Ich habe nicht umsonst im Theorieforum gepostet. Das ist der Spielplatz für die Leute, die Rollenspiel gern auch theoretisch untersuchen und es nicht nur betreiben. Wer Theorie abgehoben, nutzlos oder sonstwie unangenehm findet, sollte sich nicht in diesem Unterforum quälen und diesen Thread bitte nicht am Thema vorbei zuspamen.
Zum Thema selbst:
Es ist klar, dass ich nur einen Spielstil und vielen möglichen ausgepickt habe. Ich habe ihn sogar auf ein Genre beschränkt und die Zielgruppe auf junge Männer eingeengt. Selbstverständlich gibt es andere Spielstile und andere Zielgruppen, aber auf diese will ich meine Analyse überhaupt nicht ausweiten. Mir geht es um einen eingegrenzten Bereich, auf nichts anderes beziehe ich mich. Und dieser eingegrenzte Bereich, die jungen Fantasy-Rollenspieler, machen rein zahlenmäßig vermutlich den Löwenanteil unter den Rollenspielern aus (ich denke hier an die ein oder andere Umfrage, die anderswo im Forum vorgestellt wurde).
Zur Parallele mit dem Heldenmythos: Vergleicht selbst. Ich habe den Mythos recht willkürlich in 5 Schritte gegliedert (das sind keine inhaltlichen Stufen, sondern eine formale Gliederung, um die Übersicht zu erleichtern), von denen die ersten drei auch ein absolutes Standardmodell des FR sind. Klar kann man es auch anders spielen, aber darum geht es nicht. Diese drei Stufen - Problem, Reise, Monster töten/Schatz ergattern - stellen nicht nur eine dominierende Struktur in sehr vielen Spielrunden dar, sondern sind auch hier im Forum der Ankerpunkt und Paradebeispiel für verschiedenste Diskussionen. Und diese Dominanz, so behaupte ich, ist eben nicht zufällig. Auffällig ist weiterhin, dass die beiden letzten Punkte, ohne die ein Heldenmythos nicht komplett ist, ausgelassen werden.
Auf dieser Beobachtung beruht meine Argumentation. Klar kann man Fantasy auch anders spielen und eine quantitative Minderheit tut das auch. Klar kann man Rollenspiel auch unter anderen Gesichtspunkten (z.B. Vergleich mit Tellerwäscher-Geschichte) analysieren. Klar kann man darüber diskutieren, ob Theorie im Rollenspiel überhaupt sinnvoll ist. Nur geht es hier in diesem Thread nicht darum. Und es wäre cool, wenn ihr euch ein bisschen enger an das Thema halten würdet. Nur, wenn es euch interessiert.