Autor Thema: [Theorie] Small Talk  (Gelesen 129616 mal)

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Offline Dr.Boomslang

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #225 am: 17.08.2013 | 22:23 »
So lange du nicht klar machst wovon du sprichst kann dir weder jemand widersprechen noch zustimmen. Dass jeder was zu Simulation im Rollenspiel zu sagen hat ist nichts neues. Neu wäre es wenn jemand sagen könnte was damit gemeint sein soll, ohne dass es trivial, lächerlich oder extrem kontrovers wird.

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #226 am: 18.08.2013 | 22:39 »
Mir wurde übrigens nicht wirklich widersprochen, als ich zu Beginn der Diskussion die These der unterschiedlichen struktellen Bedingungen vorlegte (und die Anregung dazu kam nicht mal von mir). Ihr seid auf den Zug aufgesprungen und wolltet lediglich beweisen, dass längst ausreichend bombastische Simulationswerkzeuge zur Verfügung stehen. Jetzt heißt es plötzlich, dass Simulation überhaupt nicht gefordert sei...
Dir ist aber schon klar, dass erst im Verlauf der Diskussion eine Präzisierung Deiner Definition einer Simulation folgte, der mehrere User widersprachen.
Sprich: Erst während der Diskussion wurde klar, dass Deine Definition einer Simulation eine andere ist als zum Beispiel meine ist. Du selber hast also meine Beispiele für Simulationswerkzeuge gerade deswegen abgelehnt. Wenn ich also sage, dass niemand ausser Dir eine Simulation der kompletten Settingwelt fordert, dann bezieht das sich auf Deine Definition des Begriffes "Simulation".
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #227 am: 10.02.2014 | 08:40 »
Ich finde das so schade: all die Mühe, die in Quatsch wie GNS oder Big Model oder sonstigen Forgerismus geflossen ist, hätte man so wunderbar anderweitig viel besser nutzen können. Siehe etwa das Modell von Bartle.

Die Begeisterung für das Aufkommen von Theoriebestreben wurde durch die Dominanz der Forge aufgrund einer Kombination aus schwachem Ansatz, Abstinenz von Empirie und inkompetent-autokratischer Ausgestaltung leider vollkommen vernichtet. Heute sind alle nur noch abgekämpft und angenervt und abgeturned von Theorie. Ein Desaster.
« Letzte Änderung: 10.02.2014 | 08:56 von Wellentänzer »

Offline Beral

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #228 am: 10.02.2014 | 10:52 »
Heute sind alle nur noch abgekämpft und angenervt und abgeturned von Theorie.
Nö.
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Wellentänzer

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #229 am: 10.02.2014 | 11:11 »
Nö.

Stimmt. Ich schränke das "alle" hiermit ein auf "die meisten".

Offline Slayn

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #230 am: 10.02.2014 | 11:12 »
Die Begeisterung für das Aufkommen von Theoriebestreben wurde durch die Dominanz der Forge aufgrund einer Kombination aus schwachem Ansatz, Abstinenz von Empirie und inkompetent-autokratischer Ausgestaltung leider vollkommen vernichtet. Heute sind alle nur noch abgekämpft und angenervt und abgeturned von Theorie. Ein Desaster.

Mir drängt sich der Vergleich auf, den du selbst vor kurzem erst getätigt hast: Die Forge war so ca. das gleiche für die Theorie was die ARSler für die Umsetzung der Spielstile war: Laut, nervig, dominant und präsent.
Ich denke, ohne sie wäre das Thema "RSP-Theorie" überhaupt gar nicht erst präsent geworden, was man auch heute noch öfters sieht, da ja immer noch des Öfteren der Theorie der praktische Sinn und Nutzen abgesprochen wird.

