Pen & Paper - Spielsysteme > Savage Worlds
Erzählt mir was von...
alexandro:
--- Zitat ---Ich könnte mir vorstellen, dass es als d20 funktionieren könnte, vorrausgesetzt, man setzt sich vernünftig damit auseinander und um.
--- Ende Zitat ---
Ja, leider haben das die Regelwerk-Autoren nicht getan und waren relativ faul in ihrer "Konvertierung", so dass echtes Deadlands-Spielgefühl (oder auch nur ein Spiel, bei dem Regeln und Welt nicht MASSIV auseinanderklaffen) nicht entsteht.
Heretic:
--- Zitat von: Zornhau am 28.11.2008 | 16:03 ---Es ist eben NICHT "vernünftig" umgesetzt worden. - Da bleibt das BESONDERE des Weird West sowas von auf der Strecke.
Für mich wäre Deadlands mit D20 jenseits jeglicher Diskussion (wobei es gute ANDERE Western-D20-Rollenspiele gibt - Spellslingers oder Sidewinder: Recoiled). Deadlands mit GURPS ist bestimmt solider umgesetzt, bekommt aber den GURPS-Stallgeruch, den man trotz Weird West nie loswerden wird.
--- Ende Zitat ---
Oh, ok.
Aber warum wäre deiner Meinung nach Deadlands mit d20 nicht machbar?
Zornhau:
Machbar wäre es vielleicht. Spellslingers hat das Übernatürliche eingebaut, Sidewinder hat die "unmagischen" Archetypen, doch alles zusammen wäre natürlich immer noch MEILENWEIT weg vom Weird West.
D20 ist eh als Lizenz tot. Also OGL auf Basis des OGL Old West könnte man ansetzen.
Die Frage ist eher: WARUM?
Warum den anstehenden IMMENSEN AUFWAND treiben, wenn man im Weird West mit zwei (mit GURPS auch mit drei) funktionstüchtigen Regelsystemen spielen kann. Man müßte es ja BESSER machen, als die Autoren des halben Dutzend an Deadlands-D20-Büchern. Man müßte dazu erst einmal VERSTEHEN, wie der Weird West so "tickt". Dazu sollte man das Deadlands Classic SEHR GUT kennen, da dort viel wichtige Settingfluff-Information in den regeltechnischen Umsetzungen der Arcane Backgrounds enthalten ist. - Ignoriert man diese, bekommt man etwas "Geschmacksneutrales" heraus und kann dann gleich die Deadlands-D20-Bände kaufen.
Heretic:
Ich hab es(SWEX) mir gegönnt, bissl quergelesen, und muss sagen, dass es nicht so schlecht ist, wie ichs in Erinnerung hatte.
Aber es lag wohl daran, wie mein Bekannter das System vermittelt hatte, bzw. dass wir im Andromeda-Universum gespielt hatten.
Welche Threads und Erratas etc. sollte ich mir anschauen zw. besserer Verständnis des Spiels?
(Hab übrigens die 2. Auflage wohl...*grübel*)
BTW: Was kann SW besonders gut, was besonders schlecht?
*gespannt auf Antworten wartend*
MFG
Zornhau:
--- Zitat von: Heretic am 6.12.2008 | 02:02 ---Welche Threads und Erratas etc. sollte ich mir anschauen zw. besserer Verständnis des Spiels?
(Hab übrigens die 2. Auflage wohl...*grübel*)
BTW: Was kann SW besonders gut, was besonders schlecht?
--- Ende Zitat ---
Nachdem ich die hiesigen "Endlostapeten-Threads" ausgesprochen unübersichtlich und verlinkungsunfreundlich empfinde wiederhole ich somit meinen Beitrag aus einem anderen Thread:
Aus Gründen der Ausgewogenheit hier zwei Links:
http://www.blutschwerter.de/f320-savage-worlds/t21776-begeistert-mich-von-savage-worlds.html
http://www.blutschwerter.de/f320-savage-worlds/t28493-gute-gruende-kein-savage-worlds-zu-spielen.html
In dem Thread "Gute Gründe kein Savage Worlds zu spielen" im Blutschwerter-Forum hatte ich mich genötig gesehen den nachfolgend angehängten Text aus meinem Beitrag dort zu entfernen.
--- Zitat ---Savage Worlds hat ein gewisses "Anwendungsgebiet". Das ist längst nicht mit solcher Breite versehen wie Hero System oder GURPS, aber auch nicht so eng, wie man es von einem Pulp-Rollenspiel erwarten würde.
Wenn die RICHTIGEN Fragen gestellt werden, dann bietet sich OFT Savage Worlds als Antwort einfach an. - Aber es ist weder die einzige Antwort, noch ist es zwangsläufig die beste Antwort.
Das Augenmerk sollte hier aber darauf liegen, WAS denn Savage Worlds VERSPRICHT!
