Ich versteh ja teilweise den Kiesowschen Urhass, den hier einige Leute pflegen, aber um mal des Kiesows Advokat spielen zu dürfen, ist es denn nicht irgendwie gut, wenn die Charaktere wenigstens ansatzweise versuchen sich settinggerecht zu verhalten?
Das Problem liegt einfach darin, dass Kiesows Rollenspielbild, vielleicht noch radikalisiert von seinen
Jüngern Schülern in Deutschland sehr stark das generelle Bild von Rollenspiel (unter Rollenspielern) prägt. Meine Ansicht ist:
DSA ist keine Spielwelt und kein Regelwerk, DSA ist eine Weltanschauung darüber, was "Rollenspiel" eigentlich sein soll.
Damit meine ich: es ist rollenspielerintern äußerst schwierig, über verschiedene Formen des Rollenspiels, verschiedene Varianten und Möglichkeiten zu diskutieren. Natürlich gibt es heutzutage mehrere (z.B. im
) vertretene nicht-DSA-Sichten des Rollenspielens, aber eine Menge von DSA-Fragmenten schwirren einfach als erfolgreiche "Meme" durch die Rollenspielwelt (nicht nur die aktive Parade): Powergaming ist böse (im Gegensatz zu Laws, der es als eine Art von Rollenspielinteresse beschreibt), Butt-Kicking ist böse, Dungeoncrawl ist primitiv, (vorgefertigte) "Story" ist wichtig/richtig/wahres Rollenspiel (deshalb wird dauernd über RR diskutiert), Regeln sind für Anfänger-SLs, Immersion & Hartwurst sind nahrhaft usw.
DSA im Schatten von Kiesow hat äußerst erfolgreich eine Lehre verbreitet, von der auch nicht-DSA-Spieler betroffen sind.