Autor Thema: Sozialprobe spaltet Gruppe  (Gelesen 41491 mal)

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Samael

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #200 am: 15.06.2012 | 13:35 »
Hier wäre ja das Äquivalent, wenn der Kämpfer sagt: "Ich steche dem Gegner mein Schwert ins Auge... Probe geschafft... der ist tot." und dabei ignoriert, dass der Gegner 150 Hitpoints hat und das Schwert nur 1W6 Schaden macht. Das lässt der SL ja auch nicht zu. In sofern ist der Vergleich eben nicht idiotisch.

Nein, die genaue Art der Regelung ist egal. Es ist eben NICHT SINNVOLL der "gestrengen Königin" eine Ressource X für "befriedigt Barden nicht vor dem Hofstaat oral*" zuzuweisen, die der Barde dann runterwürfeln muss.

*bzw. was Allgemeineres, was dem entspricht oder einen entsprechenden Schwell- oder Schwierigkeitswert
« Letzte Änderung: 15.06.2012 | 13:37 von Samael »

Achamanian

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #201 am: 15.06.2012 | 13:48 »
Nein, die genaue Art der Regelung ist egal. Es ist eben NICHT SINNVOLL der "gestrengen Königin" eine Ressource X für "befriedigt Barden nicht vor dem Hofstaat oral*" zuzuweisen, die der Barde dann runterwürfeln muss.

*bzw. was Allgemeineres, was dem entspricht oder einen entsprechenden Schwell- oder Schwierigkeitswert

Genauso wenig ist es sinnvoll, einem Kämpfer die Ressource "lässt sich nicht mit dem Schwert ins Auge stechen" zuzuteilen. Ich verstehe den Unterschied nicht.
Ich würde eher die Gemeinsamkeiten herausstreichen: Die besteht im Konflikt, also eine Partei will etwas, eine andere Partei steht dem entgegen. Und da gefällt mir im Rollenspiel das allgemeine Prinzip für alle Konflikte: Ich ermittle bei unklarem Ausgang über ein Würfelsystem o.Ä., welche Partei sich durchsetzt und kläre dann, wei das abstrakte Ergebnis der Regeln auf die konkrete Situation anzuwenden ist.
Ich bevorzuge aber auch Kampfsysteme, in denen die Absichtserklärung "Ich will ihn umbringen" oder "ich will ihn kampfunfähig machen" am Anfang steht und man eher nach dem Würfeln klärt, was In-Game daraus folgt. Ich will das Ziel des Charakters wissen, die genaue Umsetzung kläre ich lieber, wenn ich das (abstrakte) Ergebnis kenne. Und das Ziel ist ja meistens nicht "ins Auge stechen", sondern "umbringen", und nicht: "Oralsex mit der Königin haben", sondern "die Königin irgendwie vor ihrem Hofstaat bloßstellen".
Auf der Ebene ist es dann wieder absolut sinnvoll, körperliche und soziale Konflikte im Rollenspiel zu vergleichen und auch ähnlich zu behandeln, und absolut möglich, ohne denen SC dabei irgendwelche Entscheidungen aufzuzwingen.

Offline Naldantis

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #202 am: 15.06.2012 | 13:52 »
will not happen, vg
l seine Lebensgeschichte, da ist schlimmeres passiert als 30 minuten gelaber und er ist nicht gewalttätig geworden.
Amritsar, Gefängnis
Was ist so schwer daran, einfach anzunehmen, daß er über das Äquivalent von 'wahren Glauben', eine Willenskraft am oberen Anschlag, den sozialen Druck durch weite Teile des Volkes und der Weltöffentlichkeit sowie die klare Erkenntnis, daß Abkehr vom Gewaltverzicht für ihn die Aufgabe seiner einzigen Waffe bedeuten würde, verfügte; ferner daß einfach keiner von denen, die ihn versuchten zu beeinflussen, das verstanden haben, ihn überhaupt ernstnahmen, hinreichend gute Argumente oder Angebote mitbrachten oder einfach Scheiße gewürfelt hatten?

Es gab in der Geschichte ja genug andere Persönlichkeiten, die ebenso überzeugt begannen, aber dan vom Weg abkamen (da hat dann wohl der eine oder andere Gegenüber mal zu den richtigen Argumenten und den richtigen Geschenken auch mal die richtigen Worte gefunden - halt richtig gut gewürfelt).