Savage Worlds ist KEIN UNIVERSELLES System. Es ist zwar generisch, d.h. es ist für viele Settings, viele Genres geeignet, aber immer aus einem pulpigen, cinematischen, action-betonten Blickwinkel.
Savage Worlds kann man mit unterschiedlichsten Spielstilen und -mitteln spielen, aber es ist dafür KONZIPIERT, daß man es mit MINIATUREN und BATTLEMAPS spielt. Wer das nicht mag, der kommt eventuell (aber mit leichten Verbiegungen) auch ohne Minituren klar, doch hängen viele Regelmechanismen (z.B. Wirkungsbereiche von Zaubern, Bewegungsregeln - gerade auch für Fahrzeuge, Kampfoptionen) von der Verwendung von Miniaturen ab (nicht aber von einem Gitterraster! - die Bewegung ist NICHT auf Felder beschränkt, sondern frei.).
Savage Worlds bietet schnelle Kampfabwicklung mit vielen taktischen Optionen und WENIG (oft überhaupt keine) BUCHHALTUNG, kein (je nach Setting auch mal "kaum") Mikromanagement. Wer taktische Kampfszenen mag, wer seine Herausforderungen auf der Battlemap oder mit 2D- oder 3D-Szenerien annehmen mag, der findet sich hier bestens bedient.
Savage Worlds bietet eine "just the important parts"-Sicht auf die Savage Settings. Wer sich das GROBE DETAIL wünscht, wem Erbsenzählerei und Verzetteln in unwichtigem Kleinkram nicht liegen, der fühlt sich in dieser Detail-Ebene wohl.
Zur Frage, ob es "gute Gründe geben könne, die Finger von Savage Worlds zu lassen":
Ganz klare Gründe kann man nicht nennen. Die Vorlieben sind ja immer individuell verschieden. Somit muß man hier fragen: WEM könnte Savage Worlds gefallen? Und WEM nicht?
Also zur EIGENTLICHEN Frage: Wem könnte Savage Worlds NICHT gefallen?
[*]Jemandem, der sich VIELE DETAILS wünscht.
[*]Jemandem, der feine Unterschiede zwischen Dingen macht, die bei Savage Worlds über ein und denselben Kamm geschoren werden (alle Bögen machen 2d6 Schaden - keine Unterscheidung nach Pfeiltypen, Bogenart, Einsatzart, Schießstil, etc.).
[*]Jemandem, der viele, viele Zauber und lange Spruchlisten haben mag.
[*]Jemandem, der keine Charakter-Stufen (hier als Ranks bezeichnet) mag.
[*]Jemandem, der nicht als SPIELER eine sichere Beherrschung der vielen allen Charakteren offenstehenden Kampfoptionen erlernen mag, sondern der Kämpfe lieber weniger taktisch angeht.
[*]Jemandem, der mit der Individualisierung durch Edges (Vorteile) und eben NICHT durch Skills und Attribute nicht klar kommt.
[*]Jemandem, der ab einer gewissen Erfahrungsstufe eine Art "Unverwundbarkeit" seiner Charaktere erwartet.
[*]Jemandem, der nicht willens ist neben seinem SC ab und an auch Nebenrollen-Charaktere (hier Extras genannt) zu führen.
[*]Jemandem, der lange Einkaufstouren seiner Charaktere mag.
[*]Jemandem, der seinen Charakter nicht gewohnt ist durch das, was er KANN zu definieren, sondern nur durch das, was er HAT (das "Ye Olde Magick Shoppe"-Syndrom).
[*]Jemandem, der mit einem Wunden-System nichts anfangen kann, welches eine "Death Spiral"-Wirkung hat (nicht so schlimm wie bei Deadlands, aber doch merkbar: man hat nur drei Wunden-Stufen, danach ist man außer Gefecht mit ggf. permanenten Schäden: Arm ab, Bein ab, Auge raus).
[*]Jemandem, der ein viel detaillierteres Wundensystem haben will (den es also schon bei einem Kratzer interessiert, ob der am Ellbogen, am Unterarm, oder am Oberarm erhalten wurde - da ist SW viel zu grob für solche Interessen).
[*]Jemandem, der mit dem Angeschlagen-Zustand (Shaken) nicht klarkommt (das ist für manche gewöhnungsbedürftig, da hier sowohl physische Einflüsse als auch psychische Einflüsse auf denselben regeltechnischen Effekt: "Einschränkungen der Handlungsfähigkeit" abgebildet werden).
[*]Jemandem, der nicht im TEAM spielen kann oder mag - Savage Worlds hat viele Kampfoptionen, die einem Kameraden eher nutzen, als einem selbst. Teamplayer können sich hier richtig wohlfühlen. "Nur-alles-alleine"-Spieler weniger.
