Autor Thema: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX  (Gelesen 637145 mal)

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Just_Flo

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1875 am: 13.09.2013 | 21:35 »
Wie geschrieben, natürlich kann man aus dem Text in Mit Mantel Schwert und Zauberstab viel schlimme Sachen rauslesen. Aber man kann mit dem selben Aufwand auch interessante und heute noch gültige Sachen rauslesen.

Selbst in der Krokodilepisode ist doch der Konflikt ob alles mit Regeln/durch Regeln funktionieren soll oder nicht, drinnen.
Das große Thema Sozialkampfsysteme ist in der Episode drinnen.
Selbstironisch war der Mann auch.

Offline Xyxyx

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1876 am: 13.09.2013 | 21:39 »
Ach, das könnte eventuell auch am ehemaligen DSA-Autor liegen, und nicht am Abenteuer.  Ich halte die Verschwörung, im Kontext des damaligen DSA - als alles noch etwas simpler war, man noch keine Politik-Sim hatte etc. - für durchaus ok.

Und deine übrigen Beispiele: Vielleicht solltest du mal damit aufhören, jedes Wort in den Texten so unheimlich hartwurstig-ernst zu nehmen. Wenn man auch nur anderthalb Kiesow-Teste gelesen hat, dann fällt auf, dass er den ganzen Käse nicht so ernst nimmt, wie viele Exegeten hier und dies immer wieder zum Ausdruck bringt. Kann man doof oder nicht gelungen finden, aber sonst.

(Zu deinen Beispielen: Der Krokrodil-Text ist insgeasmt völlig in Ordnung, legt zwar arg viel Wert auf Stimmung, aber sonst? Und wie man nach 20 Jahren noch immer diese völlig und offensichtlich übertriebene Einleitung so hoch hängen kann weiß ich nicht. Der Grottenbazi-Text ist in erster Linie eine subjektive Äußerung über verkomplizierende Regelwerke, die über Extra- und Sonderregeln merkwürdige MinMaxing-Formen möglich machen (und auch über Spieler, die Bugs in den Regeln als Feature sehen), die in eine nette Anekdote eingepasst ist, die Einleitung GMuG sagt nicht viel mehr als: Unsere Regeln passen nicht mehr unbedingt zur Spielwelt. Doof. Kann man einen Welten-. und Regeldesigner auch für kritisieren) Aber Kiesow ist, teilas wohl aus eigenem Versagen, teils wegen der unglaublichen Ernsthaftigkeit gewisser deutscher Rollenspieler, damit gescheitert einen etwas ironischeres, entpsannteren Umgang mit dem Hobby zu haben.)
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ErikErikson

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1877 am: 13.09.2013 | 21:41 »
Imk grund haben die Spieler vile Sachen so vehement vertreten, das Kiesov mit seinen grundlagen nicht gegen ankam. Aventurien sollte mal ein düsteres, gefährliches land sein, Die Spieler haben dann ein kleinbürgerliches Deutschland im Mittelalter, samt reichsstraße R7 draus gemacht.

Die richtig geilen Sachen in DSA, die Länder, die coolen Städtenamen, die karte, die 12-Götter, all das ist verdammt gutes zeug, und all das hat DSA so weit gebracht, obwohl es immer mehr verwässert und immer mehr weniger geniale leute dran rumbasteln. hat nicht alles er selber gemacht, aber er hat entschieden, was reinkommt.
« Letzte Änderung: 13.09.2013 | 21:44 von ErikErikson »

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1878 am: 13.09.2013 | 21:43 »
Imk grund haben die Spieler vile Sachen so vehement vertreten, das Kiesov mit seinen grundlagen nicht gegen ankam. Aventurien sollte mal ein düsteres, gefährliches land sein, Die Spieler haben dann ein kleinbürgerliches Deutschland im Mittelalter, samt reichsstraße R7 draus gemacht.

Da muss ich doch glatt einen fetten Kater knutschen. *Knuuutsch*

Die richtig geilen Sachen in DSA, die Länder, die coolen Städtenamen, die karte, die 12-Götter, all das ist verdammt gutes zeug, und all das hat DSA so weit gebracht, obwohl es immer mehr verwässert und immer mehr weniger geniale leute dran rumbasteln. hat nicht alles er selber gemacht, aber er hat entschieden, was reinkommt.