Das dumme ist halt, auch wenn man hier weitermachen möchte, so stehen wir doch mehr oder weniger immer noch kollektiv vor dem Ur-Problem der Kommunikation, wir haben immer noch keine gemeinsame beschreibende Sprache anhand derer man überhaupt erst mal wirklich anfangen kann gemeinsam über die Theorie zu diskutieren.
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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #231 am: 10.02.2014 | 12:14 »
Das dumme ist halt, auch wenn man hier weitermachen möchte, so stehen wir doch mehr oder weniger immer noch kollektiv vor dem Ur-Problem der Kommunikation, wir haben immer noch keine gemeinsame beschreibende Sprache anhand derer man überhaupt erst mal wirklich anfangen kann gemeinsam über die Theorie zu diskutieren.

Jo. Vermutlich ist das so. Ich würde allerdings noch einen Schritt weiter gehen: eine sinnvolle Gewichtung der Beiträge, wie sie in der Wissenschaft u.a. in Form eines Peer Review existiert, ist in Foren unmöglich. Es setzt sich also im Zweifel nicht der Inhalt, sondern die Lautstärke, Penetranz, Beliebtheit oder eine Kombination davon durch. Mob rule halt. Das finde ich in den allermeisten Lebenslagen nicht vollkommen abwegig oder zwingend unsympathisch, macht den wissenschaftlichen Diskurs aber quasi unmöglich und torpediert die Theorieentwicklung im Rollenspielbereich ganz enorm. Wenn parallel die wenigen Leute, die sich an die Lösung des Problems machen, im rollenspieltheoretisch einzig relevanten Forum Tanelorn auch noch nahezu komplett ignoriert oder niedergebrüllt werden, dann wirds auch langfristig nicht besser. Florian Berger, die Skandinavier, das Journal of Roleplaying, asris Impulse und Berals Mühen: alles verhallte auf geradezu tragische Weise.
« Letzte Änderung: 10.02.2014 | 12:16 von Wellentänzer »

Offline Beral

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #232 am: 10.02.2014 | 12:37 »
Wenn parallel die wenigen Leute, die sich an die Lösung des Problems machen, im rollenspieltheoretisch einzig relevanten Forum Tanelorn auch noch nahezu komplett ignoriert oder niedergebrüllt werden, dann wirds auch langfristig nicht besser. Florian Berger, die Skandinavier, das Journal of Roleplaying, asris Impulse und Berals Mühen: alles verhallte auf geradezu tragische Weise.
Zu viel Epik in deiner Aussage. Florian Berger findet schlicht keine Zeit. Die Skandinavier und das Journal of Roleplaying sind sicher wegen der Sprachbarriere nicht präsent be uns*, asri sammelt in erster Linie Links und Beral ist schlicht kein Leadertyp, dem sich eine Meute gern anschließen würde. Von Tragik würde ich nicht gerade sprechen, wenn ein Nischenhobby sich noch der theoretischen Durchdringung verweigert.

Das dumme ist halt, auch wenn man hier weitermachen möchte, so stehen wir doch mehr oder weniger immer noch kollektiv vor dem Ur-Problem der Kommunikation, wir haben immer noch keine gemeinsame beschreibende Sprache anhand derer man überhaupt erst mal wirklich anfangen kann gemeinsam über die Theorie zu diskutieren.
Da ist was dran. Die meisten Teilnehmer von Theoriediskussionen klammern sich bis heute an das GNS-Vokabular. Ein Jahrzehnt extensiver Nutzung desselbigen hat uns noch nicht hinreichend klar gemacht, dass es kein brauchbares Fundament für Rollenspieltheorie darstellt.

*Englisch ist für uns eine Barriere.
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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #233 am: 10.02.2014 | 12:41 »
Die meisten Teilnehmer von Theoriediskussionen klammern sich bis heute an das GNS-Vokabular. Ein Jahrzehnt extensiver Nutzung desselbigen hat uns noch nicht hinreichend klar gemacht, dass es kein brauchbares Fundament für Rollenspieltheorie darstellt.
Ein dickes +1.
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Offline Horatio

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #234 am: 10.02.2014 | 13:04 »
Da ist was dran. Die meisten Teilnehmer von Theoriediskussionen klammern sich bis heute an das GNS-Vokabular. Ein Jahrzehnt extensiver Nutzung desselbigen hat uns noch nicht hinreichend klar gemacht, dass es kein brauchbares Fundament für Rollenspieltheorie darstellt.

