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[Exalted] zwischen Harborhead und Varang

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X:
? Erzähl!

Edwin:

Sry...manchmal hält einen das tägliche Leben doch tatsächlich von wichtigen Dingen ab ~;D

Soo, zur Sitzung selbst.
Vorweg gesagt: Sie ist ziemlich schlecht gelaufen. Erst mal neutral der Ablauf, dann ein paar Punkte dazu.
Es begann damit, dass die drei Solars auf ihrem Weg in die Militärstadt Fes mitten in der Braunen Steppe eine Staubwolke am Horizont entdeckten. Da Versteckmöglichkeiten rar waren, entschied man, erst einmal zu schauen, was da kommt. Die Staubwolke wurde von drei Reitern verursacht; einem Händler der Gilde und zwei seiner Söldner. Diese waren offensichtlich mit ihrer Karawane von den gefürchteten Steppenreitern (einem Nomadenvolk, welches auf straußenartigen Tieren auf Jagd auszieht) überfallen worden. Die Karawan hat den schwierigen Landweg gewählt, um den saftigen Seezöllen des Reiches zu entgehen. Normalerweise gebe es mit den Reitern keine Probleme, wenn man in gut gesicherten Konvois ausziehe. Doch diesmal sei etwas schief gegangen. Die Reiter forderten die Solars dann noch auf, ihr Heil in der Flucht zu suchen, was diese natürlich nicht taten. Statt dessen mähten Jelena und Anorn die Gruppe von Verfolgern, die sich kurz darauf am Horizont zeigte, mit ihren Bögen einfach niedern. Man entschloss sich, auf eine reichhaltige Entlohnung hoffend, auch den Rest der Sache einmal näher unter die Lupe zu nehmen.
Die Karawane, aus der der Händler und seine Leibwächter ausgebrochen waren, hatte sich in typischer Westernmanier in eine Wagenburg verwandelt. Diese wurde von einer Gruppe von rund 50 Steppenreitern belagert. Die Solars (und vor allem Jelena) entschlossen sich daraufhin zum Frontalangriff.
Bei dem sich anschließenden Kampf wurde Anorn schwer verletzt (-4) und Jelena hatte so viele Charms eingesetzt, dass sie wie ein Christbaum leuchtete. Die restlichen Leute im Lager reagierten daraufhin ziemlich geschockt, war doch jetzt jedem bekannt, dass man es hier mit zumindest einem der gefürchteten Anathema zu tuen hatte. Man ließ die drei nicht näher herankommen. Nach kurzer Beratung blieb den Erhabenen nichts anderes übrig, als sich zurückzuziehen.
Sie suchten bald noch einmal den in der nähe versteckten Gildenmann auf und er konnte überzeugt werden, die versprochene Entlohnung auch ohne einen weiteren Besuch im Lager (wo ihm die Söldner sicherlich gesagt hätten, dass es sich bei den Fremden um Anathema handelt) auszuzahlen.
Die restliche Reise war wegene dem Schwerverletzten eine Tortur, man kam nur mühsam vorran und konnte wegen der Hitze wärend des Tages nur nachts reiten. Schließlich passierten die Reisenden die Große Mauer der Varang Stadtstaaten ohne weitere Zwischenfälle und trafen schließlich in Fes ein.
Hier entschloss sich Jelena schon eine Nacht später, dem Gefängnisturm einen Besuch abzustatten, in dem man den gefangenen Solar vermutete. Dieser Turm war aus Sicherheitsgründen auf einer Flussinsel in der Mitte der Stadt untergebracht und nur mit Booten oder schwimmend zu erreichen. Jelena konnte herausfinden, dass sich im Versorgungshaus neben der Turm einige Wachen aufhielten. Als sie in den Turm eindrang wurde sie auf weitere Wächter aufmerksam und entschloss sich zum Rückzug.

