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Gesinnungen: (war: Settings / Aufmerksamkeit)

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La Cipolla:
In einem Setting mit Gut und Böse? Nö.

Man kann so einen Charakter spielen, aber gute Charaktere, die tonnenweise Orks abschlachten, ist eindeutig D&D und vollkommen im Rahmen des Gesinnungssystems.

Arldwulf:

--- Zitat von: Luxferre am 16.04.2013 | 16:11 ---Ein rechtschaffen böser Charakter kann übrigens wirklich gute Ziele haben. Nur der Weg dahin und sein Opfer ("es muss getan werden und ich bringe das Opfer") sind sehr fragwürdig. Übrigens auch eine bei Spielern weit verbreitete Gesinnung. Höllenritter auf Golarion haben das Haupt-/Endziel Dämonen zu vernichten. Tolle Angelegenheit, wenn Asmodeus keine Rolle spielte...

--- Ende Zitat ---

Lustiger Weise würde ich diese Einstellung "Meine Ziele sind gut - die Mittel die ich dafür einsetze egal" sogar eher als Chaotisch gut einschätzen.

Aber wie gesagt  -  das hängt sicher stark damit zusammen das die Ziele des Charakters seine Gut / Böse Achse ausmachen (für mich) und die Mittel seine Rechtschaffen / Chaotisch Achse.

Aber vielleicht meinst du auch die noch etwas tiefere Ebene? Die der Begründung? Dann wäre man bei drei Dimensionen. Die Mittel, die Ziele und die Gründe.
--- Zitat ---"Mein Ziel ist es das niemand mehr Auto fahren darf. Und der Grund dafür das ich die Umwelt schützen möchte (oder das ich Autolärm nicht mag, oder das mich ein Autofahrer mal doof angekuckt hat). Aber welches Mittel nutz ich dafür? Messer in die Reifen? Politische Mitarbeit und demokratischen Prozess? Quatsch...alle Autofahrer kommen vor meine Flinte!"
--- Ende Zitat ---

Man kann gute Gründe für böse Ziele haben - und dabei sowohl skrupellose als auch nicht skrupellose Mittel nutzen.

Sashael:

--- Zitat von: Gorilla am 16.04.2013 | 16:25 ---Ein "guter" Charakter sollte in meinen Augen immer Skrupel haben zu töten, selbst in Notwehrsituationen und egal wie gerechtfertigt es sonst scheinen mag.

--- Ende Zitat ---
Dann gibt es in D&D keine "guten" Charaktere. D&D-Charaktere töten nämlich IMMER ohne Skrupel. Kobolde, Goblins, Orcs, Nagas, Drachen ... alles denkende Individuen. Das wäre ja dann eigentlich der Beweis, dass das Gesinnungssystem Murks ist. Zumindest, wenn man deine Interpretation von "guten Charakteren" zu Rate zieht.  ;)

Das mit dem skrupellos töten ist sowieso so ein Ding. Ein sehr schönes Beispiel sind Egoshooter. Hey, ich WILL da gar keinen umbringen. Aber wenn die Jungs da mich sehen, dann fangen die SOFORT an, mich mit MGs zu beballern! Und da sie mir zahlenmäßig ungefähr 20.000 zu 1 überlegen sind, MUSS ich sie alle aus dem Hinterhalt abmurksen!
Versuche ich zu reden -> tot.
Versuche ich fair zu kämpfen -> tot.
Versuche ich zu schleichen, werde ich irgendwann auf jeden Fall entdeckt (es sei denn, das Spiel sieht eine komplette Schleichlösung explizit vor, was sehr sehr selten der Fall ist) und dann hab ich alle an der Backe, die ich vorher nicht vorausschauend hinterrücks ermordet habe.

Wie soll man denn solches Verhalten in einem Gesinnungssystem festmachen? Die Handlung des hinterrücks Ermorden ist definitiv böse, aber sie geschieht ja nur aus präventiver Notwehr.
Na?  :D

Tudor the Traveller:

--- Zitat von: La Dolge Vita am 16.04.2013 | 16:10 ---Meiner Erfahrung nach haben fast alle Versuche, einem Charakter einen vorgefertigten Handlungskodex überzustülpen, nur dazu geführt, dass sich die Gruppe (meist SL und der betroffene Spieler) darüber streitet, ob der Kodex erfüllt wird oder nicht...

--- Ende Zitat ---

Darauf wollte ich auch nochmal zurückkommen. Guter Punkt. Imo machen viele den "Fehler" (in dem Sinne, dass dies zu Problemen führt), die Gesinnung als Einschränkung oder Vorgabe der Handlungsoptionen zu betrachten. Das ist aber genau falsch herum betrachtet. Die Gesinnung ist ein resultierender "Spielwert" und ergibt sich im Prinzip aus der Weise, wie ein Spieler einen Charakter führt. Natürlich bedeutet dies, dass man an eine Gesinnung eine Erwartungshaltung haben kann, aber die Gesinnung kann nur ein Indikator sein und ist ohne Gewähr. Wirklich festnageln auf eine Gesinnung kann imo nur Wesen, die regelseitig eine spezifische Gesinnung aufweisen, z.B. Outsider. Da wird es dann schnell haarig.

Eigentlich sollte man sich vorher auf Eckpunkte verständigen, was Gesinnungen angeht, um derartige Probleme zu vermeiden. Sicher ist das ganze mit Moralvorstellungen aufgeladen, aber imo auch nicht mehr als die Vorstellungen, wie ein Zwerg, Elf oder Ork zu sein hat.

Arldwulf:

--- Zitat von: Gorilla am 16.04.2013 | 16:25 ---Ich finde, hier sollte man durchaus unterscheiden zwischen "was tut der Charakter" und "was passiert".
Der Charakter hat offensichtlich das Gegenteil des Ereignisses "getan" und "passiert" ist dann trotzdem genau das. Versagen in den Bemühungen ist nicht "böse".
--- Ende Zitat ---

Ist ein bisschen komplizierter, aber ja - letztlich stimme ich dir zu. Das Ergebniss ist durchaus eine Folge der Tat des Charakters gewesen. Gewollt hat er es aber nicht und auch - da er das Risiko zumindest erahnte - auch versucht dieses Ergebniss zu verhindern. Für Gut oder böse ist dieser Wille, der aktive Versuch etwas gutes zu tun wichtiger als das Ergebniss. Zumindest meiner Meinung nach.

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