Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5  (Gelesen 318168 mal)

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Offline Senebles

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #775 am: 20.05.2011 | 11:47 »
Er wurde übrigens mit DSA explizit mit der Begründung abgeschafft, dass es ja jetzt Streuner, Gaukler, Händler, Novadi, Moha, Thorwaler und Nivese gäbe.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #776 am: 20.05.2011 | 12:01 »
Der Abenteurer existierte aber nicht um irgendeine Charaktermotivation abzubilden, sowas gabs damals gar nicht. Er war da, damit Spieler die zu schlechte Attribute ausgewürfelt hatten, später noch Krieger werden konnten. Mit dem Ausbauspiel kamen dann auch einige weitere Entwicklungsmöglichkeiten hinzu. Ich glaub Streuner und Druide.

Offline Elwin

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #777 am: 20.05.2011 | 12:10 »
3. Ist Heldentum in Aventurien wirklich ein Berufsstand? Wenn ja sind viele Kritikpunkte der DSA-Community vonwegen "Motivationsmangel bei Abenteuern" und "unrealisitischer Märchenfantasywelt" ja unbegründet, weil Helden ja dann davon leben, Helden zu sein und es keiner weiteren Motivation bedarf. Oder sehe ich das falsch?
Ich denke, dass sich nach wie vor viele DSA-Abenteuer mit ihrem Einstieg und der Motivation an "Berufs-Abenteurer" richten, die gerade vor Ort sind, Zeit haben, Geld brauchen und/oder moralisch sich der Aufgabe verpflichtet fühlen, bzw. sich um die Motivations-Frage dahingehend herumdrücken, dass man den Einstieg dem Spielleiter überlässt.
Das ist mMn auch vom System her so gewünscht, denn das System gibt nur wenig an die Hand, was mit sesshaften Helden zu machen ist, legt wenig Wert auf Immobilien- und Hausmacht-Management und bietet nicht zuletzt einen wahnsinnig bunten Strauß an verschiedenenen Heldenbausätzen an, dass es fast zwangsläufig auf die Kombination: "Ein paar rastlose, reisende Typen aus ganz Aventurien treffen sich an einem bestimmten Ort und bilden fortan eine Heldengruppe" hinausläuft.

