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SL sucht System
Jed Clayton:
@OldSam: Ich dachte immer, die "Tagesform" wird schon dadurch simuliert, dass man ab und zu einfach mal schlecht würfelt.
Eine parabelförmige Verteilung mit einem breiten Mittelfeld ist natürlich sehr sinnig und logisch. Ich lache mich aber immer kaputt über Systeme, in denen mehr oder weniger deutlich steht, man braucht für seinen täglichen Job gerade mal 30% bis 40% (in RuneQuest durchaus der Normalfall).
Sind wir denn tatsächlich alle so mies? ;) Ich denke, wenn etwas für einen Menschen wirklich nur noch Routine ist, hätte er in der entsprechenden Fertigkeit in einem Prozentsystem doch sicherlich 95% bis 98%. Ein Bäcker, der jeden Tag seine Brötchen backt, oder ein Busfahrer, der seit zwanzig Jahren die gleiche Strecke fährt, ein Lehrer, der jedes Jahr in der Schule das gleiche Zeug erklärt. Das sind doch keine 30%. Aber ich habe alle möglichen Systeme, in denen so niedrige Fertigkeitswerte schon formell als "gut" standen, trotzdem unverändert gespielt. Dann konnte ich mich immer noch auf zwei Standardausreden verlassen:
1. Die Werte stehen ja von Vornherein nur für Chancen bei Anwendungen der Fertigkeiten unter Druck, in spannenden und dramaturgisch wichtigen Situationen. Die alltäglichen Standardaufgaben sind damit überhaupt nicht gemeint. (Wie in meinem Lieblingsbeispiel von dem mongolischen Reiternomaden, der darauf würfeln muss, ob er sicher auf seinen Gaul steigen kann.)
2. Man kann für eine Standardsituation einfach gewaltige Boni vergeben, z.B. +20% oder +25%, wenn es reine Routine oder lang vorbereitet ist.
Wahrscheinlich entscheidet sich der Eingangsposter Boese Zunge aber sowieso für ein ganz anderes System. Deshalb brauchen wir hier gar nicht weiter bestimmte Details unserer (Lieblings-)Systeme zerreden. Möglicherweise langweilen wir damit nur wieder andere Leser.
ArneBab:
--- Zitat von: Kritikus Destruktivissimus am 17.10.2010 | 11:50 ---Gurps ist nichts für Leute, die sich nicht organisieren können und auch mal losrotzen wollen ohne allzulang über eine Umsetzung der Idee grübeln zu müssen.
--- Ende Zitat ---
Sehe ich nicht so. In Gurps kann man genauso einfach improvisieren, wie in anderen. Es hat nur zusätzlich sehr viele Hilfsmittel für diejenigen, die gerne eine Richtlinie haben.
Und gerade die Zauberlisten sind toll (balanciert und informationsreich)!
*Lanze für Gurps brech*
Wenn du nichts gegen sich recht realistisch anfühlendes Spiel hast (nicht so viel Fairy Tail), ist Gurps verdammt gut, und zwar sowohl für schwache als auch für starke Charaktere. Und die Quellenbücher sind vom Informationsgehalt und der sauberen Recherche her meines Wissens nach immernoch unübertroffen. Beispielsweise wurden bei der Arbeit an Gurps Cyberpunk der Arbeitsserver und das Message Board vom CIA beschlagnahmt und nie wieder heraus gegeben, weil die Gurps-Leute sich mit praktizierenden Hackern ausgetauscht haben, um sicher zu gehen, dass was sie schreiben solide ist. Der Server kam nie zurück, aber sie haben das Buch trotzdem abschließen können…
D. M_Athair:
Mich konnte GURPS bisher überhaupt nicht überzeugen.
An Stellen die mir wichtig sind, skaliert das System grundsätzlich anders, als ich mir das wünschen würde.
Jed Clayton:
Anmerkung: Bei der Handhabung von Fertigkeiten baut GURPS mMn mit der Unterteilung in Leicht/Mittel/Schwer/Sehr schwer noch einmal eine besondere Hürde ein.
Das Fertigkeitensystem finde ich momentan sowohl im Hero System, als auch in Cortex etwas besser. Mehr kann ich im Moment nicht erläutern oder empfehlen. Ich würde mich nur wiederholen.
;)
Sid:
(Threadautor)
Vielen Dank fuer die vielen Vorschlaege und vor allem fuer die jeweilige Begruendung.
Zur Heftchenfrage:
Natuerlich mag ich es simple, aber ich liebe es Komplexitaet an Stellen geboten zu bekommen an denen ich sie mir wuensche.
Deshalb auch meine Bitte um Modularitaet.
Wenn ich in ein System hineinwachse und die grundlegenden Mechanismen verstanden hat, duerste ich an der ein oder anderen Stelle nach mehr.
Gerade in den Bereichen in denen das Rollenspiel Taktikelementen weicht.
Der Kampf ist, denke ich, das Paradebeispiel dafuer.
Im Gegensaetz zu sozialer Interaktion, wollte ich den Kampf gern mit Erzaehlelementen, aber nicht erzaehlerisch abhandeln.
Eine Umgebungsskizze und ein paar Maenchen gehoeren fuer mich dazu, damit meine Vorstellung der Umstaende auch der der anwesenden Spieler ungefaehr entspricht. :)
Ich verspreche alle Vorschlaege auszukundschaften und hoffe natuerlich weiterhin auf Beitraege in meiner Sache.
Vielen Dank
Liebe Gruesse
Boese Zunge
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