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Wieviele Fertigkeiten braucht ein System?
Skele-Surtur:
Ich mag ja die Systeme, bei denen man keine Liste hat, sondern der Spieler nach Rücksprache mit dem Esel entscheidet, wie das Skill heißt und was man damit macht. Aber das ist natürlich sehr vielen Leuten viel zu offen und unübersichtich.
=> Bin schon weg.
Thot:
--- Zitat von: Surtur am 5.08.2008 | 16:57 ---Ich mag ja die Systeme, bei denen man keine Liste hat, sondern der Spieler nach Rücksprache mit dem Esel entscheidet, wie das Skill heißt und was man damit macht.
--- Ende Zitat ---
Was besonders deshalb Charme hat, weil so die Vorstellungen des Spielers nicht durch eine dafür vielleicht mit falschen Schwerpunkten versehene Vorgabe eingeschränkt oder gar verhindert werden.
--- Zitat ---Aber das ist natürlich sehr vielen Leuten viel zu offen und unübersichtich.
[...]
--- Ende Zitat ---
Kann es sein. Muss es aber nicht, wenn man's richtig macht.
killedcat:
--- Zitat von: Surtur am 5.08.2008 | 16:57 ---Ich mag ja die Systeme, bei denen man keine Liste hat, sondern der Spieler nach Rücksprache mit dem Esel entscheidet, wie das Skill heißt und was man damit macht. Aber das ist natürlich sehr vielen Leuten viel zu offen und unübersichtich.
=> Bin schon weg.
--- Ende Zitat ---
Grins. Klar. Und die Regeln lassen wir auch weg. Können uns ja alle einigen. Sind ja erwachsene Menschen und so ... ;D
--- Zitat von: Merlin Emrys am 5.08.2008 | 16:54 ---Möglich vielleicht schon, aber es leistet etwas ganz entscheidendes nicht, das mir wichtig ist: Dann einigermassen vernünftig nachvollziehbare Ergebnisse zu liefern.
Natürlich kann man sich auf "Wissen", "Kampf", "Handwerk" und "Sport" beschränken, da ist auch mehr oder weniger alles drin - aber ich kann nicht glauben, daß jemand, der vielleicht ein guter Mediziner ist, damit auch automatisch Ahnung von Ethologie hat. Der Sohn eines Ethologen weiß vermutlich mehr (wenn Papa am Eßtisch ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern gepflegt hat). Das Ableiten von zu wenigen vorhandenen Fertigkeiten produziert da einfach zu viele seltsame Ergebnisse. Ein dichter gelegtes Fertigkeitsnetz erlaubt es, zumindest "im Rahmen" zu bleiben.
--- Ende Zitat ---
a) sprichst du glaube ich Eulenspiegel aus der Seele, denn er wollte wohl auf das gleiche hinaus
b) ist alles eine Frage des Maßes. 4 Fähigkeiten mögen zu grob sein, 4 Milliarden sind imho zu viele. Darum dreht sich ja gerade die Frage des Threaderstellers. Wie viele Fertigkeiten sind noch gut, wie viele sind zu viel. Ich persönlich fände "Wissen" als Fähigkeit durchaus ausreichend um Ethnologie und Medizin abzudecken. Noch besser fände ich es mit der Möglichkeit zu spezialisieren, wie die nWod oder AFMBE es erlauben. Ich habe aber auch nichts gegen 18 Fertigkeiten oder von mir aus noch die Zahl der Fähigkeiten der oWOD. Aber dann ist die Grenze für mich erreicht, denn nachvollziehbare Ergebnisse erziele ich auch mit weniger Fertigkeiten und haben für mich auch hinter der Spielbarkeit anzustehen und all diese Fertigkeiten zu verwalten und zu überschauen ist mir zu viel Act.
--- Zitat von: Merlin Emrys am 5.08.2008 | 16:54 ---Warum eigentlich? Ich würde sagen, der bessere Sportler greift darauf zurück, was er (als "Sport") so kann, und der bessere Akrobat auf das, was er (als "Akrobatik") so kann. Wer was ist, kann man (vermutlich) recht leicht an den Zahlen ablesen. Dann ist nur noch zu klären, wie nah das jeweils zusammengehört, aber ich denke, soviel intuitive Freiheit darf man sich nehmen.
--- Ende Zitat ---
Natürlich. Aber es wird schon schwierig bei "Ausweichen", "Akrobatik", "Sport", "Athletik", "Dodgeballspielen", "Verbrechen", "Ausbildung: Spezialeinheit" in einem System. Nun stell dir vor diverse Spieler haben jeweils einmal Punkte in diese Fähigkeiten gesteckt und müssen ausweichen. Theoretisch rechtfertigen alle diese Fertigkeiten die Möglichkeit. Aber wer kann es wie gut? Und wenn nun auch noch die Spielbalance mit der Realität konfrontiert wird und dann noch Empfindlichkeiten der Spieler dazu kommen, dann wird deutlich, welche Schwierigkeiten das machen kann.
Und ergänzen möchte ich, dass ich in der nWod ( mit auswendig etwa 10 Fähigkeiten? ) nie mehr Fähigkeiten gebraucht habe. Also ist doch jeder Mehraufwand unnötig oder? Falsch. Er ist unnötig für MICH. Andere wollen es eben feiner aufgelöst. Du z.B. Und scheinbar auch Eulenspiegel. Aber Systeme mit einer großen Zahl von Fertigkeiten sind für mich ein no-go.
