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Wieviele Fertigkeiten braucht ein System?

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1of3:

--- Zitat von: Aradur am  3.08.2008 | 11:47 ---dem stimme ich zu :-) Rollenspiel kann auch ohne Werte gemacht weden, aber mich interessiert das wirklich.
--- Ende Zitat ---

Aber nicht alle mechanischen Eigenschaften sind - zumindest nach der gängigen Bezeichnung - Fertigkeiten. Das sind genau solche...

- die aus einer vorgegebenen Liste gewählt werden
- die ein betreffender Charakter nicht haben muss
- die er, wenn er sie hat, auf einer bestimmten Stufe hat.


Solche, die jeder betreffende Charakter auf einer Stufe haben muss, heißen Attribute.
Solche, die aus einer Liste gewählt werden, aber nicht durchgängig mit Stufe kommen, heißen z.B. Vorteil.

Und solche die nicht aus einer Liste kommen, rangieren im Gespräch meist als "Traits", unabhängig davon, ob sie Stufen haben oder nicht.


Möchtest du über Fertigkeiten reden oder über Charakterwerte? Denn Fertigkeiten braucht, es auch wenn man Werte haben will, gar nicht.

Feuersänger:
Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen, was die Paranoia vor Fertigkeiten soll. Ihr seid doch keine Pokemons, die sich nur 2 Werte merken können. Ich glaube, ein System mit nur 10 Fertigkeiten oder so wäre mir auf Dauer zu grob aufgelöst.
Das praktikable Minimum scheint mir etwa bei Savage Worlds zu liegen. Ich hab's jetzt gerade nicht greifbar, aber es waren iirc noch unter 20.

Systeme wie Star Wars d6 oder Shadowrun haben wesentlich mehr Fertigkeiten, ohne dass ich das je als ein Problem erachtet hätte. Bei ersterem wird z.B. zwischen Pilotenfertigkeiten für "Raumjäger", "Raumtransporter" und iirc noch größeren Schiffen unterschieden. Richtig so! Ob man hingegen bei Shadowrun unbedingt 6+ verschiedene Fertigkeiten nur für Feuerwaffen braucht (SR3), oder ob nicht eine oder zwei reichen (SR2), sei mal dahingestellt. Spielbar war es so oder so.

Definitiv zuviel ist es dann z.B. bei DSA. Wieviel "Talente" gibt es da? Bestimmt über 100. Jede einzelne verfickte Waffe ein eigenes Talent, und dann noch diesen ganzen absolut nutzlosen Rotz wie Ackerbau oder Schriftlicher Ausdruck (kein Scheiss!). Warum nicht noch ein Talent zum Socken sortieren? Das kann echt knifflig sein!

Muss man zwischen Nah- und Fernkampffähigkeiten unterscheiden? D20 sagt Nein, aber da wird der Kampf auch nicht mit Fertigkeiten abgewickelt. Von daher: wenn es Kampffertigkeiten gibt, möchte ich sie auch gerne in Nah und Fern aufgeteilt haben.

FAZIT: für die meisten Zwecke erscheint mir eine Fertigkeitszahl bis etwa 30 sinnvoll. Howgh!

mat-in:
Kommt sehr drauf an, was du damit machen willst und wie...

Zu wenig Fertigkeiten mit nur wenigen Abstufungen nehmen dir Möglichkeiten Charaktere zu individualisieren und Belohnungen zu verteilen / Den Charakter zu steigern.

Zu viele machen es unübersichtlich und die Charaktererschaffung wird unnötg kompliziert / man vergißt schnell wichtiges beim bauen.

Ich persönlich bevorzuge ein mittleres Level an Fertigkeiten (so... 40 Stück?) aber wenn es nicht anders geht spiele ich lieber mit 140 als mit 4, da sehen alle Charaktere gleich aus.

Feuersänger:
Ja, so in etwa sehe ich das auch.
Ich bin dann auch noch sehr dafür, dass die Fertigkeiten so gefasst sind, dass sie auch wirklich in etwa gleichwertig sind. Ohne da extra über unterschiedliche Kaufkosten balancen zu müssen, denn das saugt. Da muss man halt eben einzelne Fertigkeiten etwas enger oder weiter fassen, um sie auf par zu bringen.

1of3:

--- Zitat von: Feuersänger am  3.08.2008 | 16:28 ---Ja, so in etwa sehe ich das auch.
Ich bin dann auch noch sehr dafür, dass die Fertigkeiten so gefasst sind, dass sie auch wirklich in etwa gleichwertig sind. Ohne da extra über unterschiedliche Kaufkosten balancen zu müssen, denn das saugt. Da muss man halt eben einzelne Fertigkeiten etwas enger oder weiter fassen, um sie auf par zu bringen.
--- Ende Zitat ---

Du hat insoweit recht, dass es ganz nett sein kann, wenn verschiedene Werte gleich nützlich sind, wenn man sie mit den gleichen Punkten bezahlen soll und sie dadurch in Konkurrenz miteinander stehen. Das nämlich ist erstmal die Voraussetzung.

Damit das sinnvoller weise funktionieren kann, müssen alle am gleichen "Systemkern" hängen. Wenn man Fertigkeiten hat, die meinetwegen in ein Kampfsystem wirken und solche die ausschließlich für "Freies Spiel" benutzt sind, kann man die noch so breit oder eng machen, sie werden niemals gleichwertig. Ihre Wirkung spielt sich schon auf gänzlich unterschiedlichen Ebenen ab.

Die vernünftige Möglichkeit ist solche kategorial unterschiedliche Werte gar nicht erst in Konkurrenz miteinander treten zu lassen.



Das hat aber alles nichts mit Fertigkeiten im speziellen zu tun, sondern sind ganz grundsätzliche Überlegungen über Spielmechanik.

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