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Settings die (weit!) weniger Aufmerksamkeit verdienten

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Glühbirne:

--- Zitat von: Gorilla am 10.04.2013 | 12:02 ---@Xemides: Auch wenn ich dir zustimme, dass ein anderer Thread durchaus interessanter wäre, können wir uns darauf einigen, dass eigentlich jede Aussage subjektiv ist? (Und das gilt selbst dann, wenn sie begründet ist.)

--- Ende Zitat ---

Ja, aber eine begründete, subjektive Meinung, kann man eher nachvollziehen als ein einfach in den Raumgestelltes "Find ich persönlich blöd" Evt. kann man sogar raus arbeiten das die Abneigung nur auf Vorurteilen oder schlechten Erfahrungen beruht.

Als Beispiel: Ich mag die Fergotten Realms nicht so wirklich gerne, weil sie mir nicht hotzenplotzig genug sind. Ich kenne mich in den Realms zwar nicht besonders gut aus, aber ich fühle mich in Welten wohler, die sich näher an dem, von Populräliteratur und Ritterfilmen geprägten, romantisierten Mittelalterbild Westeuropas befindet, in die man so organisch wie möglich Fantasyselemente intrigiert hat. Leider sind in den Teilen, die ich kenne viele kleine und mittlere Versatzstücke aus diesem Bild verarbeitet, und die vielen Stellen an denen es dann damit bricht kollidieren mit meiner Vorstellung dann und ich fühle mich unagenehm fremd. Auch die Fantasyselemente waren irgendwie anorganisch und etwas zu megalomanisch. Dazu habe ich das Gefühl das da mehr Logiklücken drin sind als ich ertragen kann (Und ich ertrage Aventurien gerne!).

Jetzt kann man mir entgegnen, dass die FR viel mehr enthalten als, für mich, schlecht gemachtes Pseudomittelalter. Dagegen finde ich andere D&D Settings viel interessanter. Die verdienen mehr Beachtung. Außer Eberron. Das mag ich auch nicht. Das ist einfach ... komisch  ~;D

Auribiel:
Kurz vorweg:

Natürlich kann eine Betrachtung darüber, welches Setting man für überbewertet hält, nur subjektiv sein. Dennoch versuche ich – zumindest für meine eigene Betrachtung – Richtlinien zu finden, an denen ich die Überbewertung festmachen kann.
Es gibt verschiedene Nischen, die besetzt werden können, z.B. generische Fantasy, Horror, spezielle Fantasy-Settings, Universal-Systeme, generische Systeme, klassische SF, Fantasy-SF usw. Wenn ein System nun in einer Nische eine übergeordnete Stellung hat, obwohl es andere Systeme gibt, die das gleiche gleich gut (oder gar besser) bewerkstelligen, dann würde ich es für überbewertet halten.

In dem Sinne hier einmal ein kurzer Überblick darüber, was ich für überbewertet halte und auch ein kurzer Blick darüber, wieso ich manche der bisher bereits gelisteten Systeme eigentlich für NICHT überbewertet halte. Letzteres als Spoiler, da ja eigentlich nicht Ziel dieses Threads, aber ich würde gerne dennoch kurz darauf eingehen.

Gurps – Höre ich immer wieder als DAS Universalsystem schlechthin heraus. Ich gestehe, dass ich nicht sonderlich viele andere Universalsysteme kenne, dennoch muss ich sagen, dass ich Gurps für überbewertet halte. Grund dafür ist das in meinen Augen komplizierte und wenig intuitive System der Charaktererschaffung und einige andere Regelbereiche. Ich denke, Gurps erfüllt seinen Zweck des Universalen sehr gut, aber ich vermisse die „Seele“ dahinter.