+2

Davon abgesehen ist nunmal der Forge immer noch der verbreiteste Rollenspieltheoriekörper der Szene (was sehr schade ist, da es zeigt, dass seitdem nichts den leeren Platz eingenommen hat). Wer sich mit ähnlichen Fragen auseinandersetzt, tut gut daran erstens die Aussagen des Forges dazu zu kennen und zweitens in seinen eigenen Betrachtungen darauf einzugehen.
« Letzte Änderung: 10.02.2014 | 13:14 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
as long as the characters in the story believed in their roles, the Story Guide believed in the consequences of any actions taken,
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Pyromancer

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #235 am: 10.02.2014 | 13:11 »
Das GNS nix taugt hat glaube ich jeder, der damals dabei war, eingesehen. Die einzigen, die das heute noch ernsthaft benutzen sind die Spätgeborenen.

Offline Horatio

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #236 am: 10.02.2014 | 13:24 »
Alles wegwerfen? Komplett? Nicht darauf aufbauen und sich davon abzugrenzen? Auch die Probleme und Überlegungen die im Rahmen des Big Models aufgeworfen und aufgezeigt wurden wieder vergessen? Bei Null anfangen und alles andere verbrennen? Auch die entstandenen Begrifflichkeiten wegwerfen?

Man kann gerne über die Schlussfolgerungen diskutieren, das fände ich sogar sehr schön, da finde ich einiges fragwürdig, aber die Gedanken und Erkenntisse die es gebracht hat einfach ignorieren?

Gerade wenn man sich mit ähnlichen Idee beschäftigt gehört es zur "Wissenschaftlichkeit" sich mit den vorangegangen Arbeiten dazu auseinanderzusetzen. Wenn man dabei ihre Probleme herausstellt und zeigt wie der eigene Ansatz diese umgeht, um so besser für alle Beteiligten.
« Letzte Änderung: 10.02.2014 | 13:28 von Horatio »
You see, it did not matter that setting canon and expected style was being broken,
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Offline Slayn

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #237 am: 10.02.2014 | 13:26 »
@Beral:

Ich denke immer, das ist ein schlichtes Folgeproblem und basiert erst mal grundlegend darauf, aus was für einem Milieu heraus sich das ganze entwickelt hat. Dieses Milieu und die, man verzeihe mir hier den Ausdruck, Agenda die da mitschwingt ist immer präsent und sorgt ja eben dafür dass sich die Forge Diskussionen nur auf einen Teilbereich des Hobbies anwenden lassen.
Wenn man so will, der Unterschied von Bernays "Propaganda" zu richtigen Studien.

Deswegen hier an der Stelle @Wellentänzer:

Ich denke, das alles ist noch gar nicht so weit und steckt noch zu sehr in den Kinderschuhen, als das es ein Fundament geben würde das stabil genug ist für Peer Reviews und ähnliche wissenschaftliche Vorgehensweisen. Wir sind da, um einen Ausdruck aus der Philosophie zu nutzen, noch in der Vor Platonischen Zeit.

Was mir nur generell auffällt, irgendwie macht sich keiner mehr die Mühe mal am Vokabular zu arbeiten, das man benötigen würde um überhaupt so weit zu kommen das man an den Grundlagen arbeiten könnte. Dieser Punkt wird immer übersprungen und sofort an Theorien gefeilt, was natürlich zwangsläufig zu Missverständnissen führt.

