Autor Thema: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition  (Gelesen 25020 mal)

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Achamanian

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Ich finde, das klingt gar nicht mal schlecht - könnte aber auch sein, dass man sich einfach ein paar Sachen bei Unknown Armies und Gumshoe abgeschaut hat und das jetzt mit BRP vermatscht. Mechanismen wie die Connections (insbesondere als Regenerationsmöglichkeit), Kampf durch vergleichende Würfe, Glück als aktiv zu verwaltende Ressource, Verhandlungen mit dem SL über das Risiko bei einem Wurf, die Möglichkeit, sich Hinweise vom SL zu erzwingen (evtl. zu einem Preis) ... das klingt alles nach einem hübschen modernen Mainstream-System mit den inzwischen geschäftsüblichen Indie-Elementen.
Ich bin zumindest gespannt. Drüben im Cthulhu-Forum.de von Pegasus ist man eher ablehnend, aber das ist ja auch nicht unbedingt verwunderlich.

Achamanian

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #1 am: 30.07.2012 | 19:20 »
Ich habe mich ja mit der Zeit vom BRP entfremdet, weil die Wurfergebnisse da irgendwie ständig in Slapstick ausgeartet sind - mit Charakteren, die in Regelmäßigen Abständen bei den einfachsten Aufgaben versagen. Früher bin ich komischerweise gut damit klargekommen, inzwischen nervt es mich.

Realms of Cthulhu ist nichts für mich, weil ich Savage Worlds nicht so mag, Trail of Cthulhu zündet bei mir beim Lesen nicht - fühlt sich von der Mechanik her zu SL-gesteuert an - Greg Stolzes NEMESIS habe ich eine Weile versucht, aber die ORE-Mechanik bleibt mir irgendwie sperrig.

Ich setze also durchaus Hoffnungen in die neue Edition, BRP hat mit seiner simplen Herangehensweise ja schon sehr viel Potential!

Offline Thomas Michalski

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #2 am: 31.07.2012 | 01:12 »
Ja, ach, das ist schon eine ganze Weile so und ich verstehe es auch nicht. Aber du siehst das auch etwa an der CW, wo meine Kolumne mit alternativen Regelvorschlägen zwar durchaus von Anfang bis Ende gedruckt wurde, aber mit Ausnahme des ersten Artikels, der auch noch nichts ändern wollte, jeder einen Disclaimer hatte, in dem sich die Redaktion von meinen Texten distanzierte.

Ich finde das auch irre schade; ich weiß ja auch noch nicht, ob CoC7 jetzt toll wird, aber dieser um sich greifende Unwille, dem überhaupt eine Chance zu geben, der ist schon schade. Und ich hoffe nur inständig, dass – falls die CoC7 gut wird – eine deutsche Ausgabe nicht quasi jetzt schon abgelehnt ist und wir dann auch in 10 Jahren noch ein zwanzig Jahre altes Regelskelett haben, wo andere schon auf (zum jetzigen Zeitpunkt: hypothetisch) guten, neuen Regeln spielen ^^

Aber das war echt schon immer so und ist auch kein reines Cthulhu-Redaktions-Phänomen; aber gegen die Wände bin ich ja auch jahrelang gelaufen …


Viele Grüße,
Thomas
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Offline Arkam

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #3 am: 31.07.2012 | 06:32 »
Hallo zusammen,

ich denke der typische Cthulhu Spieler der sich im offiziellen Forum herum  treibt möchte eigentlich keine Regeln auf die man sich berufen kann.
Angeführt wird immer wieder gerne das ja die Atmosphäre durch Regeln gefährdet würde und man ja schließlich nur seinen Charakter ausspielen wolle und das aus dem gesunden Menschenverstand heraus tun könne.

Denn nur wer die gegebenen Regeln so nutzt kann auf die Idee kommen das das Basic RPG einfach wäre.
Denn auch bei Cthulhu hat sich die Unsitte eingeschlichen mit einer Kampagne zusammen neue Regelteile und vor allen auch neue Fertigkeiten zu liefern. Diese kann ja nun ein Charakter nicht beherrschen. Das finde ich persönlich sehr unglücklich. Eine Einschränkung lasse ich höchstens da gelten wo ein komplett neuer Hintergrund erschlossen wird zu dem man auch neue Charaktere aufstellt. Das gilt vor allen für die mehr oder weniger offiziell ausgearbeiteten Oneshots und zusätzlichen Hintergründen.
Hinzu kommt das für viele Konzepte, etwa den Professor der immer wieder gerne gespielt wird, Regel Vorgaben existieren. Will man diese beherzigen stellt man schnell fest das einem die zufälligen Attribute im Weg stehen und nur eine taktische Berufswahl zum Erfolg führt.