Deswegen muss hier der SL viel stärker in das Spiel eingreifen und es ist sinnvoll auch jedem Spieler zuzugestehen hin und wieder zu sagen: Nein, XY würde mein Charakter NIE MACHEN. Das sollte natürlich im Rahmen bleiben.

Nochmal: was ist so übertrieben daran, einzufordern, daß SPIELER solche Sonderwünsche auch BEZAHLEN?
Also z.B. "mein Chars ist von Adel, streng erzogen, sie würde sich NIEMALS mit Männern unter ihrem Stand einlassen und selbst mit Standesgleichen nur im Stand der Ehe." -> "Kauf mit Deinen Punkten das Talent ADEL und den Nachteil KEUSCHHEITSGELÜBTE und wenn Du magst auch noch ARROGANZ dazu, und dann bitte auch ausspielen".

Mein Problem - und das vieler anderer - sind eben die PCs, denen solche Attibute spontan im Spiel einfallen, genau dann wenn diese Verhaltensweise zu Problemen führen könnte; z.B. daß ein Adliger in Reichsdingen eigentlich unbestechlich sein sollte, nachdem sie vorher schon bei einigen Gelegenheiten geschmiert und selber die Hand aufgehalten haben, aber sich diesesmal damit angreifbar machen könnten.

Ich denke, Schwerttänzer möchte darauf verweisen, dass es für manche Personen - unabhängig von ihren eigentlichen "Werten" in Willenskraft und Moral - einfach Dinge gibt, die sie einfach NIEMALS tun würden. Unabhängig davon, ob ein solcher "Gandhi" nun supertolle oder aber sauschlechte Werte in Willenskraft/sonstiger sozialer Fertigkeit hat.

Dem widerspreche ich - zumindest wenn Du dieses 'unabhängig von Willenskraft und Moral' hizufügst, denn dieses 'X niemals machen' ist eine ganz wichtiger Punkt Ihrer Moral und beschreibt, daß diese Person hier eine beachtliche Willenskraft hat.
Ghandi hat sich nach seine Aufstieg nciht mit waffenstarrenden Sikhs umgeben, obwohl ihm klarwar, daß dieses gut für seine Lebenserwartung war, eben weil er ein Überzeugung hatte (die vielen anderne abging) und eine Geisteshaltung (Willenskraft) auch unerfreulichen Möglichkeiten ins Auge zu sehen.
Was Du hier als 'macht er einfach nicht, niemals' (also ein singuläres Attribut) in dne Raum stellst, betrachte ich als Auswirkung seine besonderen Charakters, starken Willens und gefestigter Moralauffassung; etwas, was bei derErschaffen in vielen System auch jedem Charakter offensteht, wenn er seine Punkte nicht lieber in Stärke, Schwertmeisterschaft und Schlösser knacken investiert.

Zitat
Vielleicht haben wir hier das Augenmerk auch auf den falschen Attributen liegen. Anstelle sozialer Fertigkeiten sollte man vielleicht mehr auf Überzeugungen und Moral schauen, wenn es um solche "Dinge die ich niemals tun würde" geht. Spiele ich einen sozial schwachen Char, der an sich jedoch hohe moralische Anforderungen stellt und hohe moralische Überzeugungen hat, lässt sich dieser sicher in Zweifel und Nöte stürzen, würde aber vermutlich trotzdem nicht hingehen und sofort umfallen.

Ist ein bißchen wie mit der aktiven und der passiven Parade - das geht natürlich auch und einige Systeme nutzen dieses; aber IMHO ist es einfacher, übliche Handlungen in Fähigkeiten zu gießen und exotische Imuunitäten als Vor- und Nachteile zu konstruieren.
Aber selbstverständlich wäre es andersrum auch möglich.

Zitat
Auch ein (un)gesunder Fanatismus kann sicher einiges an Willenskraft und sozialen Fähigkeiten aufwiegen - wenn ich mal an Selbstmordattentäter oder auch christliche Fundamentalisten in den USA denke - die erscheinen mir auf den ersten Blick eigentlich eher SEHR beeinflussbar.

Jup, wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Jemand hat mangelnde Willenskraft ausgenutzt und den Chars umgedreht, und dann eine Überzeugung plaziert die gegen andere Beeinflussungen hilft (man wird nicht mit 'wahren Glauben' geboren).
Oder um beim Beispiel mit dme Betören zu bleiben: wenn jemand gerade schwer verliebt ist, ist er auch kaum von jemandem anders zu verführen.
« Letzte Änderung: 15.06.2012 | 14:35 von Naldantis »

Samael

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #203 am: 15.06.2012 | 13:58 »
Genauso wenig ist es sinnvoll, einem Kämpfer die Ressource "lässt sich nicht mit dem Schwert ins Auge stechen" zuzuteilen.