Nur mal so rein anekdotisch: Ich musste letzte Woche mit einem Moskauer Kollegen telefonieren. Ich spreche kein Russisch, er weder Deutsch noch Englisch, das war aber vollkommen egal, da in unserem gemeinsam genutzten Vokabular bestimmte Begriffe vollkommen klare Bedeutungen mit sich bringen. nachdem die Schlagworte Business Blueprint, BAdi und User Exit gefallen sind war ihm klar was ich von ihm wollte und seine Mail hatte dann die Lösung für mein Problem (Auch wenn ich das Russisch nicht lesen konnte).
So etwas fehlt einfach.
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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #238 am: 10.02.2014 | 17:03 »
@ Horatio: Auf der Forge wurde doch vor allem erhellend diskutiert. Viele Leute haben im Zuge dieser Diskussionen enormes Wissen über ihre Rollenspielrunden gesammelt und Dinge gelernt, die ihnen am Spieltisch und beim Spieldesign unheimlich helfen. Die Forge hat die Indiebewegung maßgeblich angestoßen. Das sind fraglos gewaltige Verdienste.

Nur leider, leider, leider haben sie sich selbst das Siegel der Rollenspieltheorie angeheftet und inhaltlich auf fürchterlich ungeordnete Weise einen vollkommen entgleisten Koloss erschaffen, der sich nicht mehr ignorieren lässt, zugleich jedoch im Kern bereits vollkommen verrottet ist. Gut: ein paar Konzepte hat die Forge legitimer Weise anderen Disziplinen entnommen (der Social Contract ist aus der Organisationsforschung bzw. der Soziologie - damit kann man wunderbar arbeiten).

Aber alleine schon Begrifflichkeiten wie Simulationismus oder Narrativismus sind doch an offenkundiger Hirnrissigkeit kaum zu überbieten. Da weiß doch NIEMAND mehr genau, worüber gesprochen wird bzw. braucht irgendwelche selbsternannten Weisen für die Interpretation selbst simpelster Fragen. Oder die Begriffsflut: Railroading, Illusionismus, Partizipationismus, Roads to Rome, Trailblazing, Force und Scene Framing. Das ist doch Irrsinn. Oder der Zusammenhang von Immersion, Flow und Stance. Au backe.

Da haben über die Jahre zudem so viele Leute derartig viel verschlimmbessert, dass niemand mehr den eigentlichen Stand der Dinge kennt und man meiner Ansicht nach am besten GAR NICHTS übernehmen sollte. Insofern muss man heute, wenn man ernsthaft über Rollenspieltheorie nachdenken möchte, selbstverständlich die Forge verdaut haben, aber man sollte deren Begrifflichkeiten tunlichst meiden. Sonst öffnet man die Büchse der Pandora. Da aber andererseits die Begriffe der Forge sofort wieder aufs Tablett kommen, ist direkt die große Verwirrung da. Deshalb finde ich den aktuellen Kenntnisstand so frustrierend.

Ich stimme da, wenig überraschend, Pyromancer, 6 und Beral zu. Der Begriff des "Klammerns" gefällt mir in dem Zusammenhang sehr gut. Und ja, Beral, das war in der Tat ein bisschen viel Epik und zudem pointiert formuliert  8] Haste recht.
« Letzte Änderung: 10.02.2014 | 17:10 von Wellentänzer »

Luxferre

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #239 am: 10.02.2014 | 17:11 »
Da haben über die Jahre zudem so viele Leute derartig viel verschlimmbessert, dass niemand mehr den eigentlichen Stand der Dinge kennt und man meiner Ansicht nach am besten GAR NICHTS übernehmen sollte. Insofern muss man heute, wenn man ernsthaft über Rollenspieltheorie nachdenken möchte, selbstverständlich die Forge verdaut haben, aber man sollte deren Begrifflichkeiten tunlichst meiden. Sonst öffnet man die Büchse der Pandora. Da aber andererseits die Begriffe der Forge sofort wieder aufs Tablett kommen, ist direkt die große Verwirrung da. Deshalb finde ich den aktuellen Kenntnisstand so frustrierend ...

.... und würdest gern was daran ändern?

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #240 am: 10.02.2014 | 17:20 »
.... und würdest gern was daran ändern?

Ich habe im Hintergrund schon diverse Dinge untersucht. Allerdings kann ich das nicht in irgendwelchen Foren breittreten ohne die geschätzte Anonymität aufzugeben. Sonst würde ich womöglich noch öffentlich und namentlich so beschimpft, wie beispielsweise ein Ron Edwards das unfassbarer Weise gerade auch im deutschen Sprachraum nolens volens über sich ergehen lassen musste - inklusive strafrechtlich relevanter Unterstellungen etc. Das wär mir nix.