Auch das Quellen Material führt viele reale Gegebenheiten an aber bietet nur selten eine Umsetzung in Regelteile. Hier fühlt man sich dann als Spielleiter und auch als Spieler der etwas im Spiel erreichen will in Stich gelassen.

Gruß Jochen
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Achamanian

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #4 am: 31.07.2012 | 09:31 »
Ja, ach, das ist schon eine ganze Weile so und ich verstehe es auch nicht. Aber du siehst das auch etwa an der CW, wo meine Kolumne mit alternativen Regelvorschlägen zwar durchaus von Anfang bis Ende gedruckt wurde, aber mit Ausnahme des ersten Artikels, der auch noch nichts ändern wollte, jeder einen Disclaimer hatte, in dem sich die Redaktion von meinen Texten distanzierte.

Das kam mir auch schon im Forum immer seltsam vor, wie große Ängste da einige haben ... wobei ich die alternativen Regeln nicht gelesen hab, da war ich schon weitgehend aus Cthulhu ausgestiegen. Das Projekt an sich kam mir aber wie eine sinnvolle Idee vor.

Ich finde das auch irre schade; ich weiß ja auch noch nicht, ob CoC7 jetzt toll wird, aber dieser um sich greifende Unwille, dem überhaupt eine Chance zu geben, der ist schon schade. Und ich hoffe nur inständig, dass – falls die CoC7 gut wird – eine deutsche Ausgabe nicht quasi jetzt schon abgelehnt ist und wir dann auch in 10 Jahren noch ein zwanzig Jahre altes Regelskelett haben, wo andere schon auf (zum jetzigen Zeitpunkt: hypothetisch) guten, neuen Regeln spielen ^^

Na ja, wenn ich das richtig sehe, hat sich aus der Redaktion ja noch niemand geäußert. Und mit Sicherheit wird man sich bei Pegasus letztlich auch überlegen, dass man neue Auflagen der Grundregeln nur so und so oft durch neue Seitenlange Artikel zu Atmosphäre, Settingoptionen, Lovecraft und neue Einführungsabenteuer schmackhaft machen kann. Eine weitere Ausgabe der bisherigen Grundregeln würde sicher auch für die echten Fans langsam die Frage aufwerfen, ob sie die wirklich brauchen. Eine weitere Ausgabe mit einer grundüberholten System würde vielleicht auch wieder für viele Fans interessant, allein schon aufgrund des Komplettismus ...

Offline Tim Finnegan

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #5 am: 31.07.2012 | 10:19 »
So unverständlich finde ich die Reaktion nun nicht. Es wurde ja schon mehrmals erwähnt dass sich die "amerikanische" Art zu spielen stark von der "deutschen" unterscheidet, dabei ist BRP einfach schwammig genug beide Arten zu bedienen. Ich könnte mir vorstellen dass eine gewisse Sorge besteht das nun mehr amerikanische Elemente direkt ins Regelwerk eingebracht werden.

Abgesehen davon: Klingt eigentlich alles ganz gut, nur Luck irritiert mich etwas.
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Achamanian

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #6 am: 31.07.2012 | 10:25 »
Abgesehen davon: Klingt eigentlich alles ganz gut, nur Luck irritiert mich etwas.

Luck finde ich bisher das interessanteste an dem ganzen Ansatz - klingt ja im Prinzip nach einer Form von Bennies, nur dass die verbrauchbare Ressource hier gleichzeitig an eine prinzipiell vorhandene Prozentchance gekoppelt ist, in einer Situation Glück zu haben, auf die man ansonsten keinen Einfluss hat.
Für mich scheint die Abwegung als Spieler da zu sein: "Okay, ich kann jetzt meinen Klettern-Wurf mit Glückpunkten hinbiegen, um unverletzt und unentdeckt zum Fenster rauszukommen. Aber dann habe ich später wahrscheinlich kein Glück, wenn ich eine Wäscheleine mit Kleidung und eine improvisierte Waffe finden muss. Oder ich nehme eine Verletzung in Kauf und habe dafür später gute Chancen, Kleider und ein rostiges Stück Eisenrohr zu finden." Wenn das etwa so läuft, gefällt es mir ganz gut!