Und das ist, in wenigen Worten zusammengefasst, der Grund warum anscheinend so viele ex-DSA-Spieler der Sache immer noch nachhängen und immer noch irgendwo pissed sind. Die ganze Sache war mal wirklich Cool.
« Letzte Änderung: 13.09.2013 | 21:49 von Slayn »
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1879 am: 13.09.2013 | 22:31 »
Aventurien sollte mal ein düsteres, gefährliches land sein, Die Spieler haben dann ein kleinbürgerliches Deutschland im Mittelalter, samt reichsstraße R7 draus gemacht.

Diesem Satz kann ich gar nicht genug zustimmen. Allerdings waren das nicht nur die Spieler schuld - das düstere, dreckige Versprechen, das Aventurien in der ersten Box war, ist eigentlich nur in den allerersten Abenteuern eingelöst worden. Und vielleicht nicht mal da. Es waren also auch die Schreiber, und sogar die der ersten Stunde.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1880 am: 13.09.2013 | 22:38 »
Na, wenn der das nicht kann (wer auch immer es ist), dann kann ich das natürlich auch nicht. Sorry. Soll nicht wieder vorkommen.
Nein, das war nur meine Überraschung, den die Glaubwürdigkeitslücken sind eigentlich unglaublich.

@Just_Flo

Was ich aus Kiesows herauslas, war das es die Schuld des Spielers ist wenn ein regelgerecht erschaffener Char das Spielgleichgewicht bricht bei den unbalancierten Typen von DSA3 und btw aus dem Sumpf und Kroko Text lese ich was anderes heraus

@Xyxyx

Der Grottenbazi Text besagt für mich das Regeln nicht für Meister gelten und das Spieler, die die Unverfrorenheit haben auf Regeleinhaltung zu bestehen niederzuhalten, zu schikanieren etc sind.
Abgesehen davon sind sie Powergamer,

@ErikErikson

Die Karte ist much to small, die 12 Götter sind ziemlicher Standard
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1881 am: 13.09.2013 | 22:47 »
Nehmen wir doch mal die wirklich ganz uralten (jedenfalls so wie ich sie in Erinnerung habe). Die Verschwörung von Gareth würde ich ohne mit der Wimper zu zucken auch heute noch leiten. Wahrscheinlich würde ich es hier und da etwas abändern und anreichern, aber ansonsten: Ja. Auch mit der Göttin der Amazonen, dem Grauen von Ranak, der Fahrt der Korisande, der Streuner soll sterben oder dem einen oder anderen Havena-Stadtabenteuer hätte ich (modulo den üblichen Änderungen, die ich ohnehin immer vornehme) wohl keine Probleme. Und das sind nur die ersten 3 Jahre DSA-Geschichte.

Bevor jetzt wieder ein Shitstorm losbricht: Nicht jeder muss das alles mögen. Aber ich würde mir zutrauen, aus diesen Abenteuern mit einigen Handgriffen etwas zu machen, wovon der ahnungslose Spieler nie vermuten würde, dass es aus der Frühzeit von DSA stammt.

Ich hätte auf Weltengeists Frage hin sofort geantwortet: Der Orkenhort! (1987) Seuche an Bord! (1987) (Aus der gleichnamigen Anthologie.) Mit Abstrichen aus derselben Anthologie: Das Experiment! (1987) Das Grauen von Ranak! (1986) Mit Abstrichen wiederum, weil es einen fetten Gängelungsflaschenhals hat: Durch das Tor der Welten! Kann auch sein, dass Gaukelspiel zu den tollen Abenteuern gehört, kann aber auch nicht sein. ;D Dazu müsste ich es noch einmal lesen, was ich zuletzt 1988 getan habe. Mit 14 war mir das Abenteuer (Intrige) zu hoch, wir haben es nie gespielt ... Oder doch?