Aber: ja, ich arbeite tatsächlich abseits der deutschen Forenlandschaft an diversen Ideen und Entwicklungen samt ihrer empirischen Überprüfung. Einschränkend: das mache ich natürlich nicht alles alleine, sondern mit hilfe von diversen Leuten. Logo. So RICHTIG zufriedenstellend fündig bin ich bzw. sind wir dabei aber leider noch nicht geworden. So habe ich beispielsweise den theoretischen Ansatz von Florian Berger aus Spaß an der Freude empirisch überprüft. Das Ergebnis in dem Fall: mit unserer Operationalisierung lässt sich Florians Ansatz nicht oder nur unzureichend nachweisen. Deshalb bin ich einen Schritt weitergegangen und habe mir Gedanken über ein "Update" gemacht. Das Ergebnis findet sich etwas verkürzt und forentechnisch aufbereitet hier. Das würde ich als nächstes empirisch untersuchen. Und so weiter. Das ist alles weder streng formalisiert noch beinhaltet sowas die eigentlich im Vorfeld noch zu leistende Graswurzelarbeit. Aber daran hätte ich eh keinen Spaß.

Über Foren würde aber schon die Ideenentwicklung nicht funktionieren. Erstens mäandern die Ideen wirr in der Gegend herum und Threads entgleisen hoffnungslos in die Irrelevanz. Sowas ist häufig lustig und ergiebig, aber in Theoriediskussionen tödlich frustrierend. Zweitens macht einem der Ballast der Forge direkt einen Strich durch die Rechnung. Und drittens hat man immer wieder irgendwelche notorischen Meckerköppe, Bedenkenträger und selbsternannte Superspezialistenklugscheißer, die einem die Diskussion kaputtmachen. Man schaue sich diesen Thread hier als mahnendes Beispiel an. Sowas tue ich mir nicht mehr an.

Insofern, als Antwort auf Deine Frage, Luxferre: man kann meiner Ansicht nach in einem Rollenspielforum keine fruchtbare Theoriediskussion führen. Das ist meine fest Überzeugung. Es endet ausnahmslos im Chaos und quasi ergebnislos. Deshalb habe ich das aufgegeben und kommuziere privat mit denjenigen Leuten, die nach meiner Einschätzung zu einem Thema etwas Wertvolles beitragen könnten und sympathisch daherkommen. Eine gangbare Alternative für ein Forum ist mir ehrlicher Weise noch nicht untergekommen.
« Letzte Änderung: 10.02.2014 | 18:01 von Wellentänzer »

Offline Slayn

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #241 am: 10.02.2014 | 17:51 »
Insofern, als Antwort auf Deine Frage, Luxferre: man kann meiner Ansicht nach in einem Rollenspielforum keine fruchtbare Theoriediskussion führen. Das ist meine fest Überzeugung. Es endet ausnahmslos im Chaos und quasi ergebnislos. Deshalb habe ich das aufgegeben und kommuziere privat mit denjenigen Leuten, die nach meiner Einschätzung zu einem Thema etwas Wertvolles beitragen könnten und sympathisch daherkommen. Eine gangbare Alternative für ein Forum ist mir ehrlicher Weise noch nicht untergekommen.

Gangbare Alternativen gibt es einige. Stellt sich nur die Frage was genau man benötigt/bezweckt.

Ich sehe an deiner Einstellung nur ein klitzekleines Problem: Da es weder einen B.Ludo oder M.Ludo gibt, woher dann die Beteiligten rekrutieren außer aus RSP-Foren oder RSP-Autoren?
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Wellentänzer

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #242 am: 10.02.2014 | 17:56 »
Ich sehe an deiner Einstellung nur ein klitzekleines Problem: Da es weder einen B.Ludo oder M.Ludo gibt, woher dann die Beteiligten rekrutieren außer aus RSP-Foren oder RSP-Autoren?

