Warum nicht?
Warum ich D&D nicht ohne Gestalt-Klassen spielen möchte?
Hmmm, wie soll ich sagen. Ich empfinde D&D Charaktererschaffung als unglaublich einengend und es ist schwer mit "regular D&D" einen Charakter zu machen den ich interessant finde. Das liegt jetzt an einigen verschiedenenen Aspekten Spiel aber vor allem an den IMO sehr engen Archetypen die die meisten Klassen darstellen. Ein Fighter ist ein Fighter und kann kaum was als fighten, auch wenn er das nicht schlecht kann. (Vor allem mit ein bißchen powergamen.) D&D ist halt, IMO, darauf aufgebaut sehr ... enge und fokusierte Charaktere zu erzeugen, in der Annahme das man ja als Team rumläuft und sich dort ergänzt, was zwar nicht unbedingt mein Ding ist aber gut funktioniert, vor allem in "klassischem D&D-Spielstil". (Klingt doof und ich will nicht sagen das D&D nur Dungeon-crawling kann. Aber die sehr harte Nischenstruktur des Systems und der Fokus auf Herausforderungen ist halt nicht für alle Arten Abenteuer passend.)
Jetzt ist es aber auch so das ich viel lieber einen etwas ... "breitgefächerten" Charakter hab als einen Hyperspezialisten, und da unterstützt mich Standard-D&D halt natürlich nicht mehr wirklich. Multiclassing ist natürlich immer eine Möglichkeit, beinhaltet aber auch einen sehr deutlichen Verlust auf Seiten der Effektivität (Zumindest wenn man in die Breite gehen möchte, anstatt sich noch mehr zu spezialisieren.) und wenn ich keinen effektiven Charakter haben möchte, warum spiele ich dann D&D?
Gestaltklassen hingegen ermöglichen es mir einen Charakter "in die Breite" zu bauen ohne so extrem an Effektivität zu verlieren wie bei Multiclassing. Zum Beispiel der Charakter den ich in einem letzten Post verlinkt hab: Primär eigentlich darauf spezialisiert sich irgendwo einzuschleichen/formzuwandeln, kann sich aber auch verteidigen, ist ein guter sozialer Charakter und hat durch die Chamäleon-Levels auch noch ein paar praktische Utility Fähigkeiten. Er ist jetzt sicher nicht die Eierlegende Wollmilchsau des D&D Powergamings, im Gegenteil, ein wirklicher D&D-Spezialist könnte was viel, viel heftigeres bauen, aber das wichtige ist das er mir Spaß machen würde zu spielen. (Und Style hat er auch, IMO.) So ein über-gepowergamter Superspezialist wäre mir wieder viel zu fad zum spielen.
Fazit: Gestalt-Klassen machen es mir einfacher einen für mich interessanten Charakter zu bauen, indem es mir mehr Möglichkeiten und Optionen gibt in die Breite zu gehen.
(Darum hätte ich übrigens weniger Probleme in Varianten wie Midnight, Starship Troopers oder Blue Rose as-written zu spielen: Die geben mir oft so schon die Möglichkeit einen etwas breiteren, individuelleren Charakter zu erschaffen, sei es indem sie die Klassen umschreiben wie in ST und Midnight, oder gleich die ganze Klassen-Struktur verändern wie in BR.)
Ich hoffe mal das hat jetzt irgendwie Sinn gemacht.
M