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Fairneß oder Realität
Alrik aus Beilunk:
--- Zitat ---Wenn man unbedingt mit dem adligen Meisterfechter, der Charisma aus allen Poren schwitzt, anfangen will, dann muß man vielleicht auf einer höheren Stufe anfangen oder ein System wählen, bei dem so kompetente Chars auch ohne Abzüge möglich sind.
--- Ende Zitat ---
Dann sollte man sich aber auch nicht wundern wenn alle nur die kompetenten Charaktere spielen und alles andere links liegen lassen.
Was will man mit einer Gruppe in der alle Spieler
--- Zitat ---adligen Meisterfechter, denen Charisma aus allen Poren schwitzt
--- Ende Zitat ---
spielen, weil Bauern nix können, aber das selbe kosten ?
Das ist ein typisches Problem der System die auf Klassen basieren.
PGs suchen sich die guten Klassen aus
Bei System auf Basis von Vor/Nachteilen und Fertigkeiten kaufen sich die PGs halt ihre Monster zusammen, auch ein Nachteil.
Denoch kann hier der SL besser gegenhalten.
Ein Nein, dein Bauer kann nicht meisterlich mit Zweihänder umgehen ist einfacher als ein Nein, du darfst keinen Kriegszauberer spielen, sonst haben wir fünf in der Gruppe
Snapshot:
--- Zitat von: ragnarok am 2.07.2003 | 18:25 ---Auch Fertigkeiten sind vom spieltechnischem Wert sehr variabel(Man schaue sich mal Kernphysik bei Gurps an: Nutzen(in 99% aller Kampangen):0, Kosten(in 100% aller kanpangen):Astronomisch).
--- Ende Zitat ---
Oh ja; sehr richtig. Da muss man sich entscheiden, ob die Kosten für solche Nischenfähigkeiten realistisch bemessen werden (wie in GURPS - Astronomie ist nunmal recht komplex) oder nach ihrem zu erwartenden Nutzwert im Spiel. (Pferdefuß dabei: Die Praxis kann solche Überlegungen mit Leichtigkeit aushebeln, schließlich entscheidet ja zumeist der SL, welche Fähigkeiten tatsächlich gebraucht und somit wertvoll werden. Trotzdem denke ich, dass z.B. Kampffertigkeiten grundsätzlich sehr viel wertvoller sind als Bildhauerei.)
--- Zitat ---unsere erste Gurpsrunde bestand aus 4 Alleskönnern(Konnten wirklich fast alles, aber rein gar nichts gut, das stelle ich mir enntäuschender vor als 4 Spezialisten die darauf angewiesen sind das ihr KOllege kann was sie nicht können).
--- Ende Zitat ---
Das wäre ja wünschenswert; ich meinte eher so Extreme wie den Soldaten, der zwar mit Sturmgewehren top ist, aber total hilflos dasteht, wenn er eine Pistole in die Hand nimmt, weil das dummerweise eine "Leichte Feuerwaffe" ist und der Spieler dafür keine Punkte ausgeben wollte.
Sowas hängt natürlich auch von dem verwendeten System ab und wie fein dieses auflöst.
@Xiang: Dein Vorschlag zielt, wenn ich das richtig verstanden habe, auf deine Idee der wählbaren Kompetenzen als Fertigkeiten ab. Das ist (mal wieder ;D ) ein relativ ungewöhnlicher Ansatz, weil die Charerschaffung nur im Verbund/Gespräch mit dem Rest der Runde überhaupt funktioniert - eigentlich keine dumme Idee. Die Verwendung der Kompetenzen als Fertigkeiten (hast du doch so gemeint, oder?) ist auch recht unorthodox - und verlangt vernünftige Spieler, die nicht ständig MacGyver spielen wollen.
Dies und der Ausspruch
--- Zitat ---Worum es IMHO beim RSP gehen sollte, ist das jeder Spieler einen Charakter hat, der ihm Spaß macht, den er gerne spielt. Der SL muss dann dafür sorgen, dass die Fähigkeiten des SC auch benötigt werden.
--- Ende Zitat ---
lässt mich daran erinnern, wer "faire" Kaufsysteme überhaupt braucht. Im Grunde steckt da nämlich ein recht gamistischer Ansatz dahinter (interessanterweise bin ich AFAIK bislang der Einzige, der sich in der entsprechenden Umfrage als schwerpunktmäßig solcher geoutet hat ;D ). Eine Gruppe von gleich starken (oder gleich schwachen) Charakteren ins Land zu schicken, hat IMHO einen guten Schuss Computerspiel-Flair; in den meisten Filmen und Büchern sind die Kompetenzdiskrepanzen zwischen den Hauptakteuren jedenfalls sehr viel größer. Und wie in einem Computerspiel sind auch die beabsichtigten Begrenzungen des Kaufsystems dafür da, dass sich kein Spieler selber übermäßig bevorteilt.
In einer "vernünftigen" Gruppe, die auf das Können des eigenen Charakters gar keinen Wert legt, ist ein Kaufsystem deshalb ohnehin ein Klotz am Bein.
