Autor Thema: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread  (Gelesen 242990 mal)

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Enpeze

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #150 am: 20.07.2008 | 23:38 »


EDIT: ich sehe gerade, daß du das eh gefragt hast. Da es ja kein Flanking gibt, ist es erstmal nicht schlimm sich  um einen Gegner herum zu bewegen. Und es gibt, wie gesagt On Hold.


@Zornhau: enpeze WOLLTE ja das Brettspielfeeling durch Kästchen. Das hatte er ja schon beantwortet.

stimmt. Ich steh seit neuestem auf dieses battlemap Zeug :) Weiß auch nicht warum vielleicht bin ich ja verdorben worden. Früher haben wir nie mit minis und battlemats gespielt sondern maximal mit Würfeln als postitionsgeber am tisch. Aber ich hab mir unlängst ein paar hundert Plastik D&D minis gekauft und mit denen taktisch zu spielen ist geil.

Das interessante ist, daß meine Spieler die früher verächtlich auf die Verwendung von Minis und Taktik-Spiel während eines Rollenspiel herabgeschaut haben, nun auch Feuer und Flamme sind und auch off-game dauernd irgendwelche obskuren Move-Taktiken für 4e ausbaldowern.

Wie auch immer. Herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Ich habe sicher noch weitere, da mir einiges am Schaden und Wund Regelsystem von SW ein wenig spanisch vorkommt. Entweder ist mein Englisch zu schlecht, oder es ist schwammig formuliert oder ich bin einfach nicht gewohnt ein LP-loses Spielsystem zu durchschauen. Thx alot and stay tuned :)

Offline Falcon

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #151 am: 21.07.2008 | 00:00 »
nicht dafür. Die deutsche SW Community muss immer weiter wachsen  :d
 
Wir spielen auch nur mit Würfeln aber mit Battlemat + Folienschreiber. Allerdings spielen wir dann nur mit Maßband (also ignorieren die Kästchen).
Allein, daß man dann viel freier zeichnen kann (statt eckig) macht die Umgebungen schon nachvollziehbarer.
Im Endeffekt unterstützt es das Rollenspiel mehr als blosse chaotische, nicht nachvollziehbare Kampfbeschreibungen.

wo kriegt man eigentlich so viele D&D Minis? Die gibts doch nur in Boostern für teuer Geld.

mit den Wundregeln haben so einige Probleme. Die sind an einer Stelle auch nicht konsistent deswegen ists unintuitiv. Wenn man dieses Logigloch erst einmal begriffen hat ists ganz easy. Aber vielleicht lags bei dir auch an was Anderem.
« Letzte Änderung: 21.07.2008 | 00:02 von Falcon »
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Enpeze

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #152 am: 21.07.2008 | 00:10 »
Ja. Das geht und das führt dazu, daß die Kämpfe nicht so statisch sind und mit Kästchenzählen verbracht werden, wie z.B. bei Midgard oder 4E.


Nun ich kann ja einiges Schlechte über 4e sagen (wir spielen mittlerweile schon einige Sessions lang) aber daß es "statisch" wäre ist mir noch nicht aufgefallen. Bei uns wird ordentlich gepusht, gemoved und jeder erdenkliche combat advantage rausgeholt den die Regeln erlauben. Vielleicht warst Du es nur nicht gewöhnt all die Powers von 4e vernetzt und gruppendienlich einzusetzen. Ist uns am Anfang auch so gegangen. Nach ein bisschen Übung kommt man dann auf eine ganze Reihe schöner Moves drauf. (Kings Castle oder Sly Flourish z.B.)


Nein. Die gibt es nur, wenn Du Dich vom Gegner WEG bewegst und so aus seinem Nahkampfbereich kämest.
Mach sie Shaken! Dann bewegen sie sich langsamer.


Man MUSS sie ja nicht "hindern" sich um einen Charakter herum zu bewegen, weil das ihnen ja KEINEN VORTEIL bringt!

Es gibt KEIN "Flanking" oder so etwas. Ein Charakter kann sich in SW IMMER einem Angreifer zuwenden und ist so voll verteidigungsfähig. - Nur wenn es mehrere Angreifer gibt, dann kann er sich schlechter verteidigen. Das wird abgebildet, indem die Gegner in Überzahl den Ganging-Up-Bonus bekommen. Dieser stellt, da Parry ja statisch bleibt, den Vorteil dar, den mehrere Gegner gegen einen Verteidiger haben.


Gibts da nicht so ne Regel mit dem Schild welches man nur gegen Angriff von vorne einsetzen kann? Ich hab mich gewundert weil nirgendswo beschrieben ist wie "vorne" definiert wird. Wenns diese Regel also gibt, dann ist das eine Art Facing für Schildträger oder?

Das mit dem Ganging up und den Vorteilen rausholen habe ich als alter Regelfex und wargamer natürlich sofort durchschaut und find ich sehr ansprechend. Auch Wilde Attacke usw. Macht das ganze schön tödlich wegen schadensraises. Wo ich noch ein wenig Probleme habe ist tricks, taunt und intimidate. Wenn man das jede Runde anwendet wird einem irgendwann der Trickvorrat ausgehen oder die wiederholen sich und die Beschreibung wird fad. Ist wohl eher was für Kreativgenies. Gibts irgendwo vielleicht eine schöne handliche SW Liste mit trick-ideen oder taunt-ideen?

Ah wenns erlaubt ist gleich noch ein paar Fragen:
-ist es eigentlich erlaubt 1 trick +1 taunt +1 intimidate +2 attacken wenn man mit 2 Waffen kämpft (natürlich mit -10 multiaction) in einer einzigen runde zu starten? (gegen verschiedene Gegner versteht sich)
-haben diese taunts usw. eine Einsatzreichweite oder ist die abhängig von der Wahrnehmungsreichweite des Gegners und von der Beschreibung des Taunts?