Offline Xemides

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #7 am: 31.07.2012 | 10:44 »
Na ja, wenn ich das richtig sehe, hat sich aus der Redaktion ja noch niemand geäußert.

Chefredaktuer Heiko Gill gleich am Anfang, Ex-Chefredakteur Frank Heller schon öfter.
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Achamanian

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #8 am: 31.07.2012 | 10:47 »
Chefredaktuer Heiko Gill gleich am Anfang, Ex-Chefredakteur Frank Heller schon öfter.

Heiko Gill hatte ich irgendwie übersehen  - okay, so wie das klingt setzt sich vielleicht auch die Angst vor dem Neuen durch ...

Offline Tim Finnegan

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #9 am: 31.07.2012 | 10:57 »
Luck finde ich bisher das interessanteste an dem ganzen Ansatz - klingt ja im Prinzip nach einer Form von Bennies, nur dass die verbrauchbare Ressource hier gleichzeitig an eine prinzipiell vorhandene Prozentchance gekoppelt ist, in einer Situation Glück zu haben, auf die man ansonsten keinen Einfluss hat.
Für mich scheint die Abwegung als Spieler da zu sein: "Okay, ich kann jetzt meinen Klettern-Wurf mit Glückpunkten hinbiegen, um unverletzt und unentdeckt zum Fenster rauszukommen. Aber dann habe ich später wahrscheinlich kein Glück, wenn ich eine Wäscheleine mit Kleidung und eine improvisierte Waffe finden muss. Oder ich nehme eine Verletzung in Kauf und habe dafür später gute Chancen, Kleider und ein rostiges Stück Eisenrohr zu finden." Wenn das etwa so läuft, gefällt es mir ganz gut!

Naja, ich habe ja schon diverse Glücksmechaniken in Spielen gesehen und die haben mich meistens nicht so umgehauen, gerade weil das Ergebnis so künstlich wirken kann. Let´s face it, Wenn eh auf alles und jedes gewürfelt wird, dann zählt hier echtes Glück.
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Achamanian

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #10 am: 31.07.2012 | 11:03 »
Naja, ich habe ja schon diverse Glücksmechaniken in Spielen gesehen und die haben mich meistens nicht so umgehauen, gerade weil das Ergebnis so künstlich wirken kann. Let´s face it, Wenn eh auf alles und jedes gewürfelt wird, dann zählt hier echtes Glück.

Tatsächlich? Ich habe mit solchen Mechanismen eigentlich meistens gute Erfahrungen gemacht (diese ganzen Würfeldreh-Mechanismen bei Unknown Armies finde ich z.B. klasse). Wirkt es für dich denn künstlicher, wenn das Ergebnis durch den taktischen Umgang der Spieler mit Punkteressourcen beeinflusst wird? Etwas anderes kann ich mir darunter jetzt nicht vorstellen.

Offline Tim Finnegan

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #11 am: 31.07.2012 | 11:16 »
Tatsächlich? Ich habe mit solchen Mechanismen eigentlich meistens gute Erfahrungen gemacht (diese ganzen Würfeldreh-Mechanismen bei Unknown Armies finde ich z.B. klasse). Wirkt es für dich denn künstlicher, wenn das Ergebnis durch den taktischen Umgang der Spieler mit Punkteressourcen beeinflusst wird? Etwas anderes kann ich mir darunter jetzt nicht vorstellen.

