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Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)
Arldwulf:
Ja, die Aspekte aus Fate sind dort kein schlechter Ansatz.
Allerdings hat man auch dort ja durchaus ein ähnliches Problem wie beim 9er Gesinnungssystem: Manche Aspekte / Gesinnungen haben größere Spielauswirkungen und Einschränkungen als andere. Trotzdem werden sie als auf einer Ebene liegend dargestellt. Dadurch das Fate Aspekte negativ und positiv wirken können ist das Problem dort evtl. geringer, aber die bessere Lösung ist natürlich dennoch den Spielern von vornherein klarzumachen dass diese Dinge nicht auf der gleichen Ebene liegen.
Tudor the Traveller:
Ich habe Rechtschaffen und Chaotisch immer als Einstellung zu "festen Regeln" und "Gesellschaft vs. Individuum" gesehen. Feste Regeln sind häufig verfasste Gesetze, aber darunter fällt auch so etwas wie ein Verhaltenscodex. Rechtschaffen ist davon überzeugt, dass Regeln notwendig sind, damit die Gesellschaft funktioniert. Chaotisch ist davon überzeugt, dass man ohne Regeln besser dran wäre und dass das Individuum wichtiger ist als die Gesellschaft. Das läuft im Prinzip automatisch darauf hinaus, dass Chaotische tendenziell Einzelgänger sind - Individualisten halt. Das passt imo auch dazu, dass sich im RG oft unsere westliche Auffassung von einer "guten Einstellung" widerspiegelt: Rechtstaatlichkeit, Menschenrechte etc.
Rechtschaffen Böse will ich aber als Gesinnung nicht missen. Darunter fallen imo viele klassische BBEG: eben all jene, die in einem "guten" System nicht zu packen sind, weil sie die Gesetze ausnutzen, ohne sie (hinreichend schlimm) zu verletzen, exzessiv in Grauzonen arbeiten oder rechtliche Tricks anwenden, um Gesetzesbrüche zu verschleiern oder zu verhamlosen (Stichwörter: Rechtsverdreher, organisiertes Verbrechen).
Deshalb ist Robin Hood auch in meinen Augen nicht chaotisch gut (wobei es immer auf die betrachtete Interpretation ankommt), weil er einen Verhaltenscodex besitzt und auch für Recht und Ordnung kämpft, nur eben für ein anderes Recht als das geltende.
Der Sheriff hingegen ist imo der klassische RB, da er das Gesetz gezielt und auch skrupellos für seinen eigenen Nutzen einsetzt. Aber er braucht und will das Gesetz.
Gut und Böse haben sich für mich immer an Skrupeln orientiert. Gut heißt, dass starke Skrupel vorhanden sind, meist bezogen darauf, anderen zu schaden, selbst den Fußsoldaten auf der feindlichen Seite (böse Externare, Untote etc. ausgenommen). Neutrale haben auch Skrupel, wischen diese aber relativ schnell beiseite (Zweck heiligt die Mittel etc.). Böse haben überhaupt keine Skrupel, moralische Fragen stellen sich ihnen nicht.
Arldwulf:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 16.04.2013 | 14:43 ---Gut und Böse haben sich für mich immer an Skrupeln orientiert. Gut heißt, dass starke Skrupel vorhanden sind, meist bezogen darauf, anderen zu schaden, selbst den Fußsoldaten auf der feindlichen Seite (böse Externare, Untote etc. ausgenommen). Neutrale haben auch Skrupel, wischen diese aber relativ schnell beiseite (Zweck heiligt die Mittel etc.). Böse haben überhaupt keine Skrupel, moralische Fragen stellen sich ihnen nicht.
--- Ende Zitat ---
Mhh...was macht man dann aber mit einem skrupellosem gutem Charakter - der für gute Ziele auch beliebige Mittel einsetzen würde? Oder einem bösem Charakter mit skrupeln - der zwar böse Dinge tut aber eben auch nicht jedes Mittel nutzen würde um sein Ziel zu erreichen?
Hierfür sind zwei Achsen durchaus sinnvoll. Allerdings bedeutet das eben nicht das dies zwei gleichberechtigte Achsen sein müssen. Die Frage nach der Wahl der Mittel macht nur im Kontext nach der Frage der Ziele Sinn.
Thandbar:
Je nachdem, wie ich argumentiere, ist Josef Stalin rechtschaffen neutral oder chaotisch böse.
Die Gesinnungsmechanik auf reale Persönlichkeiten der Geschichte anzuwenden, ist deshalb immer auch irgendwie sinnlos, wenngleich es Spaß machen kann sich sowas zu überlegen.
Wichtig ist, dass es im jeweiligen Setting aufgeht - oder zumindest nicht stört.
Am Ende des Tages zählt vielleicht wirklich nur die Frage, wer der "Feind" ist und wer welches Artefakt tragen kann, ohne Kopfschmerzen zu bekommen.
1of3:
--- Zitat von: Arldwulf am 16.04.2013 | 14:19 ---Ja, die Aspekte aus Fate sind dort kein schlechter Ansatz.
Allerdings hat man auch dort ja durchaus ein ähnliches Problem wie beim 9er Gesinnungssystem: Manche Aspekte / Gesinnungen haben größere Spielauswirkungen und Einschränkungen als andere. Trotzdem werden sie als auf einer Ebene liegend dargestellt. Dadurch das Fate Aspekte negativ und positiv wirken können ist das Problem dort evtl. geringer, aber die bessere Lösung ist natürlich dennoch den Spielern von vornherein klarzumachen dass diese Dinge nicht auf der gleichen Ebene liegen.
--- Ende Zitat ---
Der Vorteil von Fate-Aspekten ist, dass sie für Einschränkungen belohnen. Wenn mein Charakter "nicht lügt", werde ich dafür belohnt, wenn lügen nützlich gewesen wäre. Alignments bei D&D (prä 4) sind schlecht, weil sie nur strafen. Womöglich verliert mein Charakter seine coolen Tricks, wenn ich ihn nicht "korrekt" spiele. Dieses Korrekt ist dabei unberechenbar. Es ist eben völlig unklar, was unter den einzelnen Gesinnungen zu verstehen ist. Es wird also nicht nur gestraft, es besteht auch Rechtsunsicherheit.
Es gibt also diverse Möglichkeiten das Verfahren zu verbessern.
Finde es übrigens faszinierend, dass alle einhellig sagen, dass die Regeln Mist sind.
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