Eine Nacht später: man entschloss sich, jetzt endlich Nägel mit Köpfen zu machen.
Jelena stahl eines der Boote vom Landungssteg der Insel und setzte damit ihre zwei Kamaraden hinüber. Die restlichen Boote wurden in die Strömung geschickt, um die Wächter an einer eventuellen Verfolgung zu hindern.
Als die Drei den Turm betreten wollten, wurden sie plötzlich auf ein weiteres, beleuchtetes Boot aufmerksam, welches sich der Insel näherte. Es war mit drei Wächtern besetzt, welche offensichtlich zwei Gefangene zur Insel transportierten. Diese würden natürlich sofort die fehlenden Boote bemerken und Alarm schlagen. Alle verstecken sich zunächst hinter der Versorgungshütte. Die herrausspähnde Jelena verrät jedoch die Gruppe. Zwei Wächter suchen vorsichtig die Gegend ab. Die Gruppe entschließt sich spontan, auf den gewaltsamen Weg umzuschwenken und Jelena und Anorn können schießen die Wachen kurzerhand nieder. Diese können jedoch noch den Rest der Mannschaft warnen. Die Solars kämpfen sich erfolgreich durch die aus dem Haus strömende Wachmannschaft und verschanzen sich in der Hütte, denn plötzlich rückt aus dem Turm die restliche Wachmannschaft von etwa 30 Mann an. Bald wird auch klar, dass man der Belagerung nicht lange wird stand halten können, da vom Turm ein Leuchtsignal zum Festland abgeschickt wurde.
Alle entschließen sich zum Ausfall. Xoli kann den Schwertern der Angreifer dabei nur kurz standhalten und hat bald sein letztes Lebenskästchen verloren.
An dieser Stelle mussten und wollten wir das Spiel abbrechen.

Edwin:

Wie schon zu erahnen, hat der Spielabend deutlich weniger Spass gemacht als die auf ihn folgende lockere Munchkin Runde.
Wir haben danach noch eine kleine Krisensitzung abgehalten, hier die Zusammenfassung der Kritikpunkte und Erklärungsmöglichkeiten.

- Es wurde keinerlei Zeit an Taktik und Vorbereitung verschwendet. Der Angriff auf die Steppenreiter war vollkommen ungeplant und ohne jegliche Logik. Es war einzig einem von Jelenas Charms zu verdanken (einem, mit dem sie mehrere Pfeile gleichzeitig verschießen kann), dass die Gruppe nicht schon in den ersten paar Ticks ausgelöscht wurde.
Die Rettung kam dann durch einen Ausfall der Söldner, trotzdem war ein schwer Verletzter in der Gruppe. Dieser war durch diese Aktion dann auch im folgenden Spielverlauf kaum noch zu gebrauchen. Der Kampf selbst hat überhaupt keinen Spass gemacht, da das Managen von 20+ Einheiten der reinste buchhalterische Alptraum ist. An der Stelle dacht ich mir noch: Hm, kann passieren, sie ham halt ihre Möglichkeiten überschätzt. Ich hatte eigentlich mit nichts bestimmten gerechnet, (Weglocken der Reiter, Verhandlungen, Mobilisieren der verbliebenen Söldner zu einer militärischen Einheit...), aber ein FRONTALANGRIFF auf 50 Krieger war dann doch sehr überraschend.
Naja, Schwamm drüber, dacht ich mir, kann passieren, das wird ihnen schon eine Lehre gewesen sein. Dacht ich so. Beim Eindringen in den Turm wurde wieder keine einzige Synapse für Planung oder wenigstens IRGENDEINE Erkundung angeworfen. Keiner wusste wo der Solar genau ist, wie viele Wächter im Turm sind, welche Verteidigungseinrichtungen zu erwarten sind. Das Befreien von Gefangenen ist eigentlich ein typisches Abenteuerthema und es gibt tausende bekannte Möglichkeiten verzugehen, aber es wurde genau eine in Betracht gezogen: ANGRIFF.
Entsprechend sah man sich wieder einer Übermacht gegenüber. Spätestens jetzt dacht ich mir: Nun dürfte klar sein, dass sie nicht schon wieder rausrennen können und versuchen, einen nach dem Anderen umzunieten. Aber genau das geschah, und Xoli musste dabei vollkommen sang und klanglos sein Leben lassen.

