@Auribiel:
Argumentierst du jetzt eigentlich grundsätzlich dagegen, Regeln einzusetzen, wenn es ums Überzeugen von SC geht? Ganz klar ist mir das gerade nicht.
Ich bin durchaus dafür, in sozialen Konflikten Regeln einzusetzen und das nicht nur auszuspielen oder zu handwedeln. Nur ausspielen wäre unfair gegenüber sozial angelegten Chars. Dann könnte sich jeder einen hochgemaxten Krieger basteln im Wissen, dass in einem sozialen/geistigen Konflikt doch sowieso nur die eigene Retorik zählt.
Dafür gäbe es ja in meinen Augen auch durchaus gute Argumente - ich finde z.B. auch, dass die Spieler im normalfall prinzipiell selbst über die Handlungen ihrer Charaktere bestimmen sollten. Andererseits mag ich Regeln, die den Einsatz dafür in die Höhe treiben.
Jetzt kommst du der Sache schon näher, auf was ich abziele.
Soziale Konfliktregeln, die mir gefallen, sehen eher so aus, dass Gandhi nach einem verlorenen Streit immer noch selbst entscheiden kann, ob er vielleicht doch jemanden umbringen will, dass es dann aber einen hohen Preis für ihn hat, sich an seine Ideale zu halten - er erscheint außenstehenden vielleicht plötzlich nicht mehr als prinzipientreu, sondern als verbohrt idealistisch, als zynisch oder gar verlogen. Oder er muss sich gegen jemanden stellen, der ihm nahesteht.
Auf das wollte ich letzten Endes hinaus: Natürlich sollten soziale Konflikte auch mit den (hoffentlich gut ausgearbeiteten) Regeln zu eben solchen Konflikten abgehandelt werden. Die letztendliche Entscheidung, was genau der SC letztendlich bei einer Niederlage zu tun bereit ist, sollte aber beim Spieler liegen. Und natürlich sollte eine Niederlage auch negative Folgen für den SC haben (Gesichtsverlust, Zerstreitet sich mit wichtigem Verbündeten, etc.), nur was genau die negativen Folgen sind, dabei sollte der Spieler auch ein Wörtchen mitzureden haben. Genaugenommen macht hier FATE eigentlich alles richtig - der Spieler entscheidet über die negativen Konsequenzen (unter Zustimmung des SL wenn nötig).
Anstelle also mit der Schankmaid im nächsten Strohhaufen/auf dem nächsten Zimmer zu verschwinden, könnte der verlorene soziale Konflikt auch dazu führen, dass der Ritter mit der einzig wahren Liebe zwar standhaft bleibt, sich dafür aber zum Gespött des Schankraums macht, dass ihn als Schlappschwanz und verbohrer Spießer beschimpft oder er von der aufdringlichen Schankmaid gar dazu verleidet wird, ihr entgegen seiner ritterlichen Tugenden eine Ohrfeige zu geben, um sie loszuwerden, was die Umstehenden an seinen ritterlichen Tugenden dann zweifeln lässt oder oder...
Übrigens muss auch ein physischer Konflikt nicht immer zwangsläufig zu einem einzigen Ergebnis (Tod einer der beteiligten Parteien) führen, sondern auch in einer Aufgabe, schwerer Verletzung oder oder... keine Ahnung, wieso beim RPG so oft davon ausgegangen wird, dass eine Niederlage zwangsläufig immer gleich zu endgültigen Konsequenzen führen muss?
Und auch wieder abhängig vom Regelwerk und auch wieder (tadaaa
) bei FATE sehr nett geregelt.