-gibt es Wildcards die mehr als 3 Wounds haben? (z.b. legendäre Monster)

-gibt es irgendwo eine inoffizielle D&D Konvertierung? - vor allem eine Level-konvertierung und Monsterkonvertierung D&D-SW

-wie macht ihr das mit den Wild Dies? Ich habe mir überlegt ein Set roter Sechseiter zuzulegen. Die stechen am Tisch raus und man vergißt nicht sie bei jedem Traitwurf mitzuwürfeln.

-


Ich fand die Felderzählerei bei 4E wirklich QUÄLEND einschränkend. Die 1-Feld-Shifts und ähnliches sind sowas von unplausibel und bringen in einer spannenden, flüssigen Kampfszene ständig die "Brettspieligkeit" dieses Systems zum Vorschein. (Als ob das Holo-Deck da jedesmal Aussetzer hätte.)


Uns macht das nichts aus. Wir finden den gamistischen Part von 4e ziemlich amüsant. Ich muß aber auch hinzufügen daß wir 4e generell nicht sehr ernst nehmen (wie auch, bei all dem Settingblödsinn rundherum...) sondern das eher als eine große Gaude sehen mit viel Bier und Erdnussflips. Dazu schieben wir halt grinsend unsere Pöppel rum, machen nur begrenztes Rollenspiel und schlachten Monster in Massen - rpg "light" eben.
Früher sind wir nur auf "ernstere" RPGs gestanden aber das hat sich seit 4e ein bissi geändert. Vielleicht schwenkt das Pendel ja wieder zurück wenn wir uns an 4e sattgespielt haben und auf SW umsteigen.

Man bewegt sich viel freier, wenn man die Szenerie OHNE Raster nutzen kann (Zoll-Maßband oder -Lineal reicht völlig und ist schneller als Kästchenzählen).
Wie gesagt: Bei SW BRAUCHT man diese Regel NICHT.


Weiß ich, aber uns gefallen battlemats und ich hab auch viele vorgefertigte die gerne verwenden, weils optisch viel hergibt.

Wollte man so etwas einführen, dann müßte man DAS KOMPLETTE BEWEGUNGSSYSTEM ändern. Und zwar von Grund auf, da ja das gesamte Nahkampfsystem auf dieser fließenden Bewegung basiert.


hab ich nicht vor. Ich glaube SW ist gut so wie es ist. Vielleicht eine kleine Hausregel hier und da aber sonst lassen wir es sicher wie geschrieben.
.

Das ist einer der stärkeren Unterschiede zwischen SW:EX und Revised Edition. Wenn Du aber nach Revised Ed. spielst, dann solltest Du damit ÜBERHAUPT KEINE PROBLEME haben - auch bei neueren Settings, die auf SW:EX setzen nicht. Mach es einfach so, wie es in der Revised Ed steht.

Werd ich wahrscheinlich nicht, da ich mir das SWEX bereits geordert habe. Muß bald eintreffen. Dann spiel ich nach der akutelleren Version.

Enpeze

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #153 am: 21.07.2008 | 00:26 »
nicht dafür. Die deutsche SW Community muss immer weiter wachsen  :d

Find ich super. SW steigt nach eingehender Beschäftigung immer mehr in meinem Wahrnehmungsradar und hat einen spitzenplatz unter den Rollenspielsystemen die mich interessieren eingenommen. Und der kleine Testkampf vor einigen Tagen hat mich restlos überzeugt. Der war echt gut. Orc+Oger (toughness 11!) vs. ein paar Bauern und 2 Profisoldaten. Wirklich spannend und auch ziemlich brutal.
 

wo kriegt man eigentlich so viele D&D Minis? Die gibts doch nur in Boostern für teuer Geld.

ja in den Boostern schon. ich kauf aber keine Booster sondern Einzelfiguren bzw. Gruppen bei Internet-Tradern zum Stückpreis und nicht "random". z.B. 10 Plastikorks kosten vielleicht 4-7 Euro. Das geht finde ich. Teurer wirds dann wenn Du dir Riesen, Driders Oger und ein paar Drachen zulegst. Aber die gehören m.E. dazu vor allem im Einsatz gegen erfahrene Gruppen. So ein Oger kostet dann auch schon mal 4-6 Euro und ein Drache je nach Größe. Aber letztendlich auf alle Fälle billiger als Boosterpacks. Außerdem kriegt man bei Boostern nie was man für die nächsten RPG Sessions braucht. Derzeit ist es auf alle Fälle so, daß ich H1 und H2 komplett mit den Plastikminis spielen kann und keine Proxies brauche (nicht daß das allzuschlimm wäre...). Es macht sich optisch super wenn die Plastikminis mit den großen farbigen 4e maps die mit den Modulen mitgeliefert werden kombiniert werden.

