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Wann Fate, wann SW?
alexandro:
--- Zitat von: Zornhau am 3.03.2010 | 18:01 ---Was ein Aspekt IN DER SPIELWELT darstellt, ist etwas ANDERES: Ein Aspekt einer Szenerie ist in der Spielwelt erst einmal nur ein FAKT der Welt. Mehr nicht. - Dieser Fakt steht unter den in der Spielwelt geltenden Naturgesetzen (Schwerkraft usw.) und läßt sich innerhalb der in der Spielwelt plausibelen Grenzen ändern (z.B. eine Fensterscheibe, die man einwerfen kann).
[...]
Eine Gasse könnte einfach so dunkel sein. (Spielwelt-Fakt - in SW und Fate identisch gehandhabt, solange es sich um die Schilderung der Szenerie handelt.)
- SW legt per Grundregelwerk für diese Art der beschriebenen Eigenschaft der Gasse fest, daß es einen -2 Abzug für schlechte Beleuchtung bei allen die Sicht verwendenden, bzw. voraussetzenden Tätigkeiten gibt. Dieser -2 Abzug ist eine Umsetzung der NATURGESETZE der Spielwelt in ihrer WIRKUNG auf die Spielwerte der Charaktere, die nach diesen Regeln für dieses Spielwelt erschaffen wurden.
[...]
SW simuliert nicht wirklich die Physik, Chemie, Biologie der Spielwelt, aber SW sorgt für eine SOLIDE GLAUBWÜRDIGKEIT der Spielwelt durch global gültige, eben NICHT erst aufgrund dramaturgischer Erwägungen wirksamer FAKTEN in der Spielwelt. - Die Spielwelt ist dadurch solider, wenige im Fluß, verläßlicher, und stellt so eben den festen Boden dar, auf dem die Spieler ihre Entscheidungsfreiheit bezüglich ihrer Charaktere ausleben können.
--- Ende Zitat ---
Oder anders gesagt: die Spielwelt ist das "Werkstück", an dem die Spieler (mit dem "Werkzeug" ihrer Charaktere) arbeiten.
Hab ich doch recht behalten.
Außerdem ist es durchaus nicht so, dass die Interdependenzen der Spielwelt bei SW vollkommen klar sind, sondern sie können (über den freien -2/-4 Abzug den der Spielleiter (auch nach RAW) nach eigenem Ermessen vergeben kann) durchaus spontan improvisiert werden, wenn (natürlich nach Ermessen des SL) es angebracht ist.
z.B. haben starke Winde zwar generell keine Auswirkungen auf Fernkampf, aber der SL kann trotzdem die Angriffe eines Bogenschützen mit einem Malus belegen, wenn das passend erscheint.
Alle diese "Ausnahmen" aufzuführen wäre müßig und so muss der Spieler halt aufpassen und aus ähnlichen Situationen ableiten. Die Spielwelt entwickelt sich erst nach und nach und steht keineswegs auf solidem Fundament (auch wenn sich der SL in seiner "Vogelperspektive" das einbildet).
Don Kamillo:
Hmmm.. Ich habe mal wieder einen Anfängerfehler gemacht und Beispiele gebracht...
( Und ich bin und bleibe kein Fan vom zitiert werden, sondern mag eher globale Antworten )
Aber irgendwo sehe ich dennoch, daß Leute mein grobes Anliegen gesehen haben.
