Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Welches spielleiterlose Rollenspiel kannst du empfehlen?
alexandro:
ALLE Spielteilnehmer (selbst der SL im klassischen Rollenspiel) sind Spieler. Wenn einer der Spieler eine klare Sonderrolle bekommt, was die Spielgestaltung angeht, dann spricht man von einem SL (demnach kann es keine Spiele mit mehr als einem SL geben). Folglich sind die genannten Spiele SL-los... 'nuff said.
Zum Thema:
Primetime Adventures geht im weitesten Sinne noch in die SL-lose Richtung (zwar gibt es da einen "moderator", aber der ist eher sowas wie die Bank bei Monopoly) und stellt einen "middle ground" zu komplett autarken Ressourcenkreislauf-Systemen (WC, Capes etc.) dar.
Blutschrei:
--- Zitat ---demnach kann es keine Spiele mit mehr als einem SL geben
--- Ende Zitat ---
Das wiederum wage ich zu bezweifeln.
-Ein Spieler übernimmt eine Meisterperson und hat dabei gewisse Freiheiten
-Mehrere SLs mit jeweils eigener Gruppe leiten ein gemeinsames Abenteuer, was letztendlich ein Spiel aus mehreren sich überschneidenden Spielen darstellt.
-2 Spielleiter, die zusammen eine Rollenspielrunde leiten kamen auch schon vor.
Wenn jetzt sogar alle Spieler in den Plot eingeweiht sind, und wissen, was sie verändern dürfen bzw wie sie auf die anderen Rücksicht nehmen müssen, auser einem Spieler, dann hat man 5 SLs mit verschiedenen NSC oder Ort-Bereichen und nur einen Spieler.
Ein System, in dem jeder auf "seinem Gebiet"(also geographisch, nicht im Sinne von Kompetenzbereich) Spielleiter ist könnte übrigens auch interessant sein... nur so ein Gedanke..
Zornhau:
--- Zitat von: WeeMad am 19.03.2010 | 23:41 ---Vorraussetzung ist eben, dass es nicht nur einen einzigen klassischen SL gibt und das Spiel bzw. die einzelnen Sessions ohne größere Vorbereitungen auskommen.
--- Ende Zitat ---
Würden Dir hier unter "nicht ein einziger klassischer SL" auch "empowerte" Spieler passen?
Rollenspiele (also solche, die tatsächlich der Spielform Rollenspiel zuzurechnen sind) mit Spielerermächtigung, welche in die "klassischen" Zuständigkeitsbereichen eines SLs eingreift, gibt es ja eine ganze Menge. - Auch ist der GRAD der Einflußnahme durch die Spieler sehr unterschiedlich und kann sehr hoch sein.
Wenn Dir an kaum vorzubereitenden Sitzungen und Spielerermächtigung bei eher schwachem Spielleiter gelegen ist, dann kann ich Dir "3:16 - Carnage amongst the Stars" empfehlen. Vorbereitungsaufwände für eine Spielsitzung sehr nahe bei NULL. (Man sollte das Buch und ein paar Würfel einzupacken nicht vergessen. Das war's schon.) - Die Spieler greifen über den Stärken/Schwächen-Mechanismus mittels RÜCKBLENDEN zu ihren Charakteren STARK in die Steuerungsaufgaben des Spielleiters ein. - Bei 3:16 besteht KEIN "klassisches" Zuständigkeitsabgrenzen, wie dies seit OD&D üblicherweise praktiziert wird.
Oder geht es Dir mehr darum, daß ALLE Deine Mitspieler INTERESSIERT an Spielleitungsaufgaben und -möglichkeiten sind, so daß am Besten ALLE sich gegenseitig den Spielleiter geben sollen? - In diesem Falle ist - wie ich schon sagte - das Spiel NICHT "spielleiterlos", sondern hat eben VIELE Spielleiter. - Solche Spielformen findest Du in den hier im Thread weiter oben schon vorgeschlagenen Spielen wieder.
Es wäre nett, wenn Du Dich noch etwas konkreter zu Deinen mit diesem Thread verfolgten Interessen äußern könntest.
alexandro:
--- Zitat von: Blutschrei am 20.03.2010 | 02:45 ----Ein Spieler übernimmt eine Meisterperson und hat dabei gewisse Freiheiten
--- Ende Zitat ---
Es gibt keine Regel, dass man als Spieler nur einen Charakter führt (Ars Magica und SW z.B.)