Ich finde diese Idee der "Abenteurer" Charakterklasse genial und frage mich, warum es diese nicht mehr gibt - egal in welchem Regelwerk. Sozusagen der Archetypus, der ein bissche Krieger, ein bisschen Streuner, ein bisschen Waldläufer, ein bisschen dies und jenes, mit klarer Motivation "ich will Abenteuer erleben und irgendwann als Held angesehen sein" hat und dementsprechend agiert.
Ohne irgendeinen übertriebenen Verhaltenskodex (Rondra, selfish, etc.), aber eben mit Optimismus, ein bisschen Engagement fürs Gute und gesundem Menschenverstand.
Das Gegenteil vom "Spezialisten"... Wäre MEIN Dauer-Charaktertypus...!
DSA 4 verwendet diesbezüglich ja einen anderen Ansatz, nämlich den: "Was hast Du früher gemacht? Worin bist Du ausgebildet worden bzw. hast Du Dich selbst ausgebildet?" Da kann nämlich jeder Held Abenteurer werden, es kommt halt darauf an, wie seine Vita bis dahin verlief. Die Motivation, berühmt zu werden, evtl. für seine guten Taten später gerühmt zu werden, lässt sich mit fast allen Professionen darstellen.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #778 am: 20.05.2011 | 12:33 »
Der Abenteurer existierte aber nicht um irgendeine Charaktermotivation abzubilden, sowas gabs damals gar nicht. Er war da, damit Spieler die zu schlechte Attribute ausgewürfelt hatten, später noch Krieger werden konnten.
Ja genau. Das scheint mir wieder die retrospektive Romantisierung eines Designfehlers zu sein. Davon kann gerade DSA1 ja echt ein Lied singen.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #779 am: 20.05.2011 | 12:41 »
Um nochmal auf die Exoten zu kommen. Ist denn überhaupt schon mal jemand als Orkland Achaz durch den Norden gezogen? Werden die überhaupt gespielt, bzw. ist es sinnvoll die zu spielen?
Weil so große Kombinierbarkeit zu bestehenden Völkern ist da imho nicht gegeben. Sei es der Ork, Goblin der sich wohl nicht wirklich mit dem Amboßzwerg oder dem Auelf gut verstehen wird.
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Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #780 am: 20.05.2011 | 12:45 »
@Abenteurer:
Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass ich die Umstellung von DSA1 zu DSA2 damals gar nicht toll fand. Für das Setting, das sich einem mit DSA1 noch bot, war der Abenteurer tatsächlich eine sinnvolle Charklasse und kein Designfehler. Das atmete noch eine Spur Sword&Sorcery. Dieser Atem wurde mit DSA2 bereits erstickt, von wo es dann ganz allmählich auf den Zuckerbäcker hinauslief (ich weiß, Scheiß Polemik  ;D).
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #781 am: 20.05.2011 | 12:50 »
@Abenteurer:
Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass ich die Umstellung von DSA1 zu DSA2 damals gar nicht toll fand. Für das Setting, das sich einem mit DSA1 noch bot, war der Abenteurer tatsächlich eine sinnvolle Charklasse und kein Designfehler. Das atmete noch eine Spur Sword&Sorcery. Dieser Atem wurde mit DSA2 bereits erstickt, von wo es dann ganz allmählich auf den Zuckerbäcker hinauslief (ich weiß, Scheiß Polemik  ;D).
Hm, dass sich das ursprüngliche DSA1 sich in Punkto Setting vom heutigen Aventurien in wichtigen Punkten (größere Offenheit/Beliebigkeit, mehr Sword & Sorcery etc. pp.) unterscheidet, kann ich nachvollziehen. Das ist ja auch mehr als offensichtlich. Inwiefern aber der Abenteurer da nun förderlich gewesen sein soll, ist mir unklar. Der einzige Unterschied zwischen Abenteurer und Krieger waren doch ein paar mechanische Details (wenn ich das richtig im Kopf habe, brauchte der Krieger eine Stärke von 13, durfte dafür aber schweres Gerät wie Zweihänder mitschleppen). Daraus nun mehr als eine Verlegenheitslösung zu basteln, weil den Designern keine "moderneren" Idee einfielen: find ich überraschend. Magst Du erläutern?

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #782 am: 20.05.2011 | 13:13 »
Natürlich waren die Abgrenzungen in DSA1 vom Abenteuer zum Krieger nicht so groß. So wie alle anderen Abgrenzungen auch nicht so groß waren. Der Zwerg war nur klein und hatte mehr LP...
Aber Krieger sagte schon was aus während Abenteurer mehr bedeutete das man bei nacht und nebel das Haus verlassen hatte um eine anderes Leben zu beginnen. Krieger war gelernt und hatte den Kriegerbrief. Der Abenteurer hatte nur das Hemd aufm Arsch und das wars ;D
In den neueren Versionen wurde das halt differenzierter. Also ist der "moderne" Abenteurer der Schmied, der loszieht und mehr vom Leben haben will als nur Hufeisen beschlagen, oder der vielbesungene Zuckerbäcker.
Nur hat früher halt kein Mensch sich darum gedanken gemacht was der Abenteurer vorher war. Und da es keine Talente gab, war es auch egal.

Edit: so gesehen könnte man auf den Char Bogen schreiben: Abenteurer (ehemaliger Page)
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Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #783 am: 20.05.2011 | 13:18 »
Magst Du erläutern?

Es ist nun weniger, dass der "Abenteurer" eine derart brillante Designidee gewesen wäre. Aber wenn man sich die Grundklassen angesehen hatte, dann waren das halt alles die Archetypen eines S&S-Abenteuers. Eben auch der Abenteurer (der weiter gefasst war als der D&D-Dieb, was mir damals sehr gefallen hat). Unter dem Abenteuer ließ sich halt alles subsummieren, was in diesem verwegenen Aventurien auszog, das Fürchten zu lernen und Schätze zu sammeln.