-Es war keinerlei Bemühung zu irgendeiner Art von Interaktion zu erkennen. Gespräche innerhalb der Gruppe gab es gar keine, mit NSC nur in Form von Wortbrocken.
Das könnte auch an der etwas ungewöhnlichen Zeit gelegen haben (wir haben von 11 bis 16 Uhr gespielt, da es terminmäßig sonst gar nicht geklappt hätte).
Trotzdem war nicht mal ein Ansatz von Ehrgeiz in diese Richtung erkennbar.

Die Spieler haben mir in der Besprechung in diesen zwei Punkten total zugestimmt und sich vollkommen selbst die Schuld gegeben, ohne allerdings irgendeine Erklärung zu geben, WARUM alles so scheiße gelaufen ist. Ich bin mir sicher, auch ich hab meinen Teil zum schlechten Ablauf beigetragen, aber ich weiß nicht genau, was ICH falsch gemacht habe.
Vll könnten ein paar Leute hier eine kurze Fernanalyse abgeben, was falsch gelaufen sein könnte und wie wir weitermachen könnten.
Vlg, ein etwas geknickter
Edwin

Edwin:
So, nachdem sich alle Asche aufs Haupt gestreut haben und Besserung versrprachen machte ich mit einem etwas inkonsequentenm, aber durch die Hintergründe gebotenen Schwenk weiter.
Xoli konnte von Anorn noch in letzer Sekunde ins Haus gezogen werden, wo die schwer Verletzten allerdings immernoch in der Falle hockten.
Auf einmal passierte etwas seltsames: Aus dem Herzstein, den Jelena im Thronraum erhalten hat, löste sich plötzlich eine Art blaues Leuchten und führte die Gruppe zu einer versteckten Falltür, die ins feuchte Erdreich unter der Insel führte. Danach erlosch das Licht wieder.
Bald stellte sich heraus, dass der Gang in einer weiteren Falltür endete. Man tastete sich voran und stellte bald fest, dass man sich offenbar im Keller des Turms befand. Dort trafen die Erhabenen einen alten Mann, welchem man offensichtlich die Augen ausgestochen hatte und der schon über ein Jahr in einer lichtlosen Zelle ausharrte.
Es stellte sich heraus, dass es sich bei ihm offensichtlich um Yanes Vater handelt, welcher festgehalten wurde, um diese fürs Reich gefügig zu machen. Man beschloss in mitzunehmen und Yane bei Gelegenheit zur Rede zu stellen.
Einige Gänge weiter fanden die Flüchtenden eine Folterkammer, neben der der missgestaltete Foltermeister sein Lager aufgeschlagen hatte. Nach der Befragung wurde er von Anorn persönlich getötet.
Durch die Angaben des Ermordeten fand sich bald ein Treppenaufgang, der ins Erdgeschoss des von Wächtern relativ entvölkerten Gefängnisturms führte.
Hier musste entschieden werden, ob man sofort fliehen wollte oder sich lieber noch an der Rettung des Gefangenen versuchen wollte.
Jelena nahm die Sache selbst in die Hand und machte sich eilenden Schrittes auf den Weg zum obersten Stockwerk, wo sich nach Auskunft des Folterers der "spezielle" Gefangene befinden sollte. Allerdings befanden sich im zweithöchsten Stockwerk noch zwei speziell abgestellte Wachen, welche ganz vom Anblick der sich unter ihnen abspielenden Szene gebannt waren. Jelena erschoss einen von ihnen hinterrücks. Und forderte vom anderen den Schlüssel. "Das ist einen verzwickte Situation. Ich könnte den Schlüssel auch einfach aus dem Fenster werfen." "Ich finde die Situation nicht so verzwickt" sagte Jelena und erschoss den Wächter kurzentschlossen.
(später mehr)