Die ersten Jahre waren keineswegs schlecht, mE auch nach heutigem Ermessen nicht, solange man nicht blind "chronozentrisch" vorgeht. Es gab aber auch richtigen Schrott, den heute umzuarbeiten, ohne dabei keinen Stein auf dem anderen zu lassen, kaum möglich ist: Streuner soll sterben zB. Verschollen in Al'Anfa. (Und das zu spielen hat mir einst mit 14 durchaus Spaß bereitet.)
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1882 am: 13.09.2013 | 22:51 »
Ich hätte auf Weltengeists Frage hin

Wellentänzers Frage bitte, ja? ~;D
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1883 am: 13.09.2013 | 22:53 »
Sabotage! Jemand hat in meinem Beitrag den falschen Namen eingegeben!
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1884 am: 13.09.2013 | 23:25 »
@Schwerttänzer:

Dann lesen wir vielleicht mal den schönen Text "Sadismus im Rollenspiel - Das Monster hinter dem Schirm" (WuWe#21; großartiger Titel) von Herrn Kiesow und kommen zu dem Schluss, dass er dort Spielerfreiheit einschränlende Meister, Vorschriften.machen-um-die-Handlung-in Gang zu bringen etc. in der gleichen Weise geißelt, wie gewisse Spielertypen im "Grottenbazi-Text".

Wie ich schon in meinem letzten Beitrag sagte sind all diese Texte - durch Tonfall, Wortwahl etc. - recht eindeutig als "nicht völlig" ernst zu nehmen zu lesen. Und vor allem: Viel entspannter zu lesen, als das meist in völlig verkrampften Spielstil-Diskussionen getan wird. man kann Kiesow gern verunglückte Glossen und auch gerne schlechte Abenteuer (wobei da fast nur "Die Attentäter" zu nennen sind, der Rest wird an Nebenbemerkungen und Randerscheinungen aufgehangen. Ich finde zwar keins dieser Abenteuer wirklich "super, super, super" (Pep Guardiola), aber es sind auch keine Vollkatatsrophen) vorwerfen, aber diese Engstirnigkeit ganz offensichtlich eher humoristisch geschriebene Texte so auf die Goldwaage zu legen, das ist schon reichlich bizarr. Besonders, wenn es dann in etwa einen Absatz einen fünfseitigen Textes betrifft.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1885 am: 13.09.2013 | 23:35 »
Aber es ist doch sooo schön, einen Schuldigen zu haben. Einen Bösen.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1886 am: 13.09.2013 | 23:58 »
Aber es ist doch sooo schön, einen Schuldigen zu haben. Einen Bösen.

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Damit dieser Beitrag aber nicht aus den beiden Zitaten besteht: Ich habe kürzlich "Der Streuner muss sterben" günstig antiquarisch erstanden, aber mangels begeisterter Spielergruppe, die sich mit mir in die Frühzeit von DSA wagen möchte, noch nicht irklich rein gelesen. Lohnt es sich, das Ding zu spielen?
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1887 am: 14.09.2013 | 00:00 »
Nach heutigem Standard eher nicht.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1888 am: 14.09.2013 | 00:08 »
Meines Erachtens lohnt es auch nach altem Standard nicht. Und das sage ich als Altabenteuer-Verteidiger. ;D Aber vielleicht ist mir beim nochmaligen Durchlesen letztes Jahr auch nur kein Geistesblitz gekommen, wie ich die vielen Ungereimtheiten elegant aus dem Wege räumen könnte. (Es gibt eben Altabenteuer, bei denen man mE nicht sehr viel ummodeln muss, wenn man nur akzeptiert, dass alte Abenteuer nicht schlechter sind als aktuelle, nur weil sie damals eben grundsätzlich anders aufgesetzt wurden.)
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Offline Grubentroll

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1889 am: 14.09.2013 | 00:22 »
Das unterschreib ich. Ein paar Sachen würde ich ändern, zum Beispiel unpassende Monster durch etwas anderes ersetzen (Tiger die in einem Mittelalterabenteuer durchs Moor laufen brauch ich persönlich nicht), aber grundsätzlich ist das alles noch gut spielbar, was ich so an alten DSA-Abenteuern im Kopf habe.

Und ja, dieses düstere alte Aventurien war ja auch was sehr schönes, und dem hänge ich auch hinterher. Dass dieses Versprechen nie richtig eingelöst worden ist finde ich traurig.

Aber letzten Endes liegt es in der eigenen Hand es wieder erstehen zu lassen, dazu brauch ich keinen Verlag der mir erzählt wo es langgeht.