Wo ich dann vielleicht Probleme kriegen werde ist wenn die Charactere (so wir 4e weiterspielen) dann höherstufige Encounter durchspielen. Weil dann heißts es Large Fire Elemental (2) Fire Archon Minions (7). Und woher nehm ich die dann? Hm...ich glaub ich muß mal los, ein wenig ebay schauen... :)

« Letzte Änderung: 21.07.2008 | 00:31 von Enpeze »

Offline Falcon

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #154 am: 21.07.2008 | 00:45 »
hast du einen Tip von so einem Trader oder ists Ebay?
Wir haben bisher mehr gegen Menschen in Erdsettings gekämpft. Da kann ich 1:72 Plastiksoldaten sehr empfehlen. Gibts in Hunderter Packs für ein paar Euro. Auch Reiter.

enpeze
Zitat
Wenn man das jede Runde anwendet wird einem irgendwann der Trickvorrat ausgehen oder die wiederholen sich und die Beschreibung wird fad
Naja, zur Not kannste auch einfach nur würfeln lassen. Problematisch wirds dann nur mit Tricks auf Entfernung (ist bei smarts und Reden natürlich jetzt nicht das Problem), da würde ich mir schon eine Begründung holen wie ein Spieler auf 20m Entfernung jemanden mit Agility Trick reinlegen will und es dann eventuell auch erschweren.
Bei Taunts würde ich bis (vernünftige) Sichtweite gehen, kann ja auch nur ein Stinkefinger sein ;)

eine Trickliste ist mir jetzt nicht bekannt. Ich hol mir die Ideen aus Filmen ;D

@1000 Aktionen: Klar, warum nicht? Aber nach deiner Rechnung oben sind das imho nur -8, da erst ab der zweiten Aktion gezählt wird.
@WildCards: ne 3 ist Maximum. Sonst kommt man irgendwann wieder zu den HPs.
Es gibt ja genug Edges (oder als Monster Ability) mit denen man Wunden ignorieren kann
@D&D: hab noch nicht nach gesucht
@WildDie: ich benutze einfach einen, der etwas anders aussieht.

zum RPG light. Ist bei uns im Kampf ähnlich. Zwischen den Kämpfen wird aber D&D typisch Freeform RPG gespielt (mit ein paar Skillwürfeln). Tut im Allgemeinen sowieso gut RPG nicht so ernst zu nehmen, aber ich stand eh noch nie auf diesen düster- und darque- oder realoquatsch anderer Systeme und Settings.
« Letzte Änderung: 21.07.2008 | 00:50 von Falcon »
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Enpeze

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #155 am: 21.07.2008 | 10:23 »
hast du einen Tip von so einem Trader oder ists Ebay?


Ich hab dir ne pm geschickt mit der adresse meines händlers.


eine Trickliste ist mir jetzt nicht bekannt. Ich hol mir die Ideen aus Filmen ;D


Schade. Es wäre doch von erfahrenen SW Spielern mal eine vernünftige Idee so ne Trickkistenliste zusammenzustellen, damit man sich Anregungen holt. Vielleicht sollte man ein Thread in dem jeder seine Tricks reinschreiben kann aufmachen.

zum RPG light. Ist bei uns im Kampf ähnlich. Zwischen den Kämpfen wird aber D&D typisch Freeform RPG gespielt (mit ein paar Skillwürfeln). Tut im Allgemeinen sowieso gut RPG nicht so ernst zu nehmen, aber ich stand eh noch nie auf diesen düster- und darque- oder realoquatsch anderer Systeme und Settings.

ja. auf dunkel (wie nennst Du das? "darque"?) stand ich auch nie (außer vor 20 Jahren in meiner Jugend) Aber auf "ernst" steh ich trotzdem noch. (nicht todernst da haben wir zuviel Situationskomik, aber generelle Richtung "ernst")

Nur eben beim D&D kann man überhaupt nicht ernst bleiben wenn man "Bugbearen" oder "Dire Bearen" oder hüpfende Riesenfrösche bekämpft und nach 5min Jausenbrot einwerfen wieder voll da ist nachdem man kurz vorher mit dem Tode gerungen hat. Wer da ernst bleibt hat überhaupt keinen Humor.

Offline Falcon

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #156 am: 21.07.2008 | 10:39 »
es wäre ne coole Idee, die Tricks in einem Thread zu sammeln, rein aus Neugier aber eine Liste macht glaube ich nicht so viel Sinn. Die sollen ja spontan sein. Ich stelle mir wenig schlimmeres vor als mit der Liste in der Hand am Tisch zu sitzen und auf Szenen zu warten oder zu generieren in denen ich bestimmte Tricks dann einsetzen kann. Man wird ja sonst kaum Gelegenheit kriegen diese einzusetzen.
Es soll ja die Handlungsfreiheit fördern.

ich hab mir unsere bislang nicht so gemerkt. Die Spieler sinds auch nicht gewöhnt sie einzusetzen weil sie meinen, sie wären ineffektiv (lieber jeder für sich auf einen Bombemschadenswurf warten)

@dark: ja ich meine dark, aber darque sieht verschrobener, kunstvoller und bemühter aus, so als wäre es was besonderes.
"richtung ernst" triffts bei uns auch. Wir nutzen das RPG als SPIEL für spannende Geschichten.
Die Sache mit den 5min ist, daß m an die meissten Treffer nicht als richtige Treffer sehen darf. Das ganze Regelgerüst bricht erst zusammen wenn es wirklich ein richtiger Treffer ist (coup de grace beim Schlafen oder bestimmte Zaubereffekte), dann wirds echt albern weil die Erholung dann genauso funktioniert.
In SW gibts zum Glück ein weitgehend normales Heilsystem.

danke für die PM. Ich glaube Miniaturen einzeln kaufen ist mir doch zu mühselig.
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MarCazm

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #157 am: 21.07.2008 | 13:00 »
Schade. Es wäre doch von erfahrenen SW Spielern mal eine vernünftige Idee so ne Trickkistenliste zusammenzustellen, damit man sich Anregungen holt. Vielleicht sollte man ein Thread in dem jeder seine Tricks reinschreiben kann aufmachen.