Mit DSA2 nahm eine Entwicklung ihren Ausgang, die nicht mehr vom Abenteuer her dachte, sondern vom Hintergrund. Im Prinzip wurden immer mehr Klassen vorgestellt, die eigentlich Berufe oder "Rassen" waren und die man erst irgendwie zum Abenteurer machen musste. Eigentlich ist der Moha in einem ganz bestimmten Kultur- und Lebenskreis verortet. Von dort musste ich ihn erst ins Abenteuer schubsen. Das wäre auch gar nicht so tragisch gewesen, wenn da nicht bald so eine Detailwut eingesetzt hätte, die die diversen beruflichen und kulturellen Hintergründe immer akribischer beschrieben und schwerer gewichtet hätten.

Witzigerweise rückt -- für mein Empfinden -- die profane Herkunft der Helden bei DSA viel mehr in den Vordergrund als bei Warhammer, wo man ja nun wirklich die allerletzten Berufe spielt. Aber dort ist die Prämisse anders (nämlich: ob der Bauer auf dem Feld von Tiermenschen zerfetzt wird oder erst noch einen Chaoskult aufmischt, bevor er sabbernd, mutiert und von der Pest gezeichnet ins Gras beißt, ist letztlich doch sowieso egal).

DSA ging eben nicht den Weg, den BoL so schön repräsentiert. Statt des "Sklaven" muss es bei DSA der Moha (inzwischen mit zig Ausprägungen) sein, statt des "Barbaren" der Thorwaler oder Gjaskerländer oder Fjarninger oder Ferkina. Während ich noch alle BoL-Klassen unter "Abenteurer" zusammenfassen kann, geht das bei DSA halt nicht mehr. Da sind sie zu allererst Ausstellungsstücke aus dem Naturkundemuseum und erst in zweiter Linie Abenteurer.

Und deshalb konnte ich mit "Designfehler" damals besser leben als mit Nivesen, Novadis und dem ganzen bunten Volk.

Irgendwie habe ich den Eindruck, das waren zwa recht viele Worte, aber so richtig klar wird es trotzdem nicht, was?

EDIT: Wüste Vertipper in die Wüste geschickt.
« Letzte Änderung: 20.05.2011 | 13:29 von korknadel »
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #784 am: 20.05.2011 | 13:25 »
Da sind sie zu allererst Ausstellungsstücke aus dem Naturkundemuseum und erst in zweiter Linie Abenteurer.

 :d
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #785 am: 20.05.2011 | 13:30 »
Tja, wahrscheinlich trifft es Korknadel ziemlich genau.

Aber genau so will ich ein Rollenspielsetting haben, von Hintergrund aufgezogen, nicht vom Abenteuer her.

Das man da nicht jeden Beruf haben muss, ist eine andere Frage, aber die Tendenz ist richtig.
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Offline Yehodan ben Dracon

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #786 am: 20.05.2011 | 13:30 »
Aber genau so will ich ein Rollenspielsetting haben, von Hintergrund aufgezogen, nicht vom Abenteuer her.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #787 am: 20.05.2011 | 13:39 »
Tja, wahrscheinlich trifft es Korknadel ziemlich genau.
Allerdings, wie üblich. Ich bin mir jedoch noch nicht so sicher, welchen der beiden Ansätze ich besser finden soll. Vermutlich ist das noch meine Sozialisation mit Rolemaster, die mir fleißig souffliert, dass man dringlichst (!!!) einen Magician von einem Sorcerer von einem Dark Magician von einem Illusionisten von einem Magent von einem Runemaster von einem Alchemist von einem ... unterscheiden muss. Irgendwie mag ich das. Naja, zumindest mag ich es, wenn sich Charaktere wahrnehmbar unterscheiden. Das geht mir bei Savage Worlds beispielsweise so tierisch auf den Sack. Ich spiel das ja echt gerne, aber die Charaktere sehen da immer so gleich aus. Schrecklich  :D

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #788 am: 20.05.2011 | 13:43 »
Aber genau so will ich ein Rollenspielsetting haben, von Hintergrund aufgezogen, nicht vom Abenteuer her.

Das man da nicht jeden Beruf haben muss, ist eine andere Frage, aber die Tendenz ist richtig.