Vielleicht habe ich aber auch hier und da Probleme mit der schriftlichen Einstellung zu Zornhau, weil wir beide zwar SW lieb haben, aber jeder doch irgendwie anders. Ich bin irgendwo mehr der Impromann, der nicht ins Buch schaut, sondern aus dem Fenster glotzt und meint: ist ein –2 Abzuch, weil dunkel und die irren Winde ( ich hätte das ausführen sollen, es sind Stimmen, die einflüstern, irre kichern, ablenken, böse Taten verlangen und das auch regeltechnisch forcieren... Pandaemonium halt, es gibt Leute, die dran gewöhnt sind, denen ist das wurst oder sie sind irre, andere haben evtl. Probleme, kann man mit nem Wurf auf Mumm sicherlich umgehen, denke ich, und da schaue ich, wenn ich mal gerade so eine Situation habe, nicht ins Buch, was denn angebracht wäre, sondern kläre das mal eben am Tisch )
Mir bietet SW schon mehr Taktik ( ich bin auch froh, daß ich endlich mal meine Figuren und Bodenpläne etc. nutzen kann ), die muß ich mir bei Fate mehr denken, aber auch da gibt es zumindest Möglichkeiten, habe ich Samstag bei ner Raumschlacht erst gesehen, mit vielen süßen Battlestar Galactica Fliegern...
Was das Anschauen angeht und die Entscheidungsfindung... in meinen Kopf will man nicht schauen... aber ich habe etwas nachgedacht und denke schon, daß Taktik eine Rolle spielt ( s.o. ) und die Frage, wie ich was darstellen möchte, ob mit Figuren oder ohne. SW bietet sich da an, Fate nicht so sehr, obwohl es z.B. bei Raumgefechten Spass macht und von mir genutzt werden wird. Bei Fate macht mir das Beschreiben im Kampf mehr Spass, bei SW habe ich die 3D-Sicht auf die Dinge. Was noch Rollen spielt? Gute Frage... Für 7te See will ich keine Figuren, macht SW nicht so attraktiv, ich will viele Leute auf einmal wegmachen usw. ( ist ein Beispiel, no antwort nötig ), mehr gen Fate für mich, weil es für mich eher wie 7te See anfühlt...
Und zum Thema „KLARE ANTWORT“... Warum bist Du Rollenspieler geworden? Warum bist Du der, der Du bist? Warum hast Du Spass beim Spiel? Fangen wir hier mit Philosophie an? Laaaaaangweilig...
Ich nenne es Bauchgefühl, was denn meines Erachtens richtig ist, ich lege keine Tabellen an, ich vergleiche nicht krankhaft. Ich suche und finde meinen persönlichen Spass und glotze neugierig in allerlei Zeugs rum, das ich dann verwerte. Ich habe einen großen Pool an Spielen, manche spezieller, manche allgemeiner, die meine Bedürfnisse grob abdecken, es kommen aber immer wieder neue Dinge dazu, aber ich schaue erst in meinen Fundus, was ich womit umsetzen kann, ob Originalsystem, was ich normal immer vorziehe und wenn es mich langweilen sollte oder ich der Meinung bin, etwas anderes funzt besser, nehme ich das!
Also kriegst Du keine klare Antwort, ausser, Du nennst das Bauchgefühl, Faulheit und Neugier/ Enthusiasmus in gesunder Kombination eine klare Antwort!
So, das wars hier erstmal für mich mit meinem Wort zum Donnerstag! Ich will keine Gallen kochen sehen!
Ich habe für mich viel gelernt, weil ich mal wieder etwas bewusster durch meine Bücher und Hirnwindungen gegangen bin!
Schalten sie bald ein, wenn es heisst: Rollenspiel im All-u-can-Eat-Restaurant? Dumm, fettig oder die größte Party der Welt...
( Wer das ernst nimmt... selber schuld... ;D )
Crimson King:
SW ist definitiv taktischer und crunchiger.
Aus meiner Sicht eignet sich FATE in beiden gängigen Inkarnationen deutlich besser als Atmo-Terrorismus-Engine für immersionsbasiertes Spiel. Aspekte geben einem ein unglaublich gutes Gefühl für den Charakter, und zwar von Anfang an. Die generelle Einfachheit sorgt dafür, dass das System der Vorstellung nur wenig im Weg steht. Dementsprechend ist es kein Wunder, dass FATE mit Settings, die eher Atmo-, Drama- und Storytelling-Aspekte haben, wie eben Fading Suns, Planescape oder 7te See (oder in meinem Fall Agone) sehr gut funktioniert. Da wird nicht auf Crunch geschaut, weil Power einfach keine Rolle spielt, die groß genug ist.
