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Rollenspiel-Marketing?
Ludovico:
--- Zitat von: Thalamus Grondak am 9.10.2007 | 16:02 ---Da steht natürlich die Frage im Raum, wen man erreichen will. Will man Rollenspieler dazu bringen dieses spezielle RPG zu wählen, oder will man mit diesem RPG nicht-Rollenspieler zum Rollenspiel bewegen.
Für ersteres hast du Recht, da geht es nicht mehr um die Features die diese Spielart von anderen abgrenzt.
Will man aber letzteres erreichen ist sowas essentielles schon wichtig.
--- Ende Zitat ---
Ich denke eher nicht.
Worauf klickst Du eher?
Auf ein Banner, daß viel Text enthält und die Vorteile eines Produkts darstellt oder doch eher auf ein Banner, auf dem ein kurzer markiger Satz oder Spruch oder nur ein Bild steht?
Wenn Du dann auf der Webseite von einem Dir unbekannten Produkt bist, möchtest Du ja auch erstmal erfahren, was es ist.
Da ist es erstmal gängig, sowohl bei RPGs als auch bei Computerspielen, die Hintergrundgeschichte erstmal kurz zu erzählen und dann werden die Features aufgelistet.
Thalamus Grondak:
Für RPGs im Internet werben halte ich schonmal für wenig Produktiv.
Die erste Hemmschwelle habe ich ja schon weiter oben genannt, muss man überspringen indem man im Normalen Spielwarenhandel erhältlich ist. Das heisst dann weg von Schönen Hochglanzbüchern, hin zu Heften, die in Spieleboxen passen.
Mir würde das garnicht schmecken, aber das ist der richtige Weg.
Ludovico:
--- Zitat von: Thalamus Grondak am 9.10.2007 | 16:46 ---Für RPGs im Internet werben halte ich schonmal für wenig Produktiv.
--- Ende Zitat ---
Es kommt drauf an, wen man anvisiert und ich wette mit Dir, daß sogar ernsthafte Brettspieler (also jene, die auch solche Spiele wie Arkham Horror und kompliziertere Spiele zocken), die Du über den normalen Spielwarenhandel erreichen wirst (MMORPGler wird man damit gar nicht erreichen können und nur einen geringen Anteil der Fantasy-Fans), mittlerweile das Medium Internet nutzen, um Bestellungen für speziellere Spiele aufzugeben oder via Boardgamegeek erstmal sehen, ob ein Spiel überhaupt ihren Geschmack findet.
Das Internet ist das Medium, in dem sich mögliche Zielgruppen bevorzugt tummeln und es bietet die Möglichkeit, günstig zu werben.
Wenn Du in den normalen Spielehandel willst, insbesondere die Großen, hast Du immer noch das Problem, daß Dein Spiel erstmal nicht sonderlich bekannt ist, weil es höchstens durch Stöbern gefunden wird.
Desweiteren wirst Du gerade bei großen Ladenketten noch was zahlen müssen, um Deine Waren ins Regal stellen zu lassen und wenn Du Pech hast, bleibst Du auf einem Teil Deiner Sachen sitzen.
Der RPG-Markt ist eine mittelschwere Katastrophe und meiner Ansicht nach würde nur ein sehr verzweifelter oder ein sehr dummer Mensch jetzt noch versuchen, ein RPG kommerziell (und hauptberuflich) zu vertreiben (so als Hobby, wenn einem das Geld egal ist, dann ok), weil es zu riskant ist und der zu erwartende Gewinn nicht hoch ist.
Wenn ich es aber machen würde, dann würde ich die gesamten Distributions- und die gesamte Logistikkosten auf den niedrigstmöglichen Stand bringen, indem ich PDFs vertreibe und die Werbung nur über die günstigsten Medien vertreibe, also das Internet.
Da die möglichen Käufer sich vor allem unter Gruppen aufhalten, die eh schon im Internet aktiv sind und über Computer inkl. Drucker verfügen sowie sehr oft auch Teamspeak installiert haben, würde ich gerade das Internet benutzen.
Ludovico:
--- Zitat von: Turning Wheel am 10.10.2007 | 11:51 ---@ others:
Hier taucht immer wieder auf, dass man den Markt verändern müsste (Käufergewohnheiten ändern) um Rollenspiele besser vermarkten zu können. Es gibt prinzipiell schon die Möglichkeit den Berg zum Propheten zu tragen, aber eine kleine Firma kann das unmöglich leisten. Um neue Märkte zu erschließen muss man große Summen investieren. Am Anfang muss man beobachten wie ein Markt ist und sich wohl oder übel daran orientieren.
--- Ende Zitat ---
Es geht weniger um die Erschließung neuer Märkte (was tatsächlich ziemlich teuer ist) und Käufergewohnheiten zu ändern, ist auch schwierig. MMORPGler können gerne weiterhin MMORPGs spielen. Allerdings geht es darum, Gruppen, die ein Interesse an PnP haben könnten, dieses Produkt nahezubringen, bzw. den Bekanntheitsgrad zu steigern, denn Produkte, von deren Existenz man nicht weiß, werden nicht gekauft.
In diesem Thread finden sich bereits einige Ideen, wie auch kleinere Verlage mit wenig Geld so etwas schaffen können und der Ressourcenmangel ist auch ein Grund, weshalb ich gerade im Internet werben würde (der andere ist der, daß sich dort auch die Gruppen bevorzugt rumtummeln, die für mich als Zielgruppen in Frage kämen).
Mann ohne Zähne:
Ich überlege mir gerade, ob und wie sinnvoll es wäre, wenn man neue Rollenspiele eben nicht mehr als solche deklariert, sondern versucht, sie über die Gesellschaftsspiel-Schiene in den Markt zu hieven.
Ich könnte mir auch vorstellen, Regelwerke in Zukunft über die "Fiction"-Schiene von Verlagen laufen zu lassen. Das würde bedeuten, keine Sonderformate mehr, sondern etwa normalformatige Hardcover oder Taschenbücher. Diese Verlegungsform hätte auch den Vorteil, dass die Bücher um einiges preiswerter wären als jetzt. Stellt euch mal vor: Dann stünde neben der x-ten Auflage von "Conan, der Barbar" halt einfach auch das Regelwerk. Mir würde des gefallen.
... es hat vor ungefähr 20 Jahren oder so mal ein Fantasy-Rollenspiel gegeben (Maelstrom), dessen Regeln wurden im Taschenbuchformat verlegt. Hatte leider keinen Punch damals, aber ich bin davon überzeugt, wenn man das richtig anpackt, könnte man da einiges reißen.
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