Offline LordOrlando

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1890 am: 14.09.2013 | 00:22 »
Hm, ehrlich gesagt bin ich bis jetzt gar nicht auf die idee gekommen, das man vieles von den angeblich heiklen Dingen, die Kiesow so geschrieben hat als etwas anderes als Satire lesen könnte.
Ich glaube auch, das er eigentlich nicht wollte, das dsa zu dem Regelkrokodil wurde, das es heute ist, und so schrieb er im mysteria arkana, dem Vorboten des gegenwärtigen Magiesystems sinngemäß: ...aber ihr wollt es nicht anders, also bitteschön...

und ansonsten war der Herr Oberlehrer K halt ein Kind seiner Zeit, in der der Dungeonmaster zum Meister übersetzt wurde und Helden noch Helden waren mitsamt der post Hippie Schlüpfrigkeit (die irgendwie nicht ins Berufsbild des Lehrers reinpasst, aber was solls) und dem ganzen kram...

Offline Cagliostro

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1891 am: 14.09.2013 | 00:45 »
Wenn du wo willst, hat er mehr gemacht als "nur einen D&D Klon" zu erstellen. Wenn man bedenkt, wie früh bei DSA schon das Story-zentrierte Spiel losging und das es bei D&D erst bis Dragons auf Despair gebraucht hat, war er schon ein Vorreiter.

Das ist doch mal eine Aussage.


Offline Cagliostro

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1892 am: 14.09.2013 | 00:47 »
So, DSA-Runde ist vorbei ;)

Zur (unzureichenden) Würdigung von Ulrich Kiesow abschließend: Man schaue sich das hier bei Interesse mal an. Wer dann immer noch der Ansicht ist, dass Ulrich Kiesows Beiträge zum deutschen Rollenspiel in Aussagen wie den oben nachzulesenden ein treffendes Echo finden: bitte schön. Ich verneige mich vor den Leistungen von Ulrich Kiesow sehr tief.

Ich kenne die Entstehungsgeschichte von DSA usw.
Den Wiki-Eintrag hab ich länger nicht gelesen, eben noch mal überflogen.
Eine befriedigende Antwort finde ich da nicht, sorry.
Wie gesagt, da hätte ich von Kiesow-Verehrern mehr erwartet an Ideen was besonders zu würdigen ist außer auf die Liste zu verweisen.

 
 

Offline Cagliostro

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1893 am: 14.09.2013 | 00:50 »
Hm, du hälst anscheinend wenig von Kiesow. Das ist dein gutes Recht.
Andere halten sehr viel von Kiesow. Das ist deren gutes Recht.

Mach ich das?
Ich sehe das Kiesow DSA mit entworfen hat und sozusagen der (Über-)Vater von DSA war.  Klar, ist eine Leistung.
Das DSA das bekannteste deutsche ROllenspiel wurde, liegt aber meiner Meinung nach nicht unbedingt in Kiesow oder DSA begründet.

Ich fragte nur nach den speziellen Leistungen von Kiesow und bisher hat kaum jemand wirklich drauf geantwortet.

Zitat
Darüber wie man Kiesows Spielverständnis und Ratschläge versteht, kann man auch geteilter Meinung sein. (Im berühmten Krokodilartikel finden sich halt auch noch andere sogar heute noch/oder erst heute fonsensfähige Sachen)

Weiter kommen wir aber halt auch nicht. Den während die einen ein überschätztes Denkmal endlich demontieren wollen, holen die anderen (zu denen ich mich hier zähle) schon mal Holz und Zunder für die Ketzer herbei.

==> Wer wirklich eine Diskussion über Kiesows Einfluß auf die Rollenspielwelt und dessen Bewertung anstrebt, der eröffnet diese mit einem enggeführten Anfangspost und versucht dabei möglichst steril und ohne emotionale Färbung und flappsige Wortwahl zuschreiben.

Deine Meinung.

Offline Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder)

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1894 am: 14.09.2013 | 00:52 »
Damit dieser Beitrag aber nicht aus den beiden Zitaten besteht: Ich habe kürzlich "Der Streuner muss sterben" günstig antiquarisch erstanden, aber mangels begeisterter Spielergruppe, die sich mit mir in die Frühzeit von DSA wagen möchte, noch nicht irklich rein gelesen. Lohnt es sich, das Ding zu spielen?

