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Kommentare zu den Spielleitertipps

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Boba Fett:
Der Hinweis auf einen möglichen Fehler ist ja noch keine Diskussion, und im Normalfall wird ein Spielleiter das ja auch eingestehen und berücksichtigen, wenn er sich geirrt hat.
Man sollte eben nur vermeiden, dass ein solcher Hinweis in einer Diskussion endet, wenn es nicht so ist.
Wenn ein Spielleiter darauf nicht eingeht, gibt es meist zwei mögliche Ursachen:
Es verhält sich anders, weil der Spieler nicht alle Details kennt. (Muss der Spieler so akzeptieren)
Der Spielleiter hat sich tatsächlich geirrt, aber die Korrektur würde den Ablauf des Abenteuers störend beeinflussen: Tja dumm gelaufen. Gute Spielleiter können improvisierend ausgleichen.

Im zweiten Fall oder in dem Fall, daß ein Spielleiter grundsätzlich nicht eingesteht sich geirrt zu haben, würde ich mir überlegen, ob es nicht an der Zeit wäre jemand anderen leiten zu lassen.

In keinem Fall würde ich aber die Sitzung zu einer Diskussion ausarten lassen. Lieber würde ich nachgeben und das Thema vertagen. Oder gehen, wenn der Rest (zu lange) diskutiert.

Gast:
Szenario: Der Dieb der Gruppe schleicht sich des Nachts in ein feindliches Lager. Er schießt dann aus der Deckung und den Schatten versteckt einen Betäubungspfeil mit einem Blasrohr auf einen der Wächter, die am Wachfeuer stehen.

Der Wächter wird getroffen, sagt "Au", greift sich an den Hals... dreht sich herum, spannt den Bogen... und schießt auf den Dieb.

Der SL würfelt: Treffer, Dieb tot.

Der SL hat nicht gewürfelt ob der Dieb überhaupt gesehen wurde. Wer an einem Wachfeuer steht sieht sowieso nach ein paar Metern außerhalb des Lichtscheines nichts mehr anderes als Dunkelheit... Und für Sichtverhältnisse gibt es ebenfalls regeln.

Der Wachposten hat den versteckten Diebescharakter einfach so bemerkt, beim lockeren Herumwirbeln geschossen und zielgenau getroffen.

Das wäre für mich mit Sicherheit sofort ein Punkt der Diskussion. Bloß weil irgendwer meint daß man ja keine Regeln zu diskutieren hätte, sitze ich den ganzen Abend herum? Mitnichten! Ich hab das mit zwei SL gehabt... und bei allen Gruppen entwickelte sich die "Der macht eh was er will"-Mentalität und niemand hat sich so recht getraut Aktionen zu reißen, die sehr auf die Skills des Charakters gehen.

Eine kurze Diskussion, vielleicht ein paar Minuten, ist auf jeden Fall drin - wenn es was längeres wird kann man es immer noch verschieben. Aber ich hab die Erfahrung gemacht daß eine kurze Diskussion meist das Problem schon klärt... und es den Spielern die Sicherheit gibt, sich auf ihre Fähigkeiten verlassen zu können.

Das hat bei uns bis jetzt wesentlich besser funktioniert als jede "Wir reden später darüber"-Regel.

L.

Gast:
Das sehe ich genauso wie Leo. Diese Regel dient manchem SL nur dazu, seine Macht zu mißbrauchen, so traurig das klingt. Ich durfte auch schon mehrere Stunden lang (!) nur rumsitzen und zugucken da ich gestorben war (was jedoch nicht mit den Regeln zu vereinbaren war). Die Regel dass man nachher diskutiert sollte nur für Grundsatzdiskussionen gelten!


Dann zu dem Tipp von Juhanito:

--- Zitat ---Lasst die Spieler ein Tagebuch führen.
Ich belohne Charaktäre, die soetwas tun mit pauschal 10% EP Bonus fürs führen und nocheinmahl 10% EP Bonus wenn das Tagebuch ordentlich graphisch gestaltet wird. Hat folgende Vorteile. Die Charaktäre und der Spieler haben etwas zum nachlesen was in den letzten Abenteuern passiert ist und der SL kann sich die ganze Geschichte später ins Regal stellen umsich an vergangene Kampanjen zu erinnern. (seufz)
--- Ende Zitat ---

Ersteinmal finde ich es nicht gut, für solche Extradinge Erfahrung zu vergeben. Es wird immer Spieler geben, die allein dieses Tagebuch führen werden, um die Exp abzugreifen. Es bringt nichts Spieler zu etwas zu zwingen, wenn sie es nicht auch freiwillig machen würden.

Viel wichtiger ist aber der 2. Teil, graphische Gestaltung. Kann mir nicht vorstellen dass es ernst gemeint ist, Exp dafür zu vergeben, wie schön da jemand Blümchen gemalt hat oder ähnliches. D.h. ich als Mediengestalter und Romanautor bekomme locker die 20% Exp während jemand der in solchen Dingen unbegabt ist, leer ausgeht.

Ich kann mir natürlich denken dass jetzt eine Stellungnahme kommt ala "ganz so ist es ja nicht", aber dann sollte der Tipp doch schon editiert werden, denn so wie er da steht ist es eher ein Spielleiter-Fehler finde ich.

Gast:
Auch wenn ich ein absoluter Fan von weitergeführten Charaktergeschichten bin, weil sie nicht nur nostalgischen Wewrt haben, sondern nach meiner Erfahrung nach auch das Rollenspiel gewaltig verbessern, sind auch wir davon abgekommen, dafür Punkte zu vergeben.
Anders sieht es aus, mit anderen neben dem Rollenspiel freiwillig erbrachten leistungen.
Wenn z.B. ein Spieler auf die Idee kommt, sein Held sei mit einem NSC noch in Briefkontakt und er schreibt die Briefe wirklich zu Hause auf, oder ein Spieler, dessen Char. z.b. auf der Suche nach Wissen ist und eine Wiassenschaftliche, oder Philosophische Abhandlung über etwas schreibt, was ihm im Abenteuer begegnet ist, so ist dass einiges an Erfahrung wert. Denn ein Spieler, der sich in seiner Freizeit die Mühe macht, seinen Charakter plastischer zu gestalten, wobei vielleicht die ein oder andere Abenteueridee für den SL rausspringen kann (so ein abgefangener Brief kann einige Folgen haben), der sollte auch belohnt werden.

Teclador:
@Leo: Also ich weiß nicht was für mich der größere Afront ist. Das ein Spieler so sinnlos gemeuchelt wird, oder dass danach gleich das große Gezoffe anfängt ob das jetzt so "realistisch" war. Das läuft eh meistens auf Diskussionen über "Pseudo-Realität" und "Regel-Juristerei" raus...

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