Ich finde es ist so eine Sache mit dem Erzählfluß und dem wirren Zeit-dreh-Effeckt, stellenweise mit der Plausibilität.
Erst neulich bei Dark Heresy:
SL: Frank, der Kultist feuert mit seiner Plasmakanone auf dich.
Frank: Ich würfle Dodge.. *würfel würfel* Mist! Nicht geschafft.
SL: Hm, lass mal sehen... *würfel würfel* Tja, Frank, tut mir leid, das Plasma zerfetzt dir den Kopf, Blut, Hirnmasse und Plasma spritzen bis zur Decke und der Raum ist jetzt eine ordentliche sauerei.
Frank: Ich nutze einen Schicksalspunkt!
SL: Welchen Wurf willst du ändern? Dodge oder den Schadenswurf?
Frank: Dodge natürlich, dann bekomme ich gar keinen Schaden! *würfel würfel* Ok, diesmal geschafft.
SL: Das Plasma verfehlt dich um Harresbreite, der Kultist flucht.
Frank: Muhaha, das zahle ich mit gleicher Münze heim und feuer eine Salve aus meiner Plasmakanone *würfel würfel* Dodged er? (sl: nö, keine Reaktion bereit) Ok, dann .. *würfel würfel würfel* Bauchtreffer, Gedärme hängen raus, linke Hand ab, Gesicht mitsamt Augen weggefetzt.... HA!
SL: Der Kultist verbrennt seinen Schicksalspunkt, die Dunklen Götter beschützen ihn. Deine drei Plasmakugel verpuffen anscheinend an einem Schutzschild und du hörst das Lachen finsterer Götter.

Etwas langatmig geschrieben aber stell dir einfach mal diese Szene wie in einem Film vor.
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Offline Zwart

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #12 am: 31.07.2012 | 11:26 »
Ich verstehe den Punkt.
Aber bis der komplette Mechanismus, also mit dem Einsatz des Gummipunkts abgehandelt wurde, passiert einfach nichts in der Spielrealität. Es wird nicht an der Zeit gedreht. Wenn das klar ist, kommt man gut damit aus. :)

Achamanian

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #13 am: 31.07.2012 | 11:27 »
Etwas langatmig geschrieben aber stell dir einfach mal diese Szene wie in einem Film vor.

Macht das Problem jedenfalls deutlich.
Ich glaube, in meinen Runden wird das umgangen, indem einfach immer erst der regeltechnische Aspekt abgehandelt und dann erzählt wird, was passiert, anstatt zuerst die InGame-Beschreibung auszubreiten, um sie dann zugunsten eines beeinflussten Ergebnisses wieder einzupacken.

Also:
Er trifft mit seiner Plasmakanone!
Ich weiche aus, Mist, nicht geschafft ...
Uff, dann macht er 27 Schaden!
Moment, dann nutze ich einen Schicksalspunkt für das Ausweichen, darf ich das noch?
Klar, ist okay!
Geschafft!
Okay, der Plasmastrahl faucht also um Haaresbreite an dir vorbei, es stinkt nach Ozon.
Wunderbar, ich schieße zurück, Treffern, 35 Schaden.
Der Kultist schafft sein Ausweichen nicht, aber er verbrennt einen Schicksalspunkt. Das Feuer deiner Plasmakanone erstrahlt an einem unsichtbaren Schild um ihn herum und verpufft. Der Kultist stößt ein dämonisches Lachen aus.

Natürlich kommen da jetzt keine blutigen Beschreibungen vor, aber nur, weil bei deinem Beispiel im Endeffekt niemand getroffen hat - insgesamt ist das Spiel aber auf die Art m.E. kein bisschen trockener, nur ist die regeltechnische Abhandlung und das Erzählen ein bisschen stärker voneinander abgegrenzt.

Offline Tim Finnegan

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #14 am: 31.07.2012 | 11:31 »
Macht das Problem jedenfalls deutlich.
Ich glaube, in meinen Runden wird das umgangen, indem einfach immer erst der regeltechnische Aspekt abgehandelt und dann erzählt wird, was passiert, anstatt zuerst die InGame-Beschreibung auszubreiten, um sie dann zugunsten eines beeinflussten Ergebnisses wieder einzupacken.

Natürlich kommen da jetzt keine blutigen Beschreibungen vor, aber nur, weil bei deinem Beispiel im Endeffekt niemand getroffen hat - insgesamt ist das Spiel aber auf die Art m.E. kein bisschen trockener, nur ist die regeltechnische Abhandlung und das Erzählen ein bisschen stärker voneinander abgegrenzt.