Doch doch. Da gibt es sogar was ganz offizielles. In den "Whispers from the Pit". Da ist recht schwer ranzukommen, weil die nicht mit auf die neue Internetseite mitübernommen wurden. Hab die aber zum Glück noch alle auf Platte. Ansonsten im Solomon Kane Setting ist auch ne Liste an Vorschlägen und Beispielen.

Daheon

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #158 am: 21.07.2008 | 14:28 »
Enpeze schrieb:
Zitat
-wie macht ihr das mit den Wild Dies? Ich habe mir überlegt ein Set roter Sechseiter zuzulegen. Die stechen am Tisch raus und man vergißt nicht sie bei jedem Traitwurf mitzuwürfeln.

Ich hab mir seinerzeit so ein Pokerset geordert, weil ich die Chips als Bennies einsetzen wollte. Da waren dann auch gleich - Glückes Geschick - sechs rote Kasinowürfel (als Wild Dice) und zwei Sets Spielkarten dabei. Also eigentlich alles, was man so für eine SW-Runde braucht.  ;D

Als "Standard-Würfel" verwende ich die Cthulhu-Dice von Q-Workshop. Da sind die höchsten Würfelergebnisse jeweils durch ein älteres Zeichen belegt, so dass ein Ace auch optisch nett rüberkommt.


Daheon

Offline Falcon

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #159 am: 21.07.2008 | 17:21 »
die Whispers from the pit sind aber mehr ein paar Tips. Eine wirklich lange Beispielliste ist das nicht.
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Offline Zornhau

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #160 am: 21.07.2008 | 17:30 »
es wäre ne coole Idee, die Tricks in einem Thread zu sammeln, rein aus Neugier aber eine Liste macht glaube ich nicht so viel Sinn. Die sollen ja spontan sein. Ich stelle mir wenig schlimmeres vor als mit der Liste in der Hand am Tisch zu sitzen und auf Szenen zu warten oder zu generieren in denen ich bestimmte Tricks dann einsetzen kann. Man wird ja sonst kaum Gelegenheit kriegen diese einzusetzen.
Es soll ja die Handlungsfreiheit fördern.
Du möchtest also KEINE lange Liste an Beispielen für Tricks, mit denen man am Tisch sitzen kann und darauf warten kann, bis einer der dort aufgelisteten Tricks mal paßt.

die Whispers from the pit sind aber mehr ein paar Tips. Eine wirklich lange Beispielliste ist das nicht.
Und Du bemängelst, daß die Whispers from the Pit KEINE wirklich lange Beispielliste für Tricks enthalten.

Offline ragnar

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #161 am: 21.07.2008 | 17:34 »
Und Du bemängelst, daß die Whispers from the Pit KEINE wirklich lange Beispielliste für Tricks enthalten.
Nicht alles was Falcon beschreibt sind Mangelerscheinungen. Manchmal sind es auch nur Hinweise das man sich nicht zu viel davon versprechen soll.

Offline Falcon

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #162 am: 21.07.2008 | 17:37 »
ragnar hat erkannt :)
Das ist ein Hinweis, nicht alle Leute schreiben Posts auf "Ich will..." -Basis.

die Tips sind auf jeden Fall nützlich um in das Konzept hinein zu kommen. Wobei die meiner Meinung nach teilweise etwas zu weit gehen (ohne das es Erschwernisse oder so etwas gibt) aber das ist ja nur eine Stilfrage.
tja ich find auch keinen funktionierenden link mehr. Sieht so aus als würd die Neuaufmachung und  TAG Gründung nicht nur Gutes hervorbringen.
« Letzte Änderung: 21.07.2008 | 17:42 von Falcon »
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Offline sir_paul

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #163 am: 21.07.2008 | 17:38 »
Ach Schit, da waren Ragnar und Falcon schon schneller  :'(

Enpeze

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #164 am: 21.07.2008 | 17:54 »
Hey als neuangeworbener D&D Spieler will ich mein SW aber schon ohne eigenen Energieaufwand konsumieren. Ich zahl ja schließllch 10$ dafür. Für soviel Geld kann man schon 1x vorkaute Tauntlisten verlangen. :)

Offline Dr. Shoggoth

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #165 am: 23.07.2008 | 22:31 »
Kennt oder hat jemand eine Konversion von Wasted West nach SW?
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Offline Zornhau

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #166 am: 24.07.2008 | 11:41 »
Im Pinnacle-Forum haben sich immer mal wieder Leute geäußert, die Hell on Earth mit SW-Regeln spielen.

Ein Conversion-Dokument ist mir bislang noch nicht untergekommen.

Pinnacle selbst hat ja schon seit Jahren eine Rohfassung der HoE:Reloaded-Texte rumliegen gehabt. Diese hatte Wiggy vor seinem Weggang (den Aussagen im Pinnacle-Forum zufolge) ebenfalls noch in den Fingern gehabt (so daß dort Teile des geplanten Postapocalyptic Toolkit eingeflossen sind).

Nachdem sich PEGINC wieder auf seine eigenen IPs konzentrieren möchte, kann man hoffentlich bald (nicht mehr dieses Jahr - soviel ist wohl sicher) mit einer HoE:Reloaded-Fassung rechnen.

In puncto Conversion zum aktuellen Zeitpunkt: Do it yourself.

Enpeze

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #167 am: 24.07.2008 | 19:57 »
eine Frage: habt ihr SW auch schon mal ohne Minis gespielt und wenn ja wie hats euch gefallen?

MarCazm

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #168 am: 24.07.2008 | 20:20 »
Funktioniert auch bestens. Man darf dann nur keine großen Mengen an NPC's mitführen. Das würde zu unüberschaubar werden ohne Minis.