Mmmh. Lange her (1986?). Man kann was draus machen. Der Aufhänger ist absolut "stimmungsvoll"  Ein Hochzeit aus 1001 Nacht, ein paranoider Fürst, ein verliebter Prinz, ein dunkel bekutteter Scharfrichter. Erinnerungen... eine zu lange Reise (das war nicht so das Ding damals), ein ganz ordentliches Dungeon (der Fürstenpalast), schöne Erinnerungen an Thalusa. Ja, das ist für mich durchschnittliches DSA der damaligen Zeit - eine Menge hübscher Eindrücke, die man aber überarbeiten muß und eine "stimmungsvolle" Ausgangssituation.

Vor allem aber spielte es sich unbeschwert.
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Zitat von: korknadel
Rollenspiele sollen bei Dir im besten Fall eine gewisse Schwermut, Resignation und Melancholie hervorrufen.

Zitat von: Dolge
Auf Diskussionen, was im Rollenspiel realistisch ist und was nicht, sollte man sich nie unter gar keinen Umständen absolut gar überhaupt vollständig nicht einlassen.

Offline Cagliostro

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1895 am: 14.09.2013 | 01:00 »
Ne, das sehe ich anders. Wenn irgendwelche Internettypis meinen, das über den eigenen Tod wirkende Lebenswerk anderer Leute unbedingt kleinreden zu müssen, darf man das nach meiner Ansicht durchaus kritisch begleiten.

"Internettypis", süß. Was willst Du damit sagen?
Hab schon öfter mal Leuten angeboten, sich mit mir zu treffen, aber das wäre bei Dir sicherlich zu peinlich (für Dich) ;)
Wäre hier auch fehl am Platze und lohnt auch nicht, da Du eh ohne Argumentation auskommst und mich disst, ohne mich zu kennen. Abgesehen davon haben die ganz andere Sachen geschrieben.
Man kann recht schnell herausfinden, wer ich bin und was ich so mache. Ich bin ja auch als Real-Person im Internet und real unterwegs (u.a. als Supporter)

Wie gesagt, ich rede den Einfluss nicht klein, sehe ich aber nicht als sooooooooooooo groß wie manche hier und frage immer noch nach den speziellen Leistungen von Kiesow (außer DSA an sich).
Das Dir dazu nichts einfällt, ist Dein Problem nicht meins.

Zitat
Ich fänd das nur ganz eventuell dann angebracht und würde solches Geschwätz auch ernster nehmen, wenn die konstruktiven Eigenbeiträge dieser Leute relativ zur Kritik und den großen Worten mit einem entsprechenden Gewicht daherkämen. Darunter zähle ich dann auch den Eriksonschen Ironieoverkill. Finde ich, noch dazu als anonymer Heckenschütze aus dem Internet über einen Toten, respektlos. Nein danke.

Komm mal runter und sei realistisch.

Kiesow ist tot. Schade. So oder so.
"Anonymer Heckenschütze", lol. Was willst Du per PN haben? Name, Adresse, Telefon-Nummer? Kannst Du gerne haben.

Wenn Du mal nachliest, kritisiere ich Kiesow gar nicht bzw. weniger als manch anderer hier.
Ich hab in meinen alten DSA-Tagen halt nicht so auf manches geachtet oder was von wem ist.

Ich finde auch Kiesows Vorliebe für heldenhafte Helden z.B. gar nicht schlimm.

Ich finde es eher entlarvend, dass Du schon zur Hetze gegen einen Fragensteller greifen musst anstatt mehr als reine Heldenverehrung zu bringen.
Damit beschmutzt Du Kiesow wahrscheinlich mehr als ich mit meiner neugierigen Frage.

Ich beschmutze weder Kiesow noch sein Werk oder rede was klein. Erst recht schände ich nicht die Ehre eines Toten.

Zitat
Wenn die Qualität von Rollenspielen so groß wäre wie Meinung dieser ganzen Gernegroße über sich selbst, könnten wir uns vor Raketenabenteuern kaum retten. Da das aber nicht der Fall ist, entlarven sich diese Leute letztendlich doch nur selbst. Mache aber mal wieder ne Forenpause. Zu Anfang kann ich den ganzen Schwachsinn immer noch ausblenden, aber wenn ich dann wieder etwas aktiv dem Geschehen folge, könnte ich ganz schnell wieder ins Holz beißen. Zeitverschwendung.