Maarzan:
Re: Wieviele Fertigkeiten braucht ein System?
Was zu der Gegenfrage führt : Ein System zu welchem Zweck?
Letztendlich ist die Frage nach der passenden Zahl an Fertigkeiten doch abhängig davon, was man mit diesem Werkzeug anstellen will - ist das Ziel des Spiels eng umrissen oder soll es eher generisch sein, soll es eher simulationistisch, taktisch/spielerisch oder gar abstrakt/symbolisch sein.
Wenn ein Spiel konfliktmäßig enger wird, z.B. alle beteiligten Ärzte mit den sich Ärzten stellenden Anforderungen sind, dann ändert sich sinnvollerweise auch das Fertigkeitsbild und die jeweilige Tiefe der Aufschlüsselung gegenüber einem anders gelagerten Spiel.
Andere vorgesehene Spielarten erfordern eine andere Herangehensweise an Fertigkeiten generell und eigentlich auch danach erst eine Abschätzung der Fertigkeitszahl.
Die meisten Systeme scheitern aber schon daran, sich nicht vorher darauf geeinigt zu haben, wofür Fertigkeiten in diesem System nun stehen und wie sie skalieren und (zusammen)wirken sollen, da macht ein Dutzend Fertigkeiten mehr oder weniger auch nichts mehr aus. Fertigkeitssysteme sind für mich selbst sehr wichtig, aber viel zu viele Fertigkeitssysteme sind einfach nur grob zusammengeschustertes Brainstorming ohne Konzept nach momentanem Ideenfluss und hinzufügend, was gerade "cool" erscheint.
Wobei es bei einem guten Konzept/Grundgerüst auch deutlich einfacher ist sinnvoll und kontrolliert Fertigkeiten selbst zu ergänzen. Ansonsten ist streichen immer noch einfacher als selber ergänzen - und zum Streichen findet man z.B. im erwähnten Rolemaster extra Seiten mit Checkllisten, wo man recht einfach und übersichtlich für seine eigene Runde sortieren kann.
Ich komme so mit 200 - 300 Fertigkeiten (natürlich nicht unbedingt in einem Char alle entwickelt) aus - denke ich.
Ich habe auch schon recht erfreuliche Sitzungen mit Chars gehabt, bei denen ein Handwerksskill, Kochen, Schneidern oder Klettern Kernkompetenz des Charakters waren (manchmal reicht ja schon leidlich Lesen und Schreiben zu können um siene Nische zu finden). Ich versuche nun noch irgendwo einen Butler unter zu bekommen.
Der neuen Mode frei formulierbare "Fluff"traits mit vielleicht einem Wert zu versehen stehe ich skeptisch gegenüber. Das erinnert mich zu sehr an moderne Rhetorik und Werbefernsehphrasen, sich toll anhörend aber sonst völlig hohl und im Bedarfsfall unüpräzise und unzuverlässig. Als Partyspiel (und dann vermutlich als Übung, was man so eine Traitbeschreibung wringen kann) oder eing definierter thematisch passender Oneshot findet so etwas sicher auch seinen Nutzen, aber für eine längere Runde wäre das für mich nichts
Merlin Emrys:
--- Zitat von: killedcat am 5.08.2008 | 17:14 ---Grins. Klar. Und die Regeln lassen wir auch weg. Können uns ja alle einigen. Sind ja erwachsene Menschen und so ... ;D
--- Ende Zitat ---
Warum kommst Du vom einen auf's andere?
Wenn die Regeln eine solche Rücksprache vorsehen, muß man da doch nichts "weglassen" oder gegen Regeln verstoßen. Also ein reiner Versuch, die Sichtweise eines anderen ins Lächerliche zu ziehen? Im Grunde halte ich eine "gelenkte Freiheit" auch für das Optimum, das in diesem Bereich zu erzielen ist; also weder eine festgezurrte Liste zu geben, noch die Mitspieler (also inklusive Spielleiter) im Regen stehen zu lassen, was denn nun eine angemessene Auswahl sein könnte. (Ich habe aber fast den Eindruck, daß die Meinungen da gar nicht so weit auseinandergehen und mehr die jeweilige Formulierung als der Inhalt divergiert? :-o )
--- Zitat von: killedcat am 5.08.2008 | 17:14 ---Ich persönlich fände "Wissen" als Fähigkeit durchaus ausreichend um Ethnologie und Medizin abzudecken.
--- Ende Zitat ---
Naja, was heißt schon "abdecken"? Daß beides Wissen ist - unbenommen. Nur heißt Kenntnis in dem einen Bereich eben nicht Kenntnis in dem anderen Bereich. Was dann "nachvollziehbar" ist, wenn es darum geht, zu definieren, wer sich nun in "fachfremden" Bereichen auskennt, erschließt sich mir noch nicht so recht - es führt notwendigerweise (und nach meinem Dafürhalten völlig unzulässig) dazu, daß jemand, der eine Koryphäe in einem Gebiet ist, gleichzeitig immer eine gewisse "Allwissenheit" erworben hat.
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