Ich habe für das beispiel extra eine Szene aus Dark Heresy genommen, da der Schaden anhand einer Effeckttabelle generiert wird, sprich die ganze Hirn-Splatter-Sache ist der ausgewürfelte Schaden ;)
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Offline Thomas Michalski

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #15 am: 31.07.2012 | 11:31 »
Denn nur wer die gegebenen Regeln so nutzt kann auf die Idee kommen das das Basic RPG einfach wäre.
Ganz exakt. Aber das ist ja auch eine dieser Windmühlen, gegen die man kämpfen kann.
Es ist mir schon immer schwer gefallen, wie Leute dafür plädieren können, dass ein System einfach sei, bei dem man Attributwürfe nur mit einem Multiplikator zusammen ablegen kann, von Widerstandstabelle und Kraftprobenformel mal zu schweigen … und das sind ja erst mal nur einige der oberflächlichen Tücken.
Die wirklichen Schwierigkeiten liegen ja sogar noch viel tiefer und sind weniger direkt ersichtlich; ein bisschen wie bei manchen Sprachen, die leicht basal zu erlernen, aber schwer zu beherrschen sind ;)

Davon ab: Ich vermute sowieso schon länger, dass sich bei einem bestimmten Teil der Cthulhu-Spielerschaft das System durchgesetzt hat, dass sie am besten (und mit dem besten Gewissen, aka "das haben wir schon immer so gemacht") ignorieren können …

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Thomas
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Offline Thomas Michalski

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #16 am: 31.07.2012 | 11:41 »
Das kam mir auch schon im Forum immer seltsam vor, wie große Ängste da einige haben ... wobei ich die alternativen Regeln nicht gelesen hab, da war ich schon weitgehend aus Cthulhu ausgestiegen. Das Projekt an sich kam mir aber wie eine sinnvolle Idee vor.
Ich will's ja auch nicht als Werbeplattform für meine Regeln in eh vergriffenen Heften verwenden; vielmehr ging es mir einfach um die Sache mit dem Disclaimer.
Klar mann man noch sagen, dass sie halt versuchen wollten, Verwirrungen zum offiziellen Regelwerk zu vermeiden, aber … das hätte man vermutlich auch anders lösen können, auf eine Art, die etwas weniger nach Paria-Status ausschaut.

Zitat
Na ja, wenn ich das richtig sehe, hat sich aus der Redaktion ja noch niemand geäußert. Und mit Sicherheit wird man sich bei Pegasus letztlich auch überlegen, dass man neue Auflagen der Grundregeln nur so und so oft durch neue Seitenlange Artikel zu Atmosphäre, Settingoptionen, Lovecraft und neue Einführungsabenteuer schmackhaft machen kann. Eine weitere Ausgabe der bisherigen Grundregeln würde sicher auch für die echten Fans langsam die Frage aufwerfen, ob sie die wirklich brauchen. Eine weitere Ausgabe mit einer grundüberholten System würde vielleicht auch wieder für viele Fans interessant, allein schon aufgrund des Komplettismus ...
Ich bin mir da unsicher. Ich denke es kommt ein bisschen darauf an, wovon man da Fan ist. Ich denke es gibt eine ganze Reihe Leute, die halt (wie schon gesagt) BRP schätzen, weil sie es am besten nicht benutzen können … die läuft du Gefahr zu verlieren.
Dann hast du Leute wie auch mich, die das System an sich, aber durchaus auch die deutschen Produkte an sich absolut schätzen und die sich über einen modernisierten Regelkern freuen werden. Bei allem Gemecker bin ich ja nicht ohne Grund in CW und jetzt "Cthulhus Ruf" vertreten – ich mag das Spiel und die Spieler ja.
Aber dann hast du natürlich auch die Leute, die zu ToC, RoC & co. umgesiedelt sind und die du, wenn, erst mal wieder nach Hause holen müsstest. Wobei da natürlich die Frage ist, ob das Leute sind, die du mit einer neuen Edition noch "verlieren" könntest oder umgekehrt, falls die zwar mit ToC spielen aber dennoch mittlerweile alle vier deutschen Pegasus-Editionen mit den gleichen Regeln im Schrank haben, ob die nicht so oder so weiter komplettieren werden.