Offline Dr. Shoggoth

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #169 am: 24.07.2008 | 21:56 »
Danke für die Infos zu HoE

Wir haben bisher nur ohne Miniaturen gespielt und es hat prima geklappt. Das Problem ist dass wir kaum Gelände haben und wenn wir uns mit Schuhkartons und Würfelbechern aushelfen können wir uns auch gleich alles einfach Vorstellen...
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Offline Falcon

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #170 am: 24.07.2008 | 23:45 »
hab mich von Erzählkämpfen mit Tabletopregeln (DSA z.b.) seit 3.5 entgültig getrennt. Ich kann mir nicht vorstellen wie man einen Kampf mit mehr als zwei Beteiligten und abwechslungsreichem Gelände erzählerisch mit TT Regeln machen soll.

@Dr.Shoggoth: wieso Gelände? Ihr könnt das doch aufmalen und dann Figuren drauf setzen.
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Offline Dr. Shoggoth

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #171 am: 25.07.2008 | 00:06 »
ja, hab ich auch schon überlegt. Aber da braucht man doch ne recht große Plane. Glaub fast nicht dass das auf ein A3 Blatt passt. Und dann ist es immer noch nicht groß stimmungsvoller. Außer man gibt sich halt richtig Mühe mit der Zeichnung...
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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #172 am: 25.07.2008 | 00:13 »
es gibt ja diverse Ebenen. Ich kann mir nicht vorstellen das Enpeze bemalte Zinnis auf selbstgeschnittenen Styroporgeländen mit Kunstrasen bezogen und mit Miniaturgegenständen versehen meint.

Die Figuren (wir benutzen Würfel) und eine Flipmat (1m*1m Plastik) mit Folienschreiber reicht ja auch. Es soll ja nur zur Vereinfachung dienen. Das RPG passiert immer noch im Kopf.
Es ist mir nur ein Rätsel wie man es sich extra schwer machen kann und Brettspielregeln erzählerisch abhandelt?

Figuren und Plane heisst ja nicht, daß es die Umgebung ersetzen soll (kann aber).
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MarCazm

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #173 am: 25.07.2008 | 01:14 »
Also einen Plan mit Steinen, Würfeln, was man auch immer benutzen möchte ist bei SW mMn mehr als angebracht. Besonders wenn man das System tatsächlich für das benutzen möchte, für was es ausgelegt ist. Nämlich Kämpfe mit vielen Beteiligten ratz fatz durchführen zu können. Und mit vielen Beteiligten meine ich 20+. Bis 20 kann man noch ohne Plan und Markierungen arbeiten. Bei mehr wird es einfach zu unübersichtlich und durcheinander.

Ein Grund warum ich manchmal zu den Mass Battle Rules gegriffen habe um die NSC Kämpfe zu regeln und die Spieler ihren Hauptkampf zu lassen. Je nach Verlauf bzw. Ergebnis des Kampfes konnten die Spieler laut MBR in den Kampf der NSC's eingreifen oder wenn sie ihren Hauptkampf erledigt hatten und die feindlichen NSC's ihren Part gewonnen noch diese zu bezwingen usw.

Man ist nicht zwangsläufig auf eine Battle Map angewiesen aber sie erleichtert die Übersicht und Verständlichkeit des Kampfgeschehens ungemein.

Offline Zornhau

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Re: [Savage Worlds] Frage-Antwort-Thread
« Antwort #174 am: 25.07.2008 | 02:05 »
    eine Frage: habt ihr SW auch schon mal ohne Minis gespielt und wenn ja wie hats euch gefallen?
    Ja. - Nicht gut.

    Für mich waren das Experimente, nachdem ich schon eine Weile SW mit Miniaturen gespielt hatte (davor aber z.B. Deadlands Classic im Normalfalle ohne Miniaturen). - Ich habe miniaturenloses SW mit 50F, mit DL:R und mit selbstgemachtem Pulp-Archäologen-Setting (Wer mag dieser Archäologe wohl sein?) ausprobiert.

    Die Resultate waren dermaßen ernüchternd und unbefriedigend, sowohl aus Spielleitersicht als auch aus dem Feedback der Spieler, daß ich seitdem NIE MEHR auf Miniaturen beim Spiel verzichtet habe (und auch DL Classic nur noch mit Miniaturen spiele).

    Es gibt viele Rollenspielsysteme, die einem das "Miniaturenschieben" mit rigidem Kästchenzählen und Vierteldrehungsspitzfindigkeiten vergällen. Bei Savage Worlds hat MIR das Spiel mit Miniaturen, nachdem mir insbesondere die Midgard- und die D&D 3E-Regeln die Lust daran verdorben haben, wieder so richtig Spaß gemacht.

    Beim Verzicht auf Miniaturen gab es sogleich dieselben Probleme, die man sonst auch immer hat, wenn man ohne Miniaturen spielt:
    • Wer steht wo?
    • Spieler, die ihre Charaktere verbal durch die Gegend zu "beamen" verstehen (oder es zumindest versuchen).
    • Ständiges Nachfragen, wo denn nun der Gegner ist, ob man an diesen oder jenen noch herankommt, usw.
    • Distanzen, Positionierungen, überhaupt jegliche TAKTIK ist nahezu unmöglich ohne konkrete Visualisierung
    .

    --- Einschub ---
    Man kann auch mit ANDEREN Visualisierungsmöglichkeiten spielen als nur mit Miniaturen und Battlemap. Die Fragestellung habe ich aber so verstanden, daß man GRUNDSÄTZLICH OHNE Visualisierung, also auch ohne Bonbons, statt Miniaturen, ohne Bleistiftskizze mit Kreuzchen für die Position, oder ohne das "Nadelspiel" spielt. - Wir spielen aktuell daheim auf einem ausrangierten, ziemlich großen Whiteboard, daß als Tischplatte dient. Da kann man problemlos schnell etwas aufzeichnen und wieder wegwischen. Somit braucht es nicht elaborierte Dundjinni-Battlemaps und (selbstangemalte) Miniaturen zur Visualisierung, sondern es geht auch mit anderen Mitteln. - Die von mir geschilderten Erfahrungen beziehen sich jedoch auf das Spielen OHNE JEGLICHE greifbare "tactical map" für die Spieler und den Spielleiter.
    --- Ende des Einschubs ---




    Was insbesondere beim Spielen ohne Miniaturen mißfallen hat:
    • Kaum jemand hat Tricks, Test of Will, Ganging-Up und dergleichen genutzt, da nicht klar war, ob ein Trick z.B. einem anderen SC bei dessen Gegner nutzen würde, bzw. da nicht klar war, wer eigentlich alles gerade wen tatsächlich im Kampfgeschehen "bindet".
    • Keine Verwendung der Szenerie, da es keine Szenerie gab. Diese wurde zwar beschrieben, aber die Beschreibung wird praktisch sofort wieder vergessen und - da nicht offensichtlich immer optisch präsent - bestenfalls durch Nachfragen nochmals aufgefrischt. Weit weniger Ausnutzen der Szenerie für Tricks, für coole Stunts, für das Abdrängen der Gegner, usw. war die Feststellung.
    • Charaktere mit durch teuer erkaufte Edges vorhandenen Vorteilen konnten diese nicht so effektiv bzw. garnicht zum Tragen bringen, wie beim Spiel mit Szenerie. Besonders schlimm: Sweep, Fleetfooted, Florentine. Die betreffenden Spieler fühlten ihre Charaktere mit "nutzlosen Vorteilen, die eh nie drankommen" ausgestattet. Auf der Battlemap wären diese Vorteile bei demselben Szenario GARANTIERT zum Einsatz gekommen bzw. hätten den Unterschied ausgemacht (Beispiel: Wenn sich alle 6" bewegen können und einer kann sich 8" bewegen, dann ist dieser Unterschied auf der Battlemap offensichtlich ein Vorteil. Beim reinen Beschreiben muß der Spielleiter daran denken, diesem Charakter ab und an mal ein "Bonbon" zu schenken, daß er noch an einen Gegner herankommt, der sonst noch nicht in der Runde erreichbar gewesen wäre.)
    • Alles in allem bei solchen Edges, die sich auf Positionierung auf der Battlemap beziehen: Der Vorteil hängt nur noch von "Geschenken" des Spielleiters ab, der auch noch ständig mitverfolgen muß, wer welchen Vorteil überhaupt hat. Beim spielen mit Miniaturen sorgt der Spieler SELBST dafür, daß er in die Position kommt, die ihm erlaubt seinen Vorteil auszuspielen, und nicht der Spielleiter, der dem Spieler den Effekt des Vorteils ab und an "schenken" muß.
    • Die Kämpfe haben DEUTLICH LÄNGER gedauert, obwohl die Anzahl an Beteiligten für Kämpfe auf der Battlemap lächerlich gering gewesen wäre (unter 20 Beteiligten im Endkampf insgesamt - das ist für SW ja schon eine geradezu "private" Szene, bei so wenigen Beteiligten). Durch das ständige Nachfragen, wer denn wo ist, durch MEHR BUCHHALTUNG, weil man nicht mittels der Figuren das Notieren von Shaken, von Wunden, usw. total einsparen konnte, waren die Kämpfe viel zäher und weniger flüssig und überhaupt nicht FFF.
    .

    Was waren die Vorteile beim Spielen ohne Miniaturen:

    KEINE.

    Ernsthaft.

    Es gab NICHT EINEN VORTEIL, den man feststellen konnte.

    Manche führen ja an, daß sie beim Aufbau der Szenerie und beim Herauskramen der Miniaturen "aus ihrem Eintauch-Gefühl" herausgerissen würden.

    Das ist natürlich Unfug, weil einen auch schon der Harndrang, der Pizzamann, das Handy, oder der Würfel, der in die Teetasse hopst aus dem "Eintauchen" herausreißen.

    Die Vertreter dieser "Immersions-Bruch-These" unterschlagen natürlich immer, daß man genauso schnell wieder "drin" ist, wie man draußen ist. Dem Nebenmann fällt die Handvoll Kartoffelchips in den Kaffeepott. Alles lacht. Weiter geht's. Kein Problem mit einer solch volatilen Qualität wie dem "Eintauchgefühl".

    Es ist ja auch nicht so, daß es bei meinen Runden ständig lange Pausen für das "Kulissenschieben" gäbe. Ganz im Gegenteil. Modulare Szenerie (z.B. von WorldWorks) oder gutvorbereitete, optisch ansehnliche Battlemaps (mit Dundjinni erstellt) sorgen sogar für MEHR und SCHNELLERES Gefühl "wirklich da zu sein", wo die Charaktere sich befinden, als wenn  man den z.T. zwangsläufig längeren Beschreibungen des Spielleiters lauschen muß und man nur einen Bruchteil der vorgetragenen Informationen überhaupt verwerten kann.

    Ich habe mir angewöhnt auch ganz klare Nicht-Kampfszenen mit Szenerie und genauer Positionierung der Figuren auf dem Tisch auszuspielen. Da kann man seinen Charakter lässig neben dem Kamin stehen lassen, während sich arrogante Adelige des Mitspielers gleich im Mittelpunkt der Einrichtung des Raumes niederläßt, daß allen klar ist, daß ER der wichtigste im Raum ist. - Spielt man normale Szenen auch mit Battlemaps aus (die meisten Szenarien haben ja schöne Darstellungen der Arbeitszimmer oder Werkstätten usw., in denen längere Gesprächsszenen erfolgen), so ist der Übergang zu körperlicher Gewalt sogar ganz OHNE "Umbau" möglich.