Im Übrigen gebe ich Leonie recht - man muss es out-play begründen, wenn die SCs prinzipiell gleich mächtig sind, und darf nicht daraus schließen, dass die breite Masse der Bauern/Adligen/younameit sich analog dazu verhalten. Umgekehrt sind diese SCs also auch keine representativen Durchschnittsbauern /-adlige.
Und wie schon eingangs erwähnt - realistisch ist das nicht.
@Leo:
--- Zitat ---DSA4 hat ein "Faires" System, aber kein "Realistisches" und ist deshalb für uns ein Beispiel wie es NICHT gemacht werden sollte.
--- Ende Zitat ---
Ich denke aber aus obigen Gründen, dass gerade das das Ziel sein sollte. Ein Kaufsystem, dessen Ziel eben nicht die spielwerttechnische Gleichmachung der Charaktere verfolgt, ist in meinen Augen überflüssig. Realistischer wäre es dann, Rasse, Beruf und Stand einfach zu wählen und außerdem den guten Zufall mit hinein spielen zu lassen, indem z.B. die Höhe der Eigenschaften durch Würfel zumindest mitbestimmt wird.
Ich glaube, realistische, also ungleich mächtige Charaktere, lassen sich auf anderem Wege sehr viel einfacher erstellen als mit Kaufsystemen. Der Punkt ist ja auch: In einem Kaufsystem wie es dir vorschwebt wären zwar Bauern und Adlige ungleich mächtig, aber zwei Bauern wären sich wiederum sehr ähnlich - ob das nun realistisch ist?
Alrik aus Beilunk:
--- Zitat von: Snapshot am 3.07.2003 | 19:50 ---Das wäre ja wünschenswert; ich meinte eher so Extreme wie den Soldaten, der zwar mit Sturmgewehren top ist, aber total hilflos dasteht, wenn er eine Pistole in die Hand nimmt, weil das dummerweise eine "Leichte Feuerwaffe" ist und der Spieler dafür keine Punkte ausgeben wollte.
Sowas hängt natürlich auch von dem verwendeten System ab und wie fein dieses auflöst.
--- Ende Zitat ---
Jep, einer der Gründe warum bei DSA4 statt einer völlig freien Auswahl der Fertigkeiten Professionen und Kulturen ( Pakete aus Fertigkeiten, Vor- & Nachteilen ) verwendet werden.
So hat jeder Kämpfer minimum Erfahrung im Umgang mit mindestens zwei Waffenarten.
Ob er dann mit den zusätzlichen Punkten zur Individualisierung diese steigert bleibt ihm überlassen.
--- Zitat ---In einer "vernünftigen" Gruppe, die auf das Können des eigenen Charakters gar keinen Wert legt, ist ein Kaufsystem deshalb ohnehin ein Klotz am Bein.
--- Ende Zitat ---
Versteh ich nicht.
???
Ich halte es für unvernünftig auf das Können des eigenen Charakters keinen Wert zu legen und sein Spiel nicht an den Werten des Charakters auszurichten.
Ich habe eine bestimmte Vorstellung von Verhalten und Können meiner Charaktere, und wenn ich einen mutigen Kämpfer spiele hat dieser gute Kampf und Mutwerte.
Samael:
@Alrik
Bin ganz deiner Meinung.
Snapshot:
--- Zitat von: Alrik aus Beilunk am 4.07.2003 | 11:48 ---Jep, einer der Gründe warum bei DSA4 statt einer völlig freien Auswahl der Fertigkeiten Professionen und Kulturen ( Pakete aus Fertigkeiten, Vor- & Nachteilen ) verwendet werden.
So hat jeder Kämpfer minimum Erfahrung im Umgang mit mindestens zwei Waffenarten.
Ob er dann mit den zusätzlichen Punkten zur Individualisierung diese steigert bleibt ihm überlassen.
--- Ende Zitat ---
Na wunderbar, so soll´s sein IMHO. ;)
--- Zitat ---Versteh ich nicht.
???
Ich halte es für unvernünftig auf das Können des eigenen Charakters keinen Wert zu legen und sein Spiel nicht an den Werten des Charakters auszurichten.
--- Ende Zitat ---
Das wollte ich auch nicht behaupten (drück ich mich mal wieder unklar aus in letzter Zeit?), sondern:
In einer Runde, die einen ausgeprägt narrativistischen Ansatz verfolgt, ist es den Spielern einfach nicht so wichtig, ob ihr Char "leistungsfähig" ist. Sie brauchen deshalb auch kein ausbalanciertes (und dadurch womöglich kompliziertes) Erschaffungssystem, das die Charaktere vom gamistischen Standpunkt her gleichwertig macht. Es stört sie ja sowieso nicht, dass der edle adlige Ritter einfach "besser" ist als der entflohene Küchensklave. Ein Kaufsystem kann und braucht es also gar nicht jedem Spieltyp recht zu machen, weil der ganze Ansatz von vornherein eher powergamerisch ist (oder es IMHO zumindest sein sollte).
(Das "vernünftig" zielte übrigens nur auf diejenigen elitären Extremnarrativisten ab, die jeglichen gamistischen Ansatz als unreifes Rollenspiel verdammen - no offense intended, falls solche hier überhaupt mitlesen. ;) )
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