Ich weiß es nicht.
ich finde die Überarbeitung generell total dufte, hab ich ja auch "drüben" schon geschrieben und ich hoffe sehr, dass die auch ihren Weg in unsere Sprache findet … aber das "Fandom" ist für mich dahingehend völlig uneinschätzbar.


Viele Grüße,
Thomas
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Achamanian

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #17 am: 31.07.2012 | 11:57 »
Ich habe für das beispiel extra eine Szene aus Dark Heresy genommen, da der Schaden anhand einer Effeckttabelle generiert wird, sprich die ganze Hirn-Splatter-Sache ist der ausgewürfelte Schaden ;)
Das klingt dann aber eher nach einem Regelbug, wennn Schicksalspunkte und Tabellen mit InGame-Ergebnissen so unglücklich miteinander kombiniert sind.

Offline Tim Finnegan

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #18 am: 31.07.2012 | 12:12 »
Das klingt dann aber eher nach einem Regelbug, wennn Schicksalspunkte und Tabellen mit InGame-Ergebnissen so unglücklich miteinander kombiniert sind.

Bug würde ich es nicht nennen. Es beweist nur das in den Fällen bei denen die Regeln direkt zu konkreten Ergebnissen führen, die von dir beschriebene Handhabung, also erst Würfeln, dann Verhandeln, dann Endergebnis beschreiben nicht so ast-rein funktioniert. Selbiges gilt für Systeme bei denen ganze Szenen mittels einem kompakten Subsystem abgehandelt werden.

Aber back2topic:

Was Thomas da schreibt klingt übrigens plausibel. Ich kenne genug Leute die gelernt haben BRP einfach voll und ganz zu ignorieren oder den Einsatz zumindest auf ein Minimum zu beschränken. Nicht auszudenken was passiert wenn man CoC mal nach den regeln spielen würde.

Nur als kleiner Nachtrag: Ich kenne CoC ja nun schon ewig, hatte da vor guten 25 Jahren meine erste Spielrunde, mag die Pegasus-Bücher einfach wegen ihrer hohen Qualität... aber: Wenn ich einen spaßigen Abend voll Cthuloider Action haben will, greife ich zu Arkham Horror und gut ists. Gehts da jemanden ähnlich?
« Letzte Änderung: 31.07.2012 | 12:19 von Tim Finnegan »
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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #19 am: 31.07.2012 | 12:24 »
Also mein erster Eindruck, wäre dieser:
positiv:
  • sinnvolle Regelung der Attribute
  • besser strukturierte Fertigkeiten
  • bessere Darstellung des Wahnsinns im GRW (immer noch schlechter als in Dementophobia, aber das gibts ja nur auf Deutsch)

negativ:
  • wie ich hier bereits geschildert habe, finde ich Spielerermächtigung wenig kosmizistisch
  • das System ist stark auf Investigation ausgelegt, was dem amerikanischen aber nicht dem deutschen Cthulhu entspricht

neutral:
Keine Ahnung, was ich von den Connections halten soll. Klingt wie FATE-Aspekte für Arme...

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #20 am: 31.07.2012 | 12:24 »
Was Thomas da schreibt klingt übrigens plausibel. Ich kenne genug Leute die gelernt haben BRP einfach voll und ganz zu ignorieren oder den Einsatz zumindest auf ein Minimum zu beschränken. Nicht auszudenken was passiert wenn man CoC mal nach den regeln spielen würde.

Nur als kleiner Nachtrag: Ich kenne CoC ja nun schon ewig, hatte da vor guten 25 Jahren meine erste Spielrunde, mag die Pegasus-Bücher einfach wegen ihrer hohen Qualität... aber: Wenn ich einen spaßigen Abend voll Cthuloider Action haben will, greife ich zu Arkham Horror und gut ists. Gehts da jemanden ähnlich?

Ja, nicht auszudenken. Unsere unter dem Pegasus-Stimmunsgdiktat aufgewachsenen Kuddeldu-Spieler würden einen Schock fürs Leben erleiden. (Die Abenteuer sind aber auch schlimm auf RR gemacht, herrje!)

Zum Nachtrag: Da kann ich nicht ganz zustimmen. Arkham Horror ist der eine Spaß. Ein lustig-schaurig-gefährliches Abenteuer, bei dem ich nicht das Gefühl habe, dass mir der SL "im Sinne der Dramaturgie" konsequent meine relevanten Handlungen entwertet, ist ein ganz anderer Spaß, und zwar der, den ich beim Chtulhu-Rollenspiel haben will.
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Offline Tim Finnegan

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #21 am: 31.07.2012 | 12:35 »
Zum Nachtrag: Da kann ich nicht ganz zustimmen. Arkham Horror ist der eine Spaß. Ein lustig-schaurig-gefährliches Abenteuer, bei dem ich nicht das Gefühl habe, dass mir der SL "im Sinne der Dramaturgie" konsequent meine relevanten Handlungen entwertet, ist ein ganz anderer Spaß, und zwar der, den ich beim Chtulhu-Rollenspiel haben will.

Passe.
Ich kann, ohne zu übertreiben sagen dass ich noch nie ein CoC-Abenteuer erlebt habe bei dem "lustig-schaurig-gefährlich" rüberkam oder das mich emotional berührt hätte. Für mich war CoC schon immer übelstes RR bei dem ich gerne mitgemacht habe wenn es sonst keine Alternativen gab oder die richtigen Leute mitgespielt haben, mehr nicht.

Nachtrag: Traumlande, ja Traumlande war was anderes, das haben wir als reine Sandbox gespielt und das war traumhaft. Ob man CoC als Sandbox spielen kann? Hat das mal jemand probiert?
« Letzte Änderung: 31.07.2012 | 12:38 von Tim Finnegan »
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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #22 am: 31.07.2012 | 12:42 »

Nachtrag: Traumlande, ja Traumlande war was anderes, das haben wir als reine Sandbox gespielt und das war traumhaft. Ob man CoC als Sandbox spielen kann? Hat das mal jemand probiert?

Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Ich habe mal eine entsprechende Lovecraft-Country Kampagne vorzubereiten angefangen, ist aber nichts draus geworden. Material dafür steht genug zur Verfügung, man muss halt nur selbst die Abenteuer ausschlachten.

Offline rillenmanni

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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #23 am: 31.07.2012 | 12:44 »
Zitat
Passe.
Ich kann, ohne zu übertreiben sagen dass ich noch nie ein CoC-Abenteuer erlebt habe bei dem "lustig-schaurig-gefährlich" rüberkam oder das mich emotional berührt hätte. Für mich war CoC schon immer übelstes RR bei dem ich gerne mitgemacht habe wenn es sonst keine Alternativen gab oder die richtigen Leute mitgespielt haben, mehr nicht.
Stimmt ja, Tim. Hatte ich ja einen Absatz drüber anklingen lassen. ("Die Abenteuer sind aber auch schlimm auf RR gemacht, herrje!")
Pegasus bekommt ja einfachste Abenteuer nicht hin, ohne ins RR-Horn zu stoßen, bspw das Schwarzwaldabenteuer im SL-Band. Dort werben sie ja sogar mit "der Handlungsverlauf kann völlig offen sein" etc pp, nur um dann an jeder Ecke doch wieder zu unken, dass die Spieler bitte keinen Einfluss haben sollen, dass alles nach Dramaturgie ablaufen solle, dass Spielern vorgekaukelt werden soll, Proben machten einen Unterschied etc. FURCHTBAR!
Aber: Gerade solche kleinen Sachen wie dieses Schwarzwaldabenteuer kann der SL ohne nennenswerten Aufwand komplett ohne RR spielen, wenn er denn nur will. Und damit sind wir doch bei Deinem Punkt, einem spaßigem Abend voll chtuloider Action.
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Re: Grundlegende Überarbeitung bei Chaosioums 7th Edition
« Antwort #24 am: 31.07.2012 | 12:58 »
Nachtrag: Traumlande, ja Traumlande war was anderes, das haben wir als reine Sandbox gespielt und das war traumhaft. Ob man CoC als Sandbox spielen kann? Hat das mal jemand probiert?

Ich habe schon ganze Abenteuer improvisiert, aber als reine Sandbox noch nicht. Ich weiß auch nicht, ob das wünschenswert wäre. Bei Cthulhu geht es ja gerade darum, mit schier übermächtigen Gefahren zu ringen, die einem aufgezwungen werden. Sandbox ist ja eher etwas, in dem die SC ihr Leben selbst bestimmen.