    Ich habe wirklich VIELE Faltfiguren aus Papier für sehr viele Genres und in unterschiedlicher Machart, unterschiedlichem Stil. Wenn ich in Deadlands:Reloaded eine Kneipenschlägerei nicht ausschließen möchte, dann plaziere ich in einer Saloon-Szenerie gleich mal 30 oder 40 Figuren, die sofort OPTISCH klarmachen, wie voll der Laden eigentlich ist. Dann ist auch klar, daß man sich nicht einfach so durch 20 Leute "beamen" kann, wenn man sieht, wie der korrupte Deputy gerade durch den Hinterausgang verschwinden will. - Allein diese Art Szenen aufzusetzen hat zu den spannendsten Westernverfolgungsjagden durch nächtliche Boomtowns geführt, die ich je gespielt habe. Ohne Miniaturen wäre das ganze nur noch flach gewesen.

    Man muß sich ja nicht verkünsteln und für jede Eventualität die maßgeschneiderten Räumlichkeiten und Figuren haben. Einen guten Satz an generischen Szenerien und eben modular zusammensetzbare Szenerien sind hier von unschätzbarem Wert.

    Noch einmal zum "Untertauchen".

    Wenn eine Szene, egal ob als Miniaturen-Gesprächszene aufgebaut oder ohne jegliche Miniaturen abgewickelt, zu einer Kampfszene eskaliert, dann ist der Ruf nach "Initiative" immer etwas Besonderes.

    Das ist, wie wenn sich in einem Computerspiel oder in einem Film die Hintergrundmusik ändert und man nun WEISS, daß jetzt etwas Spannendes und Gefährliches passieren wird.

    Somit ist das auf den Tisch Legen der Battlemap, die mit großen Augen studiert wird, der Zeitpunkt, wo sich sofort die Taktiker die "sweet spots" herauspicken, wo die Nicht-Taktiker über die schönen Details, das Kolorit der Battlemap, die Einrichtungsgegenstände, Fahrzeuge, Fußspuren usw. zu erhöhten Glaubwürdigkeit der Szenerie der Actionszene enthält, freuen können.

    Die Positionierung der Figuren. Der eigenen SCs-Figur, der eigenen Alliierten. Die Positionierung der NSCs, der Gegner, der Unbeteiligten, der Fahrzeuge usw. - Das alles sind die Kameraeinstellungen, die jedem dieser Szenen-Elemente eine kurze Großaufnahme schenken und die man - weil sie ja immer noch für jeden sichtbar auf dem Tisch sind - auch nicht vergißt.

    Wenn man ein solches Spiel wie Savage Worlds, welches cinematische Elemente mit taktischen und darstellerischen verknüpft, spielt, dann möchte man auch für alle diese Elemente etwas Unterstützung in den Szenen haben.

    Durch schöne Szenerie gewinnt eine Kampfszene an Bedeutung. - Der Kampf mit den Schlägern in der Gosse kann mit ein paar Strichen der wasserlöslichen Stifte auf dem Whiteboard visualisiert werden. Dieser Kampf ist minderwichtig und es gibt kein großes Special-Effects-Budget dafür. - Der Endkampf in einer Stadt voller wahnsinniger, bewaffneter Fanatiker, wo man mit einer Handvoll gegen die gesamte Stadt antreten muß und sich die Vorgehensweise GENAU überlegen muß, der verdient MEHR SZENERIE und MEHR AUFWAND bei der Szenerie.

    Wenn ich aufwendige Szenerien auf den Tisch bringe, dann ist gleich die Bedeutung der Szene gleich größer, als wenn ich nur eine händische Skizze auf einer Battlemat oder dem Whiteboard anfertige. (Das muß nicht immer sein - je nach Ausstattung, die greifbar ist, kann das auch anders aussehen. Wenn ich daheim vor Regalen voll Papier-Gebäude und Szenerie-Elementen spiele, mache ich das so. Auf Cons komme ich aber nicht mit drei Schrankkoffern voll 3D-Szenerie, sondern eher mit 2D-Battlemaps oder gar nur eine Battlemat zum Draufmalen. - Je nachdem, was gerade verfügbar ist, kann man diese Möglichkeit eine Szene aufzuwerten nutzen oder nicht.)

    Genauso die Figuren. Ich MAG die Faltfiguren aus Papier, da ich mir aus diversen Quellen einfach Bilder für meine NSCs selbst aus dem Internet holen kann, diese in eine Faltfigur verwandle und so eine IDEAL auf den von mir erdachten NSC passende Miniatur im Spiel verwenden kann. Vor allem kann man mit etwas Bildbearbeitungsgeschick auch die wüstesten Sonderfiguren, die man eh nicht als Plastik- oder Metall-Miniatur kaufen können wird, basteln. Und man kann UNMENGEN an Extras-Horden auf den Tisch bringen (das geht auch bei Deadlands Classic, wie wir letztes Wochenende festgestellt haben, aber da waren hundert Figuren auf der Szenerie so ziemlich die Obergrenze dessen, was ich JEMALS WIEDER bei Deadlands Classic in eine Kampfszene packen werde - mit DL:R wäre das in einem Drittel der Zeit gegangen und ich hätte nochmal so viele Figuren auf den Tisch gepackt (der Schurke hätte noch ca. 150 Zombies mehr in petto gehabt, die ich aber nicht bringen konnte - es hat so schon lange genug gedauert; Deadlands Classic halt)).