Lustig: Eine sehr wenigen Runden, bei der ich das Gefühl hatte, dass der Hintergrund der Charakter das Abenteuer tatscählich bestimmt hat war ein The Shadow of yesterdy-OneShot - ein System mit denkbar wenigen, völlig un-simulationistischen Regeln.

Bei fast allen anderen (ochje jetzt fang ich schon an wie der jute alte ZH...) Runden die ich bisher so erlebt habe, wurde wenn überhaupt so getan, als  wenn man den Hintergrund mit reinnehmen würde.
Sprich: Aus den NSCs des vorgegebenen plots wurden Familienmitglieder des Helden gemacht -> Hintergrund auf Abenteuer angepasst
Hintergrund dient als Begründung für Skills: "Aber mein Onkel war doch Waffenverläufer, der kennt bestimmt nen Kämpfer mit der Sonderfertigkeit", "Als gelernter Bäcker kann ich bestimmt auch Kochen einfacher lernen"

Wirkliches Spiel mit Flaggen (und letztendlich ist es das, was du meinst, wenn du den Hintergrund als Vorgabe haben willst) bedeutet: Die Flaggen sind Antriebsmotor des Abenteuers, nicht schmückendes Beiwerk. Hab ich bisher sehr selten erlebt, die wenigsten SL die ich kenne sind dazu bereit oder sich überhaupt klar, wie sie das anstellen sollen.

Meistens hat man doch das Abenteuer und guckt, wie man "irgendwie" die Charakter-Hintergründe mit reinzwirbeln kann.

Die Einbindung von Hintergrund hat mE gar nix mit der Anzahl der Berufe, Talente oder sonstwas zu tun sondern einzig und allein damit, wie die Charakter aufgebaut werden und wie das von der SL genutzt wird.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #789 am: 20.05.2011 | 13:50 »
Meistens hat man doch das Abenteuer und guckt, wie man "irgendwie" die Charakter-Hintergründe mit reinzwirbeln kann.
wtf? Äh, eher anders herum, meistens hat man doch die Charas und guckt, wie man "irgendwie" das Abenteuer reinzwirbeln kann.
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Offline korknadel

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #790 am: 20.05.2011 | 13:57 »
@Orko:
Du sprichst da einiges aus, was ich genauso beobachtet habe. Und damit bin ich bei
@TAFKAKB:
Ich schätze den Hintergrund bei DSA ja auch. Ich finde es nur tatsächlich oft ehrlicher, wenn man zugibt, dass die Hintergründe -- abgesehen von den ganz plakativen Dingen -- für sehr viele Abenteuer gar keine große Rolle spielen. Das mag alles sehr faszinierend sein, wenn ich eine freie Moha-Kampagne in einem Moha-Kral spiele, die sich aus den Char-Hintergründen entwickelt. Aber wenn ich gegen 1000 Oger in die Schlacht ziehe, ist es einfach mal schnurz, ob ich hübschere Schrumpfköpfe als meine Tante machen kann.

Solche Details könnte man auch lockerer regeln oder gar on the fly -- wie das bei BoL ja auch ein wenig vorgemacht wird: Wenn es die Situation erfordert, krame ich schnell einen Hintergrund heraus, der die Situation spannender, faszinierender oder sonstwie macht, und ansonsten gebe ich mir erst gar keine Mühe. Natürlich mit Veto-Recht des SL und der Gruppe. Und da sind wir dann näher am "Abenteurer"-Konzept.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #791 am: 20.05.2011 | 13:58 »
wtf? Äh, eher anders herum, meistens hat man doch die Charas und guckt, wie man "irgendwie" das Abenteuer reinzwirbeln kann.

Das war bezogen auf Xemides "vom Hintergrund aufziehen" und auf SLs, die versuchen den Hintergrund "einzuarbeiten" aber letzendlich trotzdem das AB fertighaben und dann nachträglich erst den Hintergrund einbasteln - Im Gegensatz zum Spiel mit Flags.
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Offline Christoph

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #792 am: 20.05.2011 | 14:33 »
Aber wenn ich gegen 1000 Oger in die Schlacht ziehe, ist es einfach mal schnurz, ob ich hübschere Schrumpfköpfe als meine Tante machen kann.