[*]Jemandem, der als Spielleiter mehr Kontrolle über ALLE NSCs braucht, da bei SW es üblich ist, die Kontrolle über alliierte NSCs an die Spieler abzugeben (aus Gründen der Arbeitserleichterung für den Spielleiter, aber auch wegen der damit verbundenen Verantwortung der SCs, die einer Rolle als Legendärer HELD eher entspricht als der Dauer-Einzelkämpfer-Auftrags-Dungeoneer Level 20).
[*]Jemandem, der als alter Deadlands-Fan bei Deadlands:Reloaded VIELE, ZU VIELE seiner geliebten Details (insbesondere bei den Mad Scientists!) leider nicht mehr wiederfindet. *schnüff*
[*]Jemandem, dem die Intensität bei der settingspezifischen Aufbereitung eines Regelwerkes sehr wichtig ist - Savage Worlds gibt Hinweise, wie man ein Setting für dieses Regelwerk erschließt, zeigt in seinen Settingbänden auch, wie unterschiedlich das je nach Setting aussehen kann, aber manchem Spielleiter reicht das vielleicht nicht sich nur an den gegebenen "Variationspunkten" der Regelsystem-Architektur zu versuchen und bekommte dann Probleme (die er auch bei anderen generischen Regelsystemen bekäme!).
[*]Jemandem, der das recht simple Englisch des Regelwerks nicht bewältigen kann oder mag.
[*]Jemandem, der sich in einem anderen Regelsystem schon so RICHTIG zuhause fühlt (Die Hard D20 Fans lieben ihr Regelsystem auch mit allen Macken - Die Hard SW Fans lieben SW auch mit seinen Macken ;)).
[*]Jemandem, der liebend gerne stundenlange Rechnereien zum Erschaffen seiner NSCs aufwendet, weil ihm so etwas SPASS macht (ja, es gibt auch Spaß mit Rollenspiel-Aktivitäten abseits der eigentlichen Spielsitzung).
[*]Jemandem, der Challenge Ratings oder andere Hilfen zur Herausforderungsbewertung braucht (Savage Worlds gibt so etwas überhaupt nicht, sondern erwartet vom Spielleiter, daß er sich ein GEFÜHL für das Zumutbare auf seine Gruppe bezogen erspielt - das kann auch mal daneben gehen, wenn mit dem Gefühl etwas nicht stimmt.)
[*]Jemandem, der die ganzen Spielmaterialien (Pokerkarten, Bennies, viele Würfel, Miniaturen, Shaken-Marker, Battlemaps, Szenerien, ggf. Powerpunkte-Tokens, Adventure Cards, usw.) nicht mag und sie störend für sein "Eintauchen" in das Rollenspielerlebnis findet.[/list]
Soviel aus dem Ärmel.
Wenn man länger sucht und nachdenkt, dann fallen einem noch weiter Spieler-/Spielleiter-Eigenschaften ein, die den betreffenden mit Savage Worlds vermutlich nicht so glücklich werden lassen, wie mich.
--- Ende Zitat ---
Skyrock hatte damals noch ergänzt:
--- Zitat ---Den erzählerischen Würfelallergiker, der Kämpfe umgeht und lieber weitschweifiges Charakterspiel und Plotsightseeing betreibt.
--- Ende Zitat ---
Wenn Du konkretere Hilfestellungen z.B. dazu, wie man am Besten als Spielleiter in SW einsteigt oder wie man Kampfszenen mit vielen Beteiligten (50, 100, 200 oder mehr) aufsetzen soll, usw. haben möchtest, kann ich Dir nur einen Blick in die vielen, thematisch WEIT ÜBERSICHTLICHER und somit für einen späten Einsteiger in SW auch noch nach Monaten oder gar Jahren NÜTZLICHEN Threads im SW-Unterforum bei den Blutschwertern empfehlen.
Noch ein Tip: Du mußt nicht unbedingt im Pinnacle-Forum ALLE Vorurteile über Deutsche und ihren stets ruppigen, nörgeligen, nur herumkritisierenden, unfreundlichen Tonfall durch praktische Demonstration zu bestätigen versuchen. Die Amis sind beim Äußern von Kritik meist deutlich zahmer, zurückhaltender und weit weniger aggressiv als Deine Beiträge dort. - Das Pinnacle-Forum ist eine "Kuschel"-Community, in der einem schneller weitergeholfen wird, wenn man sich dem dortigen Tonfall anpaßt, statt den "Doydtschänn Krittickärr, jawoll, ja!" *Schaftstiefelhacken zusammenknall* zu geben. - Dies nur als Tip, wenn Du die auskunftsfreudigen und hilfsbereiten US-Savages dort nicht alle vor den Kopf stoßen möchtest. - Falls doch, dann frag lieber HIER oder noch besser bei den Blutschwertern, denn dort kann man mit solch einem Tonfall umgehen bzw. ist ihn gewohnt.
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