Edwin:
[Fortsetzung]
Als Jelena aus dem Fenster des Turmes spähte, sah sie, dass die Wächter am Fuße der Festung offensichtlich Verstärkung erhalten hatte: Sie begrüßten ehrfurchtsvoll einen Mann Namens Bromir, der auch einige Soldaten mitgebracht hatte.
Der Solar tatsächlich im obersten Stockwerk angekettet und in schlechter körperlicher Verfassung. Doch als er Jelena erblickte, streift er plötzlich die schweren Eisenringe ab, tritt das anscheinend nur locker verkantete Gitter aus dem Fenster und verschwindet über diesen Weg: Ein Seil reicht ins darunter liegende Stockwerk. Die gesamte Situation war offensichtlich von Anfang an als Falle geplant gewesen.
Jelena entschließt sich nicht, dem Entflohenen zu folgen, sondern beginnt lieber damit, die Todeskanidaten aus den Zellen in den oberen Stockwerken zu befreien.
Unten kann der angebliche Solar die Xoli und Anorn davon überzeugen, er könne die Wächter draußen ablenken und so allen zu Flucht verhelfen. Kurz darauf hören die zwei jedoch nur noch, wie der Betrüger die Wächter mit lauter Stimme auf die Solars im Turm hinweist. Es kann gerade noch die Tür verriegelt werden. Die befreiten Gefangenen werden aus den Beständen der Wächter bewaffnet und auf den Kampf eingeschworen, als die Tür plötzlich wie unter den Schlägen eines Rammbockes erzittert und kurz darauf aufbricht: Im Rahmen stehen ein schwer bewaffneter Söldnerveteran und ein kleiner stämmiger Mann in einer schweren, mit dornen bespickten Jaderüstung. Jelena schießt auf den offensichtlich drachenblütigen einen Pfeil ab, den dieser mit seinem Schild aber parieren kann, bevor der Kampf losbricht. (an dieser Stelle hätten wir eigentlich endlich mal das Massenkampfsystem testen können, was vor allem für Anorn interessant gewesen wäre, aber irgendwie ist keiner auf die Idee gekommen... naja, nächstes mal.)
Unsere Solars schlugen sich erfolgreich zu den Booten durch, nur um dort auf den Söldnerveteranen und eine kleine Gruppe von Soldaten zu treffen. Wärend Xoli und Anorn die Männer in Schach hielten, zerstörte Jelena alle Boote bis auf eines, um ihre Flucht zu ersleichtern. Schließlich tötete Xoli den Krieger und man floh mit dem verbliebenen Fahrzeug. Am Strand hatten die Wächter offensichtlich gesiegt und mit lauter Stimme schwor der Drachenblütige Rache für seinen niedergemachten Freund und Leibwächter.
Da es leider nicht möglich war, die Stadt über den Wasserweg zu verlassen, mussten die Erhabenen ihren Weg durch die Gassen suchen, wo sie jedoch von einem zu aufmerksamen Wächter entdeckt wurden. Anstatt sie jedoch zu ergreifen, bot der Mann ihnen Hilfe an- offensichtlich gehörte auch er Serafins Bewegung an.
Das Fluchttor wurde von einer großen Gruppe von Bewaffneten bewacht. Es gelang allerdings dem befreundeten Wächter, der offensichtlich einen recht hohen Rang bekleidete, den Trupp abziehen zu lassen. Nach langen Überzeugungsversuchen gelang es auch, von den restlichen Männern durchgelassen zu werden. Endlich hatte man war die Flucht aus der Stadt gelungen, allerdings lag noch ein ganz schönes Wegesstück vor den Erhabenen, die noch zuätzlich durch Yanes blinden Vater und ihre eigenen Verwundungen behindert werden würden.
[Fortsetzung folgt]

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