Wie soll bitte ein Autor der Abenteuer schreibt vorausahnen was für Helden die Spieler anbringen ?

Das einzige was ginge, wäre jedem Abenteuer passende Helden beizulegen...

Offline Thot

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #793 am: 20.05.2011 | 14:37 »
Wie soll bitte ein Autor der Abenteuer schreibt vorausahnen was für Helden die Spieler anbringen ?
[...]

Das muss er nicht - er braucht nur genug Raum zu lassen, damit der Spielleiter die erforderlichen Anpassungen vornehmen kann, ohne das Abenteuer neu zu schreiben.

Offline Senebles

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #794 am: 20.05.2011 | 14:39 »
Der Abenteurer existierte aber nicht um irgendeine Charaktermotivation abzubilden, sowas gabs damals gar nicht. Er war da, damit Spieler die zu schlechte Attribute ausgewürfelt hatten, später noch Krieger werden konnten. Mit dem Ausbauspiel kamen dann auch einige weitere Entwicklungsmöglichkeiten hinzu. Ich glaub Streuner und Druide.

Ich finde diesen Hinweis immer wieder interessant. KENNT irgendjemand von Euch eine DSA1 - Runde, bei der tatsächlich ein SPieler einen Abenteuerer spielen musste, weil er so schlecht gewürfelt hatte? Ich habe nie eine Runde (egal ob DSA1, DSA2, DSA3) getroffen, bei der nicht tatsächlich
1. Würfelergenisse frei den Eigenschaften zugordent werden durften
2. neu gewürfelt werden durfte, wenn der gewünschte Heldentyp nicht gespielt werden konnte (wobei ab DSA2 das ja meist nur eine erhöhte Irgendangst bedeutete)?

Ich habe immer nur von Leuten, die nie DSA spielten, gehört, dass man bei DSA ja dummerweise einen tsa-Geweihten spielen musste, wenn die Würfelergebnisse einen Druiden nicht hergaben (z.B. zu hohes Charisma >;D).
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Offline Elwin

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #795 am: 20.05.2011 | 14:42 »
DSA ging eben nicht den Weg, den BoL so schön repräsentiert. Statt des "Sklaven" muss es bei DSA der Moha (inzwischen mit zig Ausprägungen) sein, statt des "Barbaren" der Thorwaler oder Gjaskerländer oder Fjarninger oder Ferkina. Während ich noch alle BoL-Klassen unter "Abenteurer" zusammenfassen kann, geht das bei DSA halt nicht mehr.
Hier stehe ich wie ein Depp vor der Aussage und frage mich: "Warum?" Warum geht das nicht mehr?
Ich glaube, ich kann das. Ich konnte das immer, mir den "Abenteurer" in den Klassen vorstellen. Ist das eine seltene Gabe oder schaffe ich irgendeine intellektuelle Leistung nicht, weswegen das jetzt nicht mehr gehen sollte?

Da sind sie zu allererst Ausstellungsstücke aus dem Naturkundemuseum und erst in zweiter Linie Abenteurer.
Dafür erntest Du zurecht viel "schön gesagt"-Zuspruch, aber ich fürchte, das Lob verstellt den Blick auf die Frage: hast Du damit denn überhaupt Recht? Oder ist das eine schön gezwirbelte Behauptung, die bei näherem Betrachten die Substanz vermissen lässt?

Ich habe diese exotischen Heldentypen stets als solche wahrgenommen: als Exoten. Die aber aus irgendeinem Grund ihrer Heimat entrissen (oder entkommen) sind und nun als Abenteurer unterwegs sind. Diese Exoten waren mMn auch ein Signal "hey, es ist nicht alles pseudo-europäisch-mittelalterlich in Aventurien und ihr könnt das sogar spielen".