Ha! Immerhin diese Frage habe ich elegant gelöst. Mehr gerne per PM.

Offline Beral

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #243 am: 10.02.2014 | 18:59 »
Was mir nur generell auffällt, irgendwie macht sich keiner mehr die Mühe mal am Vokabular zu arbeiten, das man benötigen würde um überhaupt so weit zu kommen das man an den Grundlagen arbeiten könnte. Dieser Punkt wird immer übersprungen und sofort an Theorien gefeilt, was natürlich zwangsläufig zu Missverständnissen führt.
Es hat nicht an Definitions-Diskussionen gemangelt... ;D

Allerdings waren diese Diskussionen nicht zielführend und entsprachen nicht der sinnvollen Vokabulararbeit, die du meinst.
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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #244 am: 10.02.2014 | 20:29 »
Allerdings waren diese Diskussionen nicht zielführend und entsprachen nicht der sinnvollen Vokabulararbeit, die du meinst.

Wie auch? Wenn hundert Leute "Railroading" anführen und dabei hundert verschiedene Meinungen dazu im Raum stehen, wo soll das hinführen?

(Btw: Bist du schon bei UML2 und OO?)
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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #245 am: 10.02.2014 | 21:12 »
Ein ganz großes Problem ist regelmäßig, dass nicht klar gemacht wird, auf welcher Basis jemand diskutieren möchte. Ich hatte mal einen Fall, wo ich mich länger mit jemandem auseinander gesetzt habe, bis sich herausstellte, dass er Psychologe war, ich Literaturwissenschaftler und wir beide auf völlig unterschiedliche Dinge raus wollten. Als wir diese Grundlagen geklärt hatten, ging das auf einmal ziemlich gut.

Offline Dr.Boomslang

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #246 am: 11.02.2014 | 01:02 »
Das Problem an der Theorie ist das gleiche geblieben: Kaum einer macht was Neues, und wenn kann man mit keinem drüber reden weil alle nur das alte hundert mal diskutierte kennen (und oft nicht mal das, sondern nur die 3000 Diskussionen ohne Ergebnis) und was Neues meist viel zu speziell und nur von begrenzter, persönlicher Relevanz ist. Jeder Diskurs in der Richtung spaltet sich also entweder in Kleinstgruppen die einen Kenntnisstand erreichen, sich verstehen und dann recht schnell alles ausdiskutieren und nicht weiter kommen, oder es gibt einen Oberguru dem alle folgen und der dann eben hundert mal diskutiert wird, bis alle Meinungen ein mal da waren.
Das ist denke ich einfach Ausdruck der begrenzten Ressourcen, es ist eben ein Hobby. Ein empirischer Anspruch ist ja selbst von vielen universitären Wissenschaften heute nicht einwandfrei zu erreichen. Wie soll es da ein Hobby schaffen in dem eine Hand voll Interessierter in der Mittagspause ein paar Zeilen austauschen?

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #247 am: 11.02.2014 | 10:36 »
Beiden Punkten widerspreche ich.

1. Inhaltlich nix Neues? Glaube ich kaum. Hier ein paar Beispiele: MDA-Framework und Bartlemodell, Verhältnis zwischen SL-Fairness und SL-Willkür, dimensionale Beschreibung der freiheitsgradbezogenen Spielstile (übrigens eng verbandelt mit Minnes Antimonien des Rollenspiels), die Analyse der systembezogenen Beharrlichkeiten einer Spielrunde und Grundlagengedanken. Das empfinde ich ehrlich gesagt quasi durchgehend als hochwertiger als etwa das Big Model der Forge.