--- Zitat ----Mehrere SLs mit jeweils eigener Gruppe leiten ein gemeinsames Abenteuer, was letztendlich ein Spiel aus mehreren sich überschneidenden Spielen darstellt.
--- Ende Zitat ---
Hierbei handelt es sich um zwei seperate Gruppen, welche in benachbarten "Universen" spielen, in denen die selben Ausgangsbedingungen herrschen.
Der Aufwand der nötig ist um beide Universen "im Einklang" zu halten (damit sie sich nicht voneinander entfernen) ist ein guter Hinweis darauf, wie KÜNSTLICH und ERZWUNGEN dieses fragile Konstrukt ist. Es funktioniert praktisch nur unter sehr, sehr ENG abgesteckten Missions-Parametern (sprich: Dungeons, Shadowruns...) und eher nicht in einer "offenen Spielwelt".
--- Zitat ----2 Spielleiter, die zusammen eine Rollenspielrunde leiten kamen auch schon vor.
--- Ende Zitat ---
SL1 leitet Abenteuer 1.
*Die Ereignisse von AB1 werden Teil der Spielwelt*
*SL2 bastelt (basierend auf der upgedateten Spielwelt) ein AB2*
SL leitet Abenteuer 2.
Ob der neue SL jetzt auf Verlagshintergrund oder die Ereignisse der letzten Spielrunde (bei einem anderen SL) zurückgreift ist letztlich egal, es gibt immer nur EINEN SL, der das Abenteuer leitet.
--- Zitat ---Wenn jetzt sogar alle Spieler in den Plot eingeweiht sind, und wissen, was sie verändern dürfen bzw wie sie auf die anderen Rücksicht nehmen müssen, auser einem Spieler, dann hat man 5 SLs mit verschiedenen NSC oder Ort-Bereichen und nur einen Spieler.
Ein System, in dem jeder auf "seinem Gebiet"(also geographisch, nicht im Sinne von Kompetenzbereich) Spielleiter ist könnte übrigens auch interessant sein... nur so ein Gedanke..
--- Ende Zitat ---
Hier würde ich von einem SL-losen Spiel sprechen: wer sagt dass Spieler keine Gruppen spielen dürfen (Ars Magica, Reign...) - und wenn sämtliche Gruppen gleichmäßig aufgeteilt sind, dann stellt keiner die Majorität des Spielverlaufs (es gibt also keinen "Leiter"), sondern die Spieler interagieren nur "auf Auenhöhe".
Übrigens fände ich so ein System auch mal interessant (hat bisher noch niemand gemacht...).
Blutschrei:
WeeMad, wie du siehst, raten wir alle gerade etwas ins blaue, wenn dir das nicht passt, kannst du deine Vorstellungen etwas konkretisieren, sonst könnte das ganze etwas abschweifen.
Was mir da am wichtigsten wäre: Geht es darum, dass niemand leiten will oder darum, dass niemand vorbereiten will? Oder darum, dass es einfach nicht klassisch mit einem allmächtigen Spielleiter laufen soll, sondern dieser Aufgabenbereich von den Spielern z.T. mitübernommen wird?
Aber einen Versuch zu treffen will ich dann doch noch abgeben:
InSpectres, ein erzählorientiertes System, in dem derjenige mit dem besten würfelergebnis bestimmt, wie eine Probe ausgegangen ist, somit gestalten die Spieler viel mit und der Spielleiter kann und muss sogar viel spontan improvisieren. Leider kam ich noch nicht dazu, das System selbst auszuprobieren, aber ein Mitspieler von mir hat es einige male gemeistert und sagte mir, dass seine 3 Spielvorbereitungen völlig umsonst warn, weil das Spiel spontan in eine ganz andere Richtung ging. Das System mag aber ein bischen Eingewöhnungszeit brauchen, wenn man (wie ich) noch kein Storytelling-lastiges System gespielt hat.
Die Spieler gestalten mit, der Spielleiter wird entlastet, Vorbereitung ist nicht nötig. Diese Kriterien würde es also erfüllen, alle "Spieler sein" geht damit aber leider nicht.
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