Vielleicht wird es mit dem nächsten Posting klarer:
Ich finde es nur tatsächlich oft ehrlicher, wenn man zugibt, dass die Hintergründe -- abgesehen von den ganz plakativen Dingen -- für sehr viele Abenteuer gar keine große Rolle spielen. Das mag alles sehr faszinierend sein, wenn ich eine freie Moha-Kampagne in einem Moha-Kral spiele, die sich aus den Char-Hintergründen entwickelt. Aber wenn ich gegen 1000 Oger in die Schlacht ziehe, ist es einfach mal schnurz, ob ich hübschere Schrumpfköpfe als meine Tante machen kann.

Solche Details könnte man auch lockerer regeln oder gar on the fly -- wie das bei BoL ja auch ein wenig vorgemacht wird: Wenn es die Situation erfordert, krame ich schnell einen Hintergrund heraus, der die Situation spannender, faszinierender oder sonstwie macht, und ansonsten gebe ich mir erst gar keine Mühe. Natürlich mit Veto-Recht des SL und der Gruppe. Und da sind wir dann näher am "Abenteurer"-Konzept.
Also ich weiß ja nicht, ob ich alleine bin mit meiner Meinung, aber ich würde es gar nicht wollen, mir die Hintergründe meines Helden "on the fly" in einer relevanten Situation erst auszudenken, sondern ich bevorzuge es, schon beim Beginn des Spiels zu wissen, ob mein "Barbar" denn nun ein harter Steppenhund der nördlichen Lande ist oder ein schrumpfkopf machender Urwaldwilder.
Oder verstehe ich das falsch und Du sprichst beim "Hintergrund" hier nicht von den der Vielzahl der "Naturkundemuseum"-Heldentypen. Ich fürchte, dann habe ich irgendwann in dieser Diskussion den roten Faden im Irrgarten verloren.

Schöne Grüße
Chris
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #796 am: 20.05.2011 | 14:50 »
Hier muss man dann aber fairerweise schon trennen. Der Hintergrund unterstützt ja ganz klar das Spiel mit detailliert ausgearbeiteten Kulturen und Professionen (wenn man auch kritisieren kann, dass es in den Details grobe Fehler und Widersprüche gibt.) Ist man bereit offizielle Abenteuer bei Seite zu lassen, hat man mehr als genug Material um Abenteuer zu gestallten die sehr genau auf die gerne ungemein komplexen Hintergründe der Charaktere abgestimmt sind...
Problematisch sind die Abenteuer, wie von einigen schon geschrieben ist das Gro der Abenteuer doch eher auf DSA1 ausgerichtet - also eine Gruppe von Abenteurern die sich eben ins Abenteuer stürzen, meist weil es `richtig´ ist und weil es ein paar Taler gibt - In den meisten Fällen bleibt es der Gruppe / dem Spielleiter überlassen individuelle Motivationen zu erdenken. Meist sind die aber garnicht erwünscht... Ebensowenig wie ´plausible´ `Heldengruppen´, die in einer Welt wie Aventurien ja in den meisten Fällen eher aus Themen Gruppen bestehen würden `Ritter und seine Lanze, ergänzt um Barde und Magier`, `Mohakriegergruppe´, `Gauklertrupp´ etc.
Ganz unabhängig davon wie gut oder schlecht diese Abenteuer als DSA1 Abenteuer zu bewerten sind, verschenkt man mit ihnen das immense Potenzial der Spielwelt in der man komplexe und anspruchsvolle Themen- und Gruppenszenarien entwerfen könnte, ob nun Mohas im Mohadorf, Magier in der Magierakademie oder adlige Familienclans im Kampf um die Krone...

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #797 am: 20.05.2011 | 14:50 »
Ich habe immer nur von Leuten, die nie DSA spielten, gehört, dass man bei DSA ja dummerweise einen tsa-Geweihten spielen musste, wenn die Würfelergebnisse einen Druiden nicht hergaben (z.B. zu hohes Charisma >;D).
Die Frage kannst du dann aber gern 1zu1 an die DnD-Fraktion weitergeben, da wars doch ursprünglich auch mal so, oder? Seltsamerweise habe ich das dort nie als Kritikpunkt gelesen.

Offenbar wurde da stillschweigend davon ausgegangen, dass man eh neu würfelt während man den DSA-Spielern dass nie zugetraut hätte...
Oder dass man als DSA Spieler sofort diesen vorrauseilenden Gehorsam entwickelt und blos nicht auf die Idee von "Hausregeln" kommt ;)
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde Nr. 5
« Antwort #798 am: 20.05.2011 | 15:48 »
KENNT irgendjemand von Euch eine DSA1 - Runde, bei der tatsächlich ein SPieler einen Abenteuerer spielen musste, weil er so schlecht gewürfelt hatte?
Ich hatte einen Abenteurer gehabt - aber irgendwie kam der nie zum Einsatz. Nur in den Solo-Heften habe ich ihn eingesetzt, weil sich der SL neue Boxen gekauft hatte und wir haben dann mit den neueren Regeln gespielt. So in etwas war es damals, flüstert mein altersschwaches Gedächtnis.
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« Antwort #799 am: 20.05.2011 | 15:50 »
@Elwin:
Bei meinem ersten Post ging es mir mehr darum, für TAFKAKB noch einmal zu beschreiben, wieso ich den Verlust des "Abenteurers" als Klasse beim Übergang von DSA1 zu DSA2 bedauert habe.

Ich versuche es noch einmal anders: DSA1 war: Du bist ein Abenteurer, der entweder einer abgefahrenen Fantasy-Rasse (Zwerg, Elf) angehört, Zaubern oder Kämpfen gelernt hat (Magier, Krieger) oder halt einfach so loszieht und dann draußen krasse Sachen erlebt. Alles andere musst du dir noch überlegen, wenn du wert drauf legst. (Und im Anschluss daran kam man vielleicht auf die Idee, einen Magier aus 1001 Nacht oder einen entlaufenen Sklaven als Abenteurer zu spielen.)

DSA2ff ging dahin: Du hast ganz viele Berufe und Kulturen, bei denen mehr oder weniger vorgegeben ist, was die normalerweise so machen. Jetzt kannst du dir überlegen, wieso die auf Abenteuer ausziehen. Der Prozess läuft in gewisser Weise andersrum.

Natürlich kann man das machen, und ich habe das auch gemacht, es ist nur ein anderes Feeling, ein anderer Blickwinkel, eine andere Herangehensweise, die ich noch mal darstellen wollte, weil nachgefragt wurde. Und damals habe ich das halt bedauert, und ich kann auch jetzt noch sehr gut verstehen, weshalb ich das damals bedauert habe.

Ich kann aber auch Deine Sicht der Dinge gut verstehen.

Und zum zweiten Post:
Damit meinte ich nicht grundsätzliche Hintergründe. In einer Welt wie Aventurien macht es durchaus Sinn erst einmal festzulegen, aus welcher Region der Barbar nun kommt. Ich meinte eher die vielen "liebevollen" Details wie: kann Schrumpfköpfe besser machen als seine Tante, hat Angst vor Katzen, weil er einmal von einer gebissen wurde, hatte mal was mit der Tochter des Schamanen. Das sind so Dinge, die man sich am Anfang oft ausdenkt, die dann aber -- zumindest in offiziellen oder ähnlich gestrickten, also nicht tatsächlich speziell auf den Hintergrund zugeschnittenen Abenteuern -- hinterher meist keine Rolle spielen. Und da wäre es durchaus mal ein Experiment wert, solche Sachen lieber "on the fly" zu regeln. Kommt keine Katze im Leben nicht vor im Abenteuer, trifft man aber auf einen Echsenmensch, sagt der Barbar ganz spontan: "Ha, ich habe einen Hass auf die Dinger, seit die Tochter vom Schamanen, mit der ich als Jugendlicher geknutscht habe, von einem Krokodil gefressen wurde!" Sagt die Runde: "Interessant!", und schon hat man einen zusätzlichen Konflikt, ihne dass man erst warten muss, bis eines der "liebevollen" Details zum Tragen kommt (was in meiner Erfahrung sowieso äußerst selten geschieht; siehe Orkos Post weiter oben).

Von daher alles halb so wild und von mir auch sehr missverständlich formuliert und auch nicht mit sonderlichem Eifer gemeint. Eher so in den Tag geblubbert.

Hipster

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