Gute Idee. Gönn Dir ne Forenspause. Du scheinst extrem gefrustet und negativ zu sein.
Denk in der Zeit nach, was Kiesow speziell geschaffen hat. Dir fällt sicherlich was ein, wenn Du die Hasskappe mal ausziehst.

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1896 am: 14.09.2013 | 01:09 »
Respekt, Cagliostro, du strampelst dir ja hier richtig einen ab.  :-X

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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1897 am: 14.09.2013 | 06:43 »
@Schwerttänzer:

Dann lesen wir vielleicht mal den schönen Text "Sadismus im Rollenspiel - Das Monster hinter dem Schirm" (WuWe#21; großartiger Titel) von Herrn Kiesow und kommen zu dem Schluss, dass er dort Spielerfreiheit einschränlende Meister, Vorschriften.machen-um-die-Handlung-in Gang zu bringen
A kenne ich es nicht
B macht er das in seinen Werken andauernd selbst
C hat der Grottenbazi Spieler absolut recht

Zitat
auch gerne schlechte Abenteuer (wobei da fast nur "Die Attentäter" zu nennen sind, der Rest wird an Nebenbemerkungen und Randerscheinungen aufgehangen.

dazu müsste er erstmal welche designt haben, hat er nicht was er getan hat war Romane zu schreiben



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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1898 am: 14.09.2013 | 07:47 »
dazu müsste er erstmal welche designt haben, hat er nicht was er getan hat war Romane zu schreiben

Ich versuche, ihn zu ignorieren, aber er geht einfach nicht weg...

Zum Thema "Streuner soll sterben":

Mmmh. Lange her (1986?). Man kann was draus machen. Der Aufhänger ist absolut "stimmungsvoll"  Ein Hochzeit aus 1001 Nacht, ein paranoider Fürst, ein verliebter Prinz, ein dunkel bekutteter Scharfrichter. Erinnerungen... eine zu lange Reise (das war nicht so das Ding damals), ein ganz ordentliches Dungeon (der Fürstenpalast), schöne Erinnerungen an Thalusa. Ja, das ist für mich durchschnittliches DSA der damaligen Zeit - eine Menge hübscher Eindrücke, die man aber überarbeiten muß und eine "stimmungsvolle" Ausgangssituation.

So in etwa habe ich das auch in Erinnerung. Manche Macken, aber auch etliche nette Ideen, aus denen sich was machen lässt (der Storyaufhänger, der Fürstenpalast, sogar die Verfolgungsjagd mit den Piraten). Wenn man das mit etwas Makeup versieht (z.B. dem Flair des jetzigen Thalusa oder dem Wissen, was aus dem besagten Scharfrichter geworden ist), sehe ich da ein durchaus interessantes Abenteuer draus werden.

Wenn man's natürlich vom Blatt weg spielen will - na, wie gesagt, da fallen mir ohnehin extrem wenige Abenteuer egal welcher Herkunft ein, bei denen ich das kann.
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Re: Fröhliche DSA-Blubberlästerrunde IX
« Antwort #1899 am: 14.09.2013 | 08:06 »
Naja, etliche ABs waren (und sind noch) so linear, die könnten gut Romane sein. Und wenn schon. Wenn ich mir Kult-Klassiker anderer alter Systeme so ansehe, haben auch die wenigsten davon die Zeit gut überstanden.

Was es für mich damals als Kind aber ausgemacht hat, war das ganze Staunen über die Szenen. Das war einfach großartig, was man uns da vorgesetzt hatte, Bunt, Düster. wir hatten Spaß damit und haben keine Fragen gestellt.

So im Vergleich fand ich spätere Abenteuer von ihrer Qualität als Abenteuer zwar weitaus besser (Blutige See, Herren vor Chorchop, Unsichtbare Herrscher, Von eigenen Gnaden), hatte aber nie wieder dieses schiere "Wow!"-Gefühl, das ich mit den alten ABs verbinde. Das mag zum Teil an Nostalgie und der damaligen Jugend liegen, zu einem großen teil aber auch daran, dass eben diese Fantastik etwas verloren gegangen ist.
« Letzte Änderung: 14.09.2013 | 08:30 von Slayn »
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