Die Einfachheit der Regeln sorgt auch dafür, dass man mit FATE sehr gut narrativistisches Story-Erspielen mit purer Stake Resolution umsetzen kann.
SW würde ich wohl eher für klassisches ARS nehmen, wenn ich problem- und lösungsorientiert spielen will, möchte, dass die Spieler taktieren. Bisher habe ich damit nur Pulp-Fantasy auf Hyboria (Conan) geleitet. Da hat es in jedem Fall vom Feeling her gepasst.
Funktionalist:
Vorneweg: ich bin mit den SW REgeln noch nicht durch und das hier ist erstmal ein vorläufiger EIndruck! (!!1elf!)
Ich lese gerade SW und es kommt mir vor, wie eine leckere Kondens-Abenteuermaschine. Das ist ein guter Eindruck!
Aber die Ähnlichkeiten mit Fate sind doch begrenzter, als ich nach dem ganzen "VS." Gerede vermutet habe. (Ähnliche Werteräume für die Ergebnisse, ähnliche Boni und Maligrößen, ähnliche Skillliste, Stunts=Talente...)
Die Unterschiede liegen, soweit, ich das bisher sehe, (das ist ein vorläufiger Eindruck ist und ich noch nicht bei den SL-Kapiteln angelangt bin.) darin, dass in SW die CHarakterunterschiede über Talente(Stunts in Fate3 sind hiefür nicht so wichtig und so kennzeichnend) und evt. Trappings, sowie Vor und Nachteile (wie in Gurps) erzielt werden, während bei Fate simpel und unbalanciert freie Deskriptoren diese Rolle übernehmen.
Das heißt ich sehe bisher kaum Settings, die man 1zu1 mit beidem spielen könnte. Dafür fühlen sich die beiden REgelwerke zu unterschiedlich an, aber ich lese ja noch!
(Möglich wären so Settings, wie Sword and Sorcery, bei denen es eine starke Erzählerische Komponente gibt, die aber so Genregeprägt stereotypisch ist, dass man sie durch Taskresolution problemlos ersetzen kann und die SPannung aus den schnellen, harten Konflikten stammt. Ich vermute, dass trotzdem zwei völlig verschiedene Spiele dabei herumkommen würden.)
Fate3 ist gegenüber SW etwas gemächlicher. Von der Einfachheit her tun sich beide nichts, ich habe eher das Gefühl, dass SW einen Tacken komplizierter im Grundmechanismus ist, aber dafür ein Fitzelchen fixer in der Auflösung (Wildcards sterben auch schneller.). Und SW ist crunchiger! Das heißt irgendwie technischer und hat damit andere Glanzlichter als Fate.
(Im Moment würde ich die in grittigeren Settings sehen: Specops, SR, Survivalfantasy, klassisches Abenteuerspiel, vieleviele Gegner, viele Actionszenen, wenig Emogeheule...)
Fate2 mit seinen duellartigen Würfen hat dafür wieder die gleiche Anzahl Würfe je Turnus...ist aber von Spielfgefühl noch weiter entfernt, weil es noch erzähllastiger ist.
Ich bin gespannt, wie sich der Eindruck nach der vollständigen Lektüre ändern wird (vom ersten Spiel ,mal ganz abgesehen.).
SW macht Laune beim Lesen und ich sehe da ein schlankes, sexy Spiel vor mir, das so rioecht, als könnte es sehr gut, was drauf steht.
Zornhau:
--- Zitat von: Destruktive_Kritik am 6.03.2010 | 12:53 ---Kondens-Abenteuermaschine
--- Ende Zitat ---
wtf? :-\ wtf?
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