2. Empirischer Anspruch zu hoch gegriffen? Das halte ich für Quatsch. Es kann doch nicht so schwierig sein, aus einer Theorie ein paar Hypothesen abzuleiten und empirisch zu testen. Die Leute im Tanelorn verbringen Monate und Jahre beim Surfen. Da muss man dann auch mal den Popo ein bisschen zu heben imstande sein, um produktiv etwas beizutragen. Ich sehe da ehrlich gesagt gerade unter den Theoretikern gewaltiges Potential. Lord Verminaard, Dom, 1of3 und so weiter: da haben sich doch schon viele durch eigene Beiträge und Initiativen hervorgetan! Es muss nicht immer nur das schlaffe Nitpicking an den Posts und Gedanken anderer sein :-)
« Letzte Änderung: 11.02.2014 | 10:38 von Wellentänzer »

Offline Dr.Boomslang

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Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #248 am: 11.02.2014 | 23:10 »
Die von dir zitierten Ansätze werden meines Wissens nicht wirklich dauerhaft diskutiert, genau das sage ich ja, und außerdem sind es nur 5, was jetzt nicht unbedingt den Punkt "wenig neues" widerlegt.

Außerdem verstehe ich nicht was du mit empirischem Ansatz meinst, wenn du auf Sachen von Lord Verminaard, Dom, 1of3 usw. verweist, ich kenne die nämlich alle persönlich und wüsste nicht dass einer von denen jemals was empirisches gemacht hätte zum Thema Rollenspiel.
Klar, man kann Internet-Befragungen machen und die sind auch gut und sinnvoll, die einzige die ich kenne hat (für mich) auch zu den wenigen neuen, wenn auch relativ unbedeutenden Erkenntnissen geführt die nicht aus der Theorie kommen. Aber wer soll schon groß Experimente oder reale, quantitative, "anthropologische" Beobachtungen in natürlicher Umgebung machen? Oder welche Daten hast du sonst noch zur Verfügung?

  • Gast
Re: [Theorie] SMALL TALK
« Antwort #249 am: 12.02.2014 | 07:20 »
Die Ansätze waren ja auch nur Beispiele. Da gibts noch deutlich mehr. Aber Diskussionsfreude sieht anders aus, klar. Ich führe das hauptsächlich auf eine Art Müdigkeit zurück - teilweise sind die Leute mittlerweile desiniteressiert, teilweise halte ich das für Forge-induziert. Teilweise hat sich das Theoriethema aber sicherlich auch ein Stück weit totgelaufen, denn bei allen Fehlern der Vergangenheit könnte ich jeden verstehen, der die Meinung vertritt: "Das aktuelle Theoriegebäude mag auf tönernen Füßen stehen, aber es hat mir so weit geholfen, wie es für mich und mein Spiel sinnvoll erscheint. Weiterer Diskussionsbedarf besteht nicht."

Die genannten Leute hatte ich angeführt als Beispiele für produktive "Theoretiker". Das sind halt gerade keine reinen Couchpotatoes ohne echten Eigenbeitrag. An Empirie schweben mir ansonsten vor allem Befragungen vor*. Online wirds dabei für Theoriethemen vermutlich schwierig, eine einigermaßen unverzerrte Stichprobe zu ziehen. Deshalb sollte man das über Läden oder Messen tun. Experimente oder Beobachtungen fallen hingegen für mich eher aus. Das kann ich mir nicht vorstellen und habe dazu auch wenig Lust. So ungefähr.

EDIT: *: Aus dem Stand kann ich da aber bereits fünf aufzählen: Eine Wizardsumfrage zum Spielverhalten, die DSA-Umfrage zur Planung von DSA5, die gerade im MDA-Thread genannte Erhebung von Yee und die 2 Umfragen des Rollenspielstatistikers. Da gab es überall Tangenten zu Theoriethemen. Hinzu kommen dann noch diverse wissenschaftliche Arbeiten im engeren Sinne, etwa zur Persönlichkeitsstruktur von Rollenspielern etc. Sowas würde ich ja gerne aufnehmen und mit Spielvorlieben verknüpfen. Dazu bin ich mir aber noch zu sehr im Unklaren, wie man Spielvorlieben einigermaßen clever operationalisieren könnte. Wär mal ein spannendes Thema für einen Thread.
« Letzte Änderung: 12.02.2014 | 07:25 von Wellentänzer »