermutlich wenig Bock machen. Da ich im Moment nicht gerade übermäßig viel Freizeit habe, muß ich mir 3x überlegen, ob ich den einzigen Sonntag, den ich im Monat frei habe, in einer Runde sitzen will, die mich nervt, oder ob ich nicht andere Möglichkeiten habe.

Klingt vielleicht egoistisch, ist aber nicht so gemeint. Ich zocke auch gerne Supporter-Rollen, wenn ich Charaktere habe, die mich interessieren. Nur wenn das nicht so ist, und ich wieder und wieder in solche Rollen gedrängt werden würde, tut es mir leid. DANN sitze ich wohl am falschen Tisch.

Wenn ich leite, und in der Runde sind einige Supporter- bzw. Hauptrollen unbesetzt, versuche ich den Plot so zu legen, das er für die vorhandenen Chars interessant udn machbar wird. Ist das nicht möglich, gebe ich den Spielern zumindest die Gelegenheit, diese Lücke anderweitig zu kompensieren (durch einen NSC oder zusätzliche Ausrüstung). Ich leite kein Abenteuer, um zu sehen, wie die Gruppe bei einer verschlossenen Tür scheitert, noch bevor es interessant wird.


Offline Boba Fett

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #22 am: 13.04.2007 | 13:36 »
was SAGT ihr dazu, daß der Spieler selbst dafür verantwortlich sein soll daß sein Char Gelegenheit hat sich einzubauen und zu glänzen?
Meine Meinung:
Der Charakter eines Mitspielers ist nicht nur dazu da, dass nur er Spaß an ihm hat.
Er ist auch für den Unterhaltungsgrad im Spiel aller anderen (Spielleiter inklusive) Beteiligten da.
Der Spieler hat eine Verantwortung im Spiel und die heißt nicht "Spaß haben, egal um welchen Preis", sondern "Spaß ermöglichen".

Diese Verantwortung fängt schon damit an, dass man sich normalerweise verständigt, dass ein Charakter teamfähig sein sollte.
Er sollte auch Abenteuerfähig sein - d.h. motiviert und in der Lage, Abenteuer zu bestehen.
Damit fängt es an. Damit hört es aber noch lange nicht auf.
Letztendlich sollte man sich immer fragen, ob der eigene Spielercharakter in den einzelnen Aspekten, die ihn ausmachen, eine Bereicherung für das Spiel ist, oder ob der Aspekt nur eine Bereicherung für den eigenen Unterhaltungswert darstellt.
Ich sehe den Spieler da in absoluter Verantwortung allen anderen gegenüber.

Der Spielleiter ist damit nicht aus der Verantwortung genommen.
Wenn er sein Ding durchzieht, egal wer Spaß daran hat, dann macht er das gleiche falsch...
Auch der Spielleiter hat die Aufgabe, den Spielern die Unterhaltung am Rollenspiel zu fördern.
Auch er muss schauen, ob das was er macht, der Unterhaltung dient und diese fördert, oder ob es nur aus pseudoplausibilitätsgründen oder egoistischen Gründen gemacht wird.

Rollenspiel bedeutet "gemeinsam" spielen - nicht, dass jeder für sich spielt.
Das impliziert nicht nur, dass die Charaktergruppe zufällig den gleichen Auftrag nachgeht.
Es bedeutet, dass die Spieler und der Spielleiter zusammen spielen und sich gegenseitig dabei unterstützen, dass jeder Spaß haben kann.
Das bedeutet auch, dass alle ihre Elemente, die sie kontrollieren, so anpassen, dass der Spaß der anderen gefördert wird.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Falcon

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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #23 am: 13.04.2007 | 13:50 »
ich möchte nochmal was präzisieren. Ich rede nicht vom mutwilligen Ignorieren der Vorgaben (deswegen war das Schneidern vielleicht etwas unpraktisch) aber dafür mal eine Tatsache, die niemand verdrehen kann. Ausgerechnet D&D:
Wir spielen Iron Kingdoms und haben im Moment eine Menge Ärger mit einem Bodger (das sind solche Bastelgoblins die auch ziemlich gut Mechanische Wesen demolieren können). Damit er sich einbringen kann muss also etwas entsprechendes vorkommen. So ein Char ist für mich völlig im Rahmen der Vorgaben. Jetzt haben wir ernsthafte Probleme in der Diskussion, daß man als SL nicht die Wunschmonster für die SC klassen raussuchen muss (der Aufwand-SCs einzubauen usw.), der Spieler hätte ja etwas anderes als einen Bodger spielen können (er hatte bislang keine einzige Möglichkeit seine Fähigkeiten einzubringen).
Für mich ist das immer eine Selbstverständlichkeit und falle daher aus allen befriedigenden Rollenspielabend-Wolken.

Ähnliche Probleme hatte ich mit einem Entdecker in DSA (mal sollte meinen, daß der in DSA Abenteuern ziemlich viel zu tun haben müsste, ist in 2Jahren aber nie passiert).

@boba: ich würde deine Meinung so unterschreiben. Meine Spielerfahrungen zeigen mir aber, daß das mitunter reine Theorie ist. Es IST möglich, daß jeder nur für sich spielt und trotzdem RPG betreibt. Das geht sogar über verdammt lange Zeiträume. Rollenspieler haben sich zu einem sehr leidfähigen Völkchen entwickelt, sie spielen Scheiss Systeme ("weil das nicht anders geht"), sie schränken sich ein ("weil das halt muss"), sie spielen aneinander vorbei ("in RL kann kannst du auch keine 2Ritter besiegen"). Ich kenne keine anderen, die in ihrem Hobby freiwillig so viel zurückstecken.
Insofern fällts schwer zu sagen, es sei falsch daß so und so zu machen. Das passt Theorie und Praxis eben nicht zusammen, denn es wird ja gemacht, sogar mit Erfolg.
« Letzte Änderung: 13.04.2007 | 14:05 von Falcon »
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Re: Eigenverantwortung von Spielern
« Antwort #24 am: 13.04.2007 | 13:53 »
Ich mache das in meinen Kampagnen folgendermassen:

Nach jedem Abenteuer (dieser Zeitpunkt ist definiert als "Wenn die SCs eine Pause zum Nachdenken und längerfristigen Planen haben") frage ich die Spieler, was ihre Charaktere als nächstes vorhaben. Und danach entwickele ich dann ihre Abenteuer.

Das scheint die meisten Probleme zu lösen. Wenn allerdings ein Spieler trotzdem noch meint, dass sein Charakter zu wenig zum Einsatz kommt, dann kann man sich immer noch etwas genaueres einfallen lassen (natürlich nur, wenn die Beschwerde legitim ist)...
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