    Was ich durch Savage Worlds und den EINFACHEN Umgang mit Miniaturen verloren habe, ist die ANGST vor der Anzahl an Gegnern in Kampfszenen. In D&D 3E habe ich einen HORROR davor gehabt mal 50 Gegner auf den Tisch zu bringen. Das dauerte lange und ich HASSTE die Buchhaltung jedes öden Hitpoints. - Ein Regelsystem mit Hitpoints, statt der Wundenstufen von Savage Worlds (oder Deadlands Classic, was das betrifft) würde ich NICHT mehr mit solchen Szenenumfängen leiten wollen. Mir macht es ja Spaß große Mengen NSCs als taktische Herausforderung für meine Spieler aufzufahren. Aber die Verwaltung von deren Spielwerten ist für mich das Gegenteil von Spaß. - Klar, es gibt Rollenspiele, bei denen man das Ganze dann einfach beschreibend per "Handwedeln" des Spielleiters abwickelt. Nur ist das für mich als Tactician und Buttkicker völlig unbefriedigend. Da beschneide ich genau das, was MIR als Spielleiter und was MEINEN Spielern Spaß macht, nur weil das Regelsystem nicht in diese Bereiche skaliert.

    Bei Savage Worlds habe ich nicht nur keine Angst vor großbestückten Kämpfen mehr, sondern ich kann meinen Spielern endlich das Gefühl bieten, daß sie WIRKLICH mit wenigen SCs und Alliierten gegen eine ganze Armee standgehalten haben. Und das OHNE "Handwedeln" und ohne "Geschenke" des Spielleiters, sondern allein aus dem spielerischen Einsatz der SPIELER SELBST.

    Ich habe gerade WEGEN der guten Skalierbarkeit von Savage Worlds mit Miniatureneinsatz Szenen spielen können, die insbesondere in unserer "Alte Säcke (tm)"-Runde, in der ich der Jüngste bin, bei Spielern mit 20, 25, 30 Jahren Rollenspielerfahrung echte Rührung ausgelöst haben. Nicht Emo-Gejammere, sondern Rührung, weil man selbst ein HELD sein konnte.

    Das ist ein weitere Punkt, der beim Spielen mit Miniaturen eine Rolle (sic) spielt: Die Miniaturen und wie sie sich auf der Szenerie bewegen spielen ROLLEN.

    Der vorsichtige Charakter hält sich stark am Rande, in Deckung und stürmt nicht mitten ins Getümmel. - Der umsichtige Kommandeur schart die Alliierten um sich (um sie auch in den Genuß seiner Command Edges zu bringen) und sorgt dafür, daß sie geordnet den Gegnern entgegentreten. - Die Sniper picken sich die Anführer der Gegner heraus (und die gegnerischen Sniper!). - Die Kavallerie macht einen Durchbruch durch die (nachdem die Sniper die Offiziere der Gegner ausgeschaltet haben) führungslosen Truppen. (siehe den entsprechenden Beitrag mit den Bildanhängen im Blutschwerter-Forum; hier meckerte die Forensoftware, daß die Bilder zu groß seien)

    Mittels der Miniaturen können auch nicht so eloquente Spieler die besonderen Eigenheiten ihrer Charaktere in Kampfszenen leichter ausspielen. Und auch Charakterzüge, die sich an anderen Stellen im Spiel nicht so krass auswirken, wie im Kampf, treten durch rollengerechten Miniatureneinsatz umso deutlicher hervor.

    Wichtiger Punkt: Das ist für mich der UNTERSCHIED zu Tabletop-Konflikten - die TT-Miniaturen sind nur Träger von Kampfkraft, aber sie sind keine Charaktere in der Spielwelt, an ihnen hängt nichts und niemand (auch nicht ganz wahr, aber doch nicht vergleichbar mit dem Rollenspiel). Im Rollenspiel mit Miniaturen sieht man umso deutlicher, wie der eine, einzelne Charakter - gespielt nach den Besonderheiten seiner Rolle, seines Charakterkonzepts, seines Hintergrunds - etwas BESONDERES ist. Er ist MEHR als nur ein Kampfkraft-Träger.

    Wenn sich die nicht besonders kampffähige Nonne als Pazifistin mit heroischen Anwandlungen mitten ins dickste Kampfgetümmel stürzt, um einen verwundeten Extra zu retten, und sich in dieser Folge andere SCs bemühen müssen, die Nonne vor Schaden zu bewahren, dann wäre das im Tabletop kein schlauer Zug gewesen. Im Rollenspiel ist das Ausspielen von Heroic, Pacifist und Stubborn  der Nonne. - Die GRÜNDE für Handlungen auf der Battlemap sind im Rollenspiel mit Miniaturen z.T. völlig andere als die beim Tabletop.


    Mir haben sich jedenfalls durch die Leichtigkeit, mit der mittels Miniatureneinsatz in Savage Worlds die Kampfszenen von der Hand gehen, ganz neue Möglichkeiten für meine Spielgestaltung erschlossen, die mit anderen, in der Handhabung einfach umständlicheren Regelsystemen nicht befriedigend umsetzbar oder überhaupt nicht möglich gewesen wären.

    Angefangen von einer "privaten" Auseinandersetzung mit insgesamt fünf Beteiligten in einem grob skizzierten Rechteck auf dem Whiteboard bis 500+ Figuren auf dem Wohnzimmerfußboden skaliert das SW-Normalkampfsystem ausgezeichnet. Und für alles, was WIRKLICH große Anzahlen an Kämpfenden aufweist, da gibt es ja das Massenkampfsystem.