DnD – Mein Einstiegssystem, die vergessenen Welten! *schmacht* Wenn man sich aber etwas mehr mit DnD auseinander setzt und mit den Settings (kenne nicht alle „persönlich“, habe aber über fast alle gelesen und mir das Material angeschaut), bleibt bei mir ein schaler Geschmack zurück. Über den Versuch hinweg, alles abdecken zu wollen, ist vieles viel zu generisch geraten. Da gibt es gerade im Fantasy-Bereich andere Systeme, die das besser können.

World of Darkness – für sich DAS Horror-Setting. Mit all den zugehörigen Erweiterungen deckt es alle Bereiche ab. Und genau das ist für mich das Problem: Es überschattet viele kleinere und sehr gut gelungene Horrorsettings und drängt sie an den Rand. Dabei hat WoD mit eigenen Problemen zu kämpfen (es drängt sogar eigene Settings an den Rand!). Das soll nicht darüber hinweg täuschen, dass ich Vampire und Werwolf sehr mag! ;)


Systeme die ich NICHT für überbewertet halte.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Shadowrun – Das Setting, dass mich überhaupt erst mit Rollenspiel in Berührung brachte: Magie + Cyberpunk, für mich so ziemlich das innovativste überhaupt! In diesem Bereich hat es für mich immer noch Alleinstellungsmerkmal. Alle Versuche anderer Systeme, ähnliches zu leisten, fühlen sich für mich einfach nicht rund an!

DSA – viel bescholten, auch von mir selbst (vom Lieblingssystem zum Hasssystem). Dennoch füllt es in meinen Augen eine Lücke aus, die kein anderes System in dem Maße leisten kann: Eine klein verzahnte Welt, in der man Helden, aber nicht die Überhelden (DnD) spielt/spielen muss. Oder wie mancher sagt: Hotzenplotzigkeit! (Ja, das mag ich manchmal sehr gerne!).
Außerdem leistet es mit den Romanen, den PC-Games und einigem mehr etwas, dass viele andere Systeme immer noch nicht schaffen: Es ist besser dazu geeignet, Neulinge anzusprechen (ich sage NICHT, dass DSA ein gutes Einsteigersystem ist. Ich sage nur, dass es neuen Leuten eher den Kontakt zum Rollenspiel ermöglicht, als dies vielen anderen Systemen gelingt).

Warhammer 40k – Mag ich sehr, kenne ich aber nur über die Romane und die vorletzten Quellenbänden zu den Miniaturen. Dennoch nimmt es für mich, ebenso wie Shadowrun, eine Stellung ein, die SO von keinem anderen System ausgefüllt wird.

Sundered Skies – Hab ich gelesen, wollt ich schon vorbereiten, allerdings war mir die Hintergrundwelt dann für meinen eigenen Geschmack doch nicht genug ausgearbeitet. Dennoch finde ich es nicht überbewertet, da es die selbst gestellten Forderungen absolut erfüllt und rundum gelungen ist (das mit den Infos zum Hintergrund ist ja lediglich MEIN Geschmack, eigentlich reicht es zum direkt losspielen!).

Oberkampf:

--- Zitat von: Xemides am 10.04.2013 | 10:50 ---Wie schade, das SLF in die selbe Kerbe schlägt wie Ausstechform anstatt nach den Gründen zu fragen, aus denen andere diese Setting reizen oder wirkliche Gründe für ihre Meinung zu nennen.


--- Ende Zitat ---

Ganz ehrlich, ich halte das für eine reine Geschmacksfrage. Teilweise ist so ein Urteil bedingt durch Erfahrungen, die man mit dem Setting gemacht hat, und die nur bedingt nachvollziehbar sind. Über Geschmack zu argumentieren halte ich für nur begrenzt möglich. Ich kann versuchen, zu erklären, was mir persönlich an diesen Settings nicht gefällt, aber das kann keinen allgemeinen Anspruch haben. Genausowenig, wie meine Abneigung gegen Pellkartoffeln einen allgemeinen Anspruch haben kann (und ich hasse die Dinger wirklich).

Umgekehrt gilt aber genauso: Was andere an einem Setting reizt, kann kaum als allgemeines Qualitätsmerkmal herhalten. Für DSA spricht, dass es einen riesigen Fankreis hat - aber das hat Tokio Hotel auch (gehabt?). Das mag ein rationaler Grund sein, DSA zu spielen (man findet leichter rollenspielerischen Anschluss), aber das bedeutet doch nicht, dass mir das Setting gefallen muss.

Es gibt bestenfalls eine Sache, die ich bei den von mir genannten Settings als vielleicht von allgemeiner Bedeutung ansehen würde: Sie sind (fast) alle (zumindest in Deutschland) unter Rollenspielern populär. Forgotten Realms und evtl. Cthulhu jenseits von CoC sind vielleicht die Ausnahmen, aber zumindest ersteres ist dafür weltweit sehr verbreitet. Es gibt einige andere Settings, die mir nicht gefallen oder ich für nicht sonderlich gelungen halte - Necessary Evil empfinde ich nur als Mittelklasse, Necropolis reizt mich null, um mal zwei Savage World-Beispiele zu nennen - aber ich persönlich empfinde nicht, dass diese Settings zu viel Aufmerksamkeit haben und weniger verdienen.

Am Beispiel: Shadowrun beherrschte lange Zeit fast komplett den Cyberpunk-Markt, ohne wirklich CP zu sein. Ich kenne es als beschauliche Erzählfantasy mit spießbürgerlich gepflegtem Sci-Fi-Touch und dicken Wummen - und das ist nicht dass, was ich mit CP verbinden würde. Das Ärgerliche ist aber nicht das Shadowrun-Setting, sondern die Tatsache, dass es ein halb berührtes Genre fast monopolisiert (hat). Hinzu kommt, dass ich die Ausprägung SR eher als (ungewollt) parodistisch wahrnehme. Ich habe nichts gegen Genrekreuzungen und Genremix*, und angeblich hat SR auch irgendwelche ernsten Züge, die mir völlig entgangen sind. Ich kann sogar in Grenzen mit reinen Parodien leben - aber sowas wie Paranoia ist eigentlich nicht meins.


*wobei meine Horrorabneigung mir zu vorsicht rät, allerdings gibt es sogar mit Horror gekreuzte Sachen, die mich ansprechen können, wie Warhammer Fantasy

Xemides:
@Teylen:

Ich kann nur von dem ausgehen was du schreibst. Und du schreibst halt nur, Fantasy ist blöd und überbewertet. Du schreibst mit keinem Wort, was dich überhaupt stört. Das ist ungefähr so wie "Fussball ist doof" oder Bisen ist doof, um nicht andere Verallgemeinerungen raus zu holen.

Du schreibst ja nicht, was dich überhaupt stört und mit welchen Systemen du dich beschäftigt hast.

Ich hatte gedacht, es geht um Settings die zu recht überbewertet werden, eben weil sie schlecht sind, nicht nur weil sie einem nicht gefallen und man einen anderen Geschmack hat. Das würde nämlich etwas anderes sein, als das was der TO geschrieben hat, wobei ja sogar der zumindest sowas ähnliches wie Gründe angegeben hat, im Gegensatz zu dir.

Zumal eines deiner Lieblingssysteme, nämlich die WoD sich nicht über mangelnde Aufmerksamkeit beschweren kann, so erfolgreich wie es lange Jahre mal war. Und am Untergang was WW selber schuld.

Ich kann mich auch nicht erinnern, das es hier zum Beispiel Forderungen gab, es dürfe keine anderen Genres mehr geben, damit es nur Fantasy gibt. WO du das her hast, würde mich mal interessieren.



Luxferre:
Ich finde diesen Faden fad. Es gibt kein Setting, welches objektiv besehen weniger Beachtung verdiente. Jeder hat seinen Geschmack und fertig ist die Laube.

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