Nicht? Was sind dann Hitpoints? Die Ressource wird natürlich nicht so heißen, das war eine Überspitzung.

Ansonsten stimme ich dir sogar zu: Abstrakt macht so etwas Sinn, und wird dann entsprechend der Situation interpretiert.

Analog wird der "seiner Liebsten treue Ritter" dann eben mit der feschen Schankmagd nicht ins Bett hüpfen, sondern z. B. stammelnd zum Gelächter der Kneipe oder so abgelenkt, dass ihm jemand den Beutel schneiden kann o. Ä.


Offline Astrolite

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #204 am: 15.06.2012 | 14:07 »
Nicht? Was sind dann Hitpoints? Die Ressource wird natürlich nicht so heißen, das war eine Überspitzung.

Naja, aber da wirst du doch wohl auch als Spielleiter Anpassungen machen, wenn jemand einem die Klinge an die Kehle hält und sagt "Sobald der zuckt, stech ich zu".
Oder lässt du den dann solange zustechen bis die HP auf 0 sind?
Ist jetzt überspitzt gesagt, aber es gibt Situationen/Handlungen in denen HP überflüssig oder störend sind.
Da war vorhin aber noch keine Wand...

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #205 am: 15.06.2012 | 14:12 »

. Genauso sollte ein Char, dessen Intelligenz bei Generierung und/oder Steigerung vernachlässigt wurde, leichter übers Ohr gehauen werden.
Immer noch nicht verstanden.

Ein Char der überlistet wird, wird nicht umgedreht, dessen Persönlichkeit wird nicht verdreht etc

Genausowenig, wie ein Char  beim finten die Seiten wechselt.

btw ich kann mir gut vorstellen, das der Char deswegen das Leben verliert(Seppuku hurts)
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #206 am: 15.06.2012 | 14:16 »

 daß Abkehr vom Gewaltverzicht für ihn die Aufgabe seiner einzigen Waffe bedeuten würde,
ach ja, und Britannien hätte Indien halten können, im 2ten Weltkrieg?

Zitat
den sozialen Druck durch weite Teile des Volkes
irgend ne Ahnung der Teilung Indiens, seiner Unabhängigkeitsbewegung, Bose anyone...
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline pharyon

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #207 am: 15.06.2012 | 14:46 »
Ein Char der überlistet wird, wird nicht umgedreht, dessen Persönlichkeit wird nicht verdreht etc
Ein SC, der überredet wird, wird auch nicht automatisch umgedreht oder in der Persönlichkeit verändert. Zumindest bei einem Regelwerk mit wenigstens ordentlichen Regeln zu sozialen Konflikten. Bei DSA..... weiß mans nicht, da dort z.B. sehr dem SL überlassen ist, wie sich x ZfP* auswirken.
Er lässt sich für einen Moment vielleicht auf etwas ein, dass ihm normalerweise nie in den Sinn käme. Es wurde ja schon häufig erwähnt, dass eine einzelne Tat weder im RL noch im RPG ausreichen würde, um Grundeinstellungen um 180° zu drehen.
Wobei man in der Psychologie sogenannte "starke Situationen" kennt, wo Persönlichkeitsunterschiede nahezu vollständig verschwinden. Da läuft es dann im Endeffekt darauf hinaus, welche Art der "Unspielbarkeit" man persönlich präferiert.
Wenn ein System die o.g. Effekte ohne Weiteres zuließe, wären die Regeln in dem Fall schlecht. Das heißt nicht, dass Regeln dazu grundsätzlich schlecht sein müssen.

p^^
"Natürlich werden sie ihn foltern - es sind PRAIOS-Geweihte!" (vielen Dank, Kristin ^^)

"Lassen Sie uns die leichten Raumanzüge anziehen - schließlich wollen wir ja nicht ins All." (Danke, Bob Miller und Koloth, Sohn des Rodoth)

Samael

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #208 am: 15.06.2012 | 14:49 »
Naja, aber da wirst du doch wohl auch als Spielleiter Anpassungen machen, wenn jemand einem die Klinge an die Kehle hält und sagt "Sobald der zuckt, stech ich zu".
Oder lässt du den dann solange zustechen bis die HP auf 0 sind?
Ist jetzt überspitzt gesagt, aber es gibt Situationen/Handlungen in denen HP überflüssig oder störend sind.


Jetzt reitet nicht auf Details rum. Es ging mir doch um die Feststellung, dass IM KAMPF als konkretes Ziel des Konfliktes "Gegner tot" (oder meinetwegen bewusstlos oder entwaffnet) immer sinnvoll ist, in SOZIALEN KONFLIKTEN nicht in jeder Situation dasselbe Spektrum von Zielen sinnvoll festgelegt werden kann.

Es kann einfach keinen Zielwert oder keine Standardschwierigkeit für "verführt" geben, weil unterscheidliche Charaktere (auch bei vergleichbarer Willenskraft / Charisma) völlig anders auf einen Verführungsversuch reagieren werden! Daher muss der SL in jedem Fall regulierend, die Spielweltplausibilität verwendend, eingreifen. Während er sich beim Kampf oft ganz buchstabengetreu an ein präzises Regelwerk halten kann.

Pyromancer

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #209 am: 15.06.2012 | 15:03 »
Es kann einfach keinen Zielwert oder keine Standardschwierigkeit für "verführt" geben, weil unterscheidliche Charaktere (auch bei vergleichbarer Willenskraft / Charisma) völlig anders auf einen Verführungsversuch reagieren werden!

Es werden auch nicht alle Charaktere gleich darauf reagieren, wenn jemand versucht, ihnen mit einer rostigen Eisenstange den Schädel einzuschlagen. Ergo kann man dafür auch keine Standardschwierigkeit festlegen...

Das Stichwort hier ist "Abstraktionsgrad".

Samael

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #210 am: 15.06.2012 | 15:07 »
Es werden auch nicht alle Charaktere gleich darauf reagieren, wenn jemand versucht, ihnen mit einer rostigen Eisenstange den Schädel einzuschlagen. Ergo kann man dafür auch keine Standardschwierigkeit festlegen...

Merkst du wirklich nicht, dass das ganz fundamental Äpfel und Birnen sind die du da vergleichen willst? Jeder Schädel lässt sich einschlagen. Nicht jede Frau lässt sich innerhalb einer Szene ins Bett labern.

Was konkret erreichbar ist muss in sozialen Konflikten von Fall zu Fall festgelegt werden, wenn man Wert auf eine plausible Spielwelt legt.
« Letzte Änderung: 15.06.2012 | 15:11 von Samael »

Pyromancer

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #211 am: 15.06.2012 | 15:11 »
Merkst du wirklich nicht, dass das ganz fundamental Äpfel und Birnen sind die du da vergleichen willst? Jeder Schädel läst sich einschlagen. Nicht jede Frau lässt sich innerhalb einer Szene ins Bett labern.

Nicht jede Frau lässt sich innerhalb einer Szene ins Bett labern.
Nicht jeder Schädel lässt sich innerhalb einer Kampfrunde einschlagen.

Unterschiede: Details, nichts Grundsätzliches.

Achamanian

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #212 am: 15.06.2012 | 15:15 »
Merkst du wirklich nicht, dass das ganz fundamental Äpfel und Birnen sind die du da vergleichen willst? Jeder Schädel lässt sich einschlagen. Nicht jede Frau lässt sich innerhalb einer Szene ins Bett labern.

Was konkret erreichbar ist muss in sozialen Konflikten von Fall zu Fall festgelegt werden, wenn man Wert auf eine plausible Spielwelt legt.

Ja, das sind Äpfel und Birnen. Also beides Obst. Es ist alles eine Frage des Abstraktionsgrads, den man in den Regeln repräsentiert haben möchte.

Samael

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #213 am: 15.06.2012 | 15:15 »
Teil die Verführenprobe halt in dem hypothetischen System in zwanzig 1-Minuten Abschnitte auf. Trotzdem bricht das Ziel die Plausibilität der Spielwelt.


Samael

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #214 am: 15.06.2012 | 15:17 »
Ja, das sind Äpfel und Birnen. Also beides Obst. Es ist alles eine Frage des Abstraktionsgrads, den man in den Regeln repräsentiert haben möchte.

Es ght nicht um Abstraktion und Mechanismen. Es geht um Konflikte und mögliche Ausgänge der Konflikte, VÖLLIG EGAL wie die regeltechnisch bestimmt werden.

Im Kampf hat man ein festgelegtes Spektrum von Zielen, aus denen in jedem Kampf ausgewählt werden kann.

In sozialen Konflikten hat man das nicht - die Ziele werden von Fall zu Fall festgelegt.

Offline Auribiel

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #215 am: 15.06.2012 | 15:17 »
Dem widerspreche ich - zumindest wenn Du dieses 'unabhängig von Willenskraft und Moral' hizufügst, denn dieses 'X niemals machen' ist eine ganz wichtiger Punkt Ihrer Moral und beschreibt, daß diese Person hier eine beachtliche Willenskraft hat.

Jemand der bereit ist einen Mord zu begehen (in meinen Augen moralisch höchst fragwürdig) kann dennoch fest davon überzeugt sein, keinen Ehebruch zu begehen. Ich habe das Wörtchen "sonstigen" vor Moral vergessen.




Zitat
Jup, wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Jemand hat mangelnde Willenskraft ausgenutzt und den Chars umgedreht, und dann eine Überzeugung plaziert die gegen andere Beeinflussungen hilft (man wird nicht mit 'wahren Glauben' geboren).
Oder um beim Beispiel mit dme Betören zu bleiben: wenn jemand gerade schwer verliebt ist, ist er auch kaum von jemandem anders zu verführen.


Damit bist du auch wieder bei flexiblen Auslegungen für die selben Werte in unterschiedlichen Situationen. Also letztlich das, wofür ich mich einsetze, wo ist also das Problem?  wtf?
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Direkt-Gold? Frisch erpresst, nicht aus Konzentrat?

Achamanian

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #216 am: 15.06.2012 | 15:26 »
Es ght nicht um Abstraktion und Mechanismen. Es geht um Konflikte und mögliche Ausgänge der Konflikte, VÖLLIG EGAL wie die regeltechnisch bestimmt werden.

Im Kampf hat man ein festgelegtes Spektrum von Zielen, aus denen in jedem Kampf ausgewählt werden kann.

In sozialen Konflikten hat man das nicht - die Ziele werden von Fall zu Fall festgelegt.

Nein, das lässt sich auf verschiedenen Abstraktionsebene vergleichen:

Kampf: Den Gegner töten.
Sozialer Konflikt: Den Willen des Gegners brechen.

Kampf: Durch die Tür da kommen! (indem ich den Wächter umhaue)
Sozialer Konflikt: Durch die Tür da kommen! (indem ich den Wächter bequatsche)

Kampf: Den Gegner mit einem tollen Move kampfunfähig machen, der die Umstehenden beeindruckt.
Sozialer Konflikt: Den Gegner mit Worten vorführen.

Wenn dem nicht so wäre, dann könnte ein System wie FATE ja überhaupt nicht funktioneren.

Offline Oberkampf

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #217 am: 15.06.2012 | 15:31 »
Grundsätzlich kann man in sozialen Konflikten - wenn man will - ja auch aushandeln, was auf dem Spiel steht, also was die Stakes sind. Oder im Laufe des Spiels Kompromisse anbieten (z.B. bei FATE die Konzessionen). Ich würde im Grunde nicht so weit gehen, dass der Gewinner eines sozialen Konflikts mit dem Verlierer alles machen kann, was er will. Bei einem hinreichend abstrakten Kampfsystem ist aber auch nicht unbedingt eine Niederlage als Tod des Gegners zu beschreiben (wieder FATE als Beispiel). Ich bin zwar dafür, dass Würfel einen gewissen Grad an Überraschung und Unvorhersehbarkeit/Unsicherheit ins Spiel bringen, aber es muss ja nicht bis ins Alberne abdriften, sondern kann sich an einer Grenze des Möglichen orientieren.

Und das bringt mich zu dem anderen Punkt, weswegen ich der Diskussion um reale Personen und ihre Standhaftigkeit etwas zwiespältig gegenüberstehe. Die Grenze für das, was man in einer sozialen Situation aus einem Sieg herausholen kann, sollte meiner Meinung nach auch, oder sogar überwiegend von den Gewohnheiten des bespielten Genres abhängen - für das die "Realität" nur sehr bedingt relevant ist. In einem James-Bond-Film kann die böse Komplizin von 007 vielleicht zum Seitenwechsel verführt werden, aber das kriminelle Mastermind nicht. Darth Vader/Anakin kann von seinem Mentor auf die böse und seinem Sohn auf die gute Seite gezogen werden (wo wir dann vergessen, dass er die Zerstörung eines bewohnten Planeten
angeordnet hatte). Ob das realistisch ist oder nicht, halte ich in rollenspielerischen Angelegenheiten für zweitrangig.
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Samael

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #218 am: 15.06.2012 | 15:33 »
@Rumpel
Ja, wenn das System die Konflikte abstrahiert und die konkrete Ausprägung/Wirkung dann Auslegungssache ist, dann geht das so. Das ist dann aber nichts anderes, als das, was ich für den sozialen Bereich fordere (konkrete Ziele / Auswirkungen sind Fallentscheidungen!), einfach auch im Kampf zu machen.

UMGEKEHRT geht es aber nicht, und darüber wird hier m. E. diskutiert.
« Letzte Änderung: 15.06.2012 | 15:36 von Samael »

Samael

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #219 am: 15.06.2012 | 15:34 »
Ob das realistisch ist oder nicht, halte ich in rollenspielerischen Angelegenheiten für zweitrangig.

Ja, "realistisch" ist ein schlechtes Kriterium. Ich rede gerne von Plausibilität, und die lässt sich unter Anderem hervorragend aus Genrekonventionen herleiten.

Achamanian

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #220 am: 15.06.2012 | 15:37 »
@Samael:

Noch ein Ansatz dazu, auf welcher Ebene der Dissens vielleicht zu verorten ist: Meiner Meinung nach sind Regeln idealerweise nicht so sehr dazu da, um einen Katalog von möglichen Ausgängen für Handlungen festzulegen. Sie sind dazu da, festzulegen, wie Konfliktparteien feststellen, wer sich mit seinen Zielen durchsetzt und ggf. zu einem wie hohen Preis. Was genau das Durchsetzen oder der Preis ingame bedeutet, hängt dann wieder von der gemeinsamen Interpretation der Würfelergebnisse durch Spieler oder SL ab.
So muss man nicht spielen, aber WENN man so spielt, dann sind Kämpfe und soziale Konflikte problemlos miteinander vergleichbar und lassen sich über ähnliche Regelmechanismen abhandeln.


EDIT: Sehe gerade, dass du das inzwischen praktisch auch geschrieben hast ...

Samael

  • Gast
Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #221 am: 15.06.2012 | 15:48 »
Ja, ich denke da sind wir einer Meinung.

Die meisten klassischen System behandeln den Kampf aber sehr konkret (mit in Extremfällen langen Tabellen für Trefferauswirkungen etc.), und mit wenn man das dann auf soziale Konflikte überträgt gibt es Probleme (wie an diesem Thread zu sehen).

Offline condor

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #222 am: 15.06.2012 | 16:03 »
Schwer zu sagen, was allgemein das beste oder meinetwegen fairste ist, aber in unserer Gruppe besteht seit jeher der unausgesprochene Konsens, dass SC nicht von NSC per Würfelwurf überredet, beschwatzt, betört, betrogen etc. werden können, wenn der Spieler das nicht will. Allerdings stehen die Spieler meistens auch zu den "Schwächen" ihrer Spielfigur (die sie ihr ja selbst gegeben haben) und lassen sich halt zum Spielspaß von Gold, Schmeichelei, Drohung u.a. umstimmen, wenn es passend erscheint; manchmal auch, wenn es die Story erfordert - ja, so gut behandeln wir den SL  ;D!
Für die einen ist es DSA - für die anderen der längste Inside-Joke aller Zeiten.

Achamanian

  • Gast
Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #223 am: 15.06.2012 | 16:04 »

Die meisten klassischen System behandeln den Kampf aber sehr konkret (mit in Extremfällen langen Tabellen für Trefferauswirkungen etc.), und mit wenn man das dann auf soziale Konflikte überträgt gibt es Probleme (wie an diesem Thread zu sehen).

Das habe ich dann tatsächlich falsch verstanden!

Offline Gummibär

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Re: Sozialprobe spaltet Gruppe
« Antwort #224 am: 15.06.2012 | 16:52 »
Ja, "realistisch" ist ein schlechtes Kriterium. Ich rede gerne von Plausibilität, und die lässt sich unter Anderem hervorragend aus Genrekonventionen herleiten.

Dann hätte ich gerne ein genreloses Rollenspiel. Für mich ist es nämlich nicht plausibel, wie Xena kämpft.
Du greifst Teichdragon & Co. an und äußerst jetzt Unverständnis, wenn sich einer von ihnen zu Wort meldet